Schlagwort-Archive: Radioaktivität

Belletristik, Sachbücher, Erinnerungen, Biografien und Reiseberichte im Zusammenhang mit Radioaktivität

In diesem Post liste ich Belletristik, Sachbücher, Erinnerungen, Biografien und Reiseberichte im Zusammenhang mit Radioaktivität auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe.

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Baba Dunjas letzte Liebe von Alina Bronsky

„Als der Reaktor passierte, zählte ich mich zu denjenigen, die glimpflich davonkamen. Meine Kinder waren in Sicherheit, mein Mann würde sowieso nicht mehr lange halten, und mein Fleisch war damals schon zäh. Im Grunde hatte ich nichts zu verlieren. Und ich war bereit zu sterben. […]

Bis heute wundere ich mich jeden Tag darüber, dass ich noch da bin. Jeden zweiten frage ich mich, ob ich vielleicht eine von den Toten bin, die umhergeistern und nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass ihr Name bereits auf einem Grabstein steht.“ (Seite 12)

Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl musste Baba Dunja 1986 ihr Heimatdorf Tschernowo – ein fiktiver Ort in der Sperrzone von Tschernobyl – verlassen. Doch eines Tages kehrt sie zurück in ihr altes Haus und zu ihrem verwilderten Garten, in dem sie Obst und Gemüse anbaut. Ihr folgen weitere Greise, die beschlossen haben, ihren Lebensabend in der Abgeschiedenheit der Sperrzone zu verbringen.

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Mitternacht in Tschernobyl. Die geheime Geschichte der größten Atomkatastrophe aller Zeiten von Adam Higginbotham

„Als man […] von ihm wissen wollte, wie es um die Kühlung des Kern bestellt sei – die entscheidende Arbeit, die sicherstellen würde, dass Reaktor Vier bald repariert und wieder hochgefahren werden konnte -, war es um die Selbstbeherrschung des Ingenieurs geschehen.

„Es gibt nichts mehr zu kühlen!“, rief er. Dann war die Leitung tot.“ (Seite 151)

Adam Higginbotham, der über zehn Jahre intensiv zum Reaktorunfall in Tschernobyl recherchiert hat, erzählt in Mitternacht in Tschernobyl von der Gründung Pripyats, Leben und Karriere des Kraftwerkdirektors Wiktor Brjuchanow, Chemie und Physik, Radioaktivität und Funktionalität eines Kernkraftwerks, AZ-5-Mechanismus und RBMK-Reaktoren, Baumängeln und Konstruktionsfehlern, früheren Störfällen und Vertuschungen, Verbreitung der Wolke und Evakuierung, Chinasyndrom und Schadensbegrenzung, Strahlenkrankheit und Liquidatoren, Ermittlungen und Prozess, Sarkophag und Sperrzone, Auflösung der UdSSR sowie Auswirkungen des Unfalls auf die Tier- und Pflanzenwelt.

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… Deine Lise. Die Physikerin Lise Meitner im Exil von Stefan Frankenberger (Hörbuch)

„Nichts liegt vor mir, alles hinter mir.“ (CD1, Track 1)

Lise Meitner war Deutschlands erste Professorin für Physik, arbeitete 30 Jahre lang mit Otto Hahn zusammen und war inoffizielle Assistentin bei Max Planck. Im Jahre 1933 wurde Meitner aufgrund ihrer jüdischen Abstammung die Lehrbefugnis entzogen, und 1938 gelang ihr mit der Hilfe Hahns die illegale Ausreise ins Exil, wo sie ihre Forschungen fortsetzte.

In Deine Lise findet sich der Briefwechsel zwischen Meitner und Hahn sowie die Korrespondenz mit ihrem Neffen, dem Kernphysiker Otto Robert Frisch, Werner Heisenberg, Planck u.a. … Deine Lise. Die Physikerin Lise Meitner im Exil von Stefan Frankenberger (Hörbuch) weiterlesen

Radioaktivität. Was man wissen muss. Eine allgemeinverständliche Darstellung von Elmar Träbert

„Wer […] Zusammenhänge kennt, kann mit seinen eigenen Ängsten besser umgehen und einige davon vielleicht auch abbauen.“ (aus Inhaltsangabe)

Der Experimentalphysiker Elmar Träbert erzählt in seinem Buch von der Entstehung des Universums und unseres Sonnensystems, Alpha-, Beta- und Gammastrahlung, Röntgenuntersuchungen, Radontherapie, Höhenstrahlung, Raumfahrt, Strahlentherapie, Radionukliden, Positronen-Emissions-Tomografie, Bestrahlung von Lebensmitteln, Kernwaffen, Kraftwerken, Entsorgung von Atommüll und Störfällen in Kernkraftwerken.

