Fegefeuer von Sofi Oksanen

„[…] der Stolz war das Ende jeder Kunst und die Demut aller Dinge Anfang […]“

West-Estland im Jahre 1992: Aliide Truu lebt allein in einem Bauernhaus und findet eines Tages ein Bündel in ihrem Garten, das sich als junge Frau herausstellt, die auf der Flucht vor ihren Zuhältern ist.

Das Mädchen – Zara – ist völlig verängstigt und befürchtet das baldige Auftauchen der beiden Männer, die sie zur Prostitution gezwungen und sie mehrfach missbraucht und misshandelt haben.

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Umgang mit traumatisierten Patienten von Jens Gräbener

„Traumatisierte Patientinnen und Patienten unterscheiden sich in einem Punkt deutlich von anderen Patientengruppen: Sie haben etwas erlebt, was sie dauerhaft verändert hat, und zwar in einer Umwelt, die sich oft wenig oder gar nicht vom Lebensumfeld anderer Menschen unterscheidet. Ihre Symptome lassen sich nicht auf neurophysiologische Funktionsstörungen oder genetische Dispositionen reduzieren. Das, was diesen Menschen zugestoßen ist, könnte auch anderen, und damit auch professionellen Helfern zustoßen. Wie würden wir selbst reagieren? Könnten wir lernen, damit umzugehen? Was würde sich für uns und in uns verändern? Wie würde unser soziales Umfeld reagieren?“ (Seite 9)

Jens Gräbener fasst in seinem Basiswissen-Titel das Wichtigste zum Thema Trauma und Traumatisierung zusammen. Er berichtet u.a. von Typ-I-Trauma (einmalig, kurzfristig einwirkend) und Typ-II-Trauma (mehrfach, langfristig einwirkend), akzidentiellen und interpersonellen („man-made“) Traumata, traumatischer Zange und Dissoziation, Hippocampus und Amygdala, Folgen von traumatischen Erlebnissen, Traumabewältigung, professionellen Hilfsangeboten sowie der professionellen Interaktion mit traumatisierten Menschen.

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Gebrauchsanweisung für Finnland von Roman Schatz

„Am wohlsten fühlt sich ein Finne, wenn er alleine in der dunklen Sauna sitzt und über den Tod nachdenkt.“

Der Wahlfinne Roman Schatz berichtet in seiner Gebrauchsanweisung für Finnland von Geschichte und Politik, Alkohol und Drogen, Essen und Wohnen, Kunst und Kultur, Sauna und Tango, Depression und Suizidalität, Sprache und den feinen Nuancen der Kommunikation, Wirtschaft und Geschlechterrollen.

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Akzeptanz- und Commitmenttherapie. 75 Therapiekarten von Norbert Lotz

„Aus der Sicht der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) gilt es, die Herausforderungen und Möglichkeiten unseres Lebens in ein selbstbestimmtes, sinnerfülltes und -geleitetes Leben zu integrieren und eine entsprechende Lebenshaltung zu entwickeln.“ (Seite 8)

Ich kenne die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) kaum, lediglich von einem Einführungskurs, von Videomaterial zu Einzel- und Gruppentherapien sowie von wenigen Gruppentherapiesitzungen, bei denen ich als zweite Therapeutin vor Ort war. Demzufolge war ich selbst recht dankbar für das kleine Heft, das dem Kartenset beiliegt und das eine knappe thematische Einführung in ACT bietet, welche allgemeinverständlich ist und die wichtigsten Eckpunkte von ACT vorstellt (z.B. Hexaflex mit den sechs Handlungs-/Wirkprozessen).

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Finnland-Monatsthema im Januar 2020

Rentier (Quelle: Wikipedia)

Eigentlich wollte ich im Januar 2020 ein Skandinavien-Monatsthema machen, aber ich habe schnell gemerkt, dass ich hierzu viel zu viele Bücher vorstellen könnte und damit den Rahmen sprengen würde. Deshalb habe ich auf Facebook und Twitter gefragt, welches skandinavische Land ich diesen Monat vorstellen soll, und das Ergebnis war recht eindeutig: Finnland.

Dann habe ich allerdings festgestellt, dass ich gar nicht so viele finnische Autoren kenne. Aber ich war natürlich in Zugzwang und muss nun liefern :-). Dieses Monatsthema diente und dient also auch dafür, dass ich mich selbst auf etwas unbekannteres Terrain begebe, was ich ziemlich spannend finde.

Diesen Monat stelle ich euch also Bücher von finnischen Autoren vor, präsentiere Bücher, die in Finnland spielen, zeige euch Reisebücher, die euch virtuell nach Finnland führen. Wenn ihr Tipps habt: Immer her damit!

Viel Spaß auf der Reise nach und durch Finnland und allen noch ein schönes neues Jahr!

Dieser Post gehört zum Finnland-Monatsthema im Januar 2020.

Belletristik und Sachbücher zum Thema True Crime

In diesem Post liste ich Belletristik und Sachbücher zum Thema True Crime auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe.

