Archiv der Kategorie: Sex und Gewalt

Geordnete Verhältnisse von Lana Lux

„Sie war gekommen, um mein bester Freund zu werden.“ (Seite 19)

Der 10-jährige Philipp ist das einzige rothaarige Kind an der katholischen Grundschule, an der er die 3. Klasse wiederholt. Er ist kleiner als alle anderen, sommersprossig, nässt manchmal ein, wenn er die Zeit vergisst oder sich aufregt, wird verspottet. Seine Mutter ist Alkoholikerin, so dass er mehrere Jahre bei seiner Tante Martha aufwächst.

Philipp wünscht sich mehr als alles auf der Welt, einen besten Freund zu haben, und als die rothaarige Faina aus der Ukraine neu in Philipps Klasse kommt, freunden sich die beiden an.

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Bitch – Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich von Lucy Cooke

„In den letzten Jahrzehnten wurde unser Wissen darüber, was es bedeutet, weiblich zu sein, völlig revolutioniert. Von diesem Umbruch handelt das vorliegende Buch.“ (Seite 13)

Lucy Cooke begibt sich in ihrem Buch „auf eine Abenteuerreise um die Welt, zu den Tieren und zu den Wissenschaftler:innen, die die überkommene patriarchale Sicht auf die Evolution mit neuen Erkenntnissen überschreiben und die weibliche Seite der Arten neu definieren“ (Seite 26).

Sie erzählt unter anderem von sozialem und biologischem Geschlecht, Maulwurf und Tüpfelhyäne, Geschlechtsdifferenzierung und Gynander, Beifußhuhn und Seidenlaubenvogel, Monogamie und Promiskuität, Spinnen und Kannibalismus, Enten und Vergewaltigung, Mutterinstinkt und Oxytocin, Nacktmull und Eusozialität, Lemuren und Dominanz, Bonobos und Bisexualität, Schwertwalen und Menopause.

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Warum Menschen Böses tun. Eine forensische Psychiaterin erzählt von ihren Fällen von Gwen Adshead und Eileen Horne

„[…] wie und warum Zuhören und Mitfühlen einen Unterschied machen können“ (Seite 10)

Seit mehr als drei Jahrzehnten arbeitet Gwen Adshead als forensische Psychiaterin mit straffällig gewordenen Menschen. In Warum Menschen Böses tun erzählt sie von verschiedenen Fällen ihrer Laufbahn, thematisiert dabei unter anderem Serienmord und Psychopathie, Psychose und posttraumatische Belastungsstörung, Othello-Syndrom und narzisstische Persönlichkeitsstörung, Bindungstheorie und Suizidalität, Religion und Seelsorge, Pädophilie und Pädosexualität, Stalking und Erotomanie, Sorgerecht und Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, Gruppentherapie und Sinnfindung.

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Der goldene Handschuh von Heinz Strunk

„In meinem ganzen Leben war ich nie auch nur eine Sekunde ungetrübt froh oder glücklich!“ (Seite 5, Zitat von Jürgen Bartsch)

Fritz Honka, genannt Fiete, gabelt in der Hamburger Kneipe „Zum Goldenen Handschuh“ Frauen auf, die die beste Zeit ihres Lebens schon hinter sich haben.

So nimmt Honka die 48-jährige Gerda, die gut und gerne auch 70 sein könnte, mit in seine dreckige, zugemüllte, heruntergewirtschaftete Wohnung, wo er verzweifelt versucht, den beißenden Gestank mit Duftbäumen und Raumspray zu übertünchen.

Er nutzt Gerda für sexuelle Dienste, nimmt ihr den Ausweis ab, versklavt sie und versucht, an ihre 30-jährige Tochter heranzukommen.

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Lust, Rausch und Crystal Meth. Wege aus dem Chemsex-Konsum bei MSM von David Fawcett

„Ich vergleiche die sexuellen Schablonen gerne mit einer uralten, riesigen Steinskulptur, die teilweise von Sand bedeckt daliegt. Auf dieser Skulptur sind Dutzende Attribute bevorzugter Sexualpartner und sexueller Aktivitäten eingraviert. Die offen liegenden Gravuren sind bekannt und vertraut. Methamphetamin wirkt wie ein starker Wind, der den Sand fortweht und die darunter verborgenen Gravuren freilegt.“ (Seite 91)

David Fawcett hat eine psychotherapeutische Praxis in Florida und hat über Methkonsum und Methentwöhnung promotiviert. Lust, Rausch und Crystal Meth beruht auf seiner jahrelangen Erfahrung und seiner Doktorarbeit, wurde von Karl Anton Gerber, der selbst Crystal Meth konsumiert und ein Entwöhnungsprogramm und eine Rehabilitation durchlaufen hat, übersetzt. Beste Voraussetzungen für ein fundiertes und gelungenes Buch, finde ich, und tatsächlich haben mich Autor und Übersetzer voll und ganz überzeugt.

