Alle Beiträge von Infraredhead

Die Harpyie von Megan Hunter

„Als ich ein Kind war, gab es ein Buch […] über ein Einhorn, das ins Meer ging und zum Narwal wurde. Das Buch hatte wunderschöne Abbildungen, dunkelblaue Meere, pfirsichblasse Abendhimmel. Aber das Bild, an das ich mich am besten erinnerte, zeigte die Harpyien: dunkle Schatten, Vögel mit Frauengesichtern, die heranstießen, um das Einhorn zu quälen, es leiden zu lassen.

Ich fragte meine Mutter, was eine Harpyie sei; sie sagte, dass sie Männer für das strafen, was sie tun.“ (Seite 37)

Lucy und Jake leben gemeinsam mit ihren beiden Söhnen in einer englischen Kleinstadt. Als Lucy von einer Affäre zwischen Jake und einer Kollegin erfährt, beschließt das Paar, sich nicht zu trennen. Stattdessen bietet Jake an, dass Lucy ihn drei Mal verletzen darf, um seinen Verrat wiedergutzumachen.

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Psychose und Eigensinn. Noncompliance als Chance von Thomas Bock

„Eine Psychiatrie ohne Eigensinn hat einfache Konzepte, klare Diagnosen, Standardmedikationen, ein abgeschottetes Menschenbild … und ist langweilig (muss unendlich langweilig sein). Die Arbeit mit eigensinnigen Patientinnen und Patienten ist anstrengend, vielseitig, lebensnah, birgt überraschende Wendungen mit offenem Ende … und macht Spaß.“ (Seite 9f)

Thomas Bock erzählt in Psychose und Eigensinn von der Bedeutung von Eigensinn bei psychischen Störungen, von anthropologischen Aspekten, Krankheitseinsicht und Compliance, von Recovery, Angehörigenbewegung, Psychoseseminaren und Corona-Pandemie. Im Anschluss daran werden eigensinnige Menschen mit Psychoseerfahrung in 17 Portraits vorgestellt.

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Das Nest von Katrine Engberg

„irgendetwas stimmt mit dieser Familie nicht“ (Seite 75)

Der 15-jährige Oscar Dreyer-Hoff ist spurlos verschwunden. Die Eltern, denen das Auktionshaus Nordhjem gehört, vermuten, dass ihr Sohn entführt wurde und die wohlhabende Familie ein Lösegeld zahlen soll.

Doch zwei Tage später wird eine männliche Leiche in einer Müllverbrennungsanlage gefunden. Jeppe Kørner und Anette Werner beginnen mit ihren Ermittlungen und stoßen auf einige dunkle Familiengeheimnisse.

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Scham in Worten von Melanie Gräßer

„Das Grundgefühl Scham kann in chronischer oder starker Ausprägung viele negative Folgen haben: vom Verlust der Lebensfreude über eine Hemmung der Denk- und damit Reduktion der Leistungsfähigkeit bis hin zu Partnerschafts- und weiteren Konflikten.“ (Seite 4f)

Die Kartenbox folgt der Idee, darüber über das Thema Scham ins Gespräch zu kommen, was häufig erschwert ist, weil es sich bei Scham um eine als sehr unangenehm empfundene Emotion handelt, über die man oft lieber schweigt.

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Vogelreich von Joel Sartore

„Und dabei lässt uns das Buch erst erahnen, welch erstaunliche Vogelvielfalt es auf Erden gibt.
Ob es diese Arten in die Zukunft schaffen, hängt von jedem Einzelnen von uns ab […].“
(Seite 10f)

Ich kenne die früheren Bücher von Joel Sartore (Artenreich, Einzigartig, Arche der Tiere), und Vogelreich ist genauso wunderbar wie die anderen drei Bildbände.

Das Konzept von Vogelreich ist das gleiche wie bei seinen vorherigen Veröffentlichungen: Er fotografiert Tiere vor schwarzem oder weißem Hintergrund und ohne ablenkende Elemente, so dass der Fokus einzig und allein auf den Tieren liegt.

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Therapie-Tools Selbsterfahrung von Leokadia Brüderl, Ines Riessen und Christine Zens

„Die Selbsterfahrung ist ein wichtiger Bestandteil sowohl in der Ausbildung als auch im weiteren Berufsleben von Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Sie ermöglicht, die eigene Persönlichkeit in Bezug auf die therapeutische Arbeit und die Beziehung zu Patientinnen und Patienten zu hinterfragen, zu reflektieren und weiterzuentwickeln.“ (Klappentext)

Die Therapie-Tools Selbsterfahrung bieten laut der Autorinnen ein Gesamtkonzept für Gruppen- und Einzelselbsterfahrung, orientieren sich primär verhaltenstherapeutisch und decken die Bereiche Biografiearbeit, emotionale Kompetenzen, Selbstwert, Arbeit mit Selbstanteilen, individuelle Therapeutenidentität sowie den eigenen Umgang mit Verlust ab.

