Schlagwort-Archiv: Vergänglichkeit

Therapie-Tools Lebenssinn und existenzielle Fragen von Fabian Chmielewski und Sven Hanning

„Wozu das alles? Die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach dem ‚Universum und dem ganzen Rest‘ ist uralt. Sie hat in der Menschheitsgeschichte viele unterschiedliche Antworten erhalten, allerdings wurde bislang noch keine letztgültige Antwort entdeckt – die Frage nach dem Sinn bleibt eine offene Frage. Auch in der Psychotherapie begegnet uns diese Frage, wenn Patient:innen Sinn suchen oder Sinn verloren haben.“ (Seite 8)

Fabian Chmielewski und Sven Hanning setzen sich in ihren ‚Therapie-Tools‘ zunächst mit einer Einführung ins Thema auseinander, gehen dann näher auf Diagnostik und Fallkonzept ein, stellen Besonderheiten zum Thema Enttäuschung und Bescheidenheit vor, bieten Strategien zum Finden von Orientierung, um Zugehörigkeit zu stärken, um Bedeutsamkeit zu erhöhen, um Nachvollziehbarkeit und um Echtheit zu fördern. Im letzten Abschnitt gehen sie schließlich auf Tod und Sterblichkeit ein.

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Trauerrituale – in neuer Form verbunden von Joanna Lisiak

„Die Trauer bringt alles durcheinander. Alles ist anders. Nichts kann je wieder so sein, wie es war. Vieles ist infrage gestellt. Die Strukturen zerfallen. Die Zukunft sieht ohne den geliebten Menschen unwirklich und düster aus. Das Lebensgefühl ist das eines verlorenen Kampfes, einer persönlichen Niederlage. Man fühlt sich so allein wie der letzte Mensch auf Erden. Ein Mensch, der untröstlich bleibt und dem nichts und niemand helfen kann. Außer, wenn die Umkehrung des Unumkehrbaren sich vollzöge.“ (Seite 11)

Joanna Lisiak setzt sich in ihrem Buch mit verschiedenen Trauerritualen auseinander. Dazu gehören „Rituale in der Natur“, zum Beispiel mit Blättern und Bäumen, „Rituale im Kleinformat“, zum Beispiel mit einem Handschmeichler, einer Feder oder einem bestimmten Ort, den man mit dem Verstorbenen assoziiert.

Es gibt zudem „Rituale, die nach innen gehen“, zum Beispiel bestimmte Farben oder Tees, „Rituale, die in die Tiefe gehen“, zum Beispiel um Vergebung zu bitten oder Bedauern auszusprechen, „Rituale zur Stärkung der Erinnerung und des Nicht-Vergessens“, zum Beispiel im Namen des Verstorbenen etwas spenden, „Rituale, die einfach umzusetzen sind“, zum Beispiel mit Blumen, sowie „Rituale, die über das rein Physische hinausgehen“, zum Beispiel mittels Dankbarkeit.

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Autobiografie meines Körpers von Lize Spit

„Eine Mutter ist diejenige, trotz der man existiert, eine Mama ist diejenige, dank der man existiert.“ (Seite 18)

Die Mutter von Lize Spit hat ein Ösophagus-Karzinom und lässt sich zeitgleich zur Diagnosestellung von ihrem Ehemann scheiden.

Spit erzählt von ihrem eigenen Aufwachsen, von ihren Geschwistern Siska, Jules und Tiny, von der Alkoholabhängigkeit der Mutter, von ihrer Kindheit und Jugend mit Entbehrungen und von fehlender Bindung.

Sie berichtet zudem von selbstverletzendem Verhalten, vom eigenen Alkoholkonsum, von der langen Sprachlosigkeit zwischen ihr und der Mutter, die sich durch die Diagnosestellung plötzlich verändert.

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Komplizierte Trauer (Fortschritte der Psychotherapie) von Hansjörg Znoj

„Es gibt keine genormte Trauerreaktion.“ (Seite 5)

Hansjörg Znoj berichtet in seinem Buch anfangs über verschiedene Trauerformen und setzt sich mit Störungstheorien und Störungsmodell sowie Diagnostik und Interventionen auseinander.

Im Folgenden stellt er die Behandlung und die therapeutische Unterstützung detailliert dar, beispielsweise durch Ressourcenaktivierung und eine bewältigungsorientierte Vorgehensweise.

Am Ende geht er auf Erfolgskriterien und mögliche Entwicklungen ein. Im Anhang finden sich zwei Fragebögen, eine Auflistung verschiedener Selbsthilfegruppen sowie eine Karte mit einem Leitfaden für das Erstgespräch.

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Sucht – Trauer – Trauma von Kerstin Zabel-Strzyz

„Mal angenommen, es gäbe keine Psychotherapiepraxen, keine Beratungsstellen und keine Entzugskliniken, was würden Sie tun, um eine Lösung für Ihr Problem zu finden?“ (Seite 78)

Kerstin Zabel-Strzyz erzählt in ihrem Buch vom ersten Kontakt mit der Suchtberatungsstelle, erklärt, was Sucht überhaupt ist, trägt bei zum Verstehen von inneren Ambivalenzen, zeigt effektive Strategien und Interventionen für die Beratung und Therapie auf, setzt sich mit Trauer als Lösungsweg auseinander, berichtet vom Umgang mit Ohnmachtserlebnissen und von der Bedeutung von Übergangsphasen, stellt dar, welche Bedeutung Schuld haben kann, beschreibt die Zusammenhänge von Sucht und Trauma und geht näher auf die Arbeit mit Angehörigen ein.

