Schlagwort-Archive: Jaroslav Rudiš

Nachtgestalten von Jaroslav Rudiš und Nicolas Mahler

„Spazieren, so wie jetzt, durch die Nacht, durch die Stadt, das mag ich.“

Die Graphic Novel enthält recht minimalistische Zeichnungen, die ich sehr ansprechend fand und die mich begeistert haben. Dieser Aspekt des Buches hat mich neugierig gemacht und mich zum Weiterblättern animiert.

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Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen von Jaroslav Rudiš

„Meine Freunde hatten zu Hause Platten von The Cure, Depeche Mode oder The Smiths, teuer erstanden und aus dem Westen eingeschmuggelt, und ich besaß eine LP mit Dampflokgeräuschen […].“ (Seite 22)

Schon als Kind wollte Jaroslav Rudiš Lokführer werden, doch als Brillenträger hatte er bei den Tschechischen Staatsbahnen keine Chance, und sein Traum platzte wie eine Seifenblase.

Seine Leidenschaft für Züge und Zugreisen hat Rudiš trotzdem nicht verloren, und so reist er kreuz und quer durch Europa, um seiner Liebe zur Eisenbahn zu frönen.

In seiner Gebrauchsanweisung fürs Zugfahren erzählt Rudiš von Bohumil Hrabal und Antonín Dvořák, Brüssel-Central und Venezia Santa Lucia, Kursbüchern und Schnellstrecken, finnischem Eisenbahnlied und Brillenschlange, Speisewagen und Bahnhofsimbiss, Gotthardbahn und Triest.

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Die letzte Metro. Junge Literatur aus Tschechien von Martin Becker und Martina Lisa (Hrsg.)

„Und die letzte Metro ist die schönste Metro von allen. In der letzten Metro, da ist man melancholisch und will nicht, dass die Fahrt aufhört. In der letzten Metro, da ist man oft verliebt und mit dem Kopf ganz woanders. In der letzten Metro, da bleiben manchmal Gedichtbände liegen oder gleich ganze Romanmanuskripte. In der letzten Metro bleibt nur noch die zufriedene Müdigkeit oder die müde Unzufriedenheit, es gibt keine Fortsetzung mehr, denn die Geschichten des Tages sind geschrieben, die wir uns am nächsten Morgen erzählen werden. Die letzte Metro gehört den Originalen.“ (Seite 12)

Martin Becker und Martina Lisa haben Autorinnen und Autoren aus Tschechien zusammengetragen und eine Auswahl ihrer Geschichten in Die letzte Metro veröffentlicht. Ich selbst kannte keinen einzigen der im Buch erwähnten Autoren, lediglich Tereza Semotamová war mir durch ihren Roman Im Schrank, der allerdings noch ungelesen in meinem Regal steht, ein Begriff. Mir haben diese Einblicke in eine mir recht unbekannte Literaturwelt gefallen, zumal ich sehr erstaunt darüber bin, dass hierzulande trotz der räumlichen Nähe zu Tschechien tschechische Autoren kaum bekannt sind.

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