Alle Beiträge von Infraredhead

Wenn Haie leuchten. Eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung von Julia Schnetzer

„[…] Expedition durch unsere sieben Weltmeere und zu einigen der vielen Geheimnisse, die immer noch in ihnen schlummern“ (Seite 27)

Beim ersten Tauchen in der Südsee ist Julia Schnetzer klar, dass sie Meeresbiologie studieren möchte – sie hat sich verliebt in das Meer und ist auch 20 Jahre später noch genauso fasziniert von der Thematik.

In Wenn Haie leuchten erzählt Schnetzer von der Kartierung des Meeresbodens und Phantominseln, Green Fluorescent Protein und HIV-Forschung, Biofluoreszenz und Biolumineszenz, Radiokarbonmethode und Bombenpeak-Stoppuhr, Quallen und Unsterblichkeit, Delfinen und kognitiven Fähigkeiten, Plastikmüllstrudel und Plastiktüten im Marianengraben, Haien und Tiefseevulkanen, Fischen und optischen Täuschungen, Viren und Cyanobakterien.

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América von T.C. Boyle

Bei einem Autounfall treffen zwei Welten aufeinander: Beim Fahrer handelt es sich um Delaney Mossbacher, einen reichen Kalifornier, der (wie viele seiner reichen Nachbarn) von der Angst vor Übergriffen durch Coyoten und Mexikaner getrieben wird und sich ansonsten mit Luxussorgen beschäftigt. Der Angefahrene ist der illegale Einwanderer Cándido, der mit seiner schwangeren Frau América aus Mexiko geflohen ist, um in den Vereinigten Staaten ein neues und besseres Leben zu beginnen. In den darauf folgenden Minuten und Stunden entwirft T. C. Boyle ein gnadenloses Bild einer amerikanischen Metropole und der unsäglichen Kluft zwischen Arm und Reich. América von T.C. Boyle weiterlesen

Harte Jahre von Mario Vargas Llosa

„In nur zwei Wochen hatte Guatemala sich gehäutet. Jede Spur der Amtszeit von Jacobo Árbenz schien ausgelöscht zu sein, und hervorgetreten war ein Land wie im Fieber, in dem die Jagd auf echte oder vermeintliche Kommunisten zur nationalen Obsession wurde.“ (Seite 134)

Im Jahre 1944 begegnen sich Sam Zemurray und Edward L. Bernays zum ersten Mal. Zemurray leitet die United Fruit Company, ein Unternehmen, das Bananen aus Mittelamerika in die USA importiert. Er möchte Bernays als Leiter für die Abteilung für Öffentlichkeit engagieren, um den schlechten Ruf des Unternehmens zu verbessern. Genau das soll Bernays auch gelingen: Das Image der United Fruit Company verbessert sich deutlich.

Doch die erste frei gewählte Regierung in der Geschichte Guatemalas ist Bernays ein Dorn im Auge, er sieht in den demokratischen Bestrebungen Juan José Arévalos eine große Gefahr für die United Fruit Company.

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English Monsters von James Scudamore

„Mir war bewusst, dass alle hier eine Show abzogen und es eine Weile dauern würde, bis irgendetwas passierte, das ich glauben konnte.“ (Seite 65)

Der zehnjährige Max verbringt den Großteil seiner Kindheit mit seinem verschrobenen, aber gutmütigen Großvater, hilft auf dem Bauernhof der Großeltern, erlebt eine idyllische Kindheit.

Doch Max‘ Eltern, die immer unterwegs sind und sich kaum um ihren Sohn kümmern, entschließen sich, den Jungen in ein angesehenes Internat nach England zu schicken. Dort herrscht ein strenges Regiment: Man darf nicht telefonieren, es gibt Bestrafungen und Schikanen durch Mitschüler und Lehrer.

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Niemand liebt das Leben mehr als wir. Mexiko – Unterwegs in einem Land voller Hoffnung von Alexandra Endres

„Hier lebt man nicht – man überlebt.“ (Seite 167)

Alexandra Endres war bereits früher in Mexiko und hat sich schließlich vorgenommen, das gesamte Land zu erkunden. Sie startet hierfür auf der Halbinsel Yucatán und „will das Land einmal durchkreuzen, von Ost nach West, von Süd nach Nord“ (Seite 21).

