Schlagwort-Archive: psychische Störungen

Ich bin Virginia Woolf von Pola Polanski

„Die Worte hingen herum wie zerrissenes Papier und wollten sich nicht zu Sätzen formen lassen.“ (Seite 16)

Inka Ziemer ist seit zehn Jahren für die Fächer Germanistik und Philosophie eingeschrieben, langweilt sich in den Vorlesungen jedoch fast zu Tode und verbringt ihre Tage und Nächte mit Alkohol, Cannabis und Virginia Woolfs Büchern.

Immer wieder versucht sie zu schreiben, denn sie ist davon überzeugt, die Reinkarnation der berühmten Schriftstellerin zu sein, sieht überall Parallelen. Doch sie schafft es nicht, die vielen Worte, die sie im Kopf hat, auf Papier zu bringen. Immer wieder reißen die Gedanken ab oder sie wird von äußeren Reizen abgelenkt.

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Sie müssen da nicht allein durch! von Martin Rauh-Köpsel

„Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum dieser Beruf oft bezaubernd ist, weil er uns Therapeutinnen und Therapeuten die Möglichkeit gibt, in großer Not zu helfen. Genauso ist er aber manchmal auch aufzehrend, wenn wir – mitunter sehenden Auges – in die Konfliktdynamik der Klienten eingewoben werden.“

Martin Rauh-Köpsel erzählt in Sie müssen da nicht allein durch! von seinen Erfahrungen als Psychotherapeut. Er thematisiert unter anderem Flashbacks und Vermeidungsverhalten, Panikattacken und Zwangshandlungen, Misstrauen und Muster, Wünsche und Bedürfnisse, Suizidalität und Aggression, Tod und Trauer, Dissoziation und Gewalterfahrungen, Selbstwertgefühl und Narzissmus, Verbitterung und radikale Akzeptanz.

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Therapie-Tools Posttraumatische Belastungsstörung von Kristina Lühr, Christine Zens und Meike Müller-Engelmann

„Die Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung, insbesondere die traumafokussierte Arbeit mit traumatischen Erinnerungen, stellt für viele Psychotherapeuten eine Herausforderung dar. Häufig wird sogar eine so große Hürde erlebt, dass Therapeutinnen und Therapeuten davor zurückschrecken, den Betroffenen eine Behandlung anzubieten. Die Konsequenz ist, dass viele Betroffene trotz eines oft sehr hohen Leidensdrucks keine adäquate Unterstützung erhalten und die Störung weiter chronifiziert.“ (Seite 13)

Kristina Lühr, Christine Zens und Meike Müller-Engelmann setzen sich in ihren Therapie-Tools Posttraumatische Belastungsstörung mit der Diagnostik der PTBS, äußerer Sicherheit (z.B. Täterkontakte, Beziehungsgewalt, Stalking), Psychoedukation (z.B. Störungsmodell, Symptome, Trigger), Stabilisierung (z.B. Achtsamkeit, Anspannungskurve, Umgang mit Dissoziation, Umgang mit selbstschädigendem Verhalten), Traumabearbeitung (z.B. kognitive Techniken, Umgang mit traumabezogenen Gefühlen, Exposition, Imagery Rescripting, Albtraumbehandlung), Integration und Rückfallprophylaxe sowie Psychohygiene für die Behandler auseinander.

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Ein Spalt Luft von Mischa Mangel

„Wenn ich mir meine Mutter vorstelle, stelle ich sie mir meist als unglücklichen Menschen vor. Ein Mensch, der seit Jahrzehnten in einer Wohnung voller unliebsamer Erinnerungen lebt, und die Erinnerungen lassen nicht los, haben aber den entscheidenden Vorzug, bekannt zu sein. Die Welt außerhalb der Wohnung hingegen ist unbekannt, und das macht Angst.“ (Seite 97)

Vier Monate nach seiner Geburt entwickelt seine Mutter erstmals eine Psychose. Sie zieht sich von allen zurück, lebt allein mit ihrem Sohn in einer Zweizimmerwohnung, die sie kaum noch verlässt.

Sein Vater erhält schließlich das alleinige Sorgerecht, nimmt den Jungen bei sich auf, der Kontakt zur Mutter bricht daraufhin ab.

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Zwangsstörungen verstehen und bewältigen. Hilfe zur Selbsthilfe von Susanne Fricke und Iver Hand

„Der Zwang hat sich langsam in Ihrem Haus ausgebreitet und es sich so richtig gemütlich gemacht. Er lässt sich nicht so schnell vertreiben, sondern leistet Widerstand und arbeitet mit Tricks, um bleiben zu können. Also ist Geduld ganz wichtig!“ (Seite 116)

Susanne Fricke und Iver Hand klären initial, was eine Zwangsstörung ist, welche Zwänge es gibt, wie man Zwänge von anderen Erkrankungen unterscheiden kann. Danach beschreiben sie, wie Zwänge entstehen und wie sie aufrechterhalten werden, wie man Zwänge behandelt, wie Partner und Familie einbezogen werden können sowie wie man weitere Unterstützung erhält.

