Verhaltenstherapie der Sucht von Thomas Schnell

„Die psychotherapeutische Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen gilt als sehr schwierig. Betroffene Patienten sind häufig hochgradig ambivalent hinsichtlich ihrer Therapieziele, was mit einer hohen Rate an Rückfällen einhergeht. Auf der einen Seite wünschen sie sich, endlich befreit zu sein von den Fesseln der Sucht, andererseits können sie nicht von ihrem Suchtverhalten lassen.“ (Seite 11)

Thomas Schnell setzt sich in seinem Buch vor allem mit Grundzügen der Verhaltenstherapie der Sucht auseinander, z.B. mit historischen Wurzeln der modernen Suchtbehandlung, Beziehungsgestaltung, einzelnen Therapiephasen und wirkfaktorenorientierter Suchtbehandlung.

Im Anschluss thematisiert er moderne Therapieansätze und Programme wie das CANDIS-Programm bei Cannabisabhängigkeit. Er geht dabei auch auf komorbide Störungen ein, z.B. auf posttraumatische Störung und auf Schizophrenie.

Am Ende bietet Schnell einen Überblick über die empirische Evidenz der Suchtbehandlung und über die klinische, bevölkerungsbezogene und gesundheitspolitische Relevanz.

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Hirsche. Ein Portrait (Naturkunden) von Wilhelm Bode

„Versucht man das verwickelte Knäuel der Beziehung von Mensch und Hirsch aufzurollen, muss man weit in die Menschheitsgeschichte zurückblicken: bis in die Altsteinzeit (Paläolithikum) vor 3,5 Millionen Jahren.“ (Seite 33)

Wilhelm Bode erzählt in seinem Portrait von Bambi und Frida Kahlo, Verbreitung und Geweihen, Rudeln und Rivalitäten, Sammlern und Jägern, Jagdlust und Hubertuslegende, Gemälden und Fabeln, Testosteron und Brunftschreien.

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Psychosen. Ringen um Selbstverständlichkeit von Thomas Bock und Andreas Heinz

„Komorbidität festzustellen wird zur abstrakten Addition, ohne ein Gefühl für die Wechselwirkungen der Phänomene zu entwickeln. Mit dieser Haltung wird vor allem Unverständnis vermittelt und das Risiko der (Selbst-)Stigmatisierung verstärkt. Psychosen, Angststörungen und Depressionen werden addiert, anstatt die Angst aus der Psychose zu erklären und die Depression mit Genesung und Erschrecken in Verbindung zu bringen. Wir vergessen, was früher längst geläufig war, dass Symptome Hierarchien bilden, sich wechselseitig bedingen und teilweise auch erklären.“ (Seite 24f)

Thomas Bock und Andreas Heinz setzen sich in ihrem Buch sehr umfassend mit Psychosen auseinander. Sie diskutieren z.B. Diagnoseschlüssel, Krankheitsbegriff und die Rolle der Sprache, thematisieren Resilienz und Vulnerabilität, Grundformen der Angst, Bedeutung von Schamerleben, Sinnsuche, Recovery und Empowerment.

Im Anschluss stellen sie einzelne Phänomene vor und bieten Erklärungen und anthropologische Ansätze zum besseren Verständnis, z.B. für Stimmenhören, Ich-Störungen, Wahnstimmung und Minussymptomatik.

Weitere Abschnitte befassen sich mit Entstehungsbedingungen für Psychosen, mit therapeutischen Handlungskonsequenzen und mit nötigen Strukturveränderungen im psychiatrischen Hilfesystem.

Gwen Schulz ergänzt das Werk mit zwei Gastbeiträgen zur Suche nach dem Sinn ihrer Psychose und zur Bedeutung der Peerarbeit.

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Die mysteriöse Tote vom Montmartre. Commissaire Morel ermittelt von René Laffite

„Geneviève war als Polizistin das schwarze Schaf. Oder das weiße Schaf – das kam ganz auf die Sichtweise an.“

Oktober im Montmartre: Gerade findet die Fête des Vendanges statt, ein traditionelles Weinfest mit Musik, Weinproben und Führungen durch die Weinberge des Clos Montmartre.

Commissaire Geneviève Morel genießt die Zeit des Feierns, und auch ihre Familie ist aus der Côte d’Azur angereist, um gemeinsam zu essen, zu trinken und das Leben im Montmartre zu zelebrieren.

Genevièves Mamie Olivia Morel hat sich aktuell mit einem Kurator einer Picasso-Ausstellung eingelassen, und da die Morels seit Generationen zu den gerissensten und erfolgreichsten Kunstdieben gehören, ahnt Geneviève, dass hinter Mamies Interesse am Kurator etwas Düsteres steckt.

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Einfach Darwin! Geniale Gedanken – verständlich erklärt von Pierre Jouventin

„Die Wissenschaft hat die Religion abgelöst, die natürliche Selektion die Vorhersehung ersetzt.“ (Seite 13)

Pierre Jouventin erzählt in seinem Buch vom Leben und Werk Charles Darwins, vom Darwinismus, von den Folgen von Darwins Evolutionstheorie, von Sozialismus und Kooperation sowie von der Person Darwin und einigen seiner Eigenschaften und Überzeugungen.

