Schlagwort-Archive: Drittes Reich

Leben und Sterben in Auschwitz von Dietmar Reinhard

„Der Führer hat die Endlösung der Judenfrage befohlen. Die Juden sind die ewigen Feinde des deutschen Volkes und sie müssen ausgerottet werden. Wir, die SS, haben diesen Befehl des Führers durchzuführen.“ (Seite 45)

Rudolf Höß, ehemaliger Lagerkommandant von Auschwitz, kehrt im April 1947 in die polnische Stadt zurück, und hier wird sein Todesurteil vollstreckt.

Dietmar Reinhard erzählt in seiner Graphic Novel vom Aufbau des KZ Auschwitz, von Kapos und Lagerleben, Tod und Sterben, Gewalt und Willkür, Schikanen und Strafen, Hunger und Krankheiten, der Endlösung und der Befreiung des KZ. Er berichtet zudem von Höß’ Einfluss und seinen Ideen, die die Todesmaschinerie erst möglich gemacht haben.

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Struwwelhitler. A Nazi Story Book by Dr. Schrecklichkeit von Philip und Robert Spence

„Es handle sich beim Struwwelhitler um nichts anderes als ein etwas derbes Nebenprodukt des britischen Glaubens, daß sich durch einen Witz die verrückten Weltläufe sowie die Zumutungen des Lebens am besten bewältigen ließen.“ (Vorwort von Joachim Fest)

Bereits 1941 erschien der Struwwelhitler des Doktor Schrecklichkeit. Dabei wird Goebbels zum „Gobby“, Göring zum „flying Hermann“, Mussolini zum „Musso-Guck-in-die-Luft“ und Hitler zum „Zappel-Adolf“.

Es handelt sich um eine Parodie auf den Original Struwwelpeter, geschrieben von Robert und Philip Spence.

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Wannsee. Graphic Novel von Fabrice Le Hénanff

„Wir wissen nicht mehr, wohin mit den Juden… Kurz, wir sind hier versammelt, um die technischen Einzelheiten für die Endlösung der Judenfrage zu regeln.“ (Seite 22)

Die Graphic Novel behandelt eines der Schlüsselereignisse des Holocausts an den europäischen Juden: die Wannsee-Konferenz.

Am 20. Januar 1942 treffen sich in einer prächtigen Villa am Wannsee 15 hochrangige Vertreter des Dritten Reiches, „um den Willen des Führers umzusetzen“ (Seite 13). Es handelt sich um eine geheime Zusammenkunft mit Obergruppenführer Heydrich, der die Konferenz leitet.

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Die letzten 100 Tage Hitlers von Jean-Pierre Pécau, Filip Andronik, Senad Mavric und Jean Verney

„Wenn wir untergehen, reißen wir eine ganze Welt mit uns.“ (Seite 10)

Die Graphic Novel beginnt mit den Ereignissen am 15. Januar 1945: Adolf Hitler verlässt sein Hauptquartier für die Westfront in Hessen und macht sich auf den Weg nach Berlin.

Auch Eva Braun trifft in der Reichskanzlei ein und bezieht den Führerbunker.

Die Autoren erzählen von verschiedenen Situationen an den Kriegsfronten, von Verlusten und Scheitern, von verbrannter Erde, von Konzentrationslagern, vom Vorrücken der Roten Armee, vom Leben im Führerbunker, von Befehlen und Befehlsverweigerungen.

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Rath von Volker Kutscher (Buch und Hörbuch)

„Der Bahnhof war einer der hässlichsten der Stadt, trotzdem mochte sie ihn; wenn sie Berlin verließ oder zurückkehrte, war es fast immer der Bahnhof Zoologischer Garten, in dem sie ein- oder ausstieg. Und die Gedächtniskirche sagte ihr jedesmal: Du bist wieder da, bist wieder in Berlin, mein Kind.“ (Seite 29)

September 1938: Gereon Rath ist mit einem gefälschten US-amerikanischen Pass wieder nach Deutschland gereist, da sein Vater im Sterben liegt. Er und Charly sind wieder vereint – zumindest alle vier Wochen, wenn sie sich heimlich und unter falscher Identität in einem Hotel treffen. Gereon gilt nach wie vor als tot, muss sich verstecken, am besten so schnell wie möglich das Land wieder verlassen, fühlt sich aber wegen seines Vaters, der doch nicht so schnell stirbt wie gedacht, noch gebunden an Deutschland. Charly möchte lieber früher als später in die USA ausreisen, solange das noch möglich ist und bevor es zum Krieg kommt.

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Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich von Norman Ohler (Hörbuch)

„Man verzichtet doch nicht aufs Pervitin, weil es vielleicht etwas gesundheitsschädlich sein könnte. Wenn man ohnehin dazu bestimmt ist, in Kürze zu fallen!“ (Track 47)

Die Verbreitung von Drogen im Dritten Reich war lange ein eher unbekanntes Thema, und eine umfassende Darstellung, wie Rauschmittel den Alltag im Dritten Reich und den Verlauf des Zweiten Weltkriegs prägten, fehlte bis zur Veröffentlichung von Norman Ohlers Sachbuch, das ich bereits 2015 gelesen und nun als Autorenlesung gehört habe.

