Schlagwort-Archive: Russland

Sommergeschichten von Anton Čechov

„Dort, in der freien Natur, unter dem blauen Himmelsgewölbe, im Anblick des grünen Waldes und gurgelnder Bäche, in Gesellschaft der Vögel und grüner Käfer werden Sie begreifen, was das Leben ist.“ (Seite 20)

Christine Stemmermann hat sommerliche Geschichten von Anton Pavlovič Čechov zusammengetragen. So wird z.B. vom Familienvater Ivan Ivanyč erzählt, der das Leben nicht mehr aushält und seinen Freund bittet, ihm seinen Revolver zu leihen, oder vom 39-jährigen Makar Baldastov, der sich 15 Mal angeschickt hat zu heiraten, der aber trotzdem Junggeselle ist.

Sommergeschichten von Anton Čechov weiterlesen

Djamila von Tschingis Aitmatow

„Weder meine Mutter noch ich ahnten damals, womit das alles enden würde.“ (Seite 17)

Die Novelle Djamila stammt vom kirgisischen Autor Tschingis Aitmatow und entstand bereits 1958. Laut Louis Aragon, der die Geschichte entdeckte und ins Französische übersetzte, ist Djamila „die schönste Liebesgeschichte der Welt“.

Aitmatow erzählt darin von Djamila, deren Ehemann Sadyk im Zweiten Weltkrieg kämpft, und die beim Einfahren des Korns helfen muss, weil es im Aul (Dorf) zu wenige Männer für diese schwere Arbeit gibt.

Der 15-jährige Said, der seine Schwägerin Djamila anhimmelt, begleitet Djamila, um den Anstand zu wahren und für Djamilas Sicherheit zu garantieren, und Said ist es auch, der die Geschichte erzählt.

Bei den täglichen Kornfuhren zum Bahnhof lernt die ausgelassene Djamila den verschlossenen und schweigsamen Danijar kennen, der als Teilinvalider von der Front zurückkehrte und beim Kornfahren hilft.

Djamila und Danijar verlieben sich schließlich ineinander.

Djamila von Tschingis Aitmatow weiterlesen

Das Damengambit von Walter Tevis (Hörbuch)

„Sportsgeist interessierte sie nicht. Sie wollte spielen, und sie wollte gewinnen.“ (Track 5)

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Beth Harmon in einem Waisenhaus, wo die Kinder mit Pillen ruhiggestellt werden und wo ein strenges Regiment herrscht. Dort entdeckt Beth das Schachspielen, das ihr der Hausmeister des Waisenhauses beibringt.

Schnell stellt sich heraus, dass Beth ein echtes Ausnahmetalent ist. Als sie Jahre später adoptiert wird, wird sie von ihrer Adoptivmutter gefördert, nimmt an Turnieren teil und perfektioniert ihr Spiel.

Das Damengambit von Walter Tevis (Hörbuch) weiterlesen

Pique Dame (Illustrierte Lieblingsbücher, Band 8) von Alexander Puschkin

„Die Anekdote von den drei Karten hatte ihm stark die Sinne erhitzt und ihn noch die Nacht über heimgesucht.“ (Seite 28)

In einer durchspielten Nacht erfährt der Pionieroffizier Hermann, dass die Großmutter des anwesenden Tonski, „die Gräfin“, vor Jahrzehnten herausfand, wie man beim Glückssiel drei Gewinnkarten voraussehen kann.

Hermann ist daraufhin besessen von der Idee, der Gräfin das Geheimnis zu entlocken, und so dringt er in ihr Haus ein und zwingt sie mit vorgehaltener Pistole, ihr Wissen mit ihm zu teilen.

Pique Dame (Illustrierte Lieblingsbücher, Band 8) von Alexander Puschkin weiterlesen

Das Leben ist groß von Jennifer DuBois

„Einmal, in Norwegen, habe ich fünfzehn Züge vorausgedacht, aber es hätte einen viel einfacheren Weg zum Sieg gegeben, und den habe ich übersehen. Sich zu sehr auf die Zukunft zu konzentrieren kann lähmend sein, habe ich festgestellt.“

Die Amerikanerin Irina Ellison hat eine sehr genaue Vorstellung davon, wie ihr Leben verlaufen wird: Ihr Vater litt an Chorea Huntington, ist nach 18 qualvollen Jahren gestorben, und Irina erwartet das selbe Los.

Nach dem Tod ihres Vaters stößt sie auf eine Kiste voller Zeitungsartikel über den Schachweltmeister Alexander Kimowitsch Besetow, auf eine Kopie eines Briefes, den ihr Vater an Besetow geschrieben hatte, sowie das recht nichtssagende Antwortschreiben einer gewissen Elisabeta Nasarowna.

