Alle Beiträge von Infraredhead

Die Fassadendiebe von John Freeman Gill

„Denn sosehr wir auch beklagen mögen, was New York sich anzutun imstande ist, die verdammte Stadt schafft es doch stets, wieder neu zu erstehen. Sie gleicht einer Schlange, die wächst, indem sie sich vom Schwanz her selbst verschlingt.“ (Seite 456)

Alles verfällt! Die Stadt New York, in der nichts von Dauer ist, in der sich ständig alles wandelt. Das Queen Ann Brownstone in Manhattan, in dem der 13-jährige Ich-Erzähler Griffin mit seiner Mutter und seiner Schwester lebt, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Die Familie Griffins, die nach dem Weggang des Vaters immer mehr zerbröckelt, die Griffin immer weniger Halt gibt, in der jeder mit jedem Streit hat. Die Fassadendiebe von John Freeman Gill weiterlesen

Tausche Büro gegen Boot. Von einem, der ausstieg, um segeln zu gehen von Jens Brambusch

„Am Abend, nachdem der letzte Gast die Dilly-Dally lallend und lachend verlassen hat, wird mir erst bewusst, wie sehr mein Leben sich in den vergangenen zwölf Monaten verändert hat. Ich war durch die Hölle gegangen. Und bin im Himmel auf Erden gelandet. Es hätte auch anders kommen können. Ganz anders.“ (Seite 11)

Panikattacken begleiteten Jens Brambusch schon vor vielen Jahren, und nun sind sie zurück. Auf dem Höhepunkt traut er sich kaum noch aus dem Haus.

Als er einen YouTube-Kanal von zwei segelnden Brüdern entdeckt, wächst in ihm der Wunsch, sein Großstadtleben, seinen Job, den ganzen Stress und hoffentlich auch die Panikattacken hinter sich zu lassen, auszusteigen und sein Leben fortan auf einem Segelboot zu verbringen.

Und dann setzt er den Traum in die Realität um, kauft sich in der Türkei die Dilly-Dally und startet sein neues Leben.

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Psychoedukation Schizophrenie und Sucht. Manual zur Leitung von Patienten- und Angehörigengruppen von Roberto D´Amelio, Bernd Behrendt und Thomas Wobrock

„Die traditionelle Trennung zwischen den Behandlungssystemen und der Hilfestruktur für psychotische Störungen einerseits und Suchterkrankungen andererseits, mit jeweils eigenen Behandlungsstandards, haben zunächst die Entwicklung eines integrativen Therapieansatzes erschwert. Inzwischen besteht Konsens darüber, dass eine effektive Therapie von Patienten mit Doppeldiagnosen voraussetzt, dass ein Team von Therapeuten angemessene Interventionen für beide Störungen anbietet. Mittlerweile sind aus dieser Notwendigkeit heraus in etlichen Kliniken eigene Behandlungseinheiten für Patienten mit Doppeldiagnose entstanden.“ (Seite V)

Die Autoren erklären initial, was Psychoedukation ist, bieten Informationen zu Schizophrenie und zu Sucht sowie zur Komorbidität von Schizophrenie und Sucht, vermitteln Grundlagen der integrativen Therapie von Patienten mit Doppeldiagnose.

Danach gehen die Autoren auf die Struktur und die Durchführung von psychoedukativen Gruppen zu Doppeldiagnose ein und stellen die Manuale für Patienten- und für Angehörigengruppen vor. Dabei werden die einzelnen Sitzungen sehr genau beschrieben, und alle Folien und Handouts können online heruntergeladen werden. Zudem finden sich Infos über das GOAL-Behandlungsprogramm mit den Modulen Psychoedukation, Praxis, Kreativ, Sport und Nachsorge sowie eine Warnsignalgruppe.

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Ungefähre Tage von Annika Domainko

„Nichts an ihr passte zusammen, sie gehörte nicht zu uns auf Station, und gleichzeitig gab es keinen Ort, wo sie besser aufgehoben wäre. Der Gedanke erschien mir plötzlich unheimlich tröstlich.“ (Seite 74)

Grün ist Krankenpfleger in der Psychiatrie und arbeitet seit knapp 20 Jahren auf einer geschlossenen Station. Er hat Routine in seinem Beruf, ist erfahren, kennt die immer wiederkehrenden Patienten, hat seinen Umgang mit herausfordernden Patienten gefunden.

Eines Tages taucht eine neue Patientin auf, die ganz in ihrer Welt versunken scheint. Grün findet Zugang zu ihr – und übertritt schließlich Grenzen.

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Ein Jahr in New York: Reise in den Alltag von Nadine Sieger

„Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii, ging nie durch San Francisco in zerriss’nen Jeans“

Nadine Sieger verlässt ihre Heimatstadt Hamburg und reist zum ersten Mal nach New York, um dort die nächsten Monate oder gar Jahre zu verbringen.

In Ein Jahr in New York erzählt sie von ihrem Leben in New York, von ihrem ganz persönlichen Ankommen im Big Apple, vom Aufbauen eines neuen Freundeskreises, vom Fahrradfahren und von öffentlichen Verkehrsmitteln, von der Wohnungssuche und von der alltäglichen Hektik.

