Schlagwort-Archive: Saudi-Arabien

Frühling in Saudi-Arabien. Begegnungen in einem Land der Widersprüche von Nadine Pungs

„Ich erzähle von normalen Frauen und Männern. Von ihren Hoffnungen. Von ihren Zerrüttungen. Von all den Vieldeutigkeiten, die ein Leben vielschichtig machen. Manche suchen das Glück, einige sehnen sich nach Liebe, andere zerbrechen am Dasein. Ein Streifblick auf allzu Menschliches.“ (Seite 9)

Nadine Pungs, von der ich bereits Das verlorene Kopftuch und Meine Reise ins Übermorgenland mit großer Begeisterung gelesen habe, erzählt in Frühling in Saudi-Arabien von ihren Reisen nach und durch Saudi-Arabien. Erst 2019 war es für jedermann möglich, ein Touristenvisum für dieses abgeriegelte Land zu erhalten, und Pungs nutzt die Chance und bereist Saudi-Arabien 2020 für 21 Tage und drei Jahre später für drei Monate.

Pungs besucht u.a. die Hauptstadt Riad, Medina – die Stadt des Propheten -, Nadschran an der Grenze zum Jemen, die Farasan-Inseln und das konservative Buraida.

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Kleine Festungen. Geschichten über arabische Kinder und Jugendliche von Hartmut Fähndrich (Herausgeber)

„Ein besonderer Einblick in die arabische Welt.“ (Klappentext)

Hartmut Fähndrich hat für Kleine Festungen Geschichten über Kinder und Jugendliche der arabischen Welt zusammengestellt und aus dem Arabischen übersetzt.

Mit dabei sind Autorinnen und Autoren aus Ägypten, Marokko, Jordanien, Libyen, Syrien, Saudi-Arabien, Palästina, Algerien, Tunesien, Katar, dem Libanon und dem Irak.

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Couchsurfing in Saudi-Arabien. Meine Reise durch ein Land zwischen Mittelalter und Zukunft von Stephan Orth

„Mir fällt kein Land ein, in dem so viele Konzepte Mangelware sind, die ich gut finde. Demokratie, Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung von Mann und Frau zum Beispiel. Außerdem mag ich Länder, die militärisch abrüsten, auf erneuerbare Energien setzen, über eine unabhängige Justiz verfügen und Straftätern nicht die Köpf abhacken. Ich mag Länder mit Kneipen, ich spreche gern mit Frauen und halte Religionen für überschätzt. Saudi-Arabien ist so etwas wie mein persönliches Anti-Utopia. Werde ich trotzdem eine Verbindung spüren zu den Menschen, werden wir gemeinsame Ebenen finden?“ (Seite 19)

Stephan Orth bereist für 9 Wochen Saudi-Arabien, z.B. Dschidda, Ha‘il, Riad, Nadschran, Dammam und Dschazan. In Couchsurfing in Saudi-Arabien erzählt er von MDL Beast und Karaoke, Nepotismus und Snapchat, Hiking und Wüstencamping, Wahhabiten und Quran, Mohammed bin Salman und Bürgerkrieg im Jemen, Enthauptung und Scharia, Ghutra und Abaya, Polygamie und Kamelen, Schnee und Vulkanlandschaften, Briman Prison und Frauenrechten, vorehelichen Beziehungen und Homosexualität, Dolchen und Rub al-Khali, Corona-Virus und Erdöl.

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Frauen dürfen hier nicht träumen von Rana Ahmad

„Wie kann es sein, dass es für sie so selbstverständlich ist, frei zu sein, während es mir erscheint, als sei es das Größte und Ungeheuerlichste, das man sich vorstellen kann?“ (Seite 217)

Ich muss zugeben, dass ich eher vorsichtig bei Tatsachenberichten über Frauen aus islamischen Ländern bin, denn allzu schnell fühle ich mich an Negativbeispiele wie Nicht ohne meine Tochter erinnert, die allerlei Schubladen bedienen, Vorurteile eher verstärken als Aufklärung zu bieten, Ablehnung und Unwissen erhöhen statt Verständnis und Wissen zu vermitteln und Halbwissen zu eliminieren.

Frauen dürfen hier nicht träumen hätte ich aufgrund des Titels wohl eher nicht in die Hand genommen. Ich habe es einzig und allein deshalb getan, weil Richard Dawkins, den ich sehr schätze, auf dem Einband zitiert wird. Und ich dachte: „Was Dawkins lesenswert findet, muss inhaltlich gut und wichtig sein.“. Mit dieser Einschätzung lag ich goldrichtig, denn Frauen dürfen hier nicht träumen ist ein komplexes, ein ausgezeichnet geschriebenes und ein sehr bewegendes Buch, das ich jedem empfehle, der Einblicke in das Leben einer Frau in Saudi-Arabien erhalten möchte, und jedem ans Herz lege, der der Meinung ist, aus so einem Land müsse man nicht fliehen. Frauen dürfen hier nicht träumen von Rana Ahmad weiterlesen

Belletristik, Sachbücher, Reiseliteratur und Bildbände über die Arabische Halbinsel

