Archiv der Kategorie: Psychische Störungen

Meine Schizophrenie von Klaus Gauger

„Viele Schizophreniebetroffene erleben die erste Zwangseinweisung und -behandlung als tiefen Bruch in ihrem Leben – eine Wunde, die nur schwer verheilt. Auch bei ihnen teilt sich das Leben seit diesem Ereignis in ein normales und oft erfolgreiches Leben vor der Psychose und ein problematisches und von beruflichen, sozialen und persönlichen Defiziten geprägtes Leben danach.“ (Seite 45)

Klaus Gauger erzählt in Meine Schizophrenie von seiner Kindheit und Jugend, von seiner Schulzeit und seinem Studium, von der Zäsur im jungen Erwachsenenalter, als er nach einer mehrjährigen Prodromalphase seine erste psychotische Episode erlebt, von Drogen und Vulnerabilitäts-Stress-Modell, von Psychopharmakotherapie und Psychotherapie, von Wahn und seinem rastlosen Reisen durch mehrere Länder.

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Yoga, Tee, LSD. Bewusstseinsveränderung in Wissenschaft und Alltag von Andrea Jungaberle

„Hier geht es um die Dinge, die uns im Kern ausmachen, die sehr persönlich und nahe am Wesentlichen sind.“ (Seite 8)

Andrea Jungaberle ist Anästhesistin und Notärztin – und seit vielen Jahren forscht sie intensiv am Thema Bewusstseinserweiterung.

In Yoga, Tee, LSD erzählt sie von verändertem Wachbewusstsein, Set und Setting, Bad Trip und Integrierbarkeit, Floating Tanks und Schlafentzug, Sensory Overload und Sexualität, Trance-Musik und Binauralen Beats, Yoga und Meditation, Derwischen und Holotropic Breathwork, Individualismus und Kollektivismus, Tripsitting und drogeninduzierten Psychosen sowie berichtet über Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Koffein, Antidepressiva, Antipsychotika, Opiate, Beruhigungsmittel, Ketamin, Stimulantien, Cannabis, MDMA, Psilocybin, LSD und Ayahuasca.

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Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als Orte der Gewalt von Anja Röhl

„Die Betroffenen reden, machen öffentlich, legen den Finger in die Wunde, klagen an. Und was tut sich auf? Der Abgrund eines unethischen, brutalen und menschenverachtenden Systems, das im Nationalsozialismus entwickelt worden war und auch nach 1945 seine Fortsetzung fand, jahrzehntelang. Die Opfer waren Kinder, viele von ihnen nicht einmal fünf Jahre alt.“ (Seite 8)

Der Bericht einer jungen Frau, die Anja Röhl erzählt, dass man ihr im Kindergarten die Augen mit Leukoplast zugeklebt hat, damit sie Mittagsschlaf hielt, weckt bei der Autorin eigene Erinnerungen an ihre Kindheit und führt schließlich dazu, dass ihr 250 Leute schreiben, denen Ähnliches und Schlimmeres passiert ist.

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Chronisches Stimmenhören und persistierender Wahn von Roland Vauth und Rolf-Dieter Stieglitz

„Psychotische Erfahrungen wurden lange Zeit als qualitativ unterschiedlich von den Gesetzmäßigkeiten der Alltagserfahrung gesehen, so dass ein erfahrungsorientierter Ansatz […] unsinnig erschien.“ (Seite 1f)

Roland Vauth und Rolf-Dieter Stieglitz befassen sich mit ihrem bereits 2007 erschienenen Titel aus der Reihe Fortschritte der Psychotherapie initial mit der Geschichte des Psychosebegriffs, der Symptomatik, der Epidemiologie, den Differenzialdiagnosen sowie dem Verlauf und der Prognose, bevor sie näher auf Störungstheorien und Störungsmodelle eingehen.

Im Anschluss bieten sie einen Einblick in die Diagnostik und schließlich in Behandlungsstrategien, z.B. bei Stimmenhören und bei (chronischem) Wahn. Am Ende ihrer Ausführungen stellen die Autoren empirische Belege für die Wirksamkeit kognitiv-verhaltenstherapeutischer sowie pharmakologischer Ansätze vor.

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Das Genie von Klaus Cäsar Zehrer

„[…] er wusste, dass die Dummen dieser Welt ein unerschütterliches Überlegenheitsgefühl aus der schieren Tatsache bezogen, dass sie immer und überall in der Überzahl waren.“ (Seite 30)

Boris Sidis hat die Ukraine verlassen, um sich ein neues Leben in den USA aufzubauen. Als er 1886 in New York eintrifft, hat er nichts dabei außer der Kleidung am Körper und Erinnerungen an die Heimat.

