Ein Jahr in Lissabon. Auswandern auf Zeit von Sylvia Roth

„Man kann sich unter den Baum setzen, den Vögeln beim Zwitschern zuhören und darüber nachdenken, wie es möglich ist, dass in einer Stadt, die sich Großstadt nennt, an so vielen Ecken und Enden eine Ruhe und eine Idylle herrscht, die man sonst nur auf dem Land findet.“

Sylvia Roth kündigt ihren Job und ihre Wohnung, um sich eine Auszeit zu gönnen. Sie zieht nach Lissabon, das sie von einer Kurzreise kennt und wo sie im Rahmen eines Kulturstipendiums ein Volontariat macht.

In Ein Jahr in Lissabon erzählt sie von Pastelaria und Heimat, Höflichkeit und Entschleunigung, Schwimmen und Aquagymnastik, Feira da Ladra und Kaffeekultur, Mercearias und Plastiktüten, Alfama und Mouraria, Lavadouro público und Verfall, Salazar und Nelkenrevolution, Stockfisch und Suppe, Tejo und Miradouro, Diphthong und Fado, Cabeleileiro und Trend-Friseur, Alter und Armut, Luz und Mentalität, Fußball und Kino, Saudade und Abschied.

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Recovery und Empowerment von Andreas Knuf

„Recovery- und empowermentorientiert zu arbeiten ist eine große Herausforderung für alle psychiatrisch Tätigen. Es klingt auf den ersten Blick so einfach und fachlich selbstverständlich, ‚ressourcenorientiert‘ zu arbeiten, Selbstbestimmung zu fördern oder Hoffnung zu stiften – in der alltäglichen Begegnung mit den Klientinnen und Klienten ist all das manchmal verdammt schwierig. Es erfordert eine engagierte Arbeit und ein hohes Maß an Selbstreflexion, denn der Sog in Richtung Defizitorientierung und Fremdbestimmung bis hin zur Resignation auch aufseiten der Helfenden ist enorm.“ (Seite 8)

Andreas Knuf, den ich schon von seinen Büchern Bevor die Stimmen wiederkommen und Umgang mit Gefühlen in der psychiatrischen Arbeit kenne, erklärt in seinem PraxisWissen-Titel, was Recovery und Empowerment sind, berichtet von der Grenze zwischen Gesundheit und Krankheit, stellt das Recoverymodell von Ralph et al. (2004) vor und geht näher auf Themen wie Förderung von Hoffnung und Zuversicht, Ressourcenorientierung, Selbstbestimmung, Psychopharmaka, Selbsthilfe, Psychoedukation, Eigenaktivität, Fremd- und Selbststigmatisierung sowie Akzeptanz ein.

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Abgründe. Spektakuläre Fälle aus dem Leben eines Psychotherapeuten von Hans Hopf

„Loblied auf die heutzutage vielgeschmähte Psychoanalyse“ (Seite 7)

Hans Hopf erzählt in Abgründe von Fällen aus seiner psychotherapeutischen Tätigkeit, thematisiert z.B. Partnerschaft, Tod, Suizidalität, Ablehnung durch die Eltern, Einsamkeit, Ängste, Sexualität, Religiosität, Vernachlässigung und Gewalt.

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Nachtzug nach Lissabon von Pascal Mercier

Raimund Gregorius, gewissenhafter und diensteifriger Lehrer für Griechisch, Latein und Hebräisch an einem Berner Gymnasium, bemerkt auf dem Weg zur Arbeit eines Morgens eine Frau auf einer Brücke, die sich möglicherweise suizidieren möchte.

Jene Frau schreibt Gregorius eine Telefonnummer auf die Stirn, begleitet ihn dann in die Schule und verschwindet schließlich wieder aus seinem Leben.

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Fräulein Gold. Schatten und Licht von Anne Stern (Hörbuch)

„Alles würde nun anders werden, dachte Hulda, und doch nicht. Denn am Winterfeldtplatz in Schöneberg blieb alles gleich, auch wenn die Welt rundherum in Scherben zerfiel.“ (Track 141)

Berlin, 1922: Hulda Gold ist Mitte 20 und arbeitet als Hebamme. Sie kümmert sich hochengagiert um schwangere Frauen und Neugeborene, und vor allem in den Elendsvierteln der Stadt, z.B. am Bülowbogen, ist ihr der enge Kontakt zu den Frauen wichtig.

Die junge Lilo, die gerade ihr erstes Kind mit Huldas Hilfe zur Welt gebracht hat, erzählt Hulda voller Entsetzen davon, dass ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden wurde. Lilo glaubt nicht an Suizid, sondern eher an einen tragischen Unfall oder sogar Mord.

Hulda beginnt, im Umfeld der Toten zu recherchieren, und trifft so auf den anscheinend immerzu schlecht gelaunten Polizeikommissar Karl North.

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Fettnäpfchenführer Portugal. Die Kunst des Improvisierens im Land der Entdecker von Annegret Heinold

„Und was macht Portugal noch aus? Die Algarve, gegrillte Sardinen, Vinho Verde, spektakuläre Surf-Weltrekorde, eine gewonnene Fußball-Europameisterschaft 2016 und eine freundliche Bevölkerung. […] Und natürlich Fado […].“ (Seite 9)

Annegret Heinold erzählt in ihrem Fettnäpfchenführer Portugal am Beispiel von Alex und Stephanie, die jeweils ein Jahr in Portugal verbringen – er als Student in Aveiro, sie als Deutschlehrerin in Lissabon -, von den Fallstricken, in die man dort geraten kann.

Dabei geht die Autorin auf Themen wie Geduld und Höflichkeit, Kaffee und Gebäck, Heizung und Schimmel, Tramlinie 28 und Taschendiebe, Erdbeben und Tsunami, Wein und Schokolade, Brot und Wurst, Azelejos und Lojas com História, Surfen und Nacktbaden, Telefon und Einkommen, Nelkenrevolution und Diktatur, Freundeskreis und Kinder, Stockfisch und Pastéis de Nata, Kleiderordnung und Religion, Mauren und Fátimahand, Fado und Saudade ein.

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Normalität. Die ungezähmte Kategorie in Psychiatrie und Gesellschaft von Asmus Finzen

„Wer normal ist, ist gesund. Und normal ist, wer ein angepasstes soziales Leben führt. Diese Gleichsetzung wird erst in der Umkehrung zum Problem: Wer sich nicht normal verhält, ist nicht normal, folglich ist er nicht gesund. Er ist psychisch gestört, ist verrückt, ist geisteskrank. Die beiden letzten Begriffe werden in der Fachwelt längst nicht mehr verwendet, weil sie abwertend sind, im öffentlichen Bewusstsein aber wirken sie unverändert fort.“ (Seite 20)

Asmus Finzen, den ich bereits von seinem großartigen Buch Schizophrenie kenne, widmet sich in Normalität der Frage, wo und wie (und ob) die Grenzen zwischen „normal“ und „abnorm“, zwischen „gesund“ und „krank“ gezogen werden können.

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Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein von Benjamin Maack

„[…] Depressionen sind geschickt. Ist man gesund, kann man sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, krank zu sein. Und ist man krank, kann man sich nicht vorstellen, je wieder gesund zu werden.“ (Seite 29)

Schlafstörungen, ausgeprägte Ängste, ein Gefühl der Gefühllosigkeit, dysfunktionale Gedanken, immer wieder aufkommende Suizidgedanken: Benjamin Maack befindet sich mitten in einer depressiven Episode.

Es ist nicht das erste Mal, dass er sich so fühlt, und auch beim letzten Mal hat er sich professionelle Hilfe in einer psychiatrischen Klinik gesucht.

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Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden von Lori Gottlieb

>Dieses Buch fragt: „Was verändert uns?“ Und gibt uns als Antwort: „Unsere Beziehung zu anderen Menschen.“< (Seite 7)

Lori Gottlieb ist Psychotherapeutin und Autorin, und in Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden erzählt sie von ausgewählten Patienten, die man als Leser mit durch den therapeutischen Prozess begleitet, von der Beziehung zwischen Therapeut und Patient, von ihren Gedanken und Gefühlen gegenüber ihren Patienten sowie von ihrer eigenen Psychotherapie. Zwischen all diesen Psychotherapiethemen schreibt Gottlieb jedoch auch von ihrer Arbeit als Journalistin, von ihrem (abgebrochenen) Medizinstudium, von ihrer Schwangerschaft, ihrer Partnerschaft und ihrer Krankheit.

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Lost in Fuseta. Ein Portugal-Krimi (Leander Lost ermittelt, Band 1) von Gil Ribeiro (Hörbuch)

„der deutsche Kommissar […] mit seinem ungewöhnlichen Verhalten“ (Klappentext)

Im Rahmen eines Austauschprogramms wird der Kriminalkommissar Leander Lost von Hamburg nach Portugal geschickt. Dort kommt er in Fuseta unter, einem Fischerdorf an der Algarve, und direkt nach der Ankunft wird er in einen Fall verwickelt: Ein Privatdetektiv wird tot aufgefunden.

Die Kollegen in Portugal finden Lost reichlich sonderbar, und dann schießt er auch noch einen von ihnen an. Eigentlich wollen sie den wunderlichen Deutschen liebend gerne los werden, aber dann erfahren sie, dass er am Asperger-Syndrom leidet, möchten ihm eine zweite Chance geben und zudem seine besonderen Fähigkeiten für die Lösung des Falles nutzen.

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