Archiv der Kategorie: Sucht

Trinkende Frauen von Leah Odze Epstein und Caren Osten Gerszberg

„Die Grenze, an der Genuss aufhört und Sucht anfängt, ist fließend.“

Bereits für ihren Blog „Drinking Diaries“ haben die beiden Freundinnen Leah Odze Epstein und Caren Osten Gerszberg Geschichten von Frauen und ihrem Verhältnis zu Alkohol zusammengetragen.

In ihrem Buch Trinkende Frauen erzählen Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft von ihrem Leben und ihrem Umgang mit Alkohol. Sie berichten detailreich von ihrem persönlichen, familiären, sozialen und beruflichen Umfeld, von Scham und Schuld, Enttäuschung und Traurigkeit, Hoffnungen und Erwartungen, Zugehörigkeitsgefühlen und Trinken in Gesellschaft, Isolation und Einsamkeit, Abstinenz und Rückfall, Entzug und Neubeginn, Kontrolle und Kontrollverlust, Krankheit und Tod. Trinkende Frauen von Leah Odze Epstein und Caren Osten Gerszberg weiterlesen

Von Goa nach Walsrode von Florian Reisewitz

„Ich selbst war mir sicher, dass ich wusste, was ich tat.“ (Seite 28)

Florian Reisewitz hatte seine erste psychotische Episode vor mehr als 20 Jahren und erzählt in seinem Erfahrungsbericht vom ersten Kontakt mit Cannabis, Spaß mit Freunden, regelmäßigem Gebrauch und erster Paranoia, von Goa-Partys, von seinem Experimentieren mit Psilocybin, Lachgas, Ecstasy, Speed, MDMA und LSD, von Horrortrips, von Beziehungsideen und von Verfolgungswahn. Von Goa nach Walsrode von Florian Reisewitz weiterlesen

Eine kurze Geschichte der Trunkenheit von Mark Forsyth (Hörbuch)

„Trunkenheit ist eine Anhäufung von Widersprüchen, weil sie zu allem Ja sagt. […] Sie ist die Freude der Könige und gleichermaßen ihr Untergang. Sie ist der Trost der Armen und auch der Grund ihrer Armut. Für Regierungen ist sie Auslöser von Revolten und Garant von Steuereinnahmen. Sie ist der Beweis von Männlichkeit, ein Vernichter von Männlichkeit, ein Mittel der Verführung und einer willigen Weiblichkeit. Trunkenheit ist eine Seuche und todbringend, ein Geschenk der Götter. Sie ist ein Muss für den Mönch und das Blut des Messias. Trunkenheit ist eine Möglichkeit, Gott zu erfahren, und letzten Endes ist sie ein Gott.“ (CD 5, Track 17)

Mark Forsyth erzählt Eine kurze Geschichte der Trunkenheit von Tierreich, Jägern und Sammlern, Mesopotamien, Ägypten, Griechenland, vom Alten China, vom Alten und Neuen Testament, vom Römischen Reich, von Quran und Hadith, von Wikingern, Mittelalter, Azteken, Australien, London, Wildem Westen, Russland und der Prohibition in den USA. Dabei berichtet er von Getränken wie Bier, Wein, Met, Rum, Gin, Whiskey und Wodka.

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Der totale Rausch von Norman Ohler

„Man verzichtet doch nicht aufs Pervitin, weil es vielleicht etwas gesundheitsschädlich sein könnte. Wenn man ohnehin dazu bestimmt ist, in Kürze zu fallen!“

Die Verbreitung von Drogen im Dritten Reich war bisher ein eher unbekanntes Thema, und eine umfassende Darstellung, wie Rauschmittel den Alltag im Dritten Reich und den Verlauf des Zweiten Weltkriegs prägten, fehlte bislang.

Für sein Buch hat Norman Ohler unzählige, oftmals unveröffentlichte Quellen recherchiert. In Der totale Rausch erzählt er von der Volksdroge Pervitin (Methamphetamin, heute bekannt als Crystal Meth), die 1938 in den Temmler-Werken entwickelt wurde, vom extensiven Gebrauch der Droge in der Allgemeinbevölkerung, vom Einsatz von Pervitin im Zweiten Weltkrieg, von Blitzkrieg und Kriegsverlauf, von Adolf Hitler und seinem Leibarzt Theodor Morell, von Kriegsende und Hitlers Suizid.

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Winters Knochen von Daniel Woodrell

„[…] und Dad konnte sonst wo sein.“

Nach dem Verschwinden ihres Vaters kümmert sich die 16-jährige Ree Dolly um ihre psychisch kranke Mutter und ihre beiden jüngeren Brüder.

