Schlagwort-Archive: Ungarn

Bummelzug nach Istanbul. Ein Bahnabenteuer auf den Spuren des Orient-Express von Tom Chesshyre

„Du weißt, was Interrail ist? […] Die Pässe kosten gerade nur die Hälfte.“ (Seite 8)

Zum 50-jährigen Jubiläum von Interrail sind die Pässe deutlich günstiger, und der Autor und sein Freund Danny beschließen, die berühmte Orient-Express-Strecke auf langsame und günstige Weise zurückzulegen.

Sie reisen gemeinsam von London über Paris, Straßburg, Nürnberg, Passau, Bratislava, Budapest, Bukarest, Sofia bis nach Istanbul.

Der Autor Tom Chesshyre fährt dann allein zurück und kommt mit dem Zug durch Thessaloniki, Athen, Bari, Napoli, Milano, Zermatt, Luxemburg, Waterloo, Gent, Rotterdam, bis er wieder in London eintrifft.

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Lázár von Nelio Biedermann

„Der Junge sollte lernen, was es heißt, ein Mann, ein Baron, ein von Lázár zu sein.“ (Seite 40)

Um die Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts wird Lajos von Lázár geboren: „das durchsichtige Kind mit den wasserblauen Augen.“ (Seite 11).

Lajos ist eindeutig das Kind des Knechts, wie unschwer zu erkennen ist. Doch seine Mutter Mária lebt die Lüge, dass es der Sohn ihres Mannes Sándor ist, und Sándor ist allzu bereit, diese Lüge zu glauben.

Nelio Biedermann erzählt in seinem Roman von der Geschichte der Familie Lázár, die zur Zeit der k. und k. Monarchie in einem Waldschloss in Ungarn lebt.

Biedermann berichtet von Sándors Vater, der spurlos verschwunden ist und dessen Leiche nie gefunden wurde, von Sándors Mutter, die täglich in den Wald läuft und das Jagdschloss ihres Mannes sucht, das es nie gegeben hat, und die eines Tages nicht mehr zurückkehrt. Und er erzählt vom Sándors Bruder Imre, der über der Lektüre von E.T.A. Hoffmann verrückt geworden ist.

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Das ist kein Spaziergang. Auf dem Sultans Trail zu Fuß von Wien nach Istanbul von Martin Zinggl

„Wie geht das eigentlich, Erholung? Soll ich Yoga machen, Enten füttern oder Bäume umarmen? Schlafen, Musik hören, mich bekochen lassen – viel mehr passiert in den ersten Tagen der selbst gewählten Isolation nicht.“ (Seite 14)

Martin Zinggl sucht aufgrund einer körperlichen Krise einen Ausgleich und macht sich auf den Weg durch Europa: Er wandert auf dem Sultans Trail von Wien nach Istanbul, durchquert acht Länder, läuft 2400 Kilometer quer durch Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei.

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Paradise Garden von Elena Fischer

„Die Trauer kommt und geht wie Ebbe und Flut, aber da ist sie immer.“ (Seite 5)

Billie lebt mit ihrer Mutter in recht ärmlichen Verhältnissen in einer Hochhaussiedlung. Sie ist 14 Jahre alt, als ihre Mutter stirbt.

Billie blickt zurück: zum Leben mit ihrer Mutter, zu erlebter Liebe, Nähe und Zuneigung, zu gemeinsamen Träumen und Sehnsüchten, zu zermürbenden Geheimnissen und Unausgesprochenem.

Und dann blickt Billie nach vorn, verschwindet aus der Wohnung, nimmt das Auto der Mutter und fährt in den Norden, um ihren Vater zu suchen.

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Auf den Spuren Dschingis Khans. Drei Jahre zu Pferd von Asien nach Europa von Tim Cope

„wo nichts und niemandem – weder Gedanken noch Gefühlen, der Zeit, der Erde oder den Tieren – Grenzen gesetzt waren“

Der Australier Tim Cope möchte die Eurasische Steppe auf dem Rücken eines Pferdes durchqueren. Er startet im Juni 2004 in der Mongolei und erreicht mehr als 3 Jahre und 9600 Kilometer später Ungarn.

In Auf den Spuren Dschingis Khans erzählt er von seinem großen Abenteuer, von seinen Plänen und Träumen, seinen Errungenschaften und Erfolgen, seinen Rückschlägen und Hürden sowie von der Geschichte der jeweiligen Länder und Regionen (Mongolei, Kasachstan, Russland, Krim, Ukraine, Ungarn) und von berühmten Persönlichkeiten, von der Kultur verschiedener Steppenvölker und dem Alltag der Nomaden, von Tieren und Landschaften.

