„Trauer ist eine natürliche Reaktion auf einen Verlust.“ (Seite 34)
Christa Diegelmann befasst sich in ihren Therapie-Tools initial mit Konzepten und Modellen von Trauer. Danach geht sie näher auf Diagnostik, Risiko- und Schutzfaktoren bei Trauer ein, zeigt resilienzorientierte Wege zum Umgang mit Trauer auf, thematisiert traumafokussierte Intervention bei Trauer und widmet sich schließlich resilienzorientierter Burn-out-Prophylaxe und Trauer.
Trauer ist ein Gefühl, in das ich mich persönlich sehr gut einfühlen und das ich gut regulieren kann. Aus meiner therapeutischen Arbeit weiß ich aber, dass viele Menschen das nicht können, Trauer für viele Personen ein sehr unangenehmes Gefühl ist, das schwer aushaltbar scheint und deshalb oft nicht zugelassen wird. Ich war somit sehr gespannt auf Interventionen im Zusammenhang mit Trauer, weil ich Trauer auch eine wichtige Emotion bzgl. der Akzeptanz psychischer Störungen finde, weil dies erst ein Loslassen ermöglicht, das wichtig für Recovery ist.
Ich empfand das Buch insgesamt durchaus als informativ, die Info- und Arbeitsblätter sind – wie es typisch für die Therapie-Tools ist – praxisnah und sofort einsetzbar, was nicht nur Zeit spart, sondern Betroffenen und Therapeuten auch auf gut strukturierte und verständliche Weise Informationen vermitteln kann.
Viele der im Buch abgedruckten Grafiken fand ich übersichtlich, es gab auch solche, die ich persönlich zu komplex und eher unverständlich fand.
Normalerweise markiere ich in den Therapie-Tools unzählige Info- und Arbeitsblätter, habe schon beim Lesen genaue Vorstellungen, bei wem ich was einsetzen könnte, doch hier war das gar nicht der Fall. Irgendwie ist der Funke nicht ganz übergesprungen, und ich habe wenig Ideen für Einsatzmöglichkeiten, habe weniger Input bekommen als erwartet. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich mich mit dem Thema Trauer schon intensiver befasst habe.
Christa Diegelmann: Therapie-Tools Trauer. Beltz, 2024, 180 Seiten; 46 Euro.