
„Der Kolonisator verwandelt sich selbst in ein Tier, wenn er sich, um ein gutes Gewissen zu haben, daran gewöhnt, im Anderen das Tier zu sehen, und sich darin übt, ihn als Tier zu behandeln.“ (Track 3, Zitat von Aimé Césaire)
Navid Kermani hat verschiedene Länder Ostafrikas bereist und berichtet von historischen, politischen und kulturellen Aspekten Madagaskars, der Komoren, Mosambiks, Tansanias, Kenias und des Sudans. Dabei bettet er Aktuelles geschickt in Vergangenes ein, erzählt von historisch prägenden Ereignissen und von den Auswirkungen des Kolonialismus auf den afrikanischen Kontinent.
Kermani thematisiert in In die andere Richtung jetzt Kolonialismus und Bodenschätze, Klimawandel und Hungersnöte, Krieg und Gewalt, Musik und Gemeinschaft, Tradition und Moderne, Konsum und Ausbeutung, Entwicklungshilfe und den Schaden, den die westliche Welt verursacht hat und weiterhin verursacht.
In die andere Richtung jetzt. Eine Reise durch Ostafrika von Navid Kermani (Hörbuch) weiterlesen

„Doch über allem bleibt der Schatten jahrzehntelanger blutiger Unterdrückung mit Zehntausenden von Toten, Grausamkeiten, Ausbeutung.“

„Wo beginnt Afrika? Geografisch gesehen keine Frage: Afrika begrenzt im Norden das Mittelmeer, im Westen der Atlantik, im Osten der Indische Ozean und im Nordosten das Rote Meer. Doch so einfach ist die Sache nicht. Geologisch gesehen gehört nämlich die Arabische Halbinsel ebenfalls zu Afrika, obwohl sie geografisch zu Asien zählt, und andererseits muss man den Hohen Atlas konsequenterweise wieder streichen, da er nicht zur afrikanischen, sondern zur eurasischen Kontinentalplatte gehört. […] Wo beginnt Afrika? Die Globetrotter sind sich einig: erst in der Sahelzone, südlich der Sahara.“