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Sterben im Sommer von Zsuzsa Bánk (Hörbuch)

„weil man nie weiß, was schlimmer ist, das Warten oder aber das Ende des Wartens.“ (CD 2, Track 17)

Die Autorin fährt mit ihrem kranken Vater in seine alte Heimat Ungarn, damit er ein letztes Mal am Balaton sein, den Sommer spüren, alten Gewohnheiten nachgehen kann. Doch kaum sind sie in Ungarn, geht es ihm schlechter, er bekommt Fieber, muss ins Krankenhaus.

Sie spielt ihm Zuversicht vor, doch ihre Hoffnung auf Besserung schwindet von Tag zu Tag.

In Sterben im Sommer erzählt Zsuzsa Bánk vom Leben ihres Vaters, von den Stationen seiner Krankheit, vom Sterbeprozess, vom Abschiednehmen, von der Trauer und ihrem Leben ohne ihren Vater.

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Belletristik, Sachbücher, Reiseberichte, Bildbände und Erinnerungen aus und über Ungarn

In diesem Post liste ich Belletristik, Sachbücher, Reiseberichte, Bildbände und Erinnerungen aus und über Ungarn auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe.

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Die Liebe am Nachmittag von Ernö Szép

„[…] nichts sollte dieses heimliche Aufkeimen stören, das sich gerade in meinem Herzen vollzog. Ein sensibler Prozess, wie wenn eine Pfütze gerade im Begriff ist zuzufrieren, da reicht es schon, wenn ein Kind nur mit dem Fingernagel hineinfährt, um alles kaputt zu machen.“ (Seite 23)

Der 46-jährige Mihály – Feuilletonist, Theaterkritiker, Dichter und Flaneur – hat Liebschaften, doch er sucht die Liebe, die perfekte Liebe, bei der alles stimmig ist, bei der ihn nichts stört, die keinerlei Makel aufweist.

Da trifft er auf eine verheiratete Dame, die er aufgrund ihres Parfums Cinq-Fleur nennt, die er mal anbetet, mal halbherzig begehrt.

Zeitgleich verbringt er seine Tage mit der jungen Schauspielschülerin Iboly, die ihn in aller Unschuld anhimmelt, die er bisweilen herablassend behandelt, weil sie arm ist und weil sie tiefe Gefühle für ihn hegt, die er nicht recht ernst nehmen kann und will.

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Die Glut von Sándor Márai (Hörbuch)

„Doch im Grunde unseres Daseins lag vielleicht der Sinn aller unserer Handlungen in der Bindung, die uns an jemanden fesselte.“ (Seite 216 der gebundenen Ausgabe von Piper, 2000)

Die Glut spielt im Jahre 1941 auf einem Jagdschloss am Rande der Karpaten. Hier wurde der General Henrik geboren, hier hat er sein Leben verbracht. Auf dieses Leben blickt er nun zurück, während er auf seinen Jugendfreund Konrád wartet, mit dem er seit vier Jahrzehnten keinen Kontakt hatte.

Henrik und Konrád verband über Jahre hinweg eine enge Freundschaft, die gesellschaftliche Grenzen überschritt: Henrik stammt aus einer reichen Familie des Hochadels, Konrád ist der Sohn eines verarmten Barons.

Doch eines Tages kam es zu einem Zwischenfall, der dazu führte, dass Konrád das Land verließ und Henrik nie wieder ein Wort mit seiner Frau Krisztina wechselte: Auf einer Jagd legte Konrád mit dem Gewehr auf Henrik an.

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Die Paprikantin. Ungarn für Anfänger von Lysann Heller

„Der Ungar an sich neigt zu Gefühlsausbrüchen, auch wenn er in Rumänien lebt.“ (Seite 193)

Lysann Heller war als Kind zwei Mal mit ihren Eltern in Ungarn, und nach ihrem Studium entschließt sie sich, ins Land zurückzukehren und ein Praktikum bei der deutschsprachigen „Budapester Zeitung“ zu absolvieren.

In Die Paprikantin erzählt sie von den Stolpersteinen der ungarischen Sprache und der ungarischen Mentalität, aber auch vom Eingewöhnen in Budapest und von ihrem ersten Job als Journalistin.

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