Alle Beiträge von Infraredhead

Haus Waldesruh von David Krems

„Ein wahrer Freund ersticht dich von vorne.“ (Seite 7, Zitat von Oscar Wilde)

Fast 15 Jahre nach der Matura kommen alte Freunde in einem alten Forsthaus wieder zusammen. Marco hat die alten Schulfreunde – Anna, Lea und Ferdinand – ins Haus seines Onkels eingeladen, und ein Fremder, der Lea zum Forsthaus gefahren hat, kommt auch dazu.

Marco stellt die Regeln für die folgenden Tage auf: Sie alle sollen nur über ihre gemeinsame Vergangenheit sprechen, wenn alle dabei sind, und alle sollen immer die Wahrheit sagen.

Schnell brechen zwischen den alten Schulfreunden alte Wunden auf und Konflikte aus. Und schließlich sprechen sie alle über den Tod von Max, einen gemeinsamen Freund, der sich vor fast 15 Jahren suizidiert hat.

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Scham. Wie ein machtvolles Gefühl unser Leben neu prägt von Matthias Kreienbrink

„Keine*r der Beteiligten wollte mich beschämen – und dennoch schämte ich mich.

Die absichtliche und verletzende Beschämung trifft noch härter und hinterlässt mitunter größeren Schaden. Sie frisst sich ins Gehirn und verändert das Verhalten. Sie will bloßstellen und demütigen.“ (Seite 11)

Matthias Kreienbrink setzt sich in seinem Buch initial mit der Frage auseinander, was Scham überhaupt ist. Er geht danach auf die Geburt von Scham und Kindheit ein, beschreibt beschämende Situationen in der Schule.

Im Folgenden thematisiert er Scham und Ekel sowie Körperlichkeit, Scham bei der Arbeit, Scham im Zusammenhang mit Psychiatrie sowie Wege aus der Scham.

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Gebrauchsanweisung für Franken von Ewald Arenz

„Heute ist Franken tatsächlich mein Zuhause. Ganz unbemerkt habe ich es liebgewonnen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in den letzten Jahren so viel durch Deutschland gereist bin, dass ich mit jedem Heimkommen mehr gemerkt habe, wie schön dieser Landstrich tatsächlich ist.“ (Seite 8)

Ewald Arenz erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Franken von Nürnberg und Judenpogrom, Lebkuchen und Bratwürstchen, Ä weng und Ä wengala, Fürth und Erlangen, Sansparail und Hohenzollern, Bayreuth und Eremitage, Festspielhaus und markgräfliches Opernhaus, Hof und Flüchtlingsströmen aus der DDR, Anisbreze und Bier, Dialekt und ars vivendi, Ansbach und Kaspar Hauser, Feuchtwangen und Rotenburg ob der Tauber, Fränkischem Jura und Fränkischer Schweiz, Schlachtplatte und Spargel, Seen und Karpfenteichen, Wein und Bocksbeutel, Spessart und Wilhelm Hauff, Coburg und Bamberg.

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»Wenn Sie wüssten, wie ich wirklich bin«. Therapeuten erzählen aus ihrer Praxis – 50 Geschichten von Dorothea Siegle und Wolfgang Schmidbauer (Hg.)

„Psychotherapie ist keine Aneinanderkettung von Werkzeugen, die es gilt, in der richtigen Reihenfolge anzuwenden. Im Kern ist Psychotherapie ein Beziehungsangebot.“ (Seite 19)

Dorothea Siegle und Wolfgang Schmidbauer haben Fallgeschichten rund um das Thema Psychotherapie gesammelt. In diesen Geschichten wird u.a. von Freudlosigkeit, Trauma, Schuld, Wut, Angst, Nähe, Distanz, Depression, Paraphilien, Gewalt, sexuellen Funktionsstörungen, Selbstwert, Partnerschaftsproblemen, Frühwarnzeichen einer Psychose, Depersonalisationserleben und Expositionstherapie erzählt.

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Bis die Sonne scheint von Christian Schünemann

„Das Bankkonto war gesperrt, wir hatten zu Hause keinen Pfennig mehr, und meine Eltern mussten sich dringend etwas einfallen lassen.“ (Seite 70)

Der 14-jährige Daniel Hormann lebt 1983 zusammen mit seinen Eltern und drei Geschwistern in einem Bungalow in Norddeutschland. Das Dach ist undicht, es regnet rein, überall stehen Eimer, Töpfe, Schüsseln und Auflaufformen, in denen Regenwasser aufgefangen wird.