Fawcett berichtet in seinem Buch von Dopaminausschüttung und Bewusstseinsveränderung, Dosissteigerung, Erregung, Risikobereitschaft und Langeweile, HIV/AIDS, sexuellem Verlangen, sexuellen Skripten und Präferenzen, Prozess der Entwöhnung, Skills und Umgang mit Gefühlen.

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Therapie-Tools Sexuelle Funktionsstörungen von Julia Velten und Anna-Carlotta Zarski

„Sexuelle Funktionsstörungen gehen oft mit einem hohen Leidensdruck und einem negativen Selbstbild der Betroffenen einher.“ (Klappentext)

Julia Velten und Anna-Carlotta Zarski beschäftigen sich in ihren Therapie-Tools Sexuelle Funktionsstörungen initial mit der Diagnostik, der Zielklärung und Veränderungsmotivation, bevor sie detaillierte Informationen zu sexuellen Funktionsstörungen bieten, Störungsmodelle und die Arbeit mit dem Kreislaufmodell der sexuellen Reaktion vorstellen.

Weitere Kapitel befassen sich mit der Selbstexploration, der Behandlung spezifischer Störungsbilder, Paarinterventionen, kognitiven Interventionen und der Aufrechterhaltung der Therapieerfolge.

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Maxima Culpa. Jedes Verbrechen beginnt im Kopf von Joe Bausch (Hörbuch)

„Vor ein paar Jahren habe ich von einer ziemlich ausgefallenen Statistik erfahren. Demnach begegnet jeder von uns während seines Lebens im Durchschnitt rund sechsunddreißig Mördern, einundfünfzig Sexualstraftätern und Vergewaltigern sowie rund dreihundertsiebzig Psychopathen.“ (Track 1)

Joe Bausch arbeitete 32 Jahre als Anstaltsarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl und erzählt in Maxima Culpa von besonders spannenden und spektakulären Kriminalfällen.

In Maxima Culpa geht es u.a. um Sicherungsverwahrung und Todesstrafe, Vergiftungen und Tötung durch Krankenpflegepersonal, Sexualstraftaten und Amoklauf.

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The Five. Das Leben der Frauen, die von Jack the Ripper ermordet wurden von Hallie Rubenhold

„[…] zwei Frauen, deren Leben und Sterben unsere Sicht auf das 19. Jahrhundert mitbestimmen sollten. Die eine war Königin Victoria, die der Ära von 1837 bis 1901 ihren Namen gab. Die andere war eine obdachlose Frau, Mary Ann Nichols, auch Polly genannt, die in dem fraglichen Jahr auf dem Trafalgar Square kampierte. Anders als im Fall der Monarchin geriet ihr Name in Vergessenheit, jedoch erinnerte sich die Welt mit Faszination und sogar mit einer gewissen Wollust an den Namen ihres Mörders: Jack the Ripper.“ (Seite 20)

Hallie Rubenhold erzählt in The Five nicht nur von Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catherine Eddowes und Mary Jane Kelly, sondern lässt auch das Viktorianische Zeitalter wiederauferstehen.

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Die Schlampen von Dennis Cooper

„Ich persönlich mag meine Jungs ein wenig gebraucht.“ (Seite 11)

Der Roman besteht aus Internetbewertungen eines Escorts, der (meist) Brad genannt wird und bei dem sich die Geister scheinbar scheiden. Zumindest berichten verschiedene Bewerter, die ihn gebucht hatten, von ganz unterschiedlichem Verhalten, haben einen vollkommen unterschiedlichen Eindruck von Brad, erzählen von Erfahrungen und Beobachtungen, die oft wenig miteinander gemein haben, die sich oft nicht im Geringsten ähneln.

So richtig weiß der interessierte Kunde des Escorts nicht, was ihn erwartet, und auch der Leser wird in eine Geschichte gezogen, die oft unglaublich ist, aber in all den abstoßenden Details sicherlich so passieren kann und wahrscheinlich überall auf der Welt so ähnlich passiert.

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Schwarze Schwestern von Chika Unigwe

„Die Menschen kannten die Risiken und gingen sie ein, weil sie wussten, dass sich der Einsatz, waren sie erst einmal am Ziel, lohnen würde.“ (Seite 80)

Sisi, Ama, Joyce und Efe kamen alle über den Menschenhändler Dele von Nigeria nach Europa. Sie leben in Antwerpen, verkaufen sich in den Schaufenstern des Rotlichtmilieus an unzählige Männer, um ihre Schulden bei Dele zu begleichen, und träumen von einem Leben nach der Prostitution.

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