Das große Fressen. Lauern, stöbern, jagen, räubern von Hubert Handmann

„Es ist unglaublich spannend, in den vielfältigen Mikrokosmos der Insekten einzutauchen und ihr besonderes räuberisches Leben sehen zu können.“ (Seite 8)

Hubert Handmann erzählt in Das große Fressen von Jagdstrategien von verschiedenen Insekten und wie wir mit Hilfe dieser Tierchen nachhaltiger mit der Natur umgehen können, indem wir sie in unsere moderne Landwirtschaft integrieren.

Das Buch ist gegliedert in „lauernde Räuber“ (z.B. Sandlaufkäfer, Ameisenlöwe), „Flugjäger“ (z.B. Libelle, Hornisse), „Gleitjäger“ (z.B. Wasserläufer, Langbeinfliege), „Schwimmjäger“ (z.B. Gelbrandkäfer, Schwimmwanze) und „Stöber- und Pirschjäger“ (z.B. Marienkäfer, Gallmücke). Das große Fressen. Lauern, stöbern, jagen, räubern von Hubert Handmann weiterlesen

Menschen mit Psychose-Erfahrung begleiten von Thomas Bock

„Niemand ist nur gesund oder nur krank. Auch Menschen mit akuten Psychosen sind nicht nur symptomgesteuert, sondern in widersprüchlichem Kontext handelnde und um Gleichgewicht ringende menschliche Wesen – in verzweifelter Not, in sensitiver Reaktion auf soziale Belastungen in beiden Richtungen (Reizüberflutung oder -entzug), als Seismografen umfassender gesellschaftlicher Bedrohung. Diese Sichtweise macht die Begegnung und therapeutische Arbeit mit Psychose-Erfahrenen und ihren Angehörigen lehrreich, reizvoll und spannend.“ (Seite 152f)

Thomas Bock fasst in Menschen mit Psychose-Erfahrung begleiten die wichtigsten Aspekte zusammen, die man über Psychosen wissen sollte: Verlauf, Symptome, Häufigkeit, Auslöser, Risiko- und Schutzfaktoren, Stigmatisierung, Trialog, Recovery, EX-IN, Hometreatment, Soteria, Psychosenpsychotherapie und Pharmakotherapie.

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Grübeln von Tobias Teismann

„Grübeln verstärkt aber nicht nur eine traurige Stimmung, sondern trägt genauso zu einer Intensivierung anderer Emotionen bei. Wer also in wütender Stimmung beginnt, über Ungerechtigkeiten und Unverschämtheiten zu grübeln, wird seine Wut steigern und länger wütend sein. Wer wieder und wieder über peinliche Erlebnisse nachdenkt, wird Schamgefühle befeuern. Wer sich beängstigende Situationen immer wieder vergegenwärtigt, wird sich zunehmend ängstlicher fühlen.“ (Seite 27)

Tobias Teismann, den ich vor allem durch seine Bücher zum Thema Suizidalität kenne, erklärt in seinem Ratgeber, was Grübeln ist, welche Auswirkungen es hat, wie sich Grübeln von Sichsorgen, Zwangsgedanken und problemlösendem Nachdenken abgrenzen lässt, welche Wirkung Grübeln auf Stimmung, Denken, Problemlösefähigkeit, Motivation, soziale Beziehungen und körperliche Gesundheit hat.

Zudem berichtet Teismann von den Ursachen depressiven Grübelns, von Metakognitionen, von kurz- und langfristigen Konsequenzen sowie vom Überwinden depressiven Grübelns, wofür er viele konkrete Übungen im Detail erklärt.

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Insekten überlebensgroß von Matthias Helb

„Insekten sind mit über 1 Million bekannter Arten die häufigste Tiergruppe auf der Erde. Da viele Lebensräume jedoch noch nicht umfassend erforscht worden sind und ständig neue Arten entdeckt werden, gehen Schätzungen von einer tatsächlichen Zahl zwischen 2 und 20 Millionen verschiedener Arten aus.“ (Seite 6)

Der Naturführer enthält zahlreiche Tierporträts, die in „Wanderer in Raum und Zeit“ (z.B. Großer Leuchtkäfer, Kleines Glühwürmchen, Wasserläufer, Kanadische Kiefernwanze), „Nützlinge“ (z.B. Gemeiner Mistkäfer, Gemeiner Ohrwurm, Rote Waldameise), „Insekten, die saugen, beißen oder stechen“ (z.B. Dörrobstmotte, Buchsbaumzünsler, Kiefernspinner, Feuerwanze, Fruchtfliege), „Verwechslungsgefahr“ (z.B. Gemeine Wespe, Deutsche Wespe, Honigbiene, Mistbiene, Taubenschwänzchen) und „Schönheiten“ (z.B. Großer Pestwurzrüssler, Gemeiner Rosenkäfer, Blutzikade, Gemeine Eichenschrecke, Aurorafalter) gegliedert sind.

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Tagebuch eines sentimentalen Killers von Luis Sepúlveda

„Sie hatte mir das Hirn weichgekocht.“ (Seite 11)

Der Protagonist, ein alternder Auftragskiller, hat einen lukrativen Job angenommen: Für einen 7-stelligen Betrag soll er einen Mann töten.

Am liebsten möchte er seinen Job an den Nagel hängen, denn er hat sich verliebt, und seit drei Jahren bricht er deshalb die eiserne Regel seines Berufsstandes, in der feste Bindungen und tiefe Gefühle verpönt und nicht erlaubt sind.