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Hiroshima. Atompilz über Japan. Eine Hördokumentation von David Bernet (Hörbuch)

„Es ist eine essentielle und notwendige Wahrheit, dass die großen Dinge in der Wissenschaft nicht erfunden wurden, weil sie nützlich sind. Sie wurden erfunden, weil es möglich war.“ (Robert Oppenheimer)

Manchmal bringt mich ein Hörbuch so durcheinander, trifft mich mit solcher Wucht, dass ich es gleich zwei Mal in Folge höre, und so war das auch bei Hiroshima. Atompilz über Japan, was durch die Kürze des Hörbuchs zudem vollkommen problemlos möglich ist.

Atompilz von „Little Boy“ über Hiroshima (6. August 1945), Quelle: Wikipedia.

Die Hördokumentation erzählt nicht nur vom 6. August 1945, als „Little Boy“ über der japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen wurde, sondern auch vom Manhattan-Projekt und vom Pazifikkrieg sowie von der Kapitulation Japans, von direkten Folgen, verzögert auftretenden und Langzeit-Schäden des Abwurfs der Atombombe.

Die Enola Gay, Quelle: Wikipedia.
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3/11. Tagebuch nach Fukushima von Yuko Ichimura und Tim Rittmann

„Fukushima könnte einer dieser Wendepunkte gewesen sein, von dem ausgehend sich eine Gesellschaft komplett verändert.“ (Seite 119)

Yuko lebt in Tokyo und spürt am 11.3.2011 die Erde so heftig wie nie zuvor beben.

Im Anschluss an das sogenannte Tōhoku-Erdbeben, das als das größte Erdbeben gilt, das jemals in Japan aufgezeichnet wurde, erreichte ein gewaltiger Tsunami unter anderem die Präfektur Fukushima, wodurch es im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) zu Kernschmelzen kam und große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden.

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Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft von Swetlana Alexijewitsch

„Was sich in Tschernobyl am meisten einprägt, ist das Leben >>danach<<: Dinge ohne Menschen, Landschaften ohne Menschen. Wege ins Nichts, Telegrafendrähte ins Nichts. Hin und wieder fragt man sich: Was ist das – Vergangenheit oder Zukunft?“ (Seite 51)

Swetlana Alexijewitsch hat fast 20 Jahre lang an Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft geschrieben und hierfür mit ehemaligen Angestellten des Atomkraftwerks, mit Wissenschaftlern, Angehörigen, Liquidatoren, Umgesiedelten und Rückkehrern gesprochen.

Auf diese Weise hat Alexijewitsch, der 2015 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde, die Erinnerungen von Menschen, deren Leben eng mit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl verbunden ist, eingefangen und bewahrt, bietet so einen detaillierten und umfassenden Blick auf Tschernobyl und die Folgen des Reaktorunglücks.

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Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer von Alex Capus

„[…] weil jede vernünftige Reise in möglichst gerader Linie vom Ausgangspunkt zum Ziel führt und zwei Geraden sich nach den Gesetzen der Geometrie nicht zweimal kreuzen.“

Die 13-jährige Laura d’Oriano befindet sich im Orient-Express auf der Strecke Konstantinopel – Paris. Ihre Familie hat das Nomadenleben aufgegeben und möchte nun sesshaft werden. Laura hat einen Traum, den sie unbedingt verwirklichen möchte: Sie will Sängerin werden.

Ein junger Mann sitzt am Züricher Bahnhof, er weiß nicht, was die Zukunft bringt, hat seinen Weg noch nicht gefunden. Im späteren Leben wird er, Felix Bloch, Atomphysik bei Heisenberg studieren und Oppenheimer beim Bau der Atombombe helfen.

Ein Schnellzug nach Genf: Der Kunstmaler Emile Gilliéron trägt die Asche seines kürzlich verstorbenen Vaters an den Genfersee, die alte Heimat der Familie. Emile wird später als einer der größten Fälscher in die Geschichte eingehen.

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