Schlagwort-Archive: Afrika

In Afrika. Reise in die Zukunft von Alex Perry

„Vereinfachung kann für Hilfe nützlich sein. Sie kann Hilfe aber auch behindern.“

Alex Perry erzählt in seinem Buch In Afrika von der Geschichte und Politik verschiedener afrikanischer Staaten, vom Versagen der Hilfsorganisationen und vom neuen Afrika als „Ort zorniger Selbstbehauptung“, von Reichtum und Armut, Korruption und Gewalt, Entdeckungsreisenden und Kolonialismus, Diktaturen und Diktatoren, Gefängnis und Folter, HIV und AIDS, Ursachen und Auswirkungen von Hilfsmaßnahmen, Biolandwirtschaft und Hunger, Apartheid und security estate, Terrorismus und Islamismus, bin Laden und Boko Haram, Kokain und Drogenkartellen, Klimakriegen und Bürgerkriegen.

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Underground Railroad von Colson Whitehead (Buch und Hörbuch)

„Wenn man ein Ding war – ein Karren, ein Pferd oder ein Sklave -, bestimmte der Wert, den man besaß, die Möglichkeiten, die man hatte.“

Ajarry wird von Ouidah im heutigen Benin aus in die Neue Welt verschifft, unterwegs von ihrer Familie getrennt, mehrfach als Sklavin verkauft und weiterverkauft, vergewaltigt und misshandelt. Schließlich landet sie in Georgia, wo sie auf der Randall-Plantage schuftet und fünf Kinder zur Welt bringt, von denen nur eines überlebt: Mabel.

Mabel flüchtet viele Jahre später von der Plantage und lässt ihre einzige Tochter – Cora, die Hauptprotagonistin von Colson Whiteheads Roman – allein zurück.

So ist Cora im Alter von 10 oder 11 Jahren auf sich gestellt, muss auf der Baumwollplantage hart arbeiten, Vergewaltigungen, Auspeitschungen, Prügel, Benachteiligung und Isolation ohne jede Unterstützung ertragen.

Eines Tages tritt Caesar, ein anderer Sklave auf der Randall-Plantage, an Cora heran und fragt sie, ob sie mit ihm fliehen möchte. Sie lehnt ab, hat zu viel Angst vor den Konsequenzen eines gescheiterten Fluchtversuchs, aber schließlich stimmt sie doch zu, und so machen sich die beiden auf den Weg in den Norden. Underground Railroad von Colson Whitehead (Buch und Hörbuch) weiterlesen

Für alles um die Welt. Per One-Way-Ticket in ein neues Leben von Waltraud Hable

„Es geht um einen Neuanfang. Ums Sich-treiben-Lassen. Ums Stolpern. Ums Wiederaufstehen. Um Zweifel. Um Kurswechsel. Um kleine und große Glücksmomente. […] Manchmal muss man springen und vertrauensvoll seine Flügel ausbreiten, um sich vom Wind und den eigenen Träumen tragen zu lassen.“ (Seite 13)

Waltraud Hable kehrte nach ihrer Weltreise zurück in ihren Beruf, ihre Altbauwohnung und ihren Alltag, aber glücklich ist sie damit nicht. Also beschließt sie, etwas Radikaleres zu wagen:

„Die Fremde wird fürs Erste oder für immer mein Zuhause sein, Ziel oder Ende gibt es erst einmal nicht, beides wird sich finden.“ (Seite 22)

In Für alles um die Welt erzählt sie von ihren Aufenthalten in Thailand, Vietnam, Hawaii, Indien, Brasilien und Südafrika, nimmt den Leser mit in ihr neues, ungeheuer aufregendes Leben.

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Die acht Lektionen der Wüste. Mit den Nomaden Nordafrikas nach Timbuktu von Nicholas Jubber

„Meine Lehre beginnt in einer Stadt in der Sahara, am Ende der Welt und so weit ab vom Schuss, dass man von den Bewohnern mit den Worten begrüßt wird: >Willkommen mitten im Nirgendwo.<„

In Die acht Lektionen der Wüste erzählt Nicholas Jubber davon, woher seine Faszination für Wüsten kommt, und berichtet von seiner Reise ins sagenumwobene Timbuktu.

Jubber schreibt von der Entstehung Timbuktus und der Kultur der Tuareg, Salz und Kauri-Muscheln, Gerberei und Hamam, Arabisch und Tieropfern, Fez und Sultanstraße, Hochland und Berbern, Kamelmilch und Landminen, Marrakesch und Dschihadisten, Wüste und Westsahara, Islam und Gastfreundschaft, Dschinn und madschnun, Karawanenrouten und Bibliotheken, Bordellen und Geschlechtskrankheiten, garabuts und marabuts, Fulbe und Bozo, Niger und Mungo Park. Die acht Lektionen der Wüste. Mit den Nomaden Nordafrikas nach Timbuktu von Nicholas Jubber weiterlesen

Weit Gegangen von Dave Eggers

Dave Eggers hat die wahre Lebensgeschichte von Valentino Achak Deng in Romanform gebracht: Valentino ist weit gegangen und wurde deshalb auch von einigen Freunden so genannt – „Weit Gegangen“. Sein Weg führt ihn aus seiner Heimat, Marial Bai im Süden des Sudan, nach Äthiopien, Kenia und schließlich in die Vereinigten Staaten von Amerika. Sein Weg und sein Leben sind geprägt von Freundschaft und Verlusten, von Hunger, Durst und Elend, von Massakern und Tod. Weit Gegangen von Dave Eggers weiterlesen

Belletristik, Sachbücher und Reiseberichte aus und über Afrika (Länder M bis Z)

In diesem Post liste ich Belletristik, Sachbücher und Reiseberichte aus und über verschiedene Länder Afrikas auf. Dabei habe ich mich – im Gegensatz zu meinen bisherigen Lektürelisten – entschlossen, pro Land nur eine einzige Buchempfehlung zu geben. Sicherlich wird es in der Zukunft Monatsthemen zu ausgewählten Ländern Afrikas geben, zu denen ich dann eine ausführliche Lektüreliste biete.

Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe. Belletristik, Sachbücher und Reiseberichte aus und über Afrika (Länder M bis Z) weiterlesen

Das Floß der Medusa von Franzobel

„Aber was sind das für Geschehnisse, die der Menschheit für alle Zeit verborgen bleiben sollten? […] In jedem Fall ist dieser ‚Vorfall‘ etwas, das am französischen, ja, am europäischen Nationalstolz kratzt, weil er Abgründe des Menschen offenbart, zeigt, was mit dieser Spezies alles möglich ist.“ (Seite 15)

Wir schreiben das Jahr 1816. Dreißig Seemeilen vor der Küste Westafrikas entdeckt die Besatzung der Brigg Argus ein seltsames Objekt im Wasser. Es handelt sich um ein Floß mit Schiffbrüchigen der Medusa, die auf dem Weg in den Senegal war, doch auf der Arguin-Sandbank gestrandet ist.

Théodore Géricault: Das Floß der Medusa, 1819 (Öl auf Leinwand, 491 × 716 cm, Museo del Louvre), Quelle: Wikipedia.

Nur 15 von ehemals 147 Menschen, die sich nach dem Unglück auf dem Floß befanden und damit 13 Tage lang durchs Meer trieben, überlebten, indem sie ihren Urin getrunken und Mitglieder der Besatzung gegessen haben: Das Floß der Medusa von Franzobel weiterlesen

Der lange Weg zur Freiheit von Nelson Mandela (Hörbuch)

„Wir sind Sklaven in unserem eigenen Land. Wir sind Pächter auf unserer eigenen Erde. Wir haben keine Kraft, keine Macht, keine Kontrolle über unser eigenes Geschick im Land unserer Geburt.“ (Track 12)

Nelson Mandela schrieb während seiner Haft auf Robben Island heimlich das Manuskript seiner Autobiografie Der lange Weg zur Freiheit. Im Jahre 1976 wurde das Manuskript aus dem Gefängnis geschmuggelt und durch Interviews, die der US-amerikanische Journalist Richard Stengel ab 1992 mit Mandela führte, ergänzt.

Die englische Fassung der Autobiografie erschien erstmals 1994 unter dem Titel Long walk to freedom in den USA und Großbritannien und im gleichen Jahr in deutscher Übersetzung.

Nun ist im Hörverlag das ungekürzte Hörbuch erschienen, das von Thomas Balou Martin gelesen wird, und da Der lange Weg zur Freiheit schon lange ungelesen in meinem Regal stand, habe ich die Gelegenheit ergriffen, mir das Buch vorlesen zu lassen. Der lange Weg zur Freiheit von Nelson Mandela (Hörbuch) weiterlesen

Madagaskar – der sechste Kontinent. Von heiligen Krokodilen und Seeräubern von Mark Eveleigh

Mark Eveleigh erzählt von der Geschichte Madagaskars, von der Erstbesiedlung und der Entdeckung durch die Europäer, von Legenden, Mythen, Traditionen und Tabus (fady). Zudem beschreibt er seine Reise in den Norden und in den Westen der viertgrößten Insel der Welt. Dabei berichtet er über den Regenwald, die Insel Nosy Be, Mangrovensümpfe, Reißighüttendörfer und die Zone Rouge. Madagaskar – der sechste Kontinent. Von heiligen Krokodilen und Seeräubern von Mark Eveleigh weiterlesen

Gebrauchsanweisung für Namibia von Dominik Prantl

„Namibia ist oftmals Weite, unterbrochen von Einsamkeit. Trotz der gewaltigen Fläche leben schließlich nur etwa zweieinhalb Millionen Einwohner in dem Land. Das sind in etwa so viele wie jeweils in den Ballungsräumen von Wien, Hamburg oder München, die allesamt mehr als 100-mal auf Namibias Staatsfläche Platz hätten. Es gibt Farmen, die sind größer als das gesamte Münchner Stadtgebiet.“ (Seite 13)

Dominik Prantl reist seit 15 Jahren regelmäßig nach Namibia und erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Namibia von Größe und Bevölkerungsdichte, Herero und Nama, Samuel Daniel Shafiishuma Nujoma und Hendrik Witbooi, deutscher Kolonialherrschaft und Unabhängigkeitskampf, Bodenschätzen und Diamanten, HIV und antiretroviralen Medikamenten, Windhoek und Katatura, The Namibian und Allgemeine Zeitung, Hyäne und Puffotter, Krokodil und Nilpferd, Autofahren und Unfallstatistik, Namib und Apfelkuchen, Überschwemmung und Dürre, Braai und Fleischessern, Duwisib Castle und Lüderitz, Veterinärzaun und Apartheid, Touristen und Trophäenjägern, Alkoholismus und Political Correctness, Sonnentagen und Nebel, Akazie und Baobab, San und Himba. Gebrauchsanweisung für Namibia von Dominik Prantl weiterlesen