Archiv der Kategorie: Japan

Die Chroniken des Aufziehvogels von Haruki Murakami (Hörbuch)

„In einem benachbarten Hain mit Bäumen kreischte regelmäßig ein Vogel, den wir den ‚Aufziehvogel‘ nannten, weil er klang, als würde man eine Feder aufziehen. Den Namen hatte Kumiko ihm gegeben. Wie er wirklich hieß, wussten wir nicht. Auch nicht, wie er aussah. Dessen ungeachtet kam der Aufziehvogel jeden Tag in den Hain und zog die stille Welt auf, deren Teil wir waren.“ (CD 1, Track 4)

Toru Okada hat vor zwei Monaten seine Stelle in einer Anwaltskanzlei gekündigt und kümmert sich seitdem um den Haushalt, während seine Frau Kumiko arbeiten geht und das Geld nach Hause bringt.

Als der Kater des Paares verschwindet, macht sich Toru Okada auf die Suche und geht zu einem verlassenen Haus am Ende der Gasse, wo er die 16-jährige May Kasahara kennenlernt, mit der er sich in der Folge mehrfach trifft.

Immer mehr sonderbare Dinge geschehen in Toru Okadas Leben: Er erhält mysteriöse Anrufe, lernt zwei Schwestern kennen, die sich Malta und Kreta Kano nennen, bekommt erotische Anrufe und träumt von sexuellen Abenteuern – bis er schließlich in den Brunnen im Garten des verlassenen Hauses steigt.

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Murakami T. Gesammelte T-Shirts von Haruki Murakami

„[…] instinktiv getrieben, Dinge zu horten, obwohl ich weiß, dass ich es nicht tun sollte.“ (Seite 7)

Als passionierten Sammler versteht sich Haruki Murakami nicht, aber er sammelt (oder hortet) eine ganze Menge: Schallplatten, Bücher, Zeitungsausschnitte, Bleistifte – und eben auch T-Shirts.

In dem Büchlein Murakami T zeigt der japanische Schriftsteller, der sonst so wenige Einblicke in sein Privatleben bietet, ausgewählte T-Shirts und erzählt ihre (und damit auch seine) Geschichte.

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Kleine Wunder um Mitternacht von Keigo Higashino

„Was zum Teufel geht hier nur vor sich?“ (Seite 32)

Die Kleinkriminellen Atsuya, Shota und Kohei bleiben mit einem gestohlenen Auto liegen und brechen schließlich in einen verlassenen Gemischtwarenladen ein, um dort die Nacht zu verbringen.

Kaum haben sie den Laden betreten, wirft jemand einen Brief durch den Briefschlitz, denn der Laden war früher bekannt dafür, dass alle möglichen Leute Fragen an den Besitzer – Yuji Namiya – stellten und eine persönliche Antwort von ihm erhielten.

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Erste Person Singular von Haruki Murakami (Buch und Hörbuch)

„Kaum dass man die Augen schließt und sie wieder öffnet, stellt man fest, wie viel mit diesem einen Wimpernschlag verschwunden ist, alles – ob es nun einen Namen hatte oder nicht – davongeweht von einem nächtlichen Sturm, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Alles, was bleibt, ist eine schwache Erinnerung. Und Erinnerungen sind nicht sonderlich zuverlässig. Wer vermag mit Sicherheit zu sagen, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist.“ (Seite 23)

Erste Person Singular enthält acht Erzählungen Haruki Murakamis, die sich um die Themen Identität, Lebensveränderungen, bestimmte Begegnungen, Scheitern und Erfolg drehen.

Auch Musik (Jazz, Klassik, The Beatles), Schriftstellerei und Suizid spielen eine Rolle in den meisterhaften Erzählungen, die mal sachlich, mal geheimnisvoll, mal phantastisch sind.

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Gebrauchsanweisung für Tokio und Japan von Andreas Neuenkirchen

„Japan ist im Wandel. Ein Satz, so beliebig, dass man ihn am liebsten gleich wieder streichen möchte. Nichtsdestotrotz kann man kaum bestreiten, dass seine Kernaussage in mehr als einer Hinsicht stimmt. Die Gesellschaft transformiert sich ebenso schnell wie die Szenerie.“ (Seite 7)

Andreas Neuenkirchen erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Tokio und Japan von Tradition und Moderne, Begrüßung und Verbeugung, omiyage und ryokan, Toiletten und Drogen, Tojinbo-Klippen und Kirschblüte, Darts und Go, Schlürfen und Naseputzen, Kitsch und Kawaiiismus, Ramen und Sushi, Natto und Fugu, Tee und Shochu, Cosplay und Themenparks, Feiertagen und Geburtstagen, Sumō und Olympia, Gaijin und Langnasen, Grippe und Masken, Shintōismus und Zen-Buddhismus, Walfang und Tennō, Yakuza und Polizei, Erdbeben und Tsunami, Sternzeichen und Blutgruppe, Lolitas und Geishas, Katakana und Kanji.

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50 von Hideo Yokoyama (Hörbuch)

„Manchmal gibt es auch zwei Wahrheiten.“ (CD 1, Track 23