Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede von Haruki Murakami (Hörbuch)

„Das meiste über das Schreiben habe ich durch tägliches Lauftraining gelernt.“ (Track 42)

Haruki Murakami gehört zu meinen Lieblingsautoren, und Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede stand einige Zeit ungelesen in meinem Regal, doch nun habe ich endlich das wunderbar eingelesene Hörbuch gehört.

Murakami, der die Öffentlichkeit eher scheut, erzählt hier von sich als Person, von sich als Läufer und von sich als Schriftsteller, so dass man mit Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede mehr über seine Persönlichkeit und sein Leben erfahren kann.

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Haarmann von Dirk Kurbjuweit

„Dieser Mann sollte nicht verdächtig sein, die zwölf Jungs umgebracht zu haben?“ (Seite 122)

Fritz Haarmann (1924), Quelle: Wikipedia.

Im September 1918 sowie von Februar 1923 bis Juni 1924 tötete Fritz Haarmann mindestens 24 männliche Personen im Alter von zehn bis 22 Jahren. Er wurde für die Morde zum Tode verurteilt und starb 1925 durch Enthaupten mit dem Fallbeil.

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Die Liebe am Nachmittag von Ernö Szép

„[…] nichts sollte dieses heimliche Aufkeimen stören, das sich gerade in meinem Herzen vollzog. Ein sensibler Prozess, wie wenn eine Pfütze gerade im Begriff ist zuzufrieren, da reicht es schon, wenn ein Kind nur mit dem Fingernagel hineinfährt, um alles kaputt zu machen.“ (Seite 23)

Der 46-jährige Mihály – Feuilletonist, Theaterkritiker, Dichter und Flaneur – hat Liebschaften, doch er sucht die Liebe, die perfekte Liebe, bei der alles stimmig ist, bei der ihn nichts stört, die keinerlei Makel aufweist.

Da trifft er auf eine verheiratete Dame, die er aufgrund ihres Parfums Cinq-Fleur nennt, die er mal anbetet, mal halbherzig begehrt.

Zeitgleich verbringt er seine Tage mit der jungen Schauspielschülerin Iboly, die ihn in aller Unschuld anhimmelt, die er bisweilen herablassend behandelt, weil sie arm ist und weil sie tiefe Gefühle für ihn hegt, die er nicht recht ernst nehmen kann und will.

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Suizidalität und Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen von Johanna Gerngroß

„Laut WHO (2000) sind nach einem Suizid durchschnittlich mindestens sechs Personen direkt betroffen. Hauptsächlich belastet sind dabei natürlich in erster Linie Familienangehörige und Freunde. […] Nicht zu vergessen sind die Augenzeugen des Suizids, die beispielsweise den Sprung aus großer Höhe beobachtet haben.“ (Seite 251)

Suizidalität und Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen deckt eine ungeheure Bandbreite an Themen ab, die mit Suizid und Suizidalität in Verbindung stehen: z.B. bestimmte Aspekte der Suizidprävention, Prävalenz, Suizidmethoden, Begrifflichkeiten, protektive und Risikofaktoren, Warnsignale, Werther-Effekt, rechtliche Informationen, Hilfe bei akuter Suizidalität, Ursachen und Behandlung von Suizidalität, Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen sowie im höheren Lebensalter, Suizid am Arbeitsplatz, chronische Suizidalität sowie Postvention (z.B. Belastungs- und Trauerreaktionen, Scham und Schuldgefühle, Begleitung von Hinterbliebenen).

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Dementia praecox oder Gruppe der Schizophrenien von Eugen Bleuler

„In Interesse der Diskussion möchte ich nochmals hervorheben, daß es sich bei der Kraepelin‘schen Dementia praecox weder um eine notwendige Dementia, noch um eine notwendige Praecoxitas handelt. Aus diesem Grunde und weil man von dem Ausdruck Dementia praecox keine adjektivischen und substantivischen Weiterbildungen machen kann, erlaube ich mir, hier das Wort Schizophrenie zur Bezeichnung des Kraepelin‘schen Begriffes zu benützen. Ich glaube nämlich, daß die Zerreißung oder die Spaltung der psychischen Funktionen ein hervorragendes Symptom der ganzen Gruppe sei […]“ (Seite V)

Einerseits kann man Eugen Bleuler dankbar sein, dass er 1908 vorschlug, den ebenso entsetzlichen wie falschen Begriff der „Dementia praecox“ mit dem Begriff der „Schizophrenie“ zu ersetzen. Andererseits hat sein Begriff „Schizophrenie“ dafür gesorgt, dass die Krankheit häufig missverstanden wird, die Allgemeinbevölkerung eine inkorrekte Vorstellung von den Symptomen einer Schizophrenie hat, und die Erkrankung oft mit der Dissoziativen Identitätsstörung verwechselt wird. Einen richtig großen Gefallen hat er Betroffenen letztendlich also nicht getan.

