„Ich weiß nicht, warum ich diese Geschichte erzähle. Vielleicht weil das, was mit Gerard geschehen ist, wohl mit jedem von uns geschehen könnte, besonders wenn wir und unsere Partner älter werden und wir zunehmend die Orientierung verlieren.“ (aus der Story „Dreizehnhundert Ratten“)
Good Home umfasst 20 Kurzgeschichten von T.C. Boyle, die in den letzten 15 Jahren entstanden sind und seit 2003 in verschiedenen US-Magazinen veröffentlicht wurden.
Mit der für ihn eigenen Beobachtungsgabe erzählt Boyle in Good Home von menschlichen Abgründen, berichtet von Lügen, Alkohol, Manipulation, Einsamkeit, Verzweiflung, Verlust, Trauer, aber auch von Hoffnung und von glücklichen Momenten.
Boyle nimmt den Leser z.B. mit zur 12-jährigen Angelle, die von ihrem Vater um einen Gefallen gebeten wird, der fatale Folgen haben kann. Man lernt außerdem einen Mann kennen, der eine Leber auf dem schnellsten Wege in eine Klinik bringen muss, da dort eine junge Frau verzweifelt auf das Spenderorgan und ihre Transplantation wartet, der jedoch aufgrund eines Erdrutsches im Stau steht. Boyle berichtet zudem von einem Jungen, der keinen Schmerz spüren kann, den seine Eltern „Sin Dolor“ nennen und der von Narben gezeichnet ist. Und wir können von einem Mann lesen, der sich nach dem Tod seiner Frau eine Schlange kauft, um der Einsamkeit zu entfliehen, der es aber nicht schafft, die lebendigen Ratten an die Schlange zu verfüttern. Good Home von T.C. Boyle weiterlesen →