Schlagwort-Archive: Psychiatrie

Nachbesprechung von Zwangsmaßnahmen. Ein Praxisleitfaden von Lieselotte Mahler, Alexandre Wullschleger und Anne Oster

„In der näheren Auseinandersetzung mit dem Thema merke ich, wie absolut unverarbeitet diese Erfahrung von Demütigung, unendlicher Scham und Ohnmacht in mir aufsteht, wie alles zurückrollt – als wäre es gestern gewesen. Dabei ist es Jahre her. Bis heute erlebe ich die Zwangsmaßnahmen als ungerecht, als willkürlich, als Machtdemonstration, als Grenzüberschreitung. Hätte mir eine Nachbesprechung geholfen?“ (Seite 9f)

Das Buch ist aus der Praxis des Weddinger Modells in einem multiprofessionellen Team entstanden und bietet initial eine Begriffsklärung sowie Wissenswertes über Formen von Zwang in der Psychiatrie (Unterbringung, Isolierung, Fixierung, Zwangsmedikation), im Verlauf Informationen zu rechtlichen Rahmenbedingungen, zu Ursachen und Folgen von Zwangsmaßnahmen und zum Weddinger Modell. Nachfolgend wird der Leitfaden zur standardisierten Nachbesprechung erfolgter Zwangsmaßnahmen vorgestellt und Möglichkeiten der Implementierung in den Behandlungsalltag diskutiert. Schließlich werden auch die Ergebnisse der Evaluation der leitfadengestützten Nachbesprechung präsentiert.

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Akutpsychiatrie. Das Notfall-Manual von Peter Neu

„Dieses Buch soll helfen, Nacht- und Aufnahmedienste sicherer und stressfreier bewältigen zu können. Außerdem bietet es viele hilfreiche Informationen zur Organisation einer Akutstation, sodass sich aus dieser ein effektives und erfolgreiches therapeutisches Instrument entwickeln kann.“ (Seite V)

Peter Neu und Mitautoren fassen in ihrem Buch die wichtigsten Informationen zum Thema Akutpsychiatrie zusammen, berichten initial von akuten Syndromen wie akute Erregung, Suizidalität, Delir und Angst, gehen im weiteren Verlauf auf spezielle Krankheitsbilder wie Schizophrenie, Intoxikation/Substanzabhängigkeit, Manie und Traumafolgestörungen ein.

Weitere Kapitel befassen sich zudem mit Themen, die meiner Meinung nach oft zu kurz kommen: häusliche Gewalt, akut psychiatrisch erkrankte Schwangere sowie malignes, neuroleptisches Syndrom, perniziöse Katatonie, Serotonin-Syndrom und anticholinerges Syndrom. Auch Psychotherapie und Psychoedukation sowie rechtliche und ethische Aspekte werden angesprochen.

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Psychiatrische Differenzialdiagnostik. Vom Befund zur Diagnose – Eine Einführung von Ulrich Seidl

„Psychiatrische Differenzialdiagnostik ist eine Kunst für sich und selbst erfahrene Untersucher können gelegentlich Schwierigkeiten haben, zu einer genauen Einschätzung zu kommen.“ (Seite 13)

Ulrich Seidl setzt sich in seinem Buch mit der oft schwierigen Differenzierung zwischen zwei (oder mehr) Diagnosen auseinander, mit der man es im klinischen Kontext ständig zu tun hat, denn psychiatrische Erkrankungen sehen in der Realität selten so eindeutig und klar aus, wie sie im Lehrbuch beschrieben werden.

Er befasst sich z.B. mit der Unterscheidung von Posttraumatischer Belastungsstörung und Borderline-Persönlichkeitsstörung, Somatisierungsstörung und hypochondrischer Störung, Generalisierter Angststörung und ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung sowie Schizophrenie und schizoaffektiver Störung.

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Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie von Stephan Doering, Hans-Peter Hartmann und Otto F. Kernberg

„Menschen mit narzisstischer Persönlichkeit galten lange Zeit als veränderungsresistent. Das Fehlen einer manifesten Symptomatik die Verleugnung von Problemen und Grenzen sowie ein Verhalten, das der permanenten Bestätigung des eigenen Selbst dient, lassen ihre Veränderungswünsche als gering erscheinen.“ (Seite 202)

Die Autoren thematisieren in Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie die ganze Bandbreite an Themen rund um Narzissmus: Konzeptualisierung, Ätiologie und Neurobiologie, Epidemiologie, Klassifikation und Diagnostik, klinisches Bild, Beziehungsgestaltung, kulturelle Aspekte und Therapie.

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Praxishandbuch Schizophrenie. Diagnostik – Therapie – Versorgungsstrukturen von Peter Falkai und Alkomiet Hasan (Herausgeber)

„Wichtig ist, dass auch lang andauernde Symptome einer therapeutischen Intervention zugänglich bleiben, sodass ein therapeutischer Nihilismus in keinem Erkrankungsstadium der Schizophrenie angebracht ist.“ (Seite 86)

Im Praxishandbuch Schizophrenie gelingt den Autoren ein echter Rundumschlag: von Ätiologie, Symptomatik, Komorbidität, (Differenzial-) Diagnose, Verlauf und Prognose, Besonderheiten bei Kindern, Jugendlichen und Betagten über Notfallbehandlung, somatische Therapieverfahren, Psychotherapie, Neurostimulation, Behandlungsresistenz, Behandlung in der Schwangerschaft und Stillzeit bis zu Rehabilitation, innovativen Versorgungsangeboten wie StäB, psychiatrischer Begutachten und stationärer Psychoseversorgung.