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Motivationale Methoden. Techniken der Verhaltenstherapie von Rene Noack und Peter Beiling

„Veränderungsmotivation darf keine Voraussetzung für eine Psychotherapie sein.“ (Seite 9)

René Noack und Peter Beiling setzen sich im Grundlagen-Kapitel mit Motivationspsychologie und mit den Kernelementen der motivierenden Beziehungsgestaltung auseinander, bevor sie praktische Therapietechniken vorstellen: Motivationsanalyse, grundlegende Gesprächsführungsstrategien und -techniken (z.B. offene Fragen, reflektierendes Zuhören, Zusammenfassen), Bewusstmachen eigener Werte und Motive, Ambivalenzbearbeitung, Finden und Formulieren von Therapiezielen sowie laufende Motivierung und Motivationsprüfung.

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Der Morgenstern von Karl Ove Knausgård (Hörbuch)

„Aber es war furchteinflößend. Einen anderen Menschen in seiner eigenen Welt verschwinden zu sehen, so dass man nicht mehr zu ihm durch drang, war an sich schon beängstigend.“ (Track 132)

Karl Ove Knausgård erzählt in Der Morgenstern von verschiedenen Personen, die allesamt sonderbares Verhalten von Tieren und/oder einen neuen Stern am Himmel beobachten bzw. wunderliche Dinge erleben.

Da ist z.B. der Literaturprofessor Arne, der sich mit seiner Familie im Sommerhaus befindet und eine ungewöhnliche Menge an Krebsen an ungewöhnlichen Orten entdeckt. Iselin arbeitet an einer Supermarktkasse sieht einen riesigen neuen Stern am Himmel, nachdem sie ihren alten Lehrer wiedergetroffen hat und sich an eine aus dem Ruder gelaufene Party in ihrer Jugend erinnert. Und die OP-Schwester Solveig assistiert bei einer OP, bei der ein vermeintlich hirntoter Patient plötzlich wieder die Augen öffnet.

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Manhattan Beach von Jennifer Egan (Hörbuch und Buch)

„Die Mädchen haben unsere Erwartungen weit übertroffen. Sie wären überrascht – ich war es jedenfalls -, wenn Sie wüssten, dass sie ihre Vorzüge haben. Sie sind kleiner und wendiger. Sie kommen in jeden Winkel. Und die Hausarbeit sorgt für Fingerfertigkeit, all das Stricken und Nähen, Sockenstopfen, Gemüseschnippeln …“ (Track 96)

Anna Kerrigan lebt zusammen mit ihrer Mutter Agnes, ihrem Vater Eddie und ihrer behinderten Schwester Lydia in den 1930er Jahren in New York. Als ihr Vater, der vom Waisenkind zum wohlhabenden Mann aufgestiegen, im Zuge des Börsenkrachs sozial und finanziell wieder abgestürzt ist und sich aus Not möglicherweise mit den falschen Leuten eingelassen hat, eines Tages spurlos verschwindet, wird die 19-jährige Anna zur Alleinversorgerin für sich, ihre Mutter und Lydia. Sie arbeitet in einer Werkstatt in der Marinewerft, der Brooklyn Naval Yard, prüft dort Teile für Schlachtschiffe. Doch sie träumt von einem Leben als Taucherin, einem Beruf, der normalerweise nur Männern vorbehalten ist. Manhattan Beach von Jennifer Egan (Hörbuch und Buch) weiterlesen

Wahn. Krankheit, Geschichte, Literatur von Rainer Tölle

„Wahn ist ein ausgesprochen persönliches Erleben, das nur individuell erfassbar ist.“ (Seite V)

Rainer Tölle klärt initial, was Wahn überhaupt ist, was der Kranke im Wahn erlebt und wie er den Wahn erlebt. Im Anschluss stellt er Wahn bei verschiedenen Krankheitsbildern vor, z.B. bei wahnhafter Störung, Schizophrenie, depressiven Störungen und organischen Psychosen. Auch Folie à deux, Wahn im Alter und bei Kindern werden erwähnt.

Tölle befasst sich danach mit Phänomenen, die im Grenzbereich zum Wahn liegen, z.B. Traum oder emotional überwertete Vorstellungen.

Schließlich geht Tölle noch auf Diagnose, Entstehung, Behandlung, Wahn in der Literatur, philosophische und theologische Aspekte und geschichtliche Perspektiven ein.

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Gebrauchsanweisung für die Ostsee und Mecklenburg-Vorpommern von Ariane Grundies

„Und die Ruhe, wie einem die Ruhe fehlen kann, wenn man Mecklenburg-Vorpommern verlässt.“ (Seite 10)

Ariane Grundies erzählt in ihrer Gebrauchsanweisung für die Ostsee und Mecklenburg-Vorpommern von Geschichte und Bewohnern, Bart und Tüddelüt, Starrsinn und Schweigsamkeit, FKK und Religion, AfD und NPD, Mecklenburg und Vorpommern, Mole und Buhne, Bernstein und Phosphor, Rostock und Schwerin, Greifswald und Stralsund, Rügen und Usedom, Hiddensee und Poel, Kraniche und Fotografieren, Kreidefelsen und Gespensterwald, Fisch und Fleisch, Energie und Sanddorn.

Gebrauchsanweisung für die Ostsee und Mecklenburg-Vorpommern von Ariane Grundies weiterlesen