
„Die bringen sie um“, sagte der Mann.
„Wen?“, fragte mein Vater […].
„Jeden.“ (Seite 68)
Kroatien im Jahre 1991: Die zehnjährige Ana verbringt zum ersten Mal den Sommer in Zagreb und nicht an der Küste, denn die Serben haben die Straßen zum Meer blockiert. Auch in Zagreb kommt es schließlich zu Kampfhandlungen, Luftangriffen, Lebensmittelknappheit – der Krieg hat die Hauptstadt erreicht.
Anas acht Monate alte Schwester Rahela ist schon länger krank, und nachdem die Eltern bereits Hilfe in Slowenien gesucht haben, machen sie sich nun zu viert auf den Weg nach Sarajevo, wo Rahela zurückgelassen wird, damit sie in den USA eine Chance auf Heilung und ein Leben ohne Krieg erhält.
Auf der Rückfahrt von Sarajevo nach Zagreb werden Ana und ihre Eltern von paramilitärischen Gruppen der Serben angehalten, aus dem Auto geholt und in einen nahegelegenen Wald gebracht. Dort werden Anas Eltern erschossen, doch Ana kann durch einen Trick ihres Vaters überleben. Das Echo der Bäume von Sara Nović weiterlesen



„War sie etwa doch nicht die durchschnittlichste Frau der Welt, die zu finden ich mir so viel Mühe gegeben hatte?“
„Und dann hatte sich die Kälte in ihr ausgebreitet, eine unglaubliche Kälte. Diese Kälte, die ihr sagte, dass sie am Ende angelangt war, dass sie zwischen Leben und Sterben wählen musste.“
„Es ist, als wäre ich schon nicht mehr da.“
„Die Luft war kalt, aber sie roch nach einem neuen Leben. Ganz anders als in mir drin. Da roch es nach Verwesung und Tod.“
„und plötzlich hatte sie nichts außer sich selbst, nichts außer ihm, außer dem Schmerz“
„Plötzlich habe ich das Gefühl, dass mein ganzes Leben darauf zugesteuert ist. Auf diese eine Nacht, in der alles eine Bedeutung bekam.“