Die Gentlemen vom Sebastian Club. Ein viktorianischer Krimi von Sophie Oliver

„im Londoner Nebel durch dunkle Gassen schleichen“

England im Sommer 1895: Theodore Hobbs wird von einem Mann mit Teufelsmaske festgehalten und gefoltert, um an Informationen über „Kassiopeias Herz“ zu gelangen. Auch unter dem Einsatz von Daumenschrauben gibt Hobbs an, dass er darüber nichts wisse, und kurz darauf wird seine Leiche gefunden.

Scotland Yard kommt in diesem Fall – und im Fall von zwei weiteren Leichen, die ähnliche Verletzungen aufweisen – nicht weiter, so dass der Sebastian Club involviert wird.

Lord Philip Dabinott und seine Nichte Freddie, die sich, um bei den Ermittlungen dabei sein zu dürfen, als Mann ausgibt, begleiten die anderen Gentlemen des Clubs, die sich der Auflösung der Morde annehmen.

Sophie Oliver hat mich von der ersten Seite an mitgenommen ins Viktorianische Zeitalter. Beim Lesen riecht, sieht, hört, schmeckt und spürt man London, als Leser begleitet man die Figuren durch die wohlhabenderen Gegenden, aber auch durch ärmliche Stadtteile wie Whitechapel.

Der Kriminalroman liest sich flüssig und flott, die Ermittler fand ich allesamt sympathisch und lebendig charakterisiert, und die Handlungsorte wurden von Oliver auf atmosphärische und stimmungsvolle Weise beschrieben.

Sowohl bei der Schilderung von Straßenszenen und bei der Beschreibung von Straßenzügen etc. als auch von Innenräumen wie des Clubs, der Bibliothek, der ärmlichen Absteigen und der Herrenhäuser der Wohlhabenden hatte ich stets ein Bild vor Augen, konnte mich in die Geschichte gut eindenken und regelrecht einfühlen.

Tolle Unterhaltung, gute Unterhaltung und durchweg stimmungsvoll!

Sophie Oliver: Die Gentlemen vom Sebastian Club. Ein viktorianischer Krimi. Dryas Verlag, 2018, 280 Seiten; 12 Euro.

Dieser Post ist Teil des Monatsthemas „Viktorianisches Zeitalter“ im März 2022.

Dazu hab ich auch was zu sagen!