Gott wohnt im Wedding von Regina Scheer (Hörbuch)

„Die meisten denken, ein Haus sei nichts als Stein und Mörtel, totes Material. Aber sie vergessen, dass in meinen Wänden der Atem von all denen hängt, die hier gewohnt haben. Ihre Tränen, ihr Blut habe ich aufgesogen, ich habe ihre Schreie gehört, ihr Flüstern, ihr endloses Gemurmel in den Nächten. All ihre Leben habe ich in mich aufgenommen, durch sie lebe ich selbst, auf meine Weise.“ (Track 2)

In der Utrechter Straße im Berliner Wedding steht ein altes Haus, das um 1890 gebaut wurde, in das seit 115 Jahren die unterschiedlichsten Menschen ein- und ausgehen, und das nun aufgrund der Gentrifizierung dem Untergang geweiht ist.

Zu diesem Haus kehrt im Jahre 2015 Leo Lehmann in Begleitung seiner Enkelin Nira zurück, um Erbangelegenheiten zu klären. Leo, ein Jude, ist damals als sogenanntes „U-Boot“ bei Gertrud Romberg untergekommen, die nach wie vor im gleichen Haus lebt. Leo verbindet zahlreiche Erinnerungen mit dem Haus, u.a. wurde sein Freund Manfred hier vor mehr als 70 Jahren von der Gestapo abgeholt, und Leo fragt sich seitdem, ob Gertrud ihn verraten hat.

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Zirkuswelten. Das magische Leben der letzten Zirkusfamilien Europas von Stephanie Gengotti und Fulvio de Sanctis

„Zirkuswelten ist kein Buch, das über den Zirkus spricht, sondern mit ihm.“ (Seite 9)

Stephanie Gengotti und Fulvio de Sanctis stellen in ihrem Bildband Zirkuswelten sechs Zirkusse in Wort (de Sanctis) und Bild (Gengotti) vor:

  • The Brunette Bros. (Dänemark, Spanien, Italien)
  • Les Pêcheurs de Rêves (Frankreich)
  • Cirque Bidon (Frankreich)
  • Girovago e Rondella – Teatri Mobili (Italien, Griechenland)
  • Giffords Circus (England) und
  • Circo Raluy Legacy (Spanien)
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Nomadenleben-Monatsthema im Februar 2021

Karawane in der Wüste (Foto von Sergey Pesterev, Quelle: Wikipedia)

Schon seit längerer Zeit möchte ich ein Monatsthema über Wüsten sowie eines über Sinti und Roma machen, aber für keines der beiden Themen habe ich genug Bücher zusammenbekommen. Deshalb habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und beide Themen zu einem Monatsthema über Nomadenleben zusammengefasst.

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Belletristik, Sachbücher, Reiseberichte und Bildbände über die Arktis und die Antarktis

In diesem Post liste ich Belletristik, Sachbücher, Reiseberichte und Bildbände über die Arktis und die Antarktis auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe.

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Meine geniale Freundin von Elena Ferrante (Hörspiel)

„Sie wollte nicht nur verschwinden, jetzt, mit sechsundsechzig Jahren, sondern auch das ganze Leben auslöschen, das hinter ihr lag.“

Lila und Elena sind bereits seit über 60 Jahren miteinander befreundet, als Lila eines Tages spurlos verschwindet. Elena weiß, dass ihre Freundin schon seit mindestens 30 Jahren darüber nachgedacht hat, Neapel zu verlassen, und nun scheint die passende Zeit gekommen zu sein: Alle Kleider, Schuhe, Bücher, Fotos, Filme und Lilas PC sind weg.

Um das Geheimnis um Lilas Verschwinden aufzudecken, denkt Elena zurück an die gemeinsame Zeit mit ihrer Freundin und erzählt im ersten Teil der Tetralogie von der Kindheit und Jugend der beiden Mädchen.