Im Vorsatz finden sich kurzgefasste biografische Angaben zum Leben Darwins.

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Hey guten Morgen, wie geht es dir? von Martina Hefter (Hörbuch)

„Es kam ihr manchmal vor, als wäre es ihre aufrichtigste Haltung. In den Chats war sie womöglich die echte Juno.“ (Track 4)

Während Jupiter nebenan im Pflegebett schläft, schreibt Juno nachts mit Love-Scammern, mit Männern, die Frauen Liebe vorgaukeln, es aber nur auf ihr Geld abgesehen haben.

Juno erzählt den Männern das Blaue vom Himmel, gibt vor, eine andere zu sein, spielt mit den Männern, die es eigentlich darauf abgesehen haben, mit ihr zu spielen und sie anzulügen.

Dies alles lenkt Juno von ihrem eigentlichen Leben ab: von den Geldsorgen, von der Sorge um den kranken Jupiter, von den täglichen Pflichten.

Dann trifft Juno auf den Love-Scammer Benu, der in Nigeria lebt, den sie von Anfang an durchschaut, der dies weiß, mit dem sie trotzdem monatelang in Kontakt bleibt, der eine wichtige Konstante in ihrem Leben wird, dem sie immer mehr vertraut und immer mehr anvertraut.

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Die Straße. Nach dem Roman von Cormac McCarthy von Manu Larcenet

„Was man behalten sollte, das vergisst man, und man behält, was man vergessen sollte.“ (Seite 25)

Ein schwerkranker Vater macht sich zusammen mit seinem Sohn auf den Weg nach Süden. Die beiden passieren zerstörte Städte, geplünderte Häuser, getötete Menschen. Viel haben sie nicht dabei, die wenigen Besitztümer finden in einem Einkaufswagen Platz.

Um sie herum herrscht Hunger, Tod, Gewalt, Einsamkeit, Verwüstung, Kälte. Die wenigen Menschen, denen sie begegnen, sind potenzielle Feinde, eine Gefahr für Leib und Leben. Und so versuchen die beiden, so unauffällig und unsichtbar wie möglich ans Meer zu gelangen.

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Monique bricht aus von Édouard Louis

„Ich habe mich von deinem Vater befreit und dachte, jetzt wird alles besser, jetzt fängt ein neues Leben an, aber es geht wieder los, es geht wieder von vorne los, […], Ich weiß auch nicht, warum mein Leben so scheiße ist, warum ich immer an Männer gerate, die mich nicht glücklich machen, die wollen, dass ich leide, das hab ich doch nicht verdient,
bin ich denn so ein schlechter Mensch?“
(Seite 10)

Nach der Trennung von Édouard Louis’ Vater lebt seine Mutter mit einem neuen Partner in einer Hausmeisterwohnung in der Pariser Innenstadt. Der Mann beleidigt sie, beschimpft sie, demütigt sie, wertet sie ab.

Als Louis während eines Telefonats mit seiner Mutter den Mann im Hintergrund schreien und wüten hört und die Mutter weint, weint Louis mit ihr und bietet ihr seine Wohnung an, wo sie unterkommen kann, während er selbst gerade im Ausland ist.

Seine Mutter nimmt das Angebot an, packt einige wenige Dinge ein und verschwindet aus dem Leben des Mannes.

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In einem alten Haus in Berlin von Kathrin Wolf

„Detailreiche Wimmelbilder und aufschlussreiche Erklärtexte machen die Vergangenheit greifbar – und Berlin lebendig!“ (Klappentext)

Am 1.4.1871 zieht der siebenjährige Karl Schwartz mit seinen Eltern und dem Dienstmädchen der Familie in die Belletage eines Berliner Hauses. Der Leser kann anhand des Buches sowohl die Geschichte der Familie und des Hauses als auch die Geschichte Berlins und Deutschlands verfolgen.

Thematisiert werden u.a. das Kaiserreich, der Erste Weltkrieg, die Novemberrevolution, die Weimarer Republik, die Machtergreifung Hitlers, der Zweite Weltkrieg, die Nachkriegsjahre und die deutsche Teilung, das Wirtschaftswunder, der Mauerbau und die Wiedervereinigung.

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Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie. Das Lehrbuch von Irvin D. Yalom und Molyn Leszcz

„Wir sind für Beziehungen geschaffen, und nichts ist wichtiger für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit als tiefe und sinnvolle Beziehungen.“ (Seite 39)

Irvin D. Yalom und Molyn Leszcz thematisieren in ihrem Lehrbuch u.a. therapeutische Faktoren von Gruppentherapie, befassen sich mit interpersonellem Lernen und der Kohäsionskraft der Gruppe, erörtern die Aufgaben des Therapeuten, widmen sich der Zusammenstellung und der Bildung der Gruppe.

Sie beschreiben zudem, was es bei der Arbeit mit herausfordernden Gruppenmitgliedern, bei speziellen Behandlungsformen und Techniken, bei Online-Psychotherapiegruppen, bei spezialisierten Therapiegruppen und bei der Ausbildung der Gruppentherapeuten zu beachten gilt.

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