Die Eltern sind pleite und können das Dach nicht reparieren lassen, leben aber so, als gäbe es keine finanziellen Probleme, wahren den Schein nach außen und denken nicht viel über Konsequenzen ihres Verhaltens nach.

Daniel wünscht sich mit großer Leidenschaft einen ganz bestimmten Konfirmationsanzug: ein nachtblaues Jackett, eine weinrote Fliege und eine steingraue Flanellhose. Dieser Traum droht zu platzen, denn Geld für den Anzug ist (natürlich) keins da.

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Imagery Rescripting. Psychotherapeutische Techniken der imaginativen Überschreibung von Jessica Uhl

„In den folgenden Kapiteln werden wir in die faszinierende Welt der imaginativen Überbeschreibung eintauchen – eine bahnbrechende Technik, die es uns ermöglicht, aversive Erinnerungen umzufоrmen, dysfunktionale Grundüberzeugungen zu bearbeiten und emotionale Belastungen zu bewältigen.“ (Seite 11)

Jessica Uhl setzt sich in ihrem Buch mit der Geschichte von Imaginationstechniken und der Entstehung des Imagery Rescripting auseinander. Danach bietet sie aktuelle Forschungsbefunde zur Wirksamkeit und zu potenziellen, zugrundeliegenden Wirkmechanismen.

Im größeren Abschnitt der praktischen Durchführung beschreibt sie allgemeine Instruktionen zur Durchführung von Imagery Rescripting sowie klassisches Imagery Rescripting und Imagery Rescripting mit Selbstanteilen.

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Lieblingsmärchen von Hans Christian Andersen und Kat Menschik

„Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst.“ (Zitat von H. C. Andersen, hinteres Vorsatz)

Der 19. Band der „Illustrierten Lieblingsbücher“ von Kat Menschik enthält fünf Märchen von Hans Christian Andersen: „Das Liebespaar“, „Die Schnecke und die Rosenhecke“, „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“, „Das hässliche junge Entlein“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“.

Im Anschluss gibt es eine Puppenspielversion von „Die Nachtigall“ sowie ein Faksimile des allerersten Buchs von Menschik, das sie als 14-Jährige als Unikat für ihre Mutter anfertigte – „Das Feuerzeug“ von Andersen.

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Hinter verschlossenen Türen von Sacha Naspini

„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Zitat von Dschalāl ad-Dīn Rūmī, Seite 5)

Le Case ist ein Bergdorf in der italienischen Region Maremma. Hier leben zahlreiche wunderliche Charaktere, über die in der Geschichte erzählt wird.

Da ist zum Beispiel Filippo Nencioni, der bekannt ist als Dorfdepp, aber eigentlich ein recht gewiefter Kerl ist, den alle unterschätzen und der sich einiges herausnehmen kann, gerade weil ihn alle unterschätzen. Vorgestellt werden auch Tonino Manenti, dessen Vater ein leidenschaftlicher Schachspieler war, und Niccodemo Tempesti, der verstört aus dem Krieg zurückkehrte.

Zudem wird die Geschichte von Samuele erzählt, der aus dem Dorf wegging, doch eines Tages zurückkehrt.

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Trost und Hoffnung für den Genesungsweg. Ein Handbuch zur Gruppenmoderation und Selbsthilfe von Marie Boden und Doris Feldt

„Jeder Mensch hat die Möglichkeit, von schweren seelischen Erschütterungen zu genesen. Genesung bedeutet nicht unbedingt Heilung. Es geht vielmehr darum, an Lebensqualität zu gewinnen und ein zufriedeneres Leben zu fühlen. Jeder Genesungsweg ist anders und wird von den Betroffenen individuell festgesetzt. Das Abschiednehmen von nicht (mehr) gelebten Lebensentwürfen und das Betrauern von Umbrüchen sind wichtig, um Ressourcen zu aktivieren und neue Hoffnung zu schöpfen.“ (Seite 19)

Marie Boden und Doris Feldt thematisieren in ihrem Buch initial theoretische Grundlagen, z.B. dialektisch-behaviorale Therapie und Achtsamkeit. Danach stellen sie die praktische Anwendung ihres Konzepts vor, z.B. Gruppengröße, Ziele und Rituale.

Das nächste Kapitel fokussiert auf Recovery, Empowerment, Resilienz, Peerberatung und stärkende Unterbrechungen, z.B. Atempausen.

Schließlich setzen sich die Autorinnen sehr ausführlich mit den Themen Abschied und Trauer, mit Trost, mit Hoffnung und mit dem Wagen von Neuem auseinander.

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