Fettnäpfchenführer Schweden. Wilde Erdbeeren und zahme Elche von Cornelia Lohs

„Deutschland ist durch und durch schwedisiert.“ (Klappentext)

Die Molekularbiologin Katharina verbringt ein Forschungssemester am Stockholmer Karolinska-Institut. An ihrem Beispiel erzählt Cornelia Lohs von den Fettnäpfchen und Fallstricken, in die man als ahnungsloser Reisender in Schweden geraten kann.

Lohs berichtet z.B. von Unisex-Toiletten und Gleichheitsprinzip, Königshaus und Beziehungen zu Dänemark, Bargeld und Personnummer, Middag und falschen Freunden, Erdbeertorte und Mittsommer, Buttermesser und Alkohol, Smalltalk und Bescheidenheit, Niesen und Einladungen, Pünktlichkeit und Höflichkeit, Jedermannsrecht und Naturschutz, Elchen und Småland, Öffentlichkeitsprinzip und Privatsphäre, Duzen und Siezen, Sauna und Offenherzigkeit.

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Borderline begegnen. Miteinander umgehen lernen von Susanne Schoppmann, Matthias Herrmann und Christiane Tilly

„Es macht einen Unterschied, ob sie als ‚Teamspalter, Energievampire und menschliche Superkleber‘ angesehen werden oder als Menschen, die es geschafft haben, trotz aller Widrigkeiten zu überleben, und nun Unterstützung bei der Suche nach ihrem individuellen Weg benötigen und dabei im zwischenmenschlichen Bereich bisweilen unabsichtlich Verwirrung stiften.“ (Seite 39)

Mit einem trialogischen Ansatz, also aus Sicht von Betroffenen, von Angehörigen und von Professionellen, erzählen Susanne Schoppmann, Matthias Herrmann und Christiane Tilly von den wichtigsten Aspekten der Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Sie bieten initial basale Informationen zum Begriff, zu Diagnosestellung, Symptomatik, therapeutischen Ansätzen und Eisbergmodell, gehen im Verlauf näher auf Stigmatisierung sowie bestimmte Erlebens- und Verhaltensweisen wie selbstverletzendes Verhalten, Probleme mit Nähe und Distanz sowie Suizidalität ein. Auch Übungen zur Selbstfürsorge für Helfende werden aufgeführt, und am Ende findet sich eine Liste mit Buch-, Film- und Linktipps.

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Soteria im Gespräch. Über eine alternative Schizophreniebehandlung von Elisabeth Aebi, Luc Ciompi und Hartwig Hansen (Herausgeber)

„Weil Soteria nach wie vor eine gültige Alternative zur aktuellen, einseitig neurobiologisch beherrschten Mainstream-Schizophreniebehandlung bietet.“ (Seite III-IV)

Menschen in akuten Phasen einer Schizophrenie werden für gewöhnlich in der unruhigen Umgebung einer akutpsychiatrischen Station behandelt, wodurch sie zusätzlich belastet werden, und diese zusätzliche Belastung führt nicht selten zur Behandlung mit hohen Antipsychotikadosen, was wiederum teils massive und belastende Nebenwirkungen nach sich zieht.

Dieser Sachverhalt hat Luc Ciompi dazu veranlasst, ein eigenes psycho-sozio-biologisches Modell der Schizophrenie zu formulieren und eine spezielle Behandlungsmethode daraus abzuleiten. Das Resultat seiner Überlegungen und Bemühungen ist die Soteria Bern. Hier wird ein kleines überschaubares Behandlungsmilieu geboten, das auf Abschirmung von verwirrenden und angstauslösenden externen Einflüssen und auf eine kontinuierliche Unterstützung durch stabile und empathische Beziehungsarbeit setzt, wodurch ein beruhigendes Umfeld für Menschen mit Schizophrenie geboten werden kann.

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Bretonische Spezialitäten von Jean-Luc Bannalec (Hörbuch)

„In Augenblicken wie diesen spürte man die Tragödie manchmal intensiver als in objektiv viel drastischeren Situationen wie zum Beispiel am Tatort. Dort war es oft abstrakt. Hier aber spürte man die abgründige Leere.“ (Track 52)

Eigentlich hat es Kommissar Dupin wegen eines Polizeiseminars in die Nord-Bretagne verschlagen, aber als er durch die Markthallen der Altstadt von Saint-Malo bummelt, Käse kauft und gerade Wurstwaren inspiziert, hört er Schreie: Eine Frau hat Ihre Schwester auf offener Straße niedergestochen.

Es bleibt nicht bei diesem einen Todesfall, und statt das Seminar zu besuchen, auf das Dupin soundso wenig Lust hatte, ermittelt er schließlich in Zusammenarbeit mit Kollegen aus verschiedenen Departements der Bretagne, um diesen komplexen Fall aufzulösen.

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Vorsicht Therapiefallen! Verfahrene Situationen und Sackgassen in der Psychotherapie erkennen und auflösen von Gitta Jacob

„Viele Patienten haben das diffuse Konzept, dass mit Psychotherapeuten über die Kindheit gesprochen werden sollte. In vielen Situationen mag das hilfreich sein, es kann aber auch eher eine Vermeidungsstrategie darstellen. Die Patientin hat ein aktuelles, hoch relevantes Problem, das gelöst werden muss, damit sollte sie sich befassen!“ (Seite 72)

Gitta Jacob stellt in ihrem Buch die wichtigsten Fallen vor, in die eine Psychotherapie geraten kann und zeigt Wege aus der jeweiligen Falle. Dabei liegt der Fokus des Buches auf Patientenfallen (Dependenz-Falle, System-als-Familienersatz-Falle, Verwöhntheitsfalle, Falsches-Setting-Falle, Verbitterungsfalle, Maligne-Narzissten-Falle und Nonresponse-Falle), zudem werden zwei Therapeutenfallen (Retterfalle, Idealismus-Falle) präsentiert.