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Haus zur Sonne von Thomas Melle (Hörbuch)

„Anhedonie: die Unfähigkeit, irgendetwas zu genießen, irgendeine Freude zu empfinden bei jeglicher Tätigkeit. Es gab nichts mehr, was Spaß machte, und sei es nur für einen Augenblick. Alles war grau in grau, die Berührungen, die Filme, die Mahlzeiten, die Bücher, wenn sie alle eine Farbe gehabt hätten, es wäre immer nur grau gewesen. Ich selbst wäre grau gewesen. Ich schmeckte grau und sah grau und dachte grau.“ (Track 18)

Der Protagonist in Haus zur Sonne ist am Boden: Nach mehreren Krankheitsphasen im Rahmen seiner bipolaren Störung ist seine Wohnung heruntergewirtschaftet, die Wände sind vom Rauchen vergilbt, überall stehen unausgepackte Kartons, er ist verschuldet, nach der letzten Manie hat sich fast jeder von ihm abgewendet. Er hat sich aufgegeben:

„Denn die Katastrophe war wieder passiert, und zwar intensiver und länger denn je. Ich hatte nicht für möglich gehalten, dass das geschehen könnte, und dann auch noch schlimmer, noch zerstörerischer als die Male davor. Jede Manie nimmt einem etwas, nimmt einem sogar sehr viel, aber diese, die letzte Manie, sie hat mir wirklich alles genommen.“ (Track 2)

Da erhält er einen Brief vom sogenannten „Haus zur Sonne“ – eine staatliche Einrichtung, in der einem alle erdenklichen Träume erfüllt werden, mit der Bedingung, dass man nach deren Erfüllung aus dem Leben scheiden muss.

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Haus zur Sonne von Thomas Melle

„Und mein Leben war vorbei.“ (Seite 7)

Der Protagonist in Haus zur Sonne ist am Boden: Nach mehreren Krankheitsphasen im Rahmen seiner bipolaren Störung ist seine Wohnung heruntergewirtschaftet, die Wände sind vom Rauchen vergilbt, überall stehen unausgepackte Kartons, er ist verschuldet, nach der letzten Manie hat sich fast jeder von ihm abgewendet. Er hat sich aufgegeben:

„Denn die Katastrophe war wieder passiert, und zwar intensiver und länger denn je. Ich hatte nicht für möglich gehalten, dass das geschehen könnte, und dann auch noch schlimmer, noch zerstörerischer als die Male davor. Jede Manie nimmt einem etwas, nimmt einem sogar sehr viel, aber diese, die letzte Manie, sie hat mir wirklich alles genommen.“ (Seite 9)

Da erhält er einen Brief vom sogenannten „Haus zur Sonne“ – eine staatliche Einrichtung, in der einem alle erdenklichen Träume erfüllt werden, mit der Bedingung, dass man nach deren Erfüllung aus dem Leben scheiden muss.

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Die Sonne und die Mond von Chris Kraus

„Ihr größter Gegner, das war der Tod. Sie fand ihn grauenhaft, obwohl er gut zu ihr war.“ (Seite 13)

Der Tod ist schon früh Teil von Sonja Melings Leben: Ihr Vater suizidierte sich, als sie 17 Jahre alt war. Als Erwachsene betreibt Sonja, genannt Sonne, ein Beerdigungsinstitut im Prenzlauer Berg, den „Sommernachtstraum“.

Eines Tages kommt eine frühere Freundin zu Sonne: Jana von Mond, die mittlerweile ein Comedy-Star ist. Deren Ehemann Said ist gemeinsam mit seiner Affäre – gleichzeitig die Psychologin von Jana – bei einem Autounfall gestorben, und Jana möchte, dass Sonne sich um die Beerdigung kümmert.

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Frankie von Jochen Gutsch und Maxim Leo

„Solange man an was glaubt und es sich im Kopf drin vorstellen kann, ist ne Sache auch realistisch.“ (Seite 121)

Frankie ist genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und rettet einen Mann, der sein Leben beenden will. Es handelt sich dabei um Richard Gold, der seine Frau verloren hat und nun nicht mehr zurück ins Leben findet.

Gold meint anfangs, dass der Kater tot sein könnte und ruft deshalb in einer Tierarztpraxis an. Die Tierärztin Anna Komarova untersucht (den quicklebendigen) Frankie und instruiert Gold, ihm für fünf Tage Tabletten zu geben.

Dies passt zwar gar nicht zum eigentlichen Plan Golds, der in fünf Tagen gar nicht mehr leben möchte, doch er kümmert sich um den Kater.

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Von hier aus weiter von Susann Pásztor (Hörbuch)

„Der Moment, in dem Marlene begriff, dass sie die Toilettenkabine nicht auf dem üblichen Weg verlassen konnte, war der erste seit Wochen, in dem Rolfs Tod keine Rolle spielte.“ (Track 1)

Marlenes Ehemann Rolf hat sich suizidiert, und Marlene hält die Tage nur noch mit Alkohol und Benzodiazepinen durch. Nach 30 Jahren Ehe ist Marlene einsam, rat- und perspektivlos, und sie plant ihren eigenen Tod.

Marlenes Umfeld sorgt sich und bietet ihr immer wieder Hilfe an. Doch keiner scheint zu Marlene durchzudringen.

Eines Tages kommt ein Handwerker zu Marlene – es handelt sich um ihren ehemaligen Schüler Jack. Er bleibt über Nacht im Gästezimmer, weil er gerade wohnungslos ist. Und von da an verbringen er und Marlene öfter Zeit miteinander.

Schließlich zieht Jack bei ihr ein, päppelt sie auf und gibt ihr eine gewisse Lebensfreude zurück.

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