Archiv der Kategorie: Psychische Störungen

Posttraumatische Belastungsstörungen verstehen. Ein Ratgeber für Betroffene und Helfende von Sabrina Henning

„Manche Menschen können nicht an sich selbst glauben, bis jemand anderes zuerst an sie glaubt.“ (Seite 15, Zitat von Robin Williams als Sean Maguire in „Good Will Hunting“)

Sabrina Henning erklärt in ihrem Ratgeber zunächst, was eine Traumatisierung überhaupt ist. Dann geht sie auf neurophysiologische Veränderungen durch Traumatisierung ein, setzt sich mit Formen von belastungsbezogenen Störungen auseinander, beschreibt den Umgang mit Symptomen und die Störung der Emotionsregulation. Schließlich thematisiert sie verschiedene Therapieformen wie
traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie, Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), empfohlene Therapieverfahren bei komplexer posttraumatischer Belastungsstörung sowie dialektisch-behaviorale Therapie. Am Ende reißt sie kurz eine medikamentöse Unterstützung sowie den Umgang mit traumatischen Erfahrungen auf körperlicher Ebene an.

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Unbedingt lesen, wenn … Schnelle Hilfe für deine mentale Gesundheit von Julie Smith (Hörbuch)

„Ein Mensch, der nach Schönheit sucht, entdeckt Wunder, während ein Mensch, der nach Bedrohungen sucht, Gefahren findet.“ (Track 30)

Julie Smith erzählt in ihrem Buch von Schuldgefühlen und Achtsamkeit, Vergleichen mit anderen und sozialen Medien, Ängsten und Mut, passiv-aggressivem Verhalten und Macht, Eltern und Beziehungsmustern, Selbstvertrauen und Zweifel, Glaubenssätzen und Willenskraft, Sorgen und Emotionsregulation.

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Therapie-Tools Motivierende Gesprächsführung von Andreas Jähne und Cornelia Schulz

„Wir verändern in unserem Alltag nur jene Dinge, von denen wir überzeugt sind, dass sie für uns wichtig sind und deren Umsetzung wir auch für möglich halten. Nur wenn wir eigene wichtige Motive haben, beispielsweise mehr Sport treiben zu wollen, wenn uns dieses Ziel wirklich wichtig ist und auch umsetzbar erscheint, werden wir einen Plan erstellen und diesen auch umsetzen. Auch wenn andere noch so wohlwollend raten, was gut und wichtig sei, so ist dieser Rat solange nicht hilfreich, bis er auf ein inneres Bedürfnis trifft. Eine Empfehlung von außen muss sich in die eigene Intention integrieren lassen, damit sie wirken kann.“ (Seite 10)

Die Therapie-Tools Motivierende Gesprächsführung enthalten Info- und Arbeitsblätter, die in die folgenden Abschnitte gegliedert sind:
„Grundlagen der Motivierenden Gesprächsführung“;
„In Beziehung treten“, z.B. Basistechniken und Grundhaltung;
„Anliegen herausarbeiten“, z.B. Umgang mit diskrepanten Zielen;
„Selbstwirksamkeit fördern“, z.B. Werte erkennen und benennen, Ursachen und Umgang mit Dissonanz;
„Veränderungsprozesse begleiten“, z.B. SMART-Ziele und Veränderungsplan, sowie
„Langfristig und nachhaltig werden“, z.B. Goal-Attainment-Scale und Erfolgstagebuch.

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Zu viel Gefühl von Gitta Jacob

„Anscheinend ist in unserer Gesellschaft mittlerweile der Glaube verbreitet, dass man stets dafür sorgen müsse, ein emotional perfektes Umfeld zu haben, um sich wohlfühlen, entfalten und langfristig psychisch stabil bleiben zu können.“ (Seite 11)

Gitta Jacob setzt sich in ihrem Buch Zu viel Gefühl zunächst mit einem wissenschaftlichen Blick auf Gefühle auseinander. Sie berichtet zum Beispiel von Basisemotionen, vom Ausdruck und Erkennen von Gefühlen sowie von verschiedenen Emotionstheorien.

Danach geht sie auf Gefühle im Alltag ein, beispielsweise auf Bedürfnisse, Traumatisierung und Stress. Im zweiten Abschnitt berichtet Jacob schließlich von körperlichen Faktoren, Temperament und Gewohnheiten sowie von Botschaften von Gefühlen. Im dritten Kapitel erfährt der Leser, wie man Gefühle lenken kann, wobei Jacob sich hier näher mit Achtsamkeit befasst.

