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Prinzessin Alice von Irene Dische

„Wenn du mit Gott sprichst, ist das Beten. Wenn Gott mit dir spricht, ist das Schizophrenie.“ (Seite 5, Zitat von Szasz)

Victoria Alice Elizabeth Julia Marie Prinzessin von Battenberg, die Ende des 19. Jahrhunderts im Windsor Castle geboren wurde und in den 1960er Jahren im Buckingham Palace in London starb, war die Mutter von Philip Mountbatten, dem Prinzgemahl der britischen Königin Elisabeth II. und Vater von König Charles III, so dass Prinzessin Alice von Battenberg die Großmutter von Charles III war.

Sie wurde offiziell als wahnsinnig diagnostiziert und erzählt hier ihre Geschichte sowohl die Geschichte ihrer Schwägerin Marie Bonaparte und einer dritten Schwägerin, Edwina Mountbatten.

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Therapie-Tools Lebenssinn und existenzielle Fragen von Fabian Chmielewski und Sven Hanning

„Wozu das alles? Die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach dem ‚Universum und dem ganzen Rest‘ ist uralt. Sie hat in der Menschheitsgeschichte viele unterschiedliche Antworten erhalten, allerdings wurde bislang noch keine letztgültige Antwort entdeckt – die Frage nach dem Sinn bleibt eine offene Frage. Auch in der Psychotherapie begegnet uns diese Frage, wenn Patient:innen Sinn suchen oder Sinn verloren haben.“ (Seite 8)

Fabian Chmielewski und Sven Hanning setzen sich in ihren ‚Therapie-Tools‘ zunächst mit einer Einführung ins Thema auseinander, gehen dann näher auf Diagnostik und Fallkonzept ein, stellen Besonderheiten zum Thema Enttäuschung und Bescheidenheit vor, bieten Strategien zum Finden von Orientierung, um Zugehörigkeit zu stärken, um Bedeutsamkeit zu erhöhen, um Nachvollziehbarkeit und um Echtheit zu fördern. Im letzten Abschnitt gehen sie schließlich auf Tod und Sterblichkeit ein.

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Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten von Anna Maschik (Hörbuch)

„Dat du min Leevsten büst.“ (Track 7)

Alma erzählt die Geschichte ihrer Familie über ein ganzes Jahrhundert hinweg. Sie beginnt ihren Bericht mit ihrer Urgroßmutter Henrike, die auf einem Bauernhof an der Nordsee geboren wurde. Ihr erstgeborener Sohn Benedikt kam schlafend zur Welt, erwachte erst 15 Jahre später, um dann nie wieder zu schlafen.

Das zweite Kind Henrikes war die von der Mutter ungeliebte Tochter Hilde, und so begleitet der Leser/Hörer die Familie und ihre Geschichte über die Zeit hinweg.

Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten ist ein kurzer Roman, der jedoch dicht geschrieben ist, voller besonderer Geschichten und Beobachtungen steckt und in anspruchsvoller Sprache niedergeschrieben wurde.

Das Ganze ist märchenhaft und doch aus dem Leben gegriffen, magisch-realistische Elemente ziehen sich durch das gesamte Buch, zum Beispiel der stets schlafende und später nie schlafende Benedikt, Gemüse, das mit der Zeit weiß wird, oder eine Frau, die Wurzeln treibt.

Ich empfand das Buch, das von Julia Franz Richter eindringlich eingelesen wurde und sehr stimmungsvoll ist, als sehr bewegend und als fesselnd erzählt. Beim Hören spürt man regelrecht die Seeluft, lauscht den magisch-realistischen Sc das sie von sich gibt.

Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten ist ein ganz wundervolles Debüt, das zu meinen Lieblingsbüchern 2025 gehört, auch wenn – oder gerade weil – einige Stellen extrem abstoßend sind, zum Beispiel wenn es um das Schlachten geht oder das Herstellen von Würsten.

Anna Maschik: Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten. Ungekürzte Lesung von Julia Franz Richter. der Hörverlag, 2025; 12,95 Euro.

Fräulein Gold. Der Preis der Freiheit von Anne Stern (Hörbuch)

„Das ist der Grundsatz, nach dem ich gelebt habe: Bereite dich auf das Schlimmste vor. Erwarte das Beste. Und nimm, was kommt.“ (Track 1, Zitat von Hannah Arendt)

Berlin im Jahre 1932: Hulda Gold arbeitet mittlerweile als Hebamme im Frauengefängnis Barnim, wo sie schwangere Inhaftierte betreut. Hier trifft sie auf Anna Marwitz, die schwanger ist und einen Mord gestanden hat.

Als Annas einzige Vertraute im Gefängnis tot in der Toilette gefunden wird, geht die Polizei kurzzeitig von einem natürlichen Tod aus, doch dann stellt die Kommissarin Irma Siegel den Geruch nach Bittermandel fest, und es zeigt sich, dass sie mit Zyankali getötet wurde. So rückt Anna in den Fokus der Polizei, denn auch der Mord, für den Anna einsitzt, wurde mit Zyankali verübt.

Doch Hulda kann sich nicht recht vorstellen, dass die junge Frau einen (weiteren) Mord begangen hat.

