Schlagwort-Archive: Lieblingsbücher 2023

STONE BLIND – Der Blick der Medusa von Natalie Haynes (Hörbuch)

„Sie werden dir dein Opfer niemals vergelten […]. Sie werden dich fürchten und vor dir fliehen. Und sie werden ein Monster aus dir machen.“ (CD 1, Track 31)

Medusa, eine Gorgone, wächst bei ihren Schwestern auf. Sie ist anders als Stheno und Euryale: sterblich, schön, verletzlich.

Medusa ist fasziniert von den Tempeln der Menschen, und eines Tages reist sie zum Tempel der Athene, wo sie auf den Meeresgott Poseidon trifft. Sie opfert sich, um sterbliche Frauen zu retten, und Poseidon vergewaltigt sie.

Athene ist erzürnt, dass ihr Tempel entweiht wurde, und sie bestraft Medusa, verwandelt sie in ein Ungetüm mit Schlangenhaaren und einem Blick, der alle Lebewesen zu Stein erstarren lässt.

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Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher (Hörbuch)

„Mein Vater fixierte unentwegt den Körper meiner Mutter. Sie versuchte, seine Blicke zu ignorieren, aber es war offensichtlich, wie sehr sie das verunsicherte und betrübte.“ (Track 16)

Ela lebt mit ihren Eltern in einem Dorf im Hunsrück. In der Familie herrscht ein unangenehmes Klima: Die Mutter verheimlicht Ereignisse und Erlebnisse vor ihrem Mann, da sie seine Kritik und seine Beleidigungen fürchtet, der Vater wertet seine Frau permanent wegen ihres Gewichts ab und reduziert sie auf Äußerlichkeiten.

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Gefühle surfen. Eine Reise zu dir selbst von Veronika Stegmüller

„Psychisch gesund sein heißt, Höhen und Tiefen gleichermaßen zu erleben, zu akzeptieren und bewältigen zu können, ohne von ihnen weggespült oder überrollt zu werden. Das bedeutet, Traurigkeit, Angst, Einsamkeit, Scham, Schuld oder Wut und all die anderen schmerzhaften Gefühle im Leben tatsächlich zu spüren. Es heißt, verletzlich zu sein, sich diesen Empfindungen zu stellen und sie offen zu zeigen, anstatt sie zu vermeiden.“ (Seite 11)

Veronika Stegmüller beschreibt in ihrem Buch, warum wir Gefühle verdrängen, vermeiden und betäuben, wie wir aus der Emotionsangst herausfinden können, wie man Gefühle mit gesunden Strategien bewältigt, wie wir alte Gefühle loslassen können, welche Rolle Bedürfnisse spielen.

Danach geht Stegmüller auf die Förderung von Selbstmitgefühl, Selbstfürsorge und Selbstbestimmung ein, erklärt, wie wir ins Gespräch mit dem inneren Kritiker/Antreiber kommen, Leichtigkeit und Lebendigkeit zurückgewinnen und was das alles mit unserem Selbstwert zu tun hat.

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Fräulein Gold. Die Rote Insel (Die Hebamme von Berlin, Band 5) von Anne Stern (Hörbuch)

„Irgendetwas lag in der Luft.“ (Track 26)

Sommer 1926: Die hochschwangere Hulda Golda ist nach Johanns Tod auf sich gestellt. Sie praktiziert nicht mehr als Hebamme, sondern arbeitet als Arzthelferin bei der Gynäkologin Grete Fischer, die nicht nur eine glühende Verehrerin von Rosa Luxemburg und überzeugte Kommunistin ist, sondern auch aufgrund der Durchführung von illegalen Schwangerschaftsabbrüchen ein Dorn im Auge der nationalsozialistischen Bewegung ist.

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Die Kinder sind Könige von Delphine de Vigan

„Mehr als alles andere liebte sie das Fernsehen. Denn das Gefühl einer Leere, das sie empfand, ohne es beschreiben zu können, vielleicht eine Art Unruhe oder die Angst, ihr Leben entgleite ihr, ein Gefühl, das sich manchmal in ihrem Bauch bildete wie ein enger, aber bodenloser Brunnenschacht, ließ nur nach, wenn sie sich vor den Fernseher setzte.“ (Seite 12)

Schon als Teenagerin liebte Mélanie Claux TV-Formate wie Loft Story, einer mit Big Brother verwandten Show, und schaute auch später, als sie in einem Reisebüro arbeitete, gerne Reality-TV-Sendungen. Als sie zur ersten Staffel von Rendez-vous dans le noir eingeladen wird, aber die Sendung bald wieder verlassen muss, fasst sie einen Entschluss:

„Sie würde […] eines Tages berühmt werden.“ (Seite 34)

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Der goldene Handschuh von Heinz Strunk

„In meinem ganzen Leben war ich nie auch nur eine Sekunde ungetrübt froh oder glücklich!“ (Seite 5, Zitat von Jürgen Bartsch)

Fritz Honka, genannt Fiete, gabelt in der Hamburger Kneipe „Zum Goldenen Handschuh“ Frauen auf, die die beste Zeit ihres Lebens schon hinter sich haben.