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Haus zur Sonne von Thomas Melle

„Und mein Leben war vorbei.“ (Seite 7)

Der Protagonist in Haus zur Sonne ist am Boden: Nach mehreren Krankheitsphasen im Rahmen seiner bipolaren Störung ist seine Wohnung heruntergewirtschaftet, die Wände sind vom Rauchen vergilbt, überall stehen unausgepackte Kartons, er ist verschuldet, nach der letzten Manie hat sich fast jeder von ihm abgewendet. Er hat sich aufgegeben:

„Denn die Katastrophe war wieder passiert, und zwar intensiver und länger denn je. Ich hatte nicht für möglich gehalten, dass das geschehen könnte, und dann auch noch schlimmer, noch zerstörerischer als die Male davor. Jede Manie nimmt einem etwas, nimmt einem sogar sehr viel, aber diese, die letzte Manie, sie hat mir wirklich alles genommen.“ (Seite 9)

Da erhält er einen Brief vom sogenannten „Haus zur Sonne“ – eine staatliche Einrichtung, in der einem alle erdenklichen Träume erfüllt werden, mit der Bedingung, dass man nach deren Erfüllung aus dem Leben scheiden muss.

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Die Sonne und die Mond von Chris Kraus

„Ihr größter Gegner, das war der Tod. Sie fand ihn grauenhaft, obwohl er gut zu ihr war.“ (Seite 13)

Der Tod ist schon früh Teil von Sonja Melings Leben: Ihr Vater suizidierte sich, als sie 17 Jahre alt war. Als Erwachsene betreibt Sonja, genannt Sonne, ein Beerdigungsinstitut im Prenzlauer Berg, den „Sommernachtstraum“.

Eines Tages kommt eine frühere Freundin zu Sonne: Jana von Mond, die mittlerweile ein Comedy-Star ist. Deren Ehemann Said ist gemeinsam mit seiner Affäre – gleichzeitig die Psychologin von Jana – bei einem Autounfall gestorben, und Jana möchte, dass Sonne sich um die Beerdigung kümmert.

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The Dialectical Behavior Therapy Skills Workbook for Psychosis von Maggie Mullen

„Psychosis involves changes in your perceptions and thoughts that make it difficult to determine what‘s real and what’s not. This loss of contact with reality can take the form of seeing, hearing, smelling, or believing things that others do not.“ (Seite 5)

Das Buch bietet zunächst einen Überblick über Psychosen und geht dann auf verschiedene Module ein, die aus der dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) bekannt sind. Hier geht es zum einen um Achtsamkeit, um Stresstoleranz, um Emotionsregulation und um zwischenmenschliche Fertigkeiten, zum anderen um den Aufbau eines Unterstützungssystem.

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Botanik des Wahnsinns von Leon Engler

„Doch das Erleben der Betroffenen sieht so anders aus, als in den Vorlesungen dargestellt. Wie Menschen mit Schizophrenie die Welt erleben, ihr Misstrauen und ihre Ängste – wird mir langsam, ganz langsam, erst hier bewusst.“ (Seite 82f)

Bei der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter wird aus Versehen alles von persönlichem Wert in eine Müllverbrennungsanlage geschickt. Zurück bleibt nur Wertloses, Abfall.

Nachdem nichts Materielles von seiner Familie zurückbleibt, bleiben dem Ich-Erzähler nur Erinnerungen. Er blickt auf seine Familie und die Geschichte seiner Familie zurück, erzählt von den psychischen Störungen in der Familie: die Mutter alkoholabhängig und schwer depressiv, deren Mutter suizidal, bipolar, psychotisch, der Vater des Ich-Erzählers depressiv, der Großvater schizophren.

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Frankie von Jochen Gutsch und Maxim Leo

„Solange man an was glaubt und es sich im Kopf drin vorstellen kann, ist ne Sache auch realistisch.“ (Seite 121)

Frankie ist genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und rettet einen Mann, der sein Leben beenden will. Es handelt sich dabei um Richard Gold, der seine Frau verloren hat und nun nicht mehr zurück ins Leben findet.

Gold meint anfangs, dass der Kater tot sein könnte und ruft deshalb in einer Tierarztpraxis an. Die Tierärztin Anna Komarova untersucht (den quicklebendigen) Frankie und instruiert Gold, ihm für fünf Tage Tabletten zu geben.

Dies passt zwar gar nicht zum eigentlichen Plan Golds, der in fünf Tagen gar nicht mehr leben möchte, doch er kümmert sich um den Kater.

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Schizoaffektive Psychosen. Diagnostik und Therapie von Peter Hartwich und Arnd Barocka (Hrsg.)

„Mittlerweile wird die Existenz der klinischen Realität der schizoaffektiven Erkrankungen nicht mehr in Frage gestellt. Die Erfahrung des Klinikers legt nahe, dass es tatsächlich eine Zwischen- oder Übergangsgruppe zwischen schizophrenen und affektiven Erkrankungen gibt.“ (Klappentext)

Das Buch enthält Texte zum Konzept der schizoaffektiven Psychosen, zu den Besonderheiten schizoaffektiver Psychosen im Kindes- und Jugendalter, zur Psychodynamik und Psychotherapie schizoaffektiver Psychosen, zum Übergang schizophrener Psychosen im Langzeitverlauf in bipolare Störungen, zur Bedeutung der pharmakologischen Behandlung bei schizoaffektiven Psychosen sowie zur Anamneseerhebung bei chronisch rezidivierenden psychischen Erkrankungen mithilfe von Life Charts.

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