Archiv der Kategorie: Psychische Störungen

Mentalisieren im psychiatrischen Alltag von Thomas Bolm

„Mentalisieren ist die Fähigkeit, das eigene Denken, Fühlen und Handeln mit differenzierten inneren Vorstellungen darüber zu verbinden, wie die eigene Psyche, die einer anderen Person und die Beziehungen zueinander funktionieren.“ (Seite 11)

Thomas Bolm bietet in seinem Praxiswissen-Titel initial eine Einführung in das Thema Mentalisieren, befasst sich hier z.B. mit Bindungssystem und Explorationssystem, geht näher auf Äquivalenz-, teleologischen, Als-ob- und reflektierenden Modus ein.

Danach stellt er Mentalisieren bei verschiedenen psychiatrischen und psychosomatischen Krankheitsbildern wie Depression, Manie, Psychose, Persönlichkeitsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörung und ADHS vor.

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Ein Pinguin unter Störchen. Leben mit Autismus von Aspies e.V. und Silke Lipinski

„Auch wenn eine solche Auswahl nicht repräsentativ sein kann, vermittelt sie dennoch ein Bild und eine Vorstellung des autistischen Spektrums, das anderweitig nur schwer zu erhalten ist. Unterschiede werden genauso sichtbar wie Gemeinsamkeiten. Herausforderungen und Lösungen sind individuell und zeigen doch gleichzeitig, was das Erleben vieler Autistinnen und Autisten ausmacht.“ (Seite 7)

Im Herbst 2020 riefen die Herausgeber von Ein Pinguin unter Störchen zur Einsendung von Texten auf, die sowohl Hürden im Alltag von Menschen im Autismus-Spektrum zeigen als auch Bewältigungsstrategien vorstellen. Das Buch enthält eine Auswahl der Einsendungen.

Thematisiert werden in Ein Pinguin unter Störchen z.B. Herausforderungen im Alltag, im Job, in der Partnerschaft, in Freundschaften und in der Familie sowie Emotionen, Spontanität, Small Talk, Reizüberflutung, Ängste, mangelndes Selbstvertrauen, Augenkontakt, Wrong-Planet-Syndrom, Spezialinteressen, Diagnosestellung, Skills, Achtsamkeit, Stärken und Talente.

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Sorgenlos und grübelfrei. Wie der Ausstieg aus der Grübelfalle gelingt von Oliver Korn und Sebastian Rudolf

„Die MCT versteht psychische Störungen vor dem Hintergrund der eingesetzten Bewältigungsstrategien und richtet dabei ein besonderes Augenmerk auf die Art und Weise, wie Menschen in bestimmten Situationen denken und wie sie die Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu lenken, einsetzen.“ (Seite 12)

Oliver Korn und Sebastian Rudolf setzen sich in ihrem Selbsthilfebuch initial mit der Metakognitiven Therapie (MCT) im Allgemeinen auseinander, erklären, was automatische Gedanken sind, befassen sich mit Unterschieden zwischen Objektmodus und Metakognitivem Modus, gehen auf Sich-Sorgen-Machen und Grübeln sowie auf Aufmerksamkeitslenkung, Metakognitionen und das kognitive Aufmerksamkeitssyndrom ein.

Im zweiten Kapitel fokussieren Korn und Rudolf auf Veränderungsstrategien, im dritten Kapitel wird die Anwendung bei einzelnen Störungsbildern (u.a. Depression, Generalisierte Angststörung, Soziale Phobie, Posttraumatische Belastungsstörung, Zwangsstörungen) thematisiert.

Am Ende des Buches finden sich Arbeitsblätter, Tipps zum Weiterlesen sowie ein Interview mit Adrian Wells, dem Entwickler der MCT.

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Liebewesen von Caroline Schmitt

„Wer sein Herz an ein Lebewesen hängt, kann nur verlieren, dachte ich.“ (Seite 147)

Lio lernt über Tinder Max kennen, die beiden treffen sich und verabreden sich für eine zweite Begegnung in Max’ Badewanne.

In der Folge unternehmen sie viel gemeinsam, reisen nach Südfrankreich, kommen sich emotional näher, doch für Sexualität ist Lio lange nicht offen.

Wir erfahren später, dass Lio Jahre vorher vergewaltigt wurde, dass sie zudem körperliche Gewalt und emotionale Vernachlässigung durch ihre Mutter erfahren hat, dass die Beziehung zu Max und seiner Familie eine ganz neue Erfahrung für Lio ist.

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Hinfallen, Aufstehen, Weitergehen. Recovery durch Selbsthilfe von Franz-Josef Wagner und Cornelia Schäfer

„Genesung auch von schweren psychischen Erkrankungen ist möglich. Es lohnt sich, auf diesem Weg loszugehen und auch wenn‘s mal eng wird weiterzugehen.“ (Seite 10)

Cornelia Schäfer erwandert mit Franz-Josef Wagner den Moselhöhenweg. Sie möchte die Wandertour nutzen, um mehr über ihn und seinen Lebensweg zu erfahren.

In Hinfallen, Aufstehen, Weitergehen erzählt Wagner (zusammen mit Schäfer) von seiner Kindheit auf dem Land, von Zusammenhalt, Unterstützung und katholischen Ritualen, Kinderlähmung und monatelanger Trennung von seinen Eltern wegen seines Krankenhausaufenthalts, Zielstrebigkeit und Ausdauer, Ausbildung und Berufsleben, Fachabitur und Fußball, Studium und Beziehungen, Ehe und Kindern, Anerkennung und Ehrgeiz, Karriere und Krisen, Scheidung und Psychiatrieaufenthalten, Manie und Depression, Resilienz und Recovery, Dorothea Buck und Thomas Bock, psychotischen Episoden und Schizophrenie-Diagnose, Engagement und persönlichem Glück, Verlusten und Erfolgen.

