„Wohin verschwinden die Erinnerungen, wenn wir die Fähigkeit verloren haben, sie in uns wachzurufen?“
Die Tiefe enthält sechs Storys, die im amerikanischen Original unter dem Titel Memory Wall erschienen sind, wobei die amerikanische Ausgabe eine siebte Geschichte (die Titelgeschichte Memory Wall) enthält, die jedoch bereits 2016 in deutscher Übersetzung und unter dem gleichen Namen (Memory Wall) als Einzelausgabe bei C.H. Beck veröffentlicht wurde.
Ich kenne bereits mehrere Bücher des Pulitzer-Preisträgers Anthony Doerr, und während ich von Alles Licht, das wir nicht sehen und von der Novelle Memory Wall restlos begeistert war, hat mir Doerrs Erstling, der Erzählband Der Muschelsammler, deutlich weniger gefallen. Umso gespannter war ich auf die Lektüre der restlichen Geschichten des amerikanischen Memory Wall-Bandes, und nach dem Lesen von Die Tiefe kann ich erfreut sagen, dass ich diese Geschichten wieder sehr ergreifend und beeindruckend fand. Die Tiefe von Anthony Doerr weiterlesen
„Man spürt das in den Städten pulsierende Leben, die ungeheure positive Energie und das immense Potenzial, das die Millionen von Menschen in sich tragen, die gemeinsam in dieser Stadt leben, arbeiten und atmen.“
„Heute halte ich Leute, die kaum eine oder gar keine Geschichte zu erzählen haben, für schrecklich glücklich.“
„Die Angst, die dir die Kehle schnürt,
„Glücklicher konnte das Leben für mich nicht sein.“
„Als sie die Luft in sich einsog, sah ich auf ihrem Gesicht etwas, das ich nie zuvor gesehen hatte: einen Ausdruck der Erleichterung, als hätte sie nicht Sekunden ohne Luft zugebracht, sondern ein ganzes Leben, und als sei sie jetzt endlich frei.“
„Eine Stunde später war das Werk vollbracht. Im Tal des Redwater River zu Füßen von Vic Smith lagen 107 tote Büffel. Im Jahr 1881 sollte er rund 4500 Tiere töten.“