Doch dann wird er zu allem Elend auch noch von seiner Freundin verlassen, muss sich nun nicht nur mit seinem Liebeskummer auseinandersetzen, sondern versucht auch herauszufinden, wer der Mann, den er liquidieren soll, überhaupt ist und warum er sterben soll.

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Human Nature. Über den Zustand unserer Erde von Nikki Addison (Hrsg.)

„Worauf es nun für die Menschen und den Planeten ankommt; was wir haben; was wir Gefahr laufen zu verlieren; was wir ändern müssen, damit alle Lebewesen auf eine bessere Zukunft hoffen können.“ (Seite 10)

Zwölf Fotografen stellen in Human Nature ihre Arbeiten vor und zeigen dadurch, in welcher Krise der Planet Erde steckt.

Einige der Fotografen kannte ich bereits, z.B. Ami Vitale von ihrem wundervollen Pandas-Buch sowie Joel Sartore von seinen grandiosen Tierporträts (Arche der Tiere, Artenreich, Einzigartig, Vogelreich). Auch die anderen Fotografen zeigen eine gelungene Auswahl ihrer Fotografien, welche meisterhaft aufgenommen wurden und teilweise tragisch, teilweise herzerwärmend sind.

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Wenn Insekten über Leichen gehen. Als Entomologe auf der Spur des Verbrechens von Marcus Schwarz

„Irgendwann kommt er immer, der Tod. Er gehört ganz einfach dazu. Ohne Tod kein Leben und ohne Leben kein Tod.“

Marcus Schwarz studierte Forstwirtschaft an der TU Dresden, belegte im Masterstudium das Vertiefungsprofil „Biodiversität und Organismen“ und arbeitet nun als forensischer Entomologe in der Leipziger Rechtsmedizin. Mit seinem Wissen über Insekten und über Forensik hilft er deutschlandweit bei der Aufklärung spektakulärer Fälle und gilt hierzulande als einer der wenigen Experten in den Bereichen Entomologie und Forensik.

In Wenn Insekten über Leichen gehen erzählt Schwarz von seinem eigenen Werdegang, von Todeszeichen und Veränderungen über die Zeit, vom Prozess des Zerfalls und was dabei genau passiert, davon, wie Insekten helfen, die Todesursachen und Todesumstände aufzuklären.

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Verfressen, sauschnell, unkaputtbar. Das phantastische Leben der Kakerlaken von Hannes Sprado

„Kakerlaken sind dumm am Morgen und Genies am Abend.“

Das Interesse des Autors an Schaben beginnt in einem New Yorker Hotelzimmer und dem Besuch der Schabe Paula. Nach mehreren Tötungsversuchen gibt der Autor auf und gelangt zu der „Überzeugung, dass Paula es verdiente, mit dem Leben davonzukommen“. Verfressen, sauschnell, unkaputtbar. Das phantastische Leben der Kakerlaken von Hannes Sprado weiterlesen

Die seltensten Bienen der Welt. Ein Reisebericht von Dave Goulson

„Es ist ein unglückliches und wirklich taktloses Merkmal der Hummeln, dass seltene Arten meistens einer der verbreiteten Arten sehr ähneln, fast wie in diesen Finde-den-Fehler-Spielen.“ (Seite 48)

Im Juni 2009 geht Dave Goulson mit der Schulklasse seines ältesten Sohnes Finn auf Insektenjagd, und in diesem Zusammenhang führt Goulson in sein Buch ein, erzählt von seiner eigenen Kindheit und dem schon immer starken Interesse an Biologie, Chemie und Physik.

In Die seltensten Bienen der Welt macht er sich auf die Suche nach verschiedenen Hummeln und durchstreift hierfür Großbritannien, Polen, Patagonien, die USA und Ecuador. Er „wollte herausfinden, warum einige unserer Hummelarten heute so selten, andere dagegen immer noch weit verbreitet sind“ (Seite 50).

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Auf der Suche nach Moby Dick. Graphic Novel nach Herman Melville von Isaac Wens und Sylvain Venayre

„Es gibt zwei Arten, etwas über eine Orange zu erfahren. Man kann ihre Oberfläche untersuchen, minutiös, Millimeter für Millimeter. Danach weiß man etwas über die Orange. Man kann aber auch ein Loch in die Schale bohren und bis ins Innere der Frucht vordringen. Auch so lernt man etwas über die Orange.“ (Seite 23f)

Moby Dick erschien erstmals 1851 in London und New York, und ich kenne den Roman als Hörbuch, das ich vor ein paar Jahren gehört habe. Richtige Freunde sind Herman Melville und ich nicht geworden, ich glaube, ich fand den Roman damals einfach zu weitschweifig, obgleich er auch sehr spannende Passagen hat.

Nun habe ich die Graphic Novel gelesen, und entgegen meiner Erwartung entspricht das Buch nicht ganz der bekannten Geschichte, sondern geht darüber hinaus: In Paris trifft ein junger Journalist einen Experten für Melvilles Werk, und gemeinsam erkunden sie nicht nur die bekannte Geschichte um Kapitän Ahab und seine Jagd auf den Wal, sondern sie lassen den Leser auch an weiterführenden Informationen teilhaben, z.B. an den Hintergründen der Veröffentlichung und an kulturgeschichtlichen Besonderheiten zur Entstehungszeit des Romans.

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