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Fettnäpfchenführer Südafrika von Marc Herbrechter

„Südafrika ist eines der schönsten und unberührten Länder auf diesem Planeten, und viele von diesen kleinen Naturwundern haben wir leider nicht mehr. Auch wenn es einem nicht so vorkommen mag, wenn man touristische Orte anschaut: Große Teile Südafrikas sind wild und ursprünglich, naturbelassen und unerschlossen.

Seien Sie also bitte ein verantwortungsvoller Besucher und machen Sie sich insbesondere mit der fragilen Natur Südafrikas vertraut.“ (Seite 10)

Der Protagonist Max ist Ende 30 und lebt eigentlich in Berlin. Doch nun bereist er Südafrika und tritt dort in das ein oder andere Fettnäpfchen. Mark Herbrechter erklärt anhand Max’ Verhalten, was genau schiefgelaufen ist und wie man dieses Fettnäpfchen hätte vermeiden können.

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Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai und Naruki Nagakawa

„Wir können uns nicht alles merken. Nur die wirklich wichtigen Dinge bleiben in unserem Gedächtnis. Aber es gab ohnehin überhaupt nichts, was ich mir merken wollte.“ (Seite 10f)

Der namenlose Erzähler wurde auf der Straße ausgesetzt, ist vom Regen durchnässt und wird von einer Frau gefunden, von ihr aufgenommen und ist seither ihr Kater. Die Frau wird bei der Arbeit geschätzt, doch hat Schwierigkeiten, sich auf Menschen einzulassen und redet wenig. Zwischen den beiden entsteht eine enge Beziehung, und der Kater bekommt endlich einen Namen: Chobi.

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Toiletten der Welt von Lonely Planet

„Also haben wir uns auf den Weg gemacht, um eine weitere Sammlung der außergewöhnlichsten Plumpsklos, prächtigsten Throne, skurrilsten Pissoirs, trostlosesten Kloschüsseln, coolsten Kabinen, lustigsten Donnerbalken, schwindelerregendsten Klos, verrücktesten Toilettenhäuschen, schicksten Töpfchen, spektakulärsten Aborterkern und der wunderbarsten Wasserklosetts zusammenzustellen – von antiquarisch-edlen bis zu haarsträubend schrecklichen.“ (Seite 2)

Das kleine Büchlein bietet nach einer Toiletten-Zeitleiste von 3000 v. Chr. bis ins Jahr 2000 eine Zusammenstellung von Toiletten in Europa, Afrika und dem Nahen Osten, Asien, Nord- und Südamerika sowie Ozeanien. Zudem enthält das Buch ein kleines Toilettenvokabular und die Frage „Wo ist die Toilette?“ in verschiedenen Sprachen.

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Was wir wissen können von Ian McEwan

„Und inmitten all dieses Unheils schuf die Weltliteratur ihre schönsten Klagegesänge, hinreißend nostalgisch, voll beredter Wut – Meisterwerke, so unser Versprechen, die wir gemeinsam studieren würden.“ (Seite 73)

Mai 2119: Der Literaturwissenschaftler Thomas Metcalfe recherchiert zu den Jahren 1990 bis 2030, liest 12 Bände von Vivien Blundys Tagebüchern. Sie war die Ehefrau des großen Dichters Francis Blundy, der ihr 2014 zum Geburtstag ein Gedicht geschrieben hat – „Ein Sonettenkranz für Vivien“ -, das seither verschollen ist.

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Trauerrituale – in neuer Form verbunden von Joanna Lisiak

„Die Trauer bringt alles durcheinander. Alles ist anders. Nichts kann je wieder so sein, wie es war. Vieles ist infrage gestellt. Die Strukturen zerfallen. Die Zukunft sieht ohne den geliebten Menschen unwirklich und düster aus. Das Lebensgefühl ist das eines verlorenen Kampfes, einer persönlichen Niederlage. Man fühlt sich so allein wie der letzte Mensch auf Erden. Ein Mensch, der untröstlich bleibt und dem nichts und niemand helfen kann. Außer, wenn die Umkehrung des Unumkehrbaren sich vollzöge.“ (Seite 11)

Joanna Lisiak setzt sich in ihrem Buch mit verschiedenen Trauerritualen auseinander. Dazu gehören „Rituale in der Natur“, zum Beispiel mit Blättern und Bäumen, „Rituale im Kleinformat“, zum Beispiel mit einem Handschmeichler, einer Feder oder einem bestimmten Ort, den man mit dem Verstorbenen assoziiert.

Es gibt zudem „Rituale, die nach innen gehen“, zum Beispiel bestimmte Farben oder Tees, „Rituale, die in die Tiefe gehen“, zum Beispiel um Vergebung zu bitten oder Bedauern auszusprechen, „Rituale zur Stärkung der Erinnerung und des Nicht-Vergessens“, zum Beispiel im Namen des Verstorbenen etwas spenden, „Rituale, die einfach umzusetzen sind“, zum Beispiel mit Blumen, sowie „Rituale, die über das rein Physische hinausgehen“, zum Beispiel mittels Dankbarkeit.

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