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Psychopharmakotherapie und Empowerment. Ein Trainingsprogramm zum selbstständigen Medikamentenmanagement von Uwe Schirmer

„Der Ausweg aus einer zu hohen oder zu langen Nutzung von Psychopharmaka liegt im psychosozialen Raum, in unserer Mitmenschlichkeit. Dann aber haben Psychopharmaka nicht mehr den zentralen Stellenwert in der Begleitung und Behandlung, den sie in den letzten Jahrzehnten innehatten. Dann sind sie nur mehr ein weiteres Element in der Begleitung und Behandlung, das weit überwiegend nur vorübergehend im Rahmen von Krisen für einige Zeit eingesetzt wird. Sie sind keine Wunderpillen mehr, sondern psychoaktive Substanzen mit Vor- und Nachteilen, mit erwünschten und unerwünschten Anwendungswirkungen, mit kurzzeitigen und langfristigen Effekten. Oftmals überwiegen bei ihnen langfristig die negativen Effekte, wohingegen sie kurzfristig meistens durchaus positive Wirkungen haben.“ (Seite 48)

Bevor Uwe Bernd Schirmer detailliert auf das Medikamententrainingsprogramm mit Grundlagen und der genauen Durchführung eingeht, widmet er sich in seinem Buch Psychopharmakotherapie und Empowerment der Frage, ob Betroffene Psychopharmaka einnehmen sollten oder nicht. Hierfür lässt er Betroffene zu Wort kommen, die von Nebenwirkungen, Folgeschäden, fehlender Unterstützung beim Absetzen, aber auch von Symptomfreiheit durch Antipsychotika berichten.

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Die Glut von Sándor Márai (Hörbuch)

„Doch im Grunde unseres Daseins lag vielleicht der Sinn aller unserer Handlungen in der Bindung, die uns an jemanden fesselte.“ (Seite 216 der gebundenen Ausgabe von Piper, 2000)

Die Glut spielt im Jahre 1941 auf einem Jagdschloss am Rande der Karpaten. Hier wurde der General Henrik geboren, hier hat er sein Leben verbracht. Auf dieses Leben blickt er nun zurück, während er auf seinen Jugendfreund Konrád wartet, mit dem er seit vier Jahrzehnten keinen Kontakt hatte.

Henrik und Konrád verband über Jahre hinweg eine enge Freundschaft, die gesellschaftliche Grenzen überschritt: Henrik stammt aus einer reichen Familie des Hochadels, Konrád ist der Sohn eines verarmten Barons.

Doch eines Tages kam es zu einem Zwischenfall, der dazu führte, dass Konrád das Land verließ und Henrik nie wieder ein Wort mit seiner Frau Krisztina wechselte: Auf einer Jagd legte Konrád mit dem Gewehr auf Henrik an.

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Wo ich mich finde von Jhumpa Lahiri

„Jede bittere Wendung meines Lebens fand im Frühling statt. Jeder schwere Schlag. Das ist der Grund, warum mich das helle Grün der Bäume, die ersten Pfirsiche auf dem Markt betrüben, genauso wie die ausgestellten Röcke, die die Frauen in meinem Viertel zu tragen beginnen. Mich erinnert all das nur an Verlust, Verrat, Enttäuschung. Ich kann es nicht leiden, zu erwachen und unausweichlich nach vorne getrieben zu werden.“ (Seite 17)

Die namenlose Ich-Erzählerin lebt in einer namenlosen italienischen Stadt. Ihr Leben ist geprägt von Routinen: immergleiche Wege, die sie läuft, immergleiche Restaurants, die sie besucht und wo sie die immergleichen Menschen beobachtet. Sie lebt ein Leben ohne viele Höhen und Tiefen, sie hat sich mit ihrem Alleinsein größtenteils arrangiert, aber leidet auch unter ihrem Einzelgängertum.

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Für mich soll es Neurosen regnen. Mein Leben mit Zwangsstörungen von Peter Wittkamp

„Gefühl der Angst, obwohl man erkennt, dass alles an dieser Angst irrational ist.“ (Seite 44)

Die ersten Zwangshandlungen (ein Waschzwang) traten bei Peter Wittkamp – Autor, Werber, Gagschreiber – in seiner Jugend auf, doch verschwanden dann wieder. Zwanzig Jahre später kehren sie zurück, diesmal als eine ganze Palette an Zwängen, v.a. als Kontrollzwang und als magisches Denken.

In Für mich soll es Neurosen regnen erzählt Wittkamp von seinen Zwängen, wie sein Alltag aussieht, was er gegen die Zwänge tagtäglich tut und wie schwer das ist.

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Die Paprikantin. Ungarn für Anfänger von Lysann Heller

„Der Ungar an sich neigt zu Gefühlsausbrüchen, auch wenn er in Rumänien lebt.“ (Seite 193)

Lysann Heller war als Kind zwei Mal mit ihren Eltern in Ungarn, und nach ihrem Studium entschließt sie sich, ins Land zurückzukehren und ein Praktikum bei der deutschsprachigen „Budapester Zeitung“ zu absolvieren.

In Die Paprikantin erzählt sie von den Stolpersteinen der ungarischen Sprache und der ungarischen Mentalität, aber auch vom Eingewöhnen in Budapest und von ihrem ersten Job als Journalistin.

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