Gebrauchsanweisung für die Pfalz von Christian Habekost

„Kumm, geh fort!“

Christian Habekost erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für die Pfalz von Provinz und Königspfalz, Pfälzerwald und Weingut, Klischees und Vorurteilen, Mundart und Sprachprestige, Homo heidelbergensis und Helmut Kohl, Kallstadt und Donald Trump, Ludwigshafen und BASF, Deutscher Weinstraße und Rhein, Dom zu Speyer und Heidelberger Schlossruine, Elwetritsch und Nibelungen, Pfälzer Saumagen und Vegetariern, Butterfahrt und Handkäsfescht, Ramstein und US-Armee, Kraichgau und den Söhnen Mannheims.

Ich habe ziemlich lange in der Nähe der Pfalz gelebt und kenne deshalb viele der im Buch vorgestellten und beschriebenen Orte. Für mich war die Gebrauchsanweisung für die Pfalz wie eine Zeitreise in die Vergangenheit und an Orte, an denen ich gelebt, studiert, gearbeitet und viel erlebt habe.

Schon aus diesem Grund hat mir die Gebrauchsanweisung für die Pfalz sehr gut gefallen, aber auch Leser, die noch nie in der Pfalz waren, kommen hier auf ihre Kosten, denn Habekosts Buch ist eine der amüsantesten Gebrauchsanweisungen von Piper, die ich je gelesen habe (und ich habe viele gelesen…). Dass Habekost Comedian und Kabarettist ist, merkt man auf jeder Seite, denn er beweist in seinem Buch einen wunderbaren Sprachwitz und ein ausgezeichnetes Gefühl für Situationskomik.

Die Gebrauchsanweisung für die Pfalz ist wirklich von vorn bis hinten gelungen, hat mich perfekt unterhalten, Erinnerungen geweckt und mir zudem Wissen vermittelt. Dabei ist das Buch durchweg stimmungsvoll und überaus charmant, und der Autor schafft es, dass man bei der Lektüre den dringenden Wunsch bekommt, sich sofort auf den Weg in die Pfalz zu machen.

Habekost spricht zahlreiche Aspekte der Pfalz an und ist dabei durchaus kritisch, obwohl man ihm auf jeder Seite anmerkt, wie sehr er seine Heimat liebt und schätzt.

Beim Lesen habe ich kein Fernweh bekommen, sondern Heimweh nach meiner alten Heimat, was mir schon länger nicht passiert ist.

Christian Habekost: Gebrauchsanweisung für die Pfalz. Piper, 2018, 218 Seiten; 15 Euro.

2 Gedanken zu „Gebrauchsanweisung für die Pfalz von Christian Habekost“

  1. Danke für den Hinweis! Als geborene Rheinhessin war ich ja immer nahe an der Pfalz und habe eine Zeit auch da gearbeitet. Aber ich bin mir sicher, dass es noch viel zu entdecken gibt. Bei Gelegenheit (also spätestens beim nächsten Besuch in der Heimat) guck ich da mal rein.
    In diesem Sinne: Alla mo!

    1. Salut, Marion, und danke für deinen Kommentar. Das Buch gefällt dir bestimmt, denn du wirst darin viele bekannte Orte, Phrasen etc. finden – das war für mich wie eine virtuelle Reise in die Pfalz. Viel Spaß damit und liebe Grüße!

Dazu hab ich auch was zu sagen!