Schlagwort-Archive: Haruki Murakami

Schlaf von Haruki Murakami

„Es ist der siebzehnte Tag ohne Schlaf.“ (Seite 5)

Die Ich-Erzählerin kennt Zeiten der Schlaflosigkeit, aber ihr aktuelles Nicht-schlafen-Können ist ganz anders als die Schlaflosigkeit, die sie früher plagte, die ihren Tag unaushaltbar machte, die sie belastete und sie in ihrem Alltag massiv einschränkte, da sie nie richtig wach und ausgeruht war.

Diesmal ist ihre Schlaflosigkeit ein Segen, denn die Ich-Erzählerin nutzt die neugewonnenen Stunden zum Lesen, wofür sie schon so lange keine Ruhe und keine Konzentration übrig hatte. Nun wird die alte Leidenschaft erneut entflammt, und die Ich-Erzählerin genießt die Nächte mit Romanen von Tolstoi und Dostojewski, fühlt sich vital, voller Energie und hellwach. Schlaf von Haruki Murakami weiterlesen

Die Bäckereiüberfälle von Haruki Murakami

„Wir hatten Hunger, so viel stand fest, und deshalb wollten wir Böses tun.“ (Seite 9f)

Zwei Kriminelle haben großen Hunger und beschließen, eine Bäckerei zu überfallen. Mit Messern bewaffnet laufen sie durch eine Geschäftsstraße und steuern eine Bäckerei an. Der Bäcker macht ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung, denn er bietet den beiden Männern, die anscheinend zu jeder Übeltat bereit sind, seine Backwaren einfach so, ohne Bezahlung und ohne die Notwendigkeit einer Gewalttat an. Den beiden Kriminellen gefällt das nicht, denn sie führen Böses im Schilde und insistieren, dass sie den Bäcker umlegen möchten.

Die drei Männer gehen schließlich einen Kompromiss ein: Die Gauner bekommen Brot, wenn sie sich Richard Wagners Tristan und Isolde anhören.

Wagner ändert das Leben des Ich-Erzählers, der einer der beiden Gauner ist. Er wird anständig und heiratet, doch Jahre später erzählt er seiner Frau vom Überfall, und sie ist der Meinung, dass ein Fluch auf ihm lastet, der gebrochen werden muss. Die Bäckereiüberfälle von Haruki Murakami weiterlesen

Die unheimliche Bibliothek von Haruki Murakami

„War all das wirklich geschehen? Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht.“ (Seite 63)

Der Ich-Erzähler geht – wie viele Male zuvor – auf dem Nachhauseweg in eine Bibliothek. Dort fragt er die Bibliothekarin nach einem Buch über Methoden der Steuereintreibung im Osmanischen Reich und wird von ihr in den Keller der Bibliothek geschickt. Dort trifft er auf einen sonderbaren, alten Mann, der ihm drei uralt aussehende Bücher in die Hand drückt und betont, dass er die Bücher nicht ausleihen dürfe, sondern hier in der Bibliothek lesen müsse.

Der Alte führt den Ich-Erzähler durch ein Kellerlabyrinth und bringt ihn schließlich in ein Verlies, das der Junge erst wieder verlassen darf, wenn er die drei Bände auswendig aufsagen und in einem Monat eine schwierige Prüfung über den Inhalt erfolgreich absolvieren kann. Die unheimliche Bibliothek von Haruki Murakami weiterlesen

Untergrundkrieg von Haruki Murakami

„Hier wurde ein Alptraum Wirklichkeit.“

Am 20.3.1995 verübten Anhänger der Aum-Sekte einen Giftgasanschlag auf die U-Bahn in Tokyo, bei dem 12 Menschen starben und Tausende verletzt wurden.

Ein Jahr später hat Haruki Murakami Opfer des Sarin-Anschlags interviewt, und schließlich hat er auch Mitglieder von Aum zum Anschlag und zu ihrem Leben mit und in der Sekte befragt. Untergrundkrieg von Haruki Murakami weiterlesen

Birthday Girl von Haruki Murakami

„Was ich meine, ist […], dass ein Mensch, auch wenn ihm alle Wünsche erfüllt werden, nie mehr werden kann, als er ist.“ (Seite 59)

Da eine Kollegin krank geworden ist, muss die Protagonistin in Birthday Girl an ihrem 20. Geburtstag in einem Restaurant arbeiten. Als sich der Geschäftsführer des Restaurants plötzlich sehr unwohl fühlt und sich in ein Krankenhaus fahren lässt, muss die Protagonistin zudem dessen allabendliche Tätigkeit erledigen: einem besonderen Gast das Essen ins Zimmer bringen.

Der Gast bittet die Protagonistin um eine Unterhaltung und gewährt ihr schließlich anlässlich ihres Geburtstags einen Wunsch. Birthday Girl von Haruki Murakami weiterlesen

Die Ermordung des Commendatore. Band 1: Eine Idee erscheint von Haruki Murakami (Buch und Hörbuch)

„Hin und wieder kann man in unserem Leben die Grenze zwischen Realität und Illusion nicht richtig ziehen. Die Grenze scheint unablässig in Bewegung zu sein und zu variieren.“ (Seite 291)

Nach der plötzlichen Trennung von seiner Frau, mit der er sechs Jahre zusammen war, verliert der Ich-Erzähler die Orientierung und den Bezug zu sich:

„Und wo soll ich jetzt hin? […] Wie weit ist es mit mir gekommen? Wo bin ich? Und noch dringlicher: Wer bin ich überhaupt?“ (Seite 36).

Er macht sich spontan auf eine mehrmonatige Reise durch Japan und lässt sich danach im Haus des Vaters seines Freundes Masahiko Amada nieder.

Dieses abgelegene Haus steht schon länger leer, da der Vater, Tomohiko Amada, dement ist und in einer edlen Seniorenresidenz lebt. Tomohiko Amada war Maler – genau wie der Ich-Erzähler, der sein Geld mit Porträtmalerei verdient -, und so gibt es in dem abgelegenen Haus, neben vielen Büchern und Schallplatten, einem Garten und einem Schrein, auch ein Atelier.

Nach der Trennung von seiner Frau will der Ich-Erzähler der Porträtmalerei den Rücken kehren und lieber für sich selbst und in seinem eigenen Stil malen. Doch er bringt nichts zustande, ist nicht kreativ, findet nicht zu seinem früheren Können zurück. Die Ermordung des Commendatore. Band 1: Eine Idee erscheint von Haruki Murakami (Buch und Hörbuch) weiterlesen

Geschenkideen für die liebe Freundin, für die das Beste gerade gut genug ist

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Geschenkideen für Onkel Paul, der sich auch mal gerne mit unschönen Dingen befasst

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Sputnik Sweetheart von Haruki Murakami

Die 22-jährige Sumire lebt in ihrer eigenen Welt: Sie will Schriftstellerin werden und pflegt ein chaotisches Dasein ohne jede Struktur, ohne Verpflichtung, ohne Bindung. Das weltfremde und romantisch verklärte Leben wird durch die Bekanntschaft mit der 17 Jahre älteren Geschäftsfrau Miu plötzlich beendet. Miu bietet Sumire einen Job an, und Sumire entwickelt zum ersten Mal in ihrem Leben tiefe Gefühle und verliebt sich in Miu. Der Ich-Erzähler ist seinerseits in Sumire verliebt. Eines Tages erhält er einen Anruf von Miu – Sumire ist spurlos verschwunden und Miu bitten ihn um Hilfe. Sputnik Sweetheart von Haruki Murakami weiterlesen