Irina möchte die Antworten bekommen, die ihr Vater nie erhalten hat, und macht sich auf den Weg nach Russland, um Besetow zu finden. Das Leben ist groß von Jennifer DuBois weiterlesen

Der Spieler von Fjodor Michailowitsch Dostojewski (Hörbuch)

„Morgen, morgen wird alles ein Ende haben.“

Der Ich-Erzähler Alexéi Iwánowitsch arbeitet als Hauslehrer für den finanziell ruinierten General und seine Familie. Er ist verliebt in die Stieftochter des Generals – Polína Alexándrowna – und kann ihr keinen Wunsch abschlagen. Da Polína Geld braucht, spielt er ihr zuliebe Roulette und versucht, zu Geld zu kommen. Doch wie so viele andere kann er sich gegen die Versuchungen des Casinos nicht wehren und verliert schließlich jeden Bezug zur Realität. Der Spieler von Fjodor Michailowitsch Dostojewski (Hörbuch) weiterlesen

Auf den Spuren Dschingis Khans. Drei Jahre zu Pferd von Asien nach Europa von Tim Cope

„wo nichts und niemandem – weder Gedanken noch Gefühlen, der Zeit, der Erde oder den Tieren – Grenzen gesetzt waren“

Der Australier Tim Cope möchte die Eurasische Steppe auf dem Rücken eines Pferdes durchqueren. Er startet im Juni 2004 in der Mongolei und erreicht mehr als 3 Jahre und 9600 Kilometer später Ungarn.

In Auf den Spuren Dschingis Khans erzählt er von seinem großen Abenteuer, von seinen Plänen und Träumen, seinen Errungenschaften und Erfolgen, seinen Rückschlägen und Hürden sowie von der Geschichte der jeweiligen Länder und Regionen (Mongolei, Kasachstan, Russland, Krim, Ukraine, Ungarn) und von berühmten Persönlichkeiten, von der Kultur verschiedener Steppenvölker und dem Alltag der Nomaden, von Tieren und Landschaften.

Auf den Spuren Dschingis Khans. Drei Jahre zu Pferd von Asien nach Europa von Tim Cope weiterlesen

Verbrechen und Strafe. Graphic Novel nach Fjodor Dostojewski von Bastien Loukia

„Wird nicht ein einziges winziges Verbrechen von tausend guten Taten wettgemacht? […] Für ein einziges ausgelöschtes Leben werden Tausende Leben wieder lebenswert.“ (Seite 39)

Der verarmte Student Rodion Romanowitsch Raskolnikow lebt in St. Petersburg und muss immer mehr seines (ohnehin eher kärglichen) Besitzes bei der gefürchteten, habgierigen Pfandleiherin Aljona Iwanowna versetzen. Bei diesen Gelegenheiten erkundet er ihre Wohnung und ihre Gewohnheiten, denn er plant ein Verbrechen, und eines Tages erschlägt er sie mit einem Beil. Auch ihre Schwester Lisaweta, die zufällig in der Wohnung der Pfandleiherin auftaucht, tötet er, kann zwar unbemerkt fliehen, doch findet keine Ruhe mehr.

Verbrechen und Strafe. Graphic Novel nach Fjodor Dostojewski von Bastien Loukia weiterlesen

Mitternacht in Tschernobyl. Die geheime Geschichte der größten Atomkatastrophe aller Zeiten von Adam Higginbotham

„Als man […] von ihm wissen wollte, wie es um die Kühlung des Kern bestellt sei – die entscheidende Arbeit, die sicherstellen würde, dass Reaktor Vier bald repariert und wieder hochgefahren werden konnte -, war es um die Selbstbeherrschung des Ingenieurs geschehen.

„Es gibt nichts mehr zu kühlen!“, rief er. Dann war die Leitung tot.“ (Seite 151)

Adam Higginbotham, der über zehn Jahre intensiv zum Reaktorunfall in Tschernobyl recherchiert hat, erzählt in Mitternacht in Tschernobyl von der Gründung Pripyats, Leben und Karriere des Kraftwerkdirektors Wiktor Brjuchanow, Chemie und Physik, Radioaktivität und Funktionalität eines Kernkraftwerks, AZ-5-Mechanismus und RBMK-Reaktoren, Baumängeln und Konstruktionsfehlern, früheren Störfällen und Vertuschungen, Verbreitung der Wolke und Evakuierung, Chinasyndrom und Schadensbegrenzung, Strahlenkrankheit und Liquidatoren, Ermittlungen und Prozess, Sarkophag und Sperrzone, Auflösung der UdSSR sowie Auswirkungen des Unfalls auf die Tier- und Pflanzenwelt.

Mitternacht in Tschernobyl. Die geheime Geschichte der größten Atomkatastrophe aller Zeiten von Adam Higginbotham weiterlesen

Die Grenze. Eine Reise rund um Russland von Erika Fatland

„Das Imperium war so groß geworden, dass der Zar nicht genau wusste, wo die Außengrenze verlief; niemand überblickte mehr die Aufzeichnungen früherer Entdeckungsreisender.“ (Seite 15)

Erika Fatland reist entlang der russischen Grenze – von Nordkorea bis nach Norwegen, durch China, die Mongolei, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien, die Ukraine, Weißrussland, Litauen, Polen, Lettland, Estland und Finnland.

Acht Monate ist sie unterwegs, und im Hinterkopf hat sie immer die Frage, was es eigentlich heißt, „das größte Land der Welt als Nachbarn zu haben“ (Seite 23). Auf ihrer Reise erfährt Fatland, dass es hierauf mindestens 14 Antworten gibt: für jedes Nachbarland Russlands eine.

Die Grenze. Eine Reise rund um Russland von Erika Fatland weiterlesen