Schlagwort-Archive: Erzählungen

Späte Blumen. Herbstgeschichten von Anton Čechov

„Es ist angenehm, zu frieren und sich naß regnen zu lassen, wenn man weiß, daß man sich gleich aufwärmen kann.“ (Seite 32)

Anton Čechovs Herbstgeschichten thematisieren unerfüllte Liebe und Freundschaft, Aristokratie und Leibeigenschaft, Traurigkeit und Schwermut, Musik und Spiritismus, Vodka und Piroggen, Gewalt und Schulden, Krankheit und Tod, Armut und Reichtum,
Geistliche und Beamte, Bauern und Jäger, Herren und Lakaien.

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Die Sterne dort unten von Ken Saro-Wiwa

„Die Geister von Dukana“

Die Sterne dort unten beinhaltet 19 Erzählungen des nigerianischen Autors Ken Saro-Wiwa, der sich in seiner Heimat für Menschenrechte und Umweltschutz einsetzte, für den Friedensnobelpreis 1996 nominiert und 1995 trotz internationaler Proteste hingerichtet wurde.

In seinen Erzählungen berichtet der Autor von seiner Heimat Nigeria, von den Menschen, von den Lebensumständen. Dabei sind die einzelnen Geschichten miteinander verbunden und nicht unabhängig voneinander.

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Erste Person Singular von Haruki Murakami (Buch und Hörbuch)

„Kaum dass man die Augen schließt und sie wieder öffnet, stellt man fest, wie viel mit diesem einen Wimpernschlag verschwunden ist, alles – ob es nun einen Namen hatte oder nicht – davongeweht von einem nächtlichen Sturm, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Alles, was bleibt, ist eine schwache Erinnerung. Und Erinnerungen sind nicht sonderlich zuverlässig. Wer vermag mit Sicherheit zu sagen, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist.“ (Seite 23)

Erste Person Singular enthält acht Erzählungen Haruki Murakamis, die sich um die Themen Identität, Lebensveränderungen, bestimmte Begegnungen, Scheitern und Erfolg drehen.

Auch Musik (Jazz, Klassik, The Beatles), Schriftstellerei und Suizid spielen eine Rolle in den meisterhaften Erzählungen, die mal sachlich, mal geheimnisvoll, mal phantastisch sind.

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Muldental von Daniela Krien

„Wir lesen gern vom Scheitern – wenn am Ende ein Sieg steht. Wir lieben Geschichten über Menschen, die allen Widerständen zum Trotz das Beste aus ihrem Leben gemacht haben.“ (Seite 10)

Daniela Krien erzählt in Muldental von Menschen, die nach dem Fall der Mauer in ihrem Leben eine gewisse Orientierungslosigkeit erfahren, die durch die politischen Veränderungen den Boden unter den Füßen verlieren und deren Leben sich teilweise rapide wandelt.

Eine dieser Personen ist Marie, die von der Stasi unter Druck gesetzt wurde und regelmäßige Berichte abgeben soll.

Bettina und Maren, die in ihrer Jugend zur gleichen Clique gehört haben, treffen sich nach vielen Jahren im Jobcenter wieder und sind in finanziellen Schwierigkeiten. Gemeinsam schmieden sie Zukunftspläne, die sie aus der finanziellen Not befreien sollen.

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Die letzte Metro. Junge Literatur aus Tschechien von Martin Becker und Martina Lisa (Hrsg.)

„Und die letzte Metro ist die schönste Metro von allen. In der letzten Metro, da ist man melancholisch und will nicht, dass die Fahrt aufhört. In der letzten Metro, da ist man oft verliebt und mit dem Kopf ganz woanders. In der letzten Metro, da bleiben manchmal Gedichtbände liegen oder gleich ganze Romanmanuskripte. In der letzten Metro bleibt nur noch die zufriedene Müdigkeit oder die müde Unzufriedenheit, es gibt keine Fortsetzung mehr, denn die Geschichten des Tages sind geschrieben, die wir uns am nächsten Morgen erzählen werden. Die letzte Metro gehört den Originalen.“ (Seite 12)

Martin Becker und Martina Lisa haben Autorinnen und Autoren aus Tschechien zusammengetragen und eine Auswahl ihrer Geschichten in Die letzte Metro veröffentlicht. Ich selbst kannte keinen einzigen der im Buch erwähnten Autoren, lediglich Tereza Semotamová war mir durch ihren Roman Im Schrank, der allerdings noch ungelesen in meinem Regal steht, ein Begriff. Mir haben diese Einblicke in eine mir recht unbekannte Literaturwelt gefallen, zumal ich sehr erstaunt darüber bin, dass hierzulande trotz der räumlichen Nähe zu Tschechien tschechische Autoren kaum bekannt sind.

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Romane und Erzählungen des Magischen Realismus

In diesem Post liste ich eine Auswahl magisch-realistischer Romane und Erzählungen auf. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe. Romane und Erzählungen des Magischen Realismus weiterlesen

Mein Onkel der Jaguar von João Guimarães Rosa

Ein Fremder gelangt eines Tages zur Hütte eines Indios. Der Indio erzählt ihm vom Jaguar, dem Menschenfresser, der drittgrößten Raubkatze der Welt. Er kam in diese Gegend, um die Tiere zu jagen, zu töten, auszurotten und durchlief schließlich eine Transformation. Er sieht den Jaguar nun als seinen Verwandten, will das Geschehene ungeschehen machen, spricht voller Ehrfurcht, Bewunderung und Zuneigung von der größten Katze des amerikanischen Doppelkontinents. Mein Onkel der Jaguar von João Guimarães Rosa weiterlesen

Unheimliche Gesellschaft von Carlos Fuentes

„Kein Latino ist je an Einsamkeit gestorben. Das überlassen wir den Skandinaviern.“

Unheimliche Gesellschaft beinhaltet sechs phantastische Erzählungen (In guter Gesellschaft, Calixta Brand, Die Katze meiner Mutter, Der Theaterliebhaber, Vlad, Die schöne Schlafende), die voneinander unabhängig sind und anfangs stets das Gefühl von Normalität vermitteln, um schließlich eine mehr oder weniger überraschende Wendung zu nehmen. Unheimliche Gesellschaft von Carlos Fuentes weiterlesen

Keine Liebe mehr von Javier Marías

„[…] normal ist, dass die Leute glauben, sich das, was ihnen ohnehin passiert, was ihnen zustößt, was sie erreichen oder was ihnen in den Schoß fällt, zu wünschen, ohne dass vorher in Wahrheit überhaupt Wünsche bestanden hätten.“

Keine Liebe mehr beinhaltet 30 Erzählungen von Javier Marías, die der spanische Autor zwischen 1968 und 2005 geschrieben hat. Diese wurden zum Teil bereits in den beiden Erzählbänden Während die Frauen schlafen und Als ich sterblich war veröffentlicht, einige Erzählungen waren mir allerdings nicht bekannt, so dass ich annehme, dass sie bislang unveröffentlicht waren. Keine Liebe mehr von Javier Marías weiterlesen

Belletristik aus und über Indien

In diesem Post liste ich Belletristik auf, die in Indien spielt und/oder von indischen Autoren stammt.

Ich erwähne hier vor allem diejenigen Bücher, die ich selbst gelesen habe, die noch ungelesen in meinem Regal stehen, die ich schon länger „auf dem Kieker“ habe und/oder die spannend klingen. Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe. Belletristik aus und über Indien weiterlesen