In diesem Post liste ich Belletristik, Sachbücher, Reiseliteratur und Bildbände über die Arabische Halbinsel auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe. Belletristik, Sachbücher, Reiseliteratur und Bildbände über die Arabische Halbinsel weiterlesen

Meer aus Sand von George Steinmetz

George Steinmetz ist seit der Lektüre von Wilfred Thesigers Die Brunnen der Wüste von der Rub al-Khali fasziniert. Eines Tages macht er sich auf die Reise durch das „Leere Viertel“, bereist Saudi-Arabien, den Jemen, den Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate. Seine Spezialität ist dabei die Luftbildfotografie, die er mit Hilfe eines motorisierten Gleitschirms realisiert und die eine einzigartige Betrachtung der Wüste ermöglicht. Meer aus Sand von George Steinmetz weiterlesen

Wüstenblut von Zoë Ferraris

„Das war das Problem mit der Angst – sie vernebelte einem das Hirn.“

Südlich von Dschidda werden an einem abgelegenen Ort die Leichen von 19 Frauen gefunden. Alle wurden erschossen, allen wurden die Hände abgehackt. Die Polizei steht vor einem Rätsel, zumal die Frauen teilweise schon sehr lange tot sind, jedoch anscheinend von niemandem vermisst wurden.

Mitten in den Ermittlungen muss sich Lieutenant Colonel Inspector Ibrahim Zahrani mit einem privaten Problem auseinandersetzen: Seine Geliebte Sabria ist spurlos verschwunden. Bei seiner Suche nach Anhaltspunkten, was mit Sabria passiert ist und wo sie sich nun befindet, wird Ibrahim von seiner Kollegin Katya unterstützt, denn die Welt der Frauen ist ihm größtenteils verschlossen. Wüstenblut von Zoë Ferraris weiterlesen

Inside Saudi-Arabien von Toni Riethmaier

„Wie man aussieht und woher man kommt, verrät in Saudi-Arabien oft schon den sozialen Status und bestimmt daher, wie man behandelt wird. Die ausgeprägte, auch nach Herkunftsländern gegliederte Klassengesellschaft Saudi-Arabiens bedingt einen alltäglichen Rassismus. Einen Europäer wird man nie für den Hausboten oder Teejungen halten. Einen Afrikaner nie für eine Führungskraft. Eine ostasiatische oder afrikanische Frau wird man automatisch für die Nanny oder das Hausmädchen eines Saudis halten, nie für dessen Gattin. Entsprechend werden die Menschen je nach Herkunft und Ethnie taxiert und direkt unterschiedlich behandelt. Jeder wird anhand der Herkunft in eine soziale Schublade gesteckt, und ganz unabhängig vom Einkommen sind alle Saudis in der obersten Schublade.“ (Seite 37)

Von 2006 bis 2016 lebte Toni Riethmaier in Saudi-Arabien und leitete in Dschidda ein italienisches Restaurant. In Inside Saudi-Arabien berichtet er von seinen Eindrücken und erzählt von Laufen und Autofahren, Bagala und Hypermarket, Dschidda und Riad, Leben innerhalb und außerhalb der Städte, Reichtum und Armut, Rub al-Khali und Battoulah, Al-Saud und Wahhabismus, Expats und Parallelgesellschaften, Sponsor und Iqama, Schamach und Agal, Thoub und Abaya, Kinderehe und Flirten, Islam und Kaaba, halal und haram, Mutawa und Scharia, Wasta und Korruption, Hocharabisch und Dialekt, Tea Boy und Barbier, Fast-Food-Ketten und Street Food. Inside Saudi-Arabien von Toni Riethmaier weiterlesen

Weil wir längst woanders sind von Rasha Khayat

„Fast mühelos wirkt sie hier, wie eine stärkere, mutigere Version ihrer selbst.“

Basil und seine Schwester Layla haben als Kinder zusammen mit ihren Eltern die saudische Heimat verlassen und fortan in Deutschland gelebt. Nach 20 Jahren kehrt Layla schließlich nach Saudi-Arabien zurück, in ein Land, das sie kaum kennt, und um einen Mann zu heiraten, den sie kaum kennt.

Ihr Bruder Basil, zu dem Layla stets ein sehr inniges Verhältnis hatte, reist für ihre Hochzeit nach Jeddah und versucht zu verstehen, was der treibende Motor hinter Laylas wenig nachvollziehbarer Entscheidung ist. Weil wir längst woanders sind von Rasha Khayat weiterlesen

Thema „Arabische Halbinsel“ im Februar 2018

Brücke von Shaharah im Jemen (2001)

Vor 17 Jahren habe ich mir einen großen Traum erfüllt und den Jemen bereist. Es war Februar 2001, d.h. die Welt war – vor dem Attentat am 11. September 2001 – noch eine andere, und der Jemen war, abgesehen von Landminen aus dem Bürgerkrieg im Jahre 1994 und den Entführungen, ein sicheres Reiseland. Ich meine das ernst, auch wenn es zynisch klingt: Ich habe mich im Jemen keine Sekunde in Gefahr gewähnt, keinen Moment gesorgt und hatte eine wunderbare Zeit! Thema „Arabische Halbinsel“ im Februar 2018 weiterlesen