Schlagwort-Archive: Psychose

Modifizierte psychodynamische Psychosentherapie. Werkzeuge, Konzepte, Fallbeispiele von Dorothea von Haebler, Christiane Montag und Günter Lempa

„Erst 2014 wurde die Psychotherapie von Psychosen in den Kanon der Richtlinientherapien aufgenommen. Auch heute noch gibt es ‚Wohlmeinende‘ unter den Behandlern, die noch die alten Lehrmeinungen tradieren, dass sich eine Psychotherapie bei akut kranken Menschen mit Psychose verbietet. Hier gilt es, auf den empirischen Nachweis der Wirksamkeit psychotherapeutischer Ansätze bei Psychosen zu verweisen und der therapeutischen Beziehung zu diesen – zutiefst von existenziellen Ängsten bedrohten – Patientinnen und Patienten besonderes Augenmerk zu schenken.“ (Seite 9)

Dorothea von Haebler, Christiane Montag und Günter Lempa setzen sich in Modifizierte psychodynamische Psychosentherapie mit der Psychodynamik von Psychosen, den Rahmenbedingungen der Behandlung und der Behandlungstechnik der psychodynamischen Psychosenpsychotherapie auseinander.

Im Anschluss stellen sie spezifische Situationen der Psychosentherapie sowie den Umgang damit vor, z.B. Umgang mit Wahn und Halluzinationen, mit Minussymptomatik, mit Suizidalität sowie mit Substanzgebrauch.

Am Ende des Buches wird zudem das Thema Supervision knapp behandelt.

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Nutzlos wie eine Rose. Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit in der Psychiatrie von Arnhild Lauveng

„Der schwedische Psychologe Alain Topor hat intensiv darüber geforscht, wie Menschen mit einer ernsten psychischen Erkrankung wirklich geholfen werden kann, ihren Zustand zu verbessern […]. Eine der wichtigsten Antworten, die er bekam, war, dass die Befragten Ärzte oder Pflegepersonal getroffen hatten, die bereit gewesen waren, über den vorgegebenen Rahmen hinauszugehen, um ihnen das Gefühl zu geben, respektiert und verstanden zu werden.“ (Seite 27)

Arnhild Lauveng erzählt in Nutzlos wie eine Rose von Respekt und Zwangsmaßnahmen, von Patient-Therapeut-Beziehung und Machtgefälle, von Chronifizierung und Hoffnung. Vor allem aber berichtet Lauveng von ihren eigenen psychotischen Episoden und Klinikaufenthalten sowie von ihrer Tätigkeit als klinische Psychologin.

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Rezidivprophylaxe bei schizophrenen Störungen. Ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Behandlungsmanual von Stefan Klingberg, Annette Schaub und Birgit Conradt

„Trotz der Schwere der Erkrankung ist ein genereller therapeutischer Pessimismus nicht gerechtfertigt.“ (Seite X)

Die Autoren des Behandlungsmanuals bieten initial Informationen zu Erscheinungsbild schizophrener Störungen in Akutphase, Stabilisierungsphase und stabiler Phase, Wissenswertes zu Diagnostik und Klassifikation, Epidemiologie und Verlauf sowie zur Ätiologie. Danach gehen sie näher auf Interventionen (Familieninterventionen, Psychoedukation, kognitive Verhaltenstherapie, kognitive Remediation) und deren Wirksamkeit ein, bevor sie sich dem eigentlichen Therapiemanual widmen.

Im Therapiemanual-Teil thematisieren sie die Bearbeitung des Krankheits- und Behandlungskonzepts, Frühsymptomerkennung und Krisenmanagement, Belastungsbewältigung und Ressourcenförderung, symptomorientierte Behandlungsstrategien (bei Antriebsstörungen, Affektverflachung, Konzentrationsstörungen, Depressivität, Halluzinationen, paranoidem Misstrauen, Fremdbeeinflussungserleben sowie Erregung/Antriebssteigerung) sowie die Zusammenarbeit mit Angehörigen.

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Meine Schizophrenie von Klaus Gauger

„Viele Schizophreniebetroffene erleben die erste Zwangseinweisung und -behandlung als tiefen Bruch in ihrem Leben – eine Wunde, die nur schwer verheilt. Auch bei ihnen teilt sich das Leben seit diesem Ereignis in ein normales und oft erfolgreiches Leben vor der Psychose und ein problematisches und von beruflichen, sozialen und persönlichen Defiziten geprägtes Leben danach.“ (Seite 45)

Klaus Gauger erzählt in Meine Schizophrenie von seiner Kindheit und Jugend, von seiner Schulzeit und seinem Studium, von der Zäsur im jungen Erwachsenenalter, als er nach einer mehrjährigen Prodromalphase seine erste psychotische Episode erlebt, von Drogen und Vulnerabilitäts-Stress-Modell, von Psychopharmakotherapie und Psychotherapie, von Wahn und seinem rastlosen Reisen durch mehrere Länder.

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Yoga, Tee, LSD. Bewusstseinsveränderung in Wissenschaft und Alltag von Andrea Jungaberle

„Hier geht es um die Dinge, die uns im Kern ausmachen, die sehr persönlich und nahe am Wesentlichen sind.“ (Seite 8)

Andrea Jungaberle ist Anästhesistin und Notärztin – und seit vielen Jahren forscht sie intensiv am Thema Bewusstseinserweiterung.

