Schlagwort-Archive: Bulimia nervosa

Therapie der Essstörung durch Emotionsregulation von Valerija Sipos und Ulrich Schweiger

„Veränderung ist nur selten ein schmerzloser Prozess.“ (Seite 30)

Das Buch enthält die Module „Symptome der Essstörung“, „Selbstmanagement-Tools“, „Achtsamkeit und Akzeptanz“, „Gesundes Essverhalten“, „Umgang mit Emotionen“, „Interpersonelle Fertigkeiten“ und „Stresstoleranz“, die sich jeweils an Betroffene richten sowie Ergänzungen für Behandler enthalten.

Zudem bieten Valerija Sipos und Ulrich Schweiger Fallgeschichten schwerkranker Betroffener, z.B. mit komorbiden Störungen und/oder mit besonderen Aspekten wie extremes Untergewicht.

Am Ende des Buches findet der Leser zudem Basiswissen für Therapeuten, medizinisches Hintergrundwissen für die Behandlung von Essstörungen sowie Informationen zu Epidemiologie und Besonderheiten bei komorbiden Störungen.

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Panikherz von Benjamin von Stuckrad-Barre

„Das ist das Befreiende an einer Sucht: Man hat Ruhe von sich selbst, Urlaub vom Ich, von der Selbstbewertungsmaschinerie, man hat zu tun, die Sucht gibt Befehle aus, und die schuftet man dann weg. Es ist das Leben in einer Diktatur, ganz der Sucht und ihren herrischen Gesetzen unterworfen.“ (Seite 224)

Benjamin von Stuckrad-Barre erzählt in Panikherz vom Aufwachsen in einer Pastorenfamilie, von Mauerfall, Mädchen, Lesen und Buchveröffentlichungen, von Udo Lindenberg und seiner Musik, Nirvana, seiner Tätigkeit als Musikkritiker, von Hamburg, London, Berlin, Zürich und dem Leben in den USA sowie von Alkohol, Kokain, Essstörung, Psychotherapie, Klinikaufenthalten, Entzügen und erneuten Abstürzen.

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Jägerin und Sammlerin von Lana Lux

„Heute morgen hatte Alisa sich vorgenommen nichts zu essen, und das hatte sie bis jetzt auch geschafft. […] Das könnte seit langem ein echt perfekter Tag werden. Natürlich hatte sie einen unerträglichen Hunger. Und irgendwie wäre es okay, etwas kleines Gesundes, etwas Erlaubtes zu essen, so wie früher, als das noch ging. Aber jetzt war das einfach nicht mehr möglich. Seit wann war das eigentlich schon so? Wann hatte es angefangen, so schlimm zu sein?“ (Seite 14f)

Alisa findet sich dick, hässlich und nicht liebenswert. Tagsüber hungert sie, abends bekommt sie Fressanfälle und erbricht die Unmengen an Essen, die sie in sich hineingestopft hat. Sie schämt sich und gerät immer mehr in einen Teufelskreis von Essen, Erbrechen, Scham und Verzweiflung.

Nach der Schule schreibt sich Alisa an der Uni für Kunstgeschichte und Italienisch ein, doch ihre Gedanken kreisen nur noch um Essen bzw. Nicht-Essen, um Nährstoffe und Ernährungsratschläge. Am wirklichen Leben nimmt Alisa kaum noch teil.

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Stalins Kühe von Sofi Oksanen

„Der schlimmste Feind des Esten ist der Este.“

Anna ist Bulimikerin, ihr Leben ist bestimmt vom Essen und von der Beschäftigung mit Essen. In Stalins Kühe wird die Geschichte von Anna und ihrer Krankheit, von Annas Familie und ihrer Herkunft erzählt. So wie Anna ihre Krankheit leugnet, leugnet ihre Mutter Katariina ihre estnische Herkunft und erwartet auch von Anna, dass sie nicht über ihre Familiensituation spricht, denn Estinnen sind in Finnland nicht angesehen. Stalins Kühe von Sofi Oksanen weiterlesen

Bücher über psychische Störungen

In diesem Post liste ich Bücher über psychische Störungen auf. Dabei weiche ich diesmal von meiner Gliederung in Belletristik, Sachbücher etc. ab und gruppiere die Bücher nach psychischen Störungen bzw. nach anderen Themen. Aus diesem Grunde finden sich einige Bücher unter verschiedenen Überschriften, z.B. sowohl unter „affektive Störungen“ als auch unter „Suizid“. Bücher über psychische Störungen weiterlesen

Miss Everest von Bonita Norris

„Physisch hatte ich keine Energie mehr, keine Fettreserven oder Kalorien aus der Nahrung, ich hatte nichts getrunken und nicht geschlafen. Ich hatte einzig das Versprechen an mich selbst, dass ich ganz bestimmt dorthin gelangen würde, wo ich schon so lange hin wollte. Dafür musste ich nur weiter die kleinen Schritte machen.“ (Seite 160)

Mit Beginn der Pubertät entwickelt Bonita Norris eine Bulimia nervosa, die sie mehrere Jahre begleitet, bis sich die Britin darauf besinnt, was ihr früher gut getan hat: das Laufen. Sie beginnt wieder mit Langstreckenläufen, lässt die Bulimia nervosa zurück und steigert ihre Leistung immer mehr.

Als Norris einen Vortrag über eine Mount Everest-Besteigung besucht, wächst in ihr die Idee, dass sie selbst zum höchsten Berg der Erde aufbrechen möchte, obwohl sie noch nie auf einem Berg stand. Doch sie hält unbeirrbar an ihrem Traum fest, lernt Klettern und nähert sich so Schritt für Schritt dem Mount Everest.

Im Jahre 2009 bricht die 21-jährige Norris schließlich auf zum Manaslu, dem achthöchsten Berg der Erde. Es ist ihr erster 8000er und eine Art Generalprobe für den Mount Everest, den sie im Jahr darauf besteigt. Miss Everest von Bonita Norris weiterlesen