Schlagwort-Archive: Roman

Fest von Mireille Zindel

„Man will immer zurückgeliebt werden.“ (Seite 18)

Noëlle liebt David, und sie ist überzeugt davon, dass er sie auch liebt. Seit fünf Jahren wartet sie auf ihn, seit einem Jahr besteht keinerlei Kontakt. Doch Noëlle weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich David von seiner Frau trennt und sich zu Noëlle bekennt.

Noëlle ist sich sicher, dass sie beide eine gemeinsame Zukunft haben. Regelmäßig konsultiert sie Muira, eine Hexe, die ihr fortwährend Hoffnung macht, solange Noëlle Rituale durchführt, Kerzen entzündet, an ihrer Liebe festhält und geduldig bleibt.

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Liebewesen von Caroline Schmitt

„Wer sein Herz an ein Lebewesen hängt, kann nur verlieren, dachte ich.“ (Seite 147)

Lio lernt über Tinder Max kennen, die beiden treffen sich und verabreden sich für eine zweite Begegnung in Max’ Badewanne.

In der Folge unternehmen sie viel gemeinsam, reisen nach Südfrankreich, kommen sich emotional näher, doch für Sexualität ist Lio lange nicht offen.

Wir erfahren später, dass Lio Jahre vorher vergewaltigt wurde, dass sie zudem körperliche Gewalt und emotionale Vernachlässigung durch ihre Mutter erfahren hat, dass die Beziehung zu Max und seiner Familie eine ganz neue Erfahrung für Lio ist.

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Die Hungrige von Claire Kohda

„Ich schätze, Essen ist ein Aspekt des Lebens, den die meisten Menschen steuern können. […] Wenn du die Kontrolle über dein Leben verlierst, kannst du immerhin dein Essverhalten kontrollieren.“ (Seite 84)

Lyd hat das Haus ihrer Kindheit verlassen, ihre Mutter in einem Heim untergebracht und beginnt nun ein Praktikum in einer Londoner Galerie. Sie will ihr Leben selbst in die Hand nehmen, tun, was ihr gefällt, sich ausleben und sich selbst finden.

Doch Lyd hat Hunger. Zeitlebens hat sie sich von Schweineblut ernährt, doch sie kann keines auftreiben, seit sie die jahrelang bestehenden Kontakte ihrer Mutter zum Metzger ihres Vertrauens verloren hat.

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Zitronen von Valerie Fritsch

„Jedes Leben richtet sich an jemanden, und insofern – und nur insofern – ist es ein sinnvolles Leben, wenn auch den Sinn des Lebens selbst völlige Finsternis umgibt.“ (Imre Kertész)

Die Drachs leben in einem vollgestopften Haus am Ortsrand, das Lilly Drach von ihren Eltern geerbt hat. Hier wächst August auf – mit einem gewalttätigen Vater, der ihn körperlich missbraucht und verbal abwertet, mit einer Mutter, die August nicht vor dem Vater schützt, die sich aber nach den Gewaltausbrüchen des Vaters um ihn kümmert, ihm Kompott kocht und ihm vorliest.

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Butter von Asako Yuzuki

„Wenn Sie mich nochmal besuchen wollen, müssen Sie mir versprechen, nie wieder Margarine zu essen. Ich pflege nur Umgang mit Menschen, die das Echte schätzen.“ (Seite 35)

Rika Machida ist Journalistin und hat bereits mehrere Briefe an die mutmaßliche Mörderin Manako Kajii geschrieben, weil sie diese gerne interviewen möchte. Doch sie hat bisher keine Antwort von der Frau bekommen, die mehrere Männer mit ihren Kochkünsten verführt und schließlich getötet haben soll und die nun im Gefängnis sitzt. Rikas beste Freundin Reiko empfiehlt ihr, sie solle Manako nach dem Rezept für Rinderschmorbraten fragen – und prompt erhält Rika einen Brief aus dem Gefängnis.