So nimmt Honka die 48-jährige Gerda, die gut und gerne auch 70 sein könnte, mit in seine dreckige, zugemüllte, heruntergewirtschaftete Wohnung, wo er verzweifelt versucht, den beißenden Gestank mit Duftbäumen und Raumspray zu übertünchen.

Er nutzt Gerda für sexuelle Dienste, nimmt ihr den Ausweis ab, versklavt sie und versucht, an ihre 30-jährige Tochter heranzukommen.

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Irgendwann werden wir uns alles erzählen von Daniela Krien

„Ich bin nicht mehr die, die ich einmal war. Aber wer bin ich jetzt?“ (Seite 128)

Sommer 1990 in einem Dorf an der deutsch-deutschen Grenze: Die 16-jährige Maria ist zu ihrem Freund auf den Brendel-Hof gezogen. Sie ist in der 10. Klasse, doch schwänzt oft die Schule, liest lieber Die Brüder Karamasow und hilft auf dem Hof und im Haushalt mit.

Auf dem Nachbarhof wohnt der 40-jährige Henner, dessen Frau vor vielen Jahren ausgezogen ist, dessen Hof heruntergewirtschaftet ist, der im Dorf ein Außenseiterdasein fristet, seine Tage und Nächte mit Büchern und mit Alkohol verbringt.

Zwischen Maria und Henner entwickelt sich eine Affäre, die auf die Jugendliche einen unvorstellbaren Sog ausübt, so dass sie sich bald mehr und mehr in Lügen verstrickt und zwei Leben führt, die kaum etwas miteinander gemein haben.

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Gebrauchsanweisung für Kanada von Sonya Winterberg

„Wer mit dem Auto vom Atlantik bis an den Pazifik fahren möchte, ist etwa zwei Wochen unterwegs – reine Fahrzeit.“ (Seite 9)

Sonya Winterberg erzählt in ihrer Gebrauchsanweisung für Kanada von Freundlichkeit und Entschuldigungen, Nova Scotia und Newfoundland, Quebec und Ontario, den Großen Seen und Atlanta, Pünktlichkeit und Rücksichtnahme, Lobster Shack und Dulse, Eggs Benedict und Bagels, Tim Horton und Eishockey, Leonard Cohen und Gleen Gould, Religion und Gotteshäusern, Judentum und Idiomen, Erstem und Zweitem Weltkrieg, Ottawa und Justin Trudeau, Alice Munro und Margaret Atwood, Toronto International Film Festival und Niagarafällen, Weinanbau und Bodenschätzen, First Nations und Inuit.

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Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S. Warum sie so besonders sind und was sie stark macht von Christine Carl, Ismene Ditrich, Christa Koentges und Swantje Matthies

„Die zu späte oder fehlende Diagnose kann für Frauen und Mädchen mit AD(H)S schwerwiegende Folgen haben: Sie leiden unter Selbstvorwürfen und negativen Selbstbildern, die sich im Lauf ihres Lebens ausbilden, weil auftretende Schwierigkeiten dem eigenen Unvermögen und Versagen – statt ihrer AD(H)S – zugerechnet werden.“ (Seite 13)

Die Autorinnen des Buches, die Teil der Freiburger Arbeitsgruppe AD(H)S sind, erzählen in Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S von Normalverteilung und Krankheit, Symptomen von AD(H)S und Besonderheiten bei Frauen und Mädchen, Aufmerksamkeitsspanne und Hyperfokussierung, Emotionsregulation und Fantasie, Anpassen und Selbstwertstabilisierung, Impulsivität und Überforderungserleben, Schwangerschaft und Mutterschaft, Menopause und Altern, Innenperspektive und Umgang mit Symptomen, Selbstkonzept und Selbstabwertung, Begleiterkrankungen und Folgeprobleme, Ressourcen und prominente Betroffene.

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Ein Fall für Katzendetektiv Ra. Die Suche nach Pharaos Sohn (Katzendetektiv Ra-Reihe, Band 3) von Amy Butler Greenfield (Hörbuch)

»“Wo fangen wir an, Ra?‘“ War das nicht klar? „Mit dem Frühstück natürlich.“« (Track 26)

Ra, der Kater des Pharao, ist träge und faul, schläft oder frisst am liebsten. Doch nun hat er einen neuen Job: Er soll den 12-jährigen Kronprinzen Dedi und dessen 6-jährige Schwester Kija auf eine Reise nilaufwärts begleiten und beschützen.

Gemeinsam mit seinem Freund Khepri, dem quirligen Skarabäus, der Abenteuer und Mist liebt, der Katze Miu und den beiden Kindern besucht Ra Satiah, eine Ehefrau des Pharaos, wovon keiner so recht begeistert ist. Doch zu deren Palast gehört ein Zoo, so dass das Ganze möglicherweise doch spannender werden könnte als gedacht.

Aber dann verschwindet Dedi spurlos, und die drei tierischen Freunde machen sich auf die Suche nach ihm.

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