Sidis sucht sich einen Job, gibt (als großes Sprachgenie) Sprachkurse und lernt Sarah kennen, die er heiratet und deren Bildung er fördert. Er selbst studiert Psychologie in Harvard und forscht am Subwaking Self, brilliert als Wissenschaftler, während Sarah Medizin studiert.

Als ihr Sohn William James geboren wird, widmet sich sein Vater dessen Erziehung und Förderung – in der Hoffnung und im Bestreben, das Beste aus dem Jungen herauszuholen.

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Optische Täuschungen. 50 Karten von Timo Schumacher

„Optische Täuschungen beruhen auf irrtümlichen Annahmen und visuellen Eindrücken unserer Wahrnehmung. Wir sehen also Effekte, die es gar nicht gibt […].“ (Karte „Was sind optische Täuschungen?“)

Die Box enthält eine Vielzahl mir bekannter Täuschungen (z.B. Hermann-Gitter, Ebbinghaus-Täuschung, Fraser-Spirale, Müller-Lyer-Täuschung und Zöllner-Täuschung) wie auch eher unbekannte optische Täuschungen.

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Therapie-Tools Positive Psychologie. Achtsamkeit, Glück, Mut von Bea Engelmann

„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ (Seite 187, Zitat von Max Frisch)

Bea Engelmann befasst sich in ihren Therapie-Tools Positive Psychologie mit dem Dreiklang aus Achtsamkeit, Glück und Mut. Sie thematisiert z.B. Schulung der Wahrnehmung über die fünf Sinne und Gedankenreisen, Gefühle und Glücksstrategien sowie das 7-Zonen-Mut-Modell.

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Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Meine Depression von Kurt Krömer (Hörbuch)

„Die Depression verändert eben auch dein Wesen. Du wirst fremdbestimmt, irgendetwas macht dich zu einem komplett anderen Menschen, der nicht mehr lacht, der keine Emotionen mehr hat, dem alles zu viel ist.“ (Track 23)

Alexander Bojcan, der auf der Bühne und im Fernsehen Kurt Krömer spielt, erzählt in Du darfst nicht alles glauben, was du denkst von seinen depressiven Episoden. Er thematisiert dabei u.a. Alkoholabhängigkeit und Entzug, Panikattacken und Hypochondrie, Scham und Erektionsstörungen, Melancholie und Grübeln, ambulante Psychotherapie und Klinikaufenthalt sowie den Weg zur Genesung.

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Scham und Schuld. Behandlungsmodule für den Therapiealltag von Maren Lammers

„Unabhängig von einzelnen Störungen spielen auch Scham und Schuld eine bedeutsame Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen. Gerade Scham- und Schulderleben stellen einen wichtigen Teil des Leidensdrucks dar, es nicht alleine zu schaffen oder geschafft zu haben. Weiterhin kann der Umstand, eine Erkrankung oder lebenslange Folgen einer Erkrankung zu spüren, mit sekundärem Scham- oder Schulderleben einhergehen.“ (Seite 10)

Maren Lammers bietet in ihrem Buch initial einen gelungenen Einblick in die Grundlagen in Sachen Scham und Schuld, z.B. Funktionen von Emotionen, Emotionsnetzwerk, Grundbedürfnisse, Scham und Schuld bei psychischen Erkrankungen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Scham und Schuld, entwicklungspsychologische Aspekte, Zusammenhang mit Selbstwert usw.

Danach geht Lammers näher auf Resilienz, auf Therapie und Behandlungssetting sowie die therapeutische Haltung, bevor sie sich der Psychoedukation für Patienten widmet, Störungsmodell, Emotionsregulationsstrategien und Selbstwertarbeit thematisiert.

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Psychoedukation bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko von Andreas Bechdolf und Georg Juckel

„Personen mit erhöhtem Psychoserisiko erleben typische (noch nicht psychotische) Veränderungen des Denkens und der Wahrnehmung, auf die sie häufig mit Ängsten, Niedergedrücktheit und sozialem Rückzug reagieren.“ (Seite VI)

Andreas Bechdolf, Georg Juckel und Mitautoren haben für ‚Psychoedukation bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko‘ die wichtigsten Aspekte der Psychosefrüherkennung und verwandten Themen zusammengefasst, z.B. Vorteile von frühen Interventionen, Neurobiologie, Vulnerabilitäts-Stress-Modell, Basissymptome und Ultra-High-Risk-Kriterien, therapeutische Grundhaltung, multimodale kognitive Verhaltenstherapie sowie ethische Gesichtspunkte der Früherkennung und Frühbehandlung.

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