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Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede von Haruki Murakami (Hörbuch)

„Das meiste über das Schreiben habe ich durch tägliches Lauftraining gelernt.“ (Track 42)

Haruki Murakami gehört zu meinen Lieblingsautoren, und Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede stand einige Zeit ungelesen in meinem Regal, doch nun habe ich endlich das wunderbar eingelesene Hörbuch gehört.

Murakami, der die Öffentlichkeit eher scheut, erzählt hier von sich als Person, von sich als Läufer und von sich als Schriftsteller, so dass man mit Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede mehr über seine Persönlichkeit und sein Leben erfahren kann.

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Haarmann von Dirk Kurbjuweit

„Dieser Mann sollte nicht verdächtig sein, die zwölf Jungs umgebracht zu haben?“ (Seite 122)

Fritz Haarmann (1924), Quelle: Wikipedia.

Im September 1918 sowie von Februar 1923 bis Juni 1924 tötete Fritz Haarmann mindestens 24 männliche Personen im Alter von zehn bis 22 Jahren. Er wurde für die Morde zum Tode verurteilt und starb 1925 durch Enthaupten mit dem Fallbeil.

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Die Liebe am Nachmittag von Ernö Szép

„[…] nichts sollte dieses heimliche Aufkeimen stören, das sich gerade in meinem Herzen vollzog. Ein sensibler Prozess, wie wenn eine Pfütze gerade im Begriff ist zuzufrieren, da reicht es schon, wenn ein Kind nur mit dem Fingernagel hineinfährt, um alles kaputt zu machen.“ (Seite 23)

Der 46-jährige Mihály – Feuilletonist, Theaterkritiker, Dichter und Flaneur – hat Liebschaften, doch er sucht die Liebe, die perfekte Liebe, bei der alles stimmig ist, bei der ihn nichts stört, die keinerlei Makel aufweist.

Da trifft er auf eine verheiratete Dame, die er aufgrund ihres Parfums Cinq-Fleur nennt, die er mal anbetet, mal halbherzig begehrt.

Zeitgleich verbringt er seine Tage mit der jungen Schauspielschülerin Iboly, die ihn in aller Unschuld anhimmelt, die er bisweilen herablassend behandelt, weil sie arm ist und weil sie tiefe Gefühle für ihn hegt, die er nicht recht ernst nehmen kann und will.

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Suizidalität und Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen von Johanna Gerngroß

„Laut WHO (2000) sind nach einem Suizid durchschnittlich mindestens sechs Personen direkt betroffen. Hauptsächlich belastet sind dabei natürlich in erster Linie Familienangehörige und Freunde. […] Nicht zu vergessen sind die Augenzeugen des Suizids, die beispielsweise den Sprung aus großer Höhe beobachtet haben.“ (Seite 251)

Suizidalität und Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen deckt eine ungeheure Bandbreite an Themen ab, die mit Suizid und Suizidalität in Verbindung stehen: z.B. bestimmte Aspekte der Suizidprävention, Prävalenz, Suizidmethoden, Begrifflichkeiten, protektive und Risikofaktoren, Warnsignale, Werther-Effekt, rechtliche Informationen, Hilfe bei akuter Suizidalität, Ursachen und Behandlung von Suizidalität, Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen sowie im höheren Lebensalter, Suizid am Arbeitsplatz, chronische Suizidalität sowie Postvention (z.B. Belastungs- und Trauerreaktionen, Scham und Schuldgefühle, Begleitung von Hinterbliebenen).

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Dementia praecox oder Gruppe der Schizophrenien von Eugen Bleuler

„In Interesse der Diskussion möchte ich nochmals hervorheben, daß es sich bei der Kraepelin‘schen Dementia praecox weder um eine notwendige Dementia, noch um eine notwendige Praecoxitas handelt. Aus diesem Grunde und weil man von dem Ausdruck Dementia praecox keine adjektivischen und substantivischen Weiterbildungen machen kann, erlaube ich mir, hier das Wort Schizophrenie zur Bezeichnung des Kraepelin‘schen Begriffes zu benützen. Ich glaube nämlich, daß die Zerreißung oder die Spaltung der psychischen Funktionen ein hervorragendes Symptom der ganzen Gruppe sei […]“ (Seite V)

Einerseits kann man Eugen Bleuler dankbar sein, dass er 1908 vorschlug, den ebenso entsetzlichen wie falschen Begriff der „Dementia praecox“ mit dem Begriff der „Schizophrenie“ zu ersetzen. Andererseits hat sein Begriff „Schizophrenie“ dafür gesorgt, dass die Krankheit häufig missverstanden wird, die Allgemeinbevölkerung eine inkorrekte Vorstellung von den Symptomen einer Schizophrenie hat, und die Erkrankung oft mit der Dissoziativen Identitätsstörung verwechselt wird. Einen richtig großen Gefallen hat er Betroffenen letztendlich also nicht getan.

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