Für sein Buch hat Ohler unzählige, oftmals unveröffentlichte Quellen recherchiert. In Der totale Rausch erzählt er von der Volksdroge Pervitin (Methamphetamin, heute bekannt als Crystal Meth), die 1938 in den Temmler-Werken entwickelt wurde, vom extensiven Gebrauch der Droge in der Allgemeinbevölkerung, vom Einsatz von Pervitin im Zweiten Weltkrieg, von Blitzkrieg und Kriegsverlauf, von Adolf Hitler und seinem Leibarzt Theodor Morell, von Kriegsende und Hitlers Suizid.

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… trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager von Viktor E. Frankl

„Er konnte diesen Abend erleben, weil er ihn im Geist vorwegnehmend damals erlebt hatte.“ (Seite 8)

Viktor E. Frankl erzählt in …trotzdem Ja zum Leben sagen von seinen Erfahrungen im Konzentrationslager, aber nicht von „jenen Greueln, die ohnehin schon vielfach geschildert wurden, […] sondern den vielen kleinen Qualen“ (Seite 17).

Frankl trifft in seinem Buch eine grobe Einteilung in drei Phasen des Lagerlebens: die Aufnahme ins Lager, das eigentliche Lagerleben sowie die Zeit nach der Befreiung aus dem Lager. Frankl erzählt von Abstumpfung, Apathie, Hunger, Tod, purer Lebenserhaltung, Kunst, Humor, Leiden, Sinn und Kameradschaft. Dabei zieht er immer wieder Parallelen zu Psychiatrie und Psychologie, was ich als Psychologin natürlich besonders spannend fand.

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Transatlantik (Die Gereon-Rath-Romane 9) von Volker Kutscher (Buch und Hörbuch)

„Ja, das waren die neuen Zeiten.“ (Seite 452)

Frühjahr 1937: Während Charly immer wieder Gereon vermisst, versucht sie, ihren ehemaligen Pflegesohn Fritze aus der Nervenheilanstalt Wittenau zu holen.

Dann verschwindet auch noch Charlys beste Freundin Greta und steht plötzlich im Zentrum von Ermittlungen, denn die Leiche ihres (Ex-) Liebhabers wurde im Kant-Garagenpalast gefunden: Kohlenmonoxidvergiftung.

In den USA hat sich Johann Marlow unterdessen ein neues Imperium aufgebaut und knüpft unter dem Namen John Marlowe an seine Berliner Geschäfte im Bereich des Drogenhandels an.

Und der für tot erklärte Gereon lebt unter falschem Namen in Wiesbaden und sucht nach einem Weg, das Land zu verlassen.

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Mitte von Volker Kutscher und Kat Menschik (Buch und Hörbuch)

„Kennst du das Gefühl, daß man meint, man sei plötzlich in einer völlig anderen Welt, in einer, die sich falsch anfühlt und fremd und kalt und düster? Auch wenn alles noch genauso aussieht wie vorher?“ (Seite 22)

Friedrich „Fritze“ Thormann, Pflegekind von Gereon und Charly Rath, ist abgetaucht, und nun sucht nicht nur das Jugendamt nach ihm, sondern auch das Geheime Staatspolizeiamt.

Fritze hat sich einen neuen Ausweis besorgt, nennt sich nun Friedrich Hutzke, arbeitet in einer Kohlenhandlung und ist einsam. Er schreibt Briefe an Charly und an Hannah, die vor einigen Jahren aus der geschlossenen Abteilung der Wittenauer Heilstätten entflohen ist und sich nun in Breslau aufhält.

Eines Tages trifft Fritze den Wehrmachtssoldaten wieder, mit dem er beim Suizid eines Arztes im Olympischen Dorf kurz zu tun hatte, und diese Begegnung hat weitreichende Folgen.

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Der totale Rausch von Norman Ohler

„Man verzichtet doch nicht aufs Pervitin, weil es vielleicht etwas gesundheitsschädlich sein könnte. Wenn man ohnehin dazu bestimmt ist, in Kürze zu fallen!“

Die Verbreitung von Drogen im Dritten Reich war bisher ein eher unbekanntes Thema, und eine umfassende Darstellung, wie Rauschmittel den Alltag im Dritten Reich und den Verlauf des Zweiten Weltkriegs prägten, fehlte bislang.

Für sein Buch hat Norman Ohler unzählige, oftmals unveröffentlichte Quellen recherchiert. In Der totale Rausch erzählt er von der Volksdroge Pervitin (Methamphetamin, heute bekannt als Crystal Meth), die 1938 in den Temmler-Werken entwickelt wurde, vom extensiven Gebrauch der Droge in der Allgemeinbevölkerung, vom Einsatz von Pervitin im Zweiten Weltkrieg, von Blitzkrieg und Kriegsverlauf, von Adolf Hitler und seinem Leibarzt Theodor Morell, von Kriegsende und Hitlers Suizid.

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