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Lonely Planet Das Universum. Ein Reiseführer

„Aus kosmischer Perspektive betrachtet, haben wir es ziemlich weit gebracht. Wir haben das Klima eines ganzen Planeten verändert. Die Zahlen sprechen für sich. Der Klimawandel ist menschengemacht. Wenn wir es in dieser Welt noch weiterbringen wollen, müssen wir einiges rückgängig machen. Genau jetzt haben wir die Chance, etwas zu verändern. Im Kosmos ist die Erde nur ein Staubkorn. Aber sie ist unser Staubkorn, und je mehr wir sie kennen und schätzen, umso größer sind die Chancen, sie für Spezies wie die unsere bewohnbar zu erhalten.“ (Seite 7)

Ich habe schon viel über das Universum gelesen, aber selten auf so kompakte, verständliche, strukturierte, ästhetische und unterhaltsame Weise wie in diesem Lonely Planet-Buch.

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Nürnberger Tagebuch von Gustave M. Gilbert

„Als Psychologe interessierte es mich natürlich, herauszufinden, was Menschen dazu gebracht hat, sich der Nazi-Bewegung anzuschließen und all das zu tun, was sie getan hatten.

Meine Befragung von Kriegsgefangenen und deutschen Zivilisten hatte sich als erfolglos erwiesen. Die kleinen Leute beteuerten, daß sie keinerlei Mitverantwortlichkeit trügen und nur ihren Führern gehorcht hätten, die sie verraten hatten. Diese Führer befanden sich nun im Nürnberger Gefängnis, und das war auch der Ort, an den es mich zog. Glücklicherweise konnte ich für den Übersetzer des Gefängniskommandanten einspringen und wurde daraufhin auch zum Gerichtspsychologen für die Dauer des Prozesses ernannt.“ (Seite 9)

Gustave Mark Gilbert pflegte täglich engen Kontakt mit den Angeklagten des Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozesses, d.h. mit Hermann Göring, Joachim von Ribbentrop, Rudolf Heß, Ernst Kaltenbrunner, Alfred Rosenberg, Hans Frank, Wilhelm Frick, Fritz Sauckel, Albert Speer, Hjalmar Schacht, Walter Funk, Franz von Papen, Konstantin von Neurath, Baldur von Schirach, Arthur Seyß-Inquart, Julius Streicher, Wilhelm Keitel, Alfred Jodl, Karl Dönitz, Erich Raeder und Hans Fritzsche.

Nürnberger Prozess, Verhandlungssaal. 1. Reihe v.l. Göring, Heß, v. Ribbentrop, Keitel, Kaltenbrunner, Rosenberg, Frank, Frick, Streicher, Funk, Schacht. 2. Reihe: Raeder, v. Schirach, Sauckel, Jodl, v. Papen, Seyß-Inquart, Speer, v. Neurath, Fritsche. Quelle: Wikipedia.
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Herausforderungen der Psychotherapie. 23 Therapeutinnen und Therapeuten im Interview von Uwe Britten

„Psychotherapie ist ein komplexes Geschehen. Deshalb erfordert die psychotherapeutische Tätigkeit sowohl eine gründliche, breite und engagierte fachliche Ausbildung als auch die Notwendigkeit, dass sich Therapeutinnen und Therapeuten in einem professionellen Verständnis mit ihrer ganzen Person und Persönlichkeit ins Geschehen einbringen. Wie in kaum einem anderen Beruf bedeutet das, nicht nur immer wieder ‚als Person‘ dazuzulernen, sondern sich selbst stetig reflektieren zu müssen.“ (Seite 9)

Die für Herausforderungen der Psychotherapie Interviewten gehören verschiedenen Therapieschulen an und vermitteln anhand breit gefächerter Themen, wo es in der Psychotherapie heikle Themen gibt und was wirkliche Herausforderungen sind.

Das Buch befasst sich dabei mit Themen wie Neurobiologie, Beziehungsgestaltung, Persönlichkeitsstörungen, Einbezug von Angehörigen, Triangulierung, Missbrauch in der Therapie, Sexualität, Paartherapie, Scham, Alkoholabhängigkeit, Cannabiskonsum, Hypochondrie, Trauer, Psychosen und Suizidalität.

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Mörder von Veikko Bartel

„Ein Leben für drei Leben.“ (Seite 77)

Der ehemalige Strafverteidiger Veikko Bartel, von dem ich letztens Mörderinnen gelesen habe, erzählt in seinem neuen Buch von Männern, die er verteidigt hat, z.B. von einem überkorrekten Beamten, der seine Ehefrau tötet, von zwei Männern aus einer Drückerbande, die aus Verzweiflung einen Mann erwürgen, und von einem Auswanderer, der in Thailand seine Freundin erschlägt.

Neben den Biografien der Täter, dem Tathergang und den Besonderheiten der Verhandlung berichtet Bartel in ‚Mörder‘ von deutschem Strafrecht, von Schuldfähigkeit, vom Strafmaß, von Auslieferungsantrag, von Mord versus Totschlag versus Körperverletzung mit Todesfolge, von Maßregelvollzug und Sicherungsverwahrung. Mörder von Veikko Bartel weiterlesen