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Sprich mit mir von T.C. Boyle

„Es war, als hätte sich eine Tür, die ihr Leben lang verschlossen gewesen war, mit einem Mal geöffnet. Dieser kleine Kerl mit den redegewandten Fingern und aufmerksam blickenden Augen hatte nicht bloß einen Wunsch geäußert – nämlich dass er einen Cheeseburger wollte -, sondern war auch imstande, sich die Zukunft und einen Ort jenseits seiner unmittelbaren Umgebung vorzustellen, und das war etwas, das Tiere angeblich nicht konnten.“ (Seite 16)

Der Schimpanse Sam lebt bei Guy Schermerhorn, einem Wissenschaftler an der UCSM. Sam versteht und verwendet Gebärdensprache, tritt in Fernsehshows auf und verblüfft alle mit seiner Fähigkeit zur Kommunikation mit Menschen.

Die schüchterne Aimee, die Psychologie im Nebenfach studiert und keinerlei Erfahrung mit Primaten hat, bewirbt sich bei Schermerhorn als studentische Hilfskraft, nachdem sie den Professor und Sam im Fernsehen gesehen hat, denn sie möchte unbedingt mit Sam sprechen. Sam und sie haben sofort einen Draht zueinander, doch dann wird Sam an ein anderes Forschungsprojekt weitergereicht, und Aimee setzt alle Hebel in Bewegung, um Sam zu retten.

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Arktische Träume von Barry Holstun Lopez

„Ich sah auf die Eisberge. Sie waren so schön, daß man Angst kriegen konnte.“

Barry Lopez erzählt von der Arktis, von ihrer Geschichte, von ihrer Eroberung durch Abenteurer, vom Walfang im 19. Jahrhundert, von der Ausrottung von Tieren, von Eis und Eisbergen, vom Polarlicht, von Moschusochsen, Eisbären, Narwalen und Vögeln.

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So nah und doch so fern. Mit depressiv erkrankten Menschen leben von Jeannette Bischkopf

„Versuchen Sie, Zuversicht zu gewinnen, sorgen Sie sich nicht um die Behandlung. Sie können die Depression nicht kurieren, das ist nicht Ihre Aufgabe und wird auch der depressive Angehörige in Ihrer Familie nicht von Ihnen erwarten. Sie sind die Ehefrau, der Ehemann, die Schwester, der Bruder, die Mutter des Kranken, nicht sein Arzt, Psychologe oder Sozialarbeiter.“ (Seite 43)

Jeannette Bischkopf erzählt in So nah und doch so fern von Diagnosestellung, Suche nach Informationen über Depression, Entwicklung einer depressiven Episode, Häufigkeit und Verlauf, Symptome, Suizidalität, finanzielle Sorgen, den konkreten Umgang mit Betroffenen (z.B. bezüglich sozialen Rückzugs, Kommunikation, pessimistischer Denkmuster, Sexualität), von Vorurteilen gegenüber der Psychiatrie, Stigmatisierung, Gefühlen wie Wut, Trauer, Schuld und Scham sowie Hilfsangeboten.

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Kalte Füße inklusive. Mein Jahr in der Antarktis von Nora Graser

„All passengers who are NOT flying to antarctica please go ahead.“

Die Autorin – eine Geophysikerin – bekommt die Möglichkeit, für 15 Monate in der Antarktis zu leben und dort in der Forschungsstation Neumayer zu arbeiten. Sie nimmt die Herausforderung an und berichtet in Kalte Füße inklusive von ihren Erfahrungen auf dem südlichsten Kontinent der Erde.

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„Heute dreimal ins Polarmeer gefallen“. Tagebuch einer arktischen Reise von Arthur Conan Doyle

„Ich hasse das gewöhnliche Treiben der Menschen und wäre lieber wieder auf einer Eisscholle.“

Im Jahre 1880 unterbricht Arthur Conan Doyle sein Medizinstudium und heuert als Schiffsarzt auf dem Walfänger Hope an. Für 5 1/2 Monate reist er durch die Arktis, lernt den Alltag auf dem Schiff kennen, erlegt Robben und Möwen, ist Zeuge des Walfangs und verfasst ein Logbuch mit den Beschreibungen der alltäglichen Routine auf der Hope und den wichtigsten Vorkommnissen. „Heute dreimal ins Polarmeer gefallen“. Tagebuch einer arktischen Reise von Arthur Conan Doyle weiterlesen