In Yoga, Tee, LSD erzählt sie von verändertem Wachbewusstsein, Set und Setting, Bad Trip und Integrierbarkeit, Floating Tanks und Schlafentzug, Sensory Overload und Sexualität, Trance-Musik und Binauralen Beats, Yoga und Meditation, Derwischen und Holotropic Breathwork, Individualismus und Kollektivismus, Tripsitting und drogeninduzierten Psychosen sowie berichtet über Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Koffein, Antidepressiva, Antipsychotika, Opiate, Beruhigungsmittel, Ketamin, Stimulantien, Cannabis, MDMA, Psilocybin, LSD und Ayahuasca.

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Chronisches Stimmenhören und persistierender Wahn von Roland Vauth und Rolf-Dieter Stieglitz

„Psychotische Erfahrungen wurden lange Zeit als qualitativ unterschiedlich von den Gesetzmäßigkeiten der Alltagserfahrung gesehen, so dass ein erfahrungsorientierter Ansatz […] unsinnig erschien.“ (Seite 1f)

Roland Vauth und Rolf-Dieter Stieglitz befassen sich mit ihrem bereits 2007 erschienenen Titel aus der Reihe Fortschritte der Psychotherapie initial mit der Geschichte des Psychosebegriffs, der Symptomatik, der Epidemiologie, den Differenzialdiagnosen sowie dem Verlauf und der Prognose, bevor sie näher auf Störungstheorien und Störungsmodelle eingehen.

Im Anschluss bieten sie einen Einblick in die Diagnostik und schließlich in Behandlungsstrategien, z.B. bei Stimmenhören und bei (chronischem) Wahn. Am Ende ihrer Ausführungen stellen die Autoren empirische Belege für die Wirksamkeit kognitiv-verhaltenstherapeutischer sowie pharmakologischer Ansätze vor.

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Junge Menschen mit Psychosen begleiten. Das Praxisbuch zum FRITZ von Andreas Bechdolf, Karolina Leopold, Anja Lehmann und Eva Burkhardt

„Wenn man einmal die Kontrolle über die eigenen Gedanken verloren hat, ist nichts mehr, wie es vorher war. Wenn du dir selbst nicht mehr vertrauen kannst, wem bitte dann?“ (Seite 11)

Andreas Bechdolf, Karolina Leopold, Anja Lehmann und Eva Burkhardt fassen in ihrem Praxisbuch die wichtigsten Informationen zu ersten psychotischen Episoden zusammen: Prodrom und spezialisierte Angebote, Ultra-High-Risk und Basissymptome, Verlauf und Phasencharakter, Motivation und Therapieziele, Behandlungsfokus, Genesungsbegleitung u.v.m.

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Psycho-Tisch. Geschichten und Bilder aus dem Münchner Psychose-Seminar von Heinrich Berger, Peter Bechmann, Véronique Dehimi, Karolina De Valerio und Josef Bäuml

„Psychosen sind anders als die meisten Menschen glauben. Psychosen sind vielfältig und rätselhaft zugleich wie das Menschsein überhaupt. Menschen mit Psychosen sind einzigartig und manchmal auch eigenartig.“ (Seite 1)

Ich habe selbst eine Weile an Psychoseseminaren teilgenommen und empfand das als sehr bereichernd. Ich bin insgesamt sehr begeistert von trialogischer Sicht und finde, dieses Konzept soll und muss dringend ausgebaut werden.

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Vom Anfang und Ende der Schizophrenie. Eine neuropsychiatrische Perspektive auf das Schizophrenie-Konzept von Ludger Tebartz van Elst

„Wir kennen die Schizophrenie nicht. Viele fragen, ob es sie überhaupt gibt. Aber das Wort ist weiterhin in Gebrauch, als Floskel im Alltag und als klinische Diagnose. Seit mehr als 100 Jahren versuchen Wissenschaftler, die Schizophrenie aus dem Dunst der klinischen Praxis in das Licht der wissenschaftlichen Erforschung zu ziehen. Bis jetzt mit geringem Erfolg.“ (Seite 15, Geleitwort von Stephan Heckers)

Ludger Tebartz van Elst ist Neurowissenschaftler und Professor für Psychiatrie und Psychotherapie in Freiburg. In Vom Anfang und Ende der Schizophrenie setzt er sich mit neuropsychiatrischen Erkenntnissen bezüglich der Zukunft der Diagnose Schizophrenie auseinander. Er berichtet zudem von Symptomen und Verlauf, Stigmatisierung und Selbststigma, Krankheit und Gesundheit, Genetik und Umweltfaktoren, Schizophrenie-Konzept und Umbenennung in Japan, dimensionale und kategoriale Klassifikation.

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Seltene Wahnstörungen. Psychopathologie – Diagnostik – Therapie von Petra Garlipp und Horst Haltenhof

„Das Phänomen ‚Wahn‘ gehört nach wie vor zu den undurchdringlichsten Phänomenen der Psychiatrie.“ (Seite 1)

Die Autoren des Buches stellen in ihrem Buch verschiedene (seltene) Wahnstörungen näher vor. Dabei enthält das Buch Wahnstörungen der Identität (Abstammungswahn, Lykanthropie), zur Körperlichkeit (Eigengeruchswahn, körperdysmorpher Wahn, hypochondrischer Wahn, Dermatozoenwahn, Cotard-Syndrom), zur Interpersonalität (Liebeswahn, Eifersuchtswahn, Fregoli-Syndrom, Capgras-Syndrom, Intermetamorphose, sensitiver Beziehungswahn, Kontaktmangelparanoid, Querulantenwahn, induzierte wahnhafte Störung) sowie Kapitel über Wahn bei sensorischer Beeinträchtigung, über Suizidalität, Delinquenz und interkulturelle Aspekte.

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