Eines Tages steht der Sheriff vor der Tür, und Ree erfährt, dass ihr Vater Jessup, ein in der Umgebung bekannter und vorbestrafter Meth-Koch, sein Haus und seinen Wald für die Kaution verpfändet hat und dass er, wenn er in der kommenden Woche nicht vor Gericht erscheint, alles verlieren wird. Ree macht sich daraufhin auf die Suche nach ihrem Vater.

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Macbeth von Jo Nesbø (Hörbuch)

„Denn Verrat ist menschlich, ewige Treue nicht.“ (Track 38)

Jo Nesbø nimmt den Leser in seiner Adaptation von William Shakespeares Tragödie Macbeth mit ins schottische Fife, einer tristen Stadt, in der Drogen, Korruption und Gewalt an der Tagesordnung sind, seit Chief Commissioner Kenneth das Sagen hatte. Nach dessen Tod wird Duncan sein Nachfolger, ein integrer Polizist und Hoffnungsträger der Bewohner Fifes.

Duncan schätzt den Polizeiinspektor Macbeth, der als unbestechlich gilt, der allerdings von seiner Freundin Lady aufgestachelt wird, Duncan aus dem Weg zu schaffen, um selbst die Macht über die Stadt zu übernehmen. Macbeth von Jo Nesbø (Hörbuch) weiterlesen

Sucht-Monatsthema im März 2021

Übersicht über das Belohnungssystem des menschlichen Gehirns (Urheber: Oscar Arias-Carrión, Maria Stamelou, Eric Murillo-Rodríguez, Manuel Menéndez-González and Ernst Pöppel. Quelle: Wikipedia).

Da ich kaum Alkohol trinke und nie Drogen konsumiere, ist „Sucht“ für mich nicht wirklich ein Thema mit persönlicher Relevanz. Allerdings finde ich Bücher über Süchte schon seit jeher spannend, und natürlich habe ich auch beruflich immer wieder mit verschiedenem Suchtverhalten zu tun.

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Baskische Tragödie. Luc Verlains vierter Fall von Alexander Oetker (Hörbuch)

„Drogenfund an den Stränden der Aquitaine“ (Klappentext)

Ein fünfjähriger Junge verbringt mit seiner Mutter Zeit am Strand und findet in einem von der Mutter unbemerkten Augenblick ein in schwarze Folie eingepacktes Paket, aus dem etwas Zuckerähnliches rieselt. Kurzerhand probierte er davon, und sofort beginnt sein Herz zu rasen, sein Körper gehorcht ihm nicht mehr, und kurz darauf fällt er ins Koma.

Commissaire Luc Verlain ermittelt in dem Fall und will unbedingt herausfinden, wer für die Angelegenheit verantwortlich ist. Doch dann wird er selbst in eine sonderbare Sache verwickelt: Nachdem Luc eine mysteriöse Nachricht erhalten hat, macht er sich auf den Weg ins Baskenland, wird unterwegs von der Polizei angehalten, wegen Drogenschmuggels und unter Mordverdacht verhaftet. Später gelingt ihm die Flucht, und er taucht im Baskenland unter.

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Uhrwerk Orange von Anthony Burgess (Hörbuch)

„Wenn ein Mensch nicht mehr entscheiden kann, hört er auf, ein Mensch zu sein.“ (Track 3)

Alex hat Spaß an Ausschweifungen und Gewalt. Mit seinen drei Droogs konsumiert er Alkohol und Drogen, schlägt wehrlose Menschen brutal zusammen, raubt sie aus, vergewaltigt Frauen.

Als Alex‘ Freunde mit seiner Führungsrolle in der Gruppe mehr und mehr unzufrieden sind, lassen sie ihn an einem Tatort im Stich, so dass Alex von der Polizei festgenommen wird. Da das Opfer des Raubzugs an den Misshandlungen stirbt, wird Alex wegen Mordes angeklagt und zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt.

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Weißer Asphalt von Tobias Wilhelm

„hätte schlimmer kommen können. Viel schlimmer.“ (Seite 181)

Eine deutsche Kleinstadt in den Nullerjahren: Der namenlose Ich-Erzähler war bereits zwei Jahre im Jugendknast, ist nun auf Bewährung draußen und macht sein Abitur. In seiner Freizeit hängt er meistens mit seinen Freunden Sascha, Fabio und Ariano ab, nimmt Drogen, dealt und gerät immer wieder in gewaltsame Auseinandersetzung.

Als er mit Dana zusammenkommt, die zuvor Fabios Freundin war, scheint sich das Leben des Ich-Erzählers zum Besseren zu wenden. Doch als Dana einen Studienplatz in Frankfurt/Main annimmt, steigt er ins Kokaingeschäft ein.

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