Die Zielgruppen sind dabei sowohl Selbsterfahrungsleiter als auch diejenigen, die sich selbst im Selbsterfahrungsprozess befinden.

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Fragen an das Universum. Wer sind wir, woher kommen wir und wohin gehen wir? von Neil deGrasse Tyson und James Trefil

„Fragen an das Universum wird Ihre Neugier befeuern: mit den tiefgründigsten Fragen zu unserem Platz im Universum, die je jemand stellte. Sie werden aber auch in den Strudel der Ungewissheit stürzen oder über Abgründen des Unwissens baumeln. Warum? Weil darin die wahre Quelle der Neugier liegt: im Nichtwissen – zusammen mit dem einzigen Gegenmittel, der Wissbegierde.“ (Seite 11)

Neil deGrasse Tyson und James Trefil setzen sich in ihrem Buch mit Fragen zum Universum auseinander, z.B. „Woher wissen wir, was wir wissen?“, „Wie alt ist das Universum?“, „Sind wir allein im Universum?“, „Wie fing alles an?“ und „Wie wird alles enden?“.

Sie erzählen dabei u.a. von Aristoteles, Isaac Newton, Parallaxe, Galileo Galilei, elektromagnetischem Spektrum, Urknall, Phasenwechsel, Nebularhypothese, kosmischer Mikrowellen-Hintergrundstrahlung, Dunkler Materie, Dunkler Energie, Alchemie, Teilchenphysik, Stringtheorie, Schleifenquantengravitation, Evolution, außerirdischem Leben und Quantenmechanik.

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Tauben. Ein Portrait (Naturkunden) von Karin Schneider

„Mir waren Tauben nie unsympathisch, und irgendwann wollte ich mehr über diese Vögel wissen und herausfinden, warum sie eine so leidenschaftliche Abwehr hervorrufen. Immerhin war die Taube einst Botin der Liebe und des Friedens und Überbringerin wichtiger Nachrichten gewesen.“ (Seite 7)

Karin Schneider erzählt in ihrem Portrait von Taubenzug in Nordamerika („Es konnte vorkommen, dass drei Milliarden Wandertauben in einem Schwarm von 500 Kilometern Länge und 1600 Metern Breite vierzehn Stunden lang über einen Ort hinwegflogen.“, Seite 15) und Wandertauben-Gemetzel, Stadttauben und Singvögeln, Fruchttauben und Dodo, Kropfmilch und Bebrütung, Turteltauben und Jagd, Taubentürmen und Taubendung, Brieftauben und Tierquälerei, Friedenstaube und Kriegstaube, Noah und Ischtar, Aschenputtel und Aberglaube, Broken-Windows-Theorie und Taubenfüttern, Kryptokokkose und Trichomoniasis.

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Konflikt in Worten von Claude-Hélene Mayer und Elisabeth Vanderheiden

„Konflikte sind etwas vollkommen Alltägliches, doch wenn wir sie erleben, erscheinen sie oft als große Herausforderung.“ (Seite 5)

Die Karten sollen einen konstruktiven Umgang mit Konflikten ermöglichen und fördern. Sie beinhalten kurze Sätze, z.B. Affirmationen, bestimmte Ansichten sowie dysfunktionale Gedanken und Grundüberzeugungen.

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Wahnsinnig anders. Außergewöhnliche Menschen und ihr Kampf mit dem Verstand von Clemens Ottawa

„Das vorliegende Buch erzählt Lebensgeschichten, wie sie vielleicht eher selten dargestellt werden. Und es gibt Auskunft darüber, an welchen Erkrankungen, nach heutigem medizinisch-psychiatrischen Ermessen, diese Personen gelitten haben könnten.“ (Seite 13)

Clemens Ottawa stellt in seinem Buch berühmte (und auch weniger bekannte) Personen aus Weltgeschichte, Philosophie, Literatur, Kunst etc. vor, die psychisch erkrankt waren. Er beschreibt dabei ihr Leben, ihr Werk, ihr Wirken sowie ihre Symptome.

Ottawa porträtiert z.B. Nero, Friedrich Hölderlin, Nicolai Wassiljewitsch Gogol, Robert Schumann, Friedrich Nietzsche, König Ludwig II. von Bayern und Camille Claudel.

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