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Unter dem Moor von Tanja Weber (Hörbuch)

„Am Stettiner Haff konnte man nicht lange am Ufer entlang im Sand laufen. Dicht gewachsenes Röhricht versperrte den Weg. Am Moor aber weitete sich der Blick. Man sah übers Wasser bis zur Ostsee, und in südlicher Richtung weit bis ins Hinterland. Flechten und Moose überzogen einen Teil der Fläche. Vom Wetter grau gewaschene Stämme, hohl und abgestorben, ragten daraus hervor. Dazwischen strahlten Gruppen von jungen Birken, die hell zwischen grün glänzendem Röhricht wuchsen. Glitzernde Wasserflächen blitzten hier und da hervor. Libellen, leuchtend blau und rot, flitzten tief darüber hinweg.“ (Track 55)

Drei Frauenschicksale im Stettiner Haff: Nina ist Ärztin an der Berliner Charité und braucht dringend eine Auszeit. Sie reist ins Stettiner Haff und findet dort menschliche Knochen. Sigrun ist eine junge Mutter, die der Enge der DDR entflieht, indem sie mit ihrer Freundin Christa Ostberlin erkundet. Gine verbringt 1936 ein Landjahr im Stettiner Haff, erlebt Willkür und Gewalt – und kehrt viele Jahre später zurück.

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Trophäe von Gaea Schoeters

„[…] dass es lebenswichtig ist, wer die Kugel abfeuert, die das Tier tötet. Denn darin liegt der Unterschied zwischen Gut und Böse: wem der Finger gehört, der den Abzug drückt.“ (Seite 57f)

John Hunter White – ein reicher und erfolgreicher Amerikaner – ist seit seiner Kindheit begeisterter Jäger und hat eine besondere Leidenschaft für die Großwildjagd. Nun hat er endlich eine der raren Jagdlizenzen ergattert, die ihm den Abschuss eines Nashorns erlaubt und mit der er die Big Five (Elefant, Nashorn, Kaffernbüffel, Löwe, Leopard) voll machen kann.

Hunter durchstreift mit Herbert van Heeren, einem Jagdleiter und Berufsjäger, der über die Jahre ein Freund Hunters geworden ist, und Fährtenlesern die afrikanische Savanne und sucht nach Spuren des Spitzmaulnashorns, das er schießen darf.

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Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war von Joachim Meyerhoff

„Erfinden heißt Erinnern“ (Seite 21)

Im zweiten Band der Reihe Alle Toten fliegen hoch erzählt Joachim Meyerhoff vom Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, vom Vater, der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist, vom Leben in der Direktorenvilla im Zentrum der Anlage, vom täglichen Kontakt mit den Psychiatriepatienten auf dem Gelände und im Elternhaus, von den beiden Brüdern, von Feiern.

Meyerhoff berichtet jedoch auch von Konflikten mit den Brüdern und zwischen den Eltern, von Tod und Sterben.

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Wir sehen uns im August von Gabriel García Márquez

„Es war der einzige einsame Platz, an dem sie sich nicht einsam fühlen konnte.“ (Seite 19)

Wie in den Jahren zuvor kommt die 46-jährige Ana Magdalena Bach am 16. August mit der 3-Uhr-Fähre auf eine Karibikinsel, um am Grab ihrer Mutter Gladiolen abzulegen.

Doch dieses Jahr passiert etwas Neues: Sie lernt in der Hotelbar einen Mann kennen und verbringt die Nacht mit ihm. Während sie schläft, verschwindet der Mann und hinterlässt einen 20-Dollar-Schein in ihrem Buch.

Ana Magdalena Bach kehrt zurück zu ihrem Mann und in ihr alltägliches Leben, doch die Nacht mit dem Fremden hat sie verändert, und als sie im darauffolgenden Jahr wieder zur Insel reist, möchte sie nicht nur Blumen zum Grab ihrer Mutter bringen.

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Geordnete Verhältnisse von Lana Lux

„Sie war gekommen, um mein bester Freund zu werden.“ (Seite 19)

Der 10-jährige Philipp ist das einzige rothaarige Kind an der katholischen Grundschule, an der er die 3. Klasse wiederholt. Er ist kleiner als alle anderen, sommersprossig, nässt manchmal ein, wenn er die Zeit vergisst oder sich aufregt, wird verspottet. Seine Mutter ist Alkoholikerin, so dass er mehrere Jahre bei seiner Tante Martha aufwächst.

Philipp wünscht sich mehr als alles auf der Welt, einen besten Freund zu haben, und als die rothaarige Faina aus der Ukraine neu in Philipps Klasse kommt, freunden sich die beiden an.

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