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Normal, gestört, verrückt. Über die Besonderheiten psychiatrischer Diagnosen von Peter Schneider

„Neue Diagnosen, wie das ‚psychosis risk syndrome‘, mit dem das erhöhte Risiko von Jugendlichen diagnostiziert wird, an einer Psychose zu erkranken, oder die Diagnostizierbarkeit einer Depression bereits zwei Wochen nach dem Verlust eines geliebten Menschen erweitern – so die Kritik – die Möglichkeiten der Pharmaindustrie, nicht nur die wehrlosen Patienten in den psychiatrischen Kliniken mit Pillen vollzustopfen, sondern auch eigentlich völlig Gesunde.“

Peter Schneider beantwortet in Normal, gestört, verrückt die Fragen, worauf sich psychiatrische Diagnosen beziehen, warum sie sich über die Jahre hinweg oft so stark verändern, wie Psychotherapie, Hypothesen über Ursachen von psychischen Störungen, veränderte soziale Bedingungen etc. auf die Systematik von Diagnosen einwirken.

Schneider erzählt unter anderem von Biomarkern und klinischen Diagnosen, DSM-5 und Normalität, Mill‘scher Krankheit und Modediagnosen, Wahn und Spiritualität, Burnout und Depression, Eugen Bleuler und Schizophrenie, Lobotomie und Elektrokonvulsionstherapie, Suchterkrankungen und Rückfälle, Ödipus und Psychoanalyse, LGBT und Konversionstherapie, kosmetischer und rekonstruktiver Chirurgie, ADHS und Ritalin, komplizierter Trauer und Verbitterungsstörung, Placebos und Psychopharmaka, Deinstitutionalisierung und Autismus-Spektrum-Störung.

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Borderline-Störung von Martin Bohus

„DBT may be the best therapy currently available for borderline patients but it is far from being good.“ (Seite 101, Zitat von Marsha Linehan)

Martin Bohus hat in seinem Fortschritte der Psychotherapie-Band in komprimierter Weise das Wichtigste zum Thema Borderline-Persönlichkeitsstörung zusammengetragen.

Er beschreibt initial die Störung, erwähnt dabei diagnostische Kriterien nach DSM-5 und ICD-11, die klinische Symptomatik, die Epidemiologie, den Verlauf und die Prognose sowie Differentialdiagnosen und Komorbiditäten, bevor er im weiteren Verlauf auf das Störungsmodell, die Diagnostik und die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung mit der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) eingeht. Am Ende des Buches geht Bohus zudem auf alternative und andere evidenzbasierte Behandlungen sowie auf Pharmakotherapie ein.

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Nächster Halt: Klinik. Ein Wegweiser für die Psychotherapieausbildung von Sarah von Brachel

„Das Ziel ist es, sich einzufühlen und sich gleichzeitig professionell distanzieren zu können – das müssen Sie immer wieder neu lernen.“ (Seite 131)

Sarah von Brachel hat in ihrem Buch Nächster Halt: Klinik wichtige Informationen rund um die praktische Tätigkeit (PT) im Rahmen einer Psychotherapieausbildung zusammengefasst.

Sie erzählt u.a. von Aufgabenverteilung in Kliniken, dem Klinikalltag einer Psychotherapeutin, therapeutischer Haltung und Beziehungsgestaltung, Einzelgesprächen und Gruppentherapie, Arbeit mit Angehörigen, Suizidalität, kultursensiblem Arbeiten, Ethik und Recht, besonderen Vorkommnissen wie Aggression sowie von Selbstfürsorge.

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Wenn die Sonne zerbricht. Das Rätsel Schizophrenie von Christopher Bollas

„Eine der Tragödien des früheren und heutigen schizophrenen Schicksals ist die rigorose ‚Wirf den Schlüssel weg‘-Endgültigkeit der selbsternannten Experten auf dem Gebiet. In der Vergangenheit wurden Patienten einfach in Hospitälern weggeschlossen, in denen viele von ihnen lebenslang blieben. Heute erleiden sie eher eine psychotropische Einkerkerung. Man hält es für notwendig, einen Weg zur Beseitigung ihrer Symptome zu finden. Dass das Symptom und die Person in vieler Hinsicht ein und dasselbe sind, und dass es passieren kann, dass die Medikation das Menschliche an ihnen ausmerzt, wird zu oft ignoriert.“ (Seite 19)

In Wenn die Sonne zerbricht erzählt Christopher Bollas von seinen Erfahrungen mit Kindern und Erwachsenen mit Schizophrenie, von bestimmten Aspekten des Denkens und Handelns sowie von der Psychotherapie der Schizophrenie.

Thematisiert werden z.B. auch blande Psychose, freie Assoziation, Laienanalyse, Prodrom, Stimmenhören und Konkretismus.

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Mein Bruder von Karin Smirnoff (Hörbuch)

„Jedes Mal betete ich zu Gott, Vattern möge noch vor dem nächsten Freitag sterben.“ (Track 30)

Jana reist nach Smalånger, den Ort ihrer Kindheit, mit dem sie wenig Positives verbindet. Jana möchte hier ihren Zwillingsbruder Bror besuchen, der von seiner Frau verlassen wurde und dem Alkohol verfallen ist.

Brors Haus ist verwahrlost, er kommt allein nicht mehr auf die Beine, und Jana beschließt, in Smalånger zu bleiben. Sie tritt eine Stelle bei einem Pflegedienst hat, beginnt eine Affäre mit dem Künstler John, wird mit Erinnerungen an alte Traumata aus ihrer Kindheit und Jugend konfrontiert.

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