In Niemand liebt das Leben mehr als wir erzählt sie von Gewalt, Drogenkrieg, Mord, Mafia, Korruption, Armut, Kolonialzeit, Flüchtlingshilfswerk, Maras, dem Zug „La Bestia“, Katholizismus, Traditionen, Menschenrechten, Mezcal, Erdbeben, Verschwundenen, Gastfreundschaft, der Schönheit des Landes, verschiedenen Ethnien, Musik und Tänzen.

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Schicksal von Zeruya Shalev (Hörbuch)

„Manchmal braucht es eine große Erschütterung, um das Selbstverständliche zu verinnerlichen.“ (CD 6, Track 10)

Nur ein Jahr lang waren die Untergrundkämpfer Rachel und Meno verheiratet, und 70 Jahre später taucht Menos Tochter Atara plötzlich bei Rachel auf, weil sie nach dem Tod ihres Vaters die Frau kennenlernen will, die ihr Vater Meno anscheinend sein ganzes Leben lang geliebt hat, während Atara sich sicher war, dass dieser gefühlskalte Mann gar nicht lieben könnte.

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Borderline. Das Selbsthilfebuch von Andreas Knuf und Christiane Tilly

„Selbsthilfe ist kein Therapieersatz und soll auch keine Fremdhilfe ersetzen. Beides sind verschiedene, wenn auch sich ergänzende Hilfen bei psychischen Problemen. […] Selbsthilfe ist […] eine sehr wichtige Ergänzung, die noch viel zu wenig gewürdigt wird. Das eigene Selbsthilfepotenzial zu entdecken und zu nutzen bedeutet unabhängiger von der Hilfe anderer zu werden und auch ohne therapeutische Unterstützung besser zurechtzukommen.“ (Seite 9)

Andreas Knuf und Christiane Tilly berichten in ihrem Selbsthilfebuch von diagnostischen Kriterien und Problembereichen der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung, von Umgang mit und Funktion von Symptomen, vom Umgang mit (als unangenehm empfundenen) Emotionen, von Notfallkoffer, Absprachen mit sich und anderen, Zurechtkommen mit den Folgen der Erkrankung wie Narben und Lücken im Lebenslauf, von Selbsthilfegruppen und Trialog, Psychotherapie und Psychopharmaka, Traumatisierung und Erinnerung.

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Pedro Páramo von Juan Rulfo (Hörbuch)

„Nein, ich meine das Dorf. Es sieht so einsam aus, als sei es verlassen, als ob da niemand wohnte.“

„Das sieht nicht nur so aus, es ist so. Hier lebt niemand.“

„Und Pedro Páramo?“

„Pedro Páramo ist vor vielen Jahren gestorben.“

Pedro Páramo ist der einzige Roman des mexikanischen Autors Juan Rulfo, der als Wegbereiter des Magischen Realismus gilt. Pedro Páramo erschien in Mexiko bereits im Jahre 1955 und wurde 1958 erstmals von Mariana Frenk-Westheim ins Deutsche übersetzt.

Ich habe den Roman bereits vor mehr als 15 Jahren in der oben genannten Übersetzung gelesen, und ich weiß noch genau, dass ich ihn aufgrund eines Zitats von Gabriel García Márquez auf dem Umschlag gekauft habe:

„Ich konnte nicht einschlafen, bevor ich das Buch nicht zum zweiten Mal gelesen hatte. Ich habe Rulfos Werk nun ganz wiedergelesen, und ich bin wieder das unschuldige Opfer meiner ersten Erschütterung geworden.“ Pedro Páramo von Juan Rulfo (Hörbuch) weiterlesen

Mexiko-Monatsthema im Juli 2021

Chichén Itzá (Quelle: Wikipedia).

Mit Mexiko verbindet mich (eigentlich) recht wenig. Ich habe das Land nie bereist, und es steht auch nicht besonders weit oben auf meiner Reise-To-do-Liste. Ich interessiere mich eher wenig für die Geschichte der Azteken, für die Architektur etc., und ich bin nicht mal eine leidenschaftliche Mexiko-Küche-Anhängerin (außer Guacamole).

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Belletristik und Sachbücher über Kolonialismus (sowie Rassismus und Sklaverei)

In diesem Post liste ich Belletristik und Sachbücher über Kolonialismus (sowie Rassismus und Sklaverei) auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe.

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