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Soziale Phobie – die heimliche Angst. Selbsthilfeprogramm mit Übungen aus der Praxis von Martina Fischer-Klepsch

„Die Soziale Phobie umfasst ein ganzes Spektrum von Problemen, Unsicherheiten, Beeinträchtigungen und Folgeproblemen. Bei jedem Betroffenen ist sie etwas anders gelagert und zeigt sich mit unterschiedlichen Beschwerden, die auf den ersten Blick nicht vergleichbar sein müssen.“ (Seite 12)

„Kernangst bei der Sozialen Phobie ist die Angst vor Bewertung, Peinlichkeit, Blamage, Demütigung und Ablehnung und dies über einzelne, eher seltene Situationen hinaus.“ (Seite 20)

Martina Fischer-Klepsch erklärt in ihrem Buch initial den Unterschied zwischen Schüchternheit und einer sozialen Phobie, beschreibt Symptome sowie Sicherheits- und Vermeidungsverhalten und geht näher auf die Entstehung einer sozialen Phobie ein.

Danach bietet sie ein Selbsthilfeprogramm mit Angstanalyse, Psychoedukation und Expositionsübungen, setzt sich mit Denkfehlern und Grundannahmen auseinander und erklärt, was eine gesunde Lebensführung ausmacht. Sie erwähnt zudem Achtsamkeit und Entspannungsverfahren, soziale Kompetenz, Emotionsregulation und Selbstwert.

Am Ende gibt sie Hinweise, wann man sich professionelle Hilfe suchen sollte.

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Zitronen von Valerie Fritsch

„Jedes Leben richtet sich an jemanden, und insofern – und nur insofern – ist es ein sinnvolles Leben, wenn auch den Sinn des Lebens selbst völlige Finsternis umgibt.“ (Imre Kertész)

Die Drachs leben in einem vollgestopften Haus am Ortsrand, das Lilly Drach von ihren Eltern geerbt hat. Hier wächst August auf – mit einem gewalttätigen Vater, der ihn körperlich missbraucht und verbal abwertet, mit einer Mutter, die August nicht vor dem Vater schützt, die sich aber nach den Gewaltausbrüchen des Vaters um ihn kümmert, ihm Kompott kocht und ihm vorliest.

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Lebenswege. Bilderwerkstatt. 60 Bildkarten für Therapie und Beratung von Susanne Büscher

„Lebenswege sind vielfältig. Jeder Weg ist einzigartig und besonders – so wie der Mensch, der ihn geht. Manchmal sind die Wege leicht und die Lebensreise unbeschwert. Alles passt und das Glück ist im Gepäck. Manchmal können Lebenswege aber auch gewunden und anstrengend sein. So wie Weggabelungen, die Entscheidungen nötig machen, Sackgassen, die zum Umdenken zwingen, und Weggefährten, die eine andere Route einschlagen.“ (Seite 2)

Das Kartenset ist in fünf Rubriken gegliedert: Orientierung und Aktivierung; Ressourcen und Kraftquellen; Grenzen und Hindernisse; schwere Wege; leichte Wege. Die Farbcodes sorgen dafür, dass man sich schnell orientieren kann.

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ADHS – Was isn das eigentlich von Hannah Schmidtpott und Slinga

„Slinga und Hannah haben beide ihre jeweils eigenen Erfahrungen mit ADHS gemacht, doch es gibt auch Gemeinsamkeiten. Beide hatten das Gefühl, anders zu sein als die anderen, beide hatten Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und Dinge zu organisieren, und beide spürten immer wieder, dass sie ihr Leben nicht so leben konnten, wie es es gerne wollten.“ (Seite 9)

Hannah Schmidtpott und Slinga erzählen in ihrem Buch vom Leben mit ADHS, berichten von typischen Symptomen und ihrem eigenen Umgang damit, von Diagnostik und Komorbiditäten, von Selbstwert und Beziehungen, von Besonderheiten im Job. Am Ende ihres Buches bieten Sie Informationen zu Hilfsangeboten sowie ein Literaturverzeichnis.

Begleitet werden die ebenso knappen wie informativen Texte von bunten, abwechslungsreichen Illustrationen.

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Wirksamer werden. Impulse und Interventionen für den Therapiealltag von Tanja Dörner

„Ich möchte hier nicht behaupten, dass Modelle, Techniken und Interventionen ohne Bedeutung sind. Entscheidend ist aber vielmehr, wann und wie und nicht welche Technik genau angewendet wird. Es geht um ein Gespür für Dosis, Timing und um Flexibilität. Mit den Jahren entwickelt sich eine ‚eigene‘ Art von Therapie. Eine Therapie, die man nur bedingt studieren oder nachlesen kann, da sie persönliche Erfahrung und Stunden an Gesprächen mit Patienten erfordert und mit ihr entwickelt sich die eigene psychotherapeutische Identität.“ (Seite 10f)

Tanja Dörner erzählt in ihrem Buch initial, wie Psychotherapie wirkt. Danach geht sie näher auf die therapeutische Haltung ein, berichtet von Stufen der Veränderung und Ambivalenz, fokussiert auf Ressourcenaktivierung.

Im darauffolgenden Abschnitt setzt sich Dörner damit auseinander, wie man als Psychotherapeut zentrale Themen wahrnimmt und versteht sowie wie man mehr Gefühl wagen kann.

Dörner beschreibt zudem Besonderheiten in der Interaktion (Fragen, Zuhören, Validieren, Umgang mit Selbstabwertung, Entpathologisieren etc.) und bietet einige wirksame Metaphern sowie Entspannungsverfahren.

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