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Umgang mit Suizid in psychiatrischen Einrichtungen von Susanne Menzel und Peter Brieger

„Der Umgang mit Suiziden bedeutet immer auch, die eigene Einstellung zum Leben zu hinterfragen.“ (Seite 10)

Susanne Menzel und Peter Brieger befassen sich in ihrem Buch mit verschiedenen Facetten des Krankenhaussuizids. Initial berichten sie von den Grundlagen zum Thema Suizid (Kulturgeschichte, Suizide im Rahmen von Erkrankungen, Verlauf einer suizidalen Krise, Suizidprävention), danach werden Stationsmilieu und bauliche Maßnahmen, Häufigkeit von Krankenhaussuiziden, Risikopersonen und Verhinderung von Suiziden im Krankenhaus thematisiert. Weitere Kapitel beinhalten u.a. den Suizidort an sich, die Kommunikation mit betroffenen Angehörigen, Mitpatienten und Mitarbeitern, rechtliche Aspekte, Suizidnachbesprechung und Gesprächskultur in der Klinik.

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Borderline. Das Selbsthilfebuch von Andreas Knuf und Christiane Tilly

„Selbsthilfe ist kein Therapieersatz und soll auch keine Fremdhilfe ersetzen. Beides sind verschiedene, wenn auch sich ergänzende Hilfen bei psychischen Problemen. […] Selbsthilfe ist […] eine sehr wichtige Ergänzung, die noch viel zu wenig gewürdigt wird. Das eigene Selbsthilfepotenzial zu entdecken und zu nutzen bedeutet unabhängiger von der Hilfe anderer zu werden und auch ohne therapeutische Unterstützung besser zurechtzukommen.“ (Seite 9)

Andreas Knuf und Christiane Tilly berichten in ihrem Selbsthilfebuch von diagnostischen Kriterien und Problembereichen der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung, von Umgang mit und Funktion von Symptomen, vom Umgang mit (als unangenehm empfundenen) Emotionen, von Notfallkoffer, Absprachen mit sich und anderen, Zurechtkommen mit den Folgen der Erkrankung wie Narben und Lücken im Lebenslauf, von Selbsthilfegruppen und Trialog, Psychotherapie und Psychopharmaka, Traumatisierung und Erinnerung.

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Psychiatrische Krisenintervention zu Hause. Das Praxisbuch zu StäB & Co von Stefan Weinmann, Andreas Bechdolf und Nils Greve

„Wenn die Psychiatrie zu mir nach Hause kommt, muss es eine andere sein als die, die ich von der Akutstation kenne.“ (Seite 133)

Seit 2018 gibt es in denjenigen Regionen Deutschlands, in denen die sogenannte Stationsäquivalente Behandlung (StäB) Teil des Hilfesystems ist, für alle gesetzlich Krankenversicherten die Möglichkeit, bei psychischen Krisen eine Behandlung zu Hause zu bekommen. Seit ich zum ersten Mal von dieser Option gehört habe, war ich begeistert von StäB, weil so auch diejenigen Personen behandelt werden können, die sonst durchs Netz fallen würden.

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Ein Spalt Luft von Mischa Mangel

„Wenn ich mir meine Mutter vorstelle, stelle ich sie mir meist als unglücklichen Menschen vor. Ein Mensch, der seit Jahrzehnten in einer Wohnung voller unliebsamer Erinnerungen lebt, und die Erinnerungen lassen nicht los, haben aber den entscheidenden Vorzug, bekannt zu sein. Die Welt außerhalb der Wohnung hingegen ist unbekannt, und das macht Angst.“ (Seite 97)

Vier Monate nach seiner Geburt entwickelt seine Mutter erstmals eine Psychose. Sie zieht sich von allen zurück, lebt allein mit ihrem Sohn in einer Zweizimmerwohnung, die sie kaum noch verlässt.

Sein Vater erhält schließlich das alleinige Sorgerecht, nimmt den Jungen bei sich auf, der Kontakt zur Mutter bricht daraufhin ab.

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Zwangsstörungen verstehen und bewältigen. Hilfe zur Selbsthilfe von Susanne Fricke und Iver Hand

„Der Zwang hat sich langsam in Ihrem Haus ausgebreitet und es sich so richtig gemütlich gemacht. Er lässt sich nicht so schnell vertreiben, sondern leistet Widerstand und arbeitet mit Tricks, um bleiben zu können. Also ist Geduld ganz wichtig!“ (Seite 116)

Susanne Fricke und Iver Hand klären initial, was eine Zwangsstörung ist, welche Zwänge es gibt, wie man Zwänge von anderen Erkrankungen unterscheiden kann. Danach beschreiben sie, wie Zwänge entstehen und wie sie aufrechterhalten werden, wie man Zwänge behandelt, wie Partner und Familie einbezogen werden können sowie wie man weitere Unterstützung erhält.

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