
„Es handle sich beim Struwwelhitler um nichts anderes als ein etwas derbes Nebenprodukt des britischen Glaubens, daß sich durch einen Witz die verrückten Weltläufe sowie die Zumutungen des Lebens am besten bewältigen ließen.“ (Vorwort von Joachim Fest)
Bereits 1941 erschien der Struwwelhitler des Doktor Schrecklichkeit. Dabei wird Goebbels zum „Gobby“, Göring zum „flying Hermann“, Mussolini zum „Musso-Guck-in-die-Luft“ und Hitler zum „Zappel-Adolf“.
Es handelt sich um eine Parodie auf den Original Struwwelpeter, geschrieben von Robert und Philip Spence.
Es ist schon sehr lange her, seit ich das Original des Struwwelpeter gelesen habe. Der Struwwelhitler ist mir in einer Buchhandlung sofort ins Auge gefallen – der Titel und die Deckelgestaltung haben mich so neugierig gemacht, so dass ich am gleichen Abend den Struwwelhitler gelesen habe.
Ich empfand das Buch nicht nur als unterhaltsam, sondern fand es auch beeindruckend, wie gut die Autoren das Original verwendet und dann überzeugend verändert haben. Das Ganze ist meiner Meinung nach richtig stimmig und amüsant – bis man darüber erschrickt, weil das Thema ja eigentlich gar nicht lustig ist.
Ich hatte hier viel Freude damit, die Texte sowohl in Englisch als auch in Deutsch zu lesen und kann das Buch für jeden empfehlen, der sich für das Dritte Reich interessiert, eine Parodie des Struwwelpeter lesen möchte, der sich für Antifaschismus in den 1940er Jahren interessiert und mal etwas ganz anderes lesen möchte.
Robert Spence und Philip Spence: Struwwelhitler. A Nazi Story Book by Dr. Schrecklichkeit. Aus dem Englischen von Dieter Stündel. Mit einem Vorwort von Joachim Fest. Autorenhaus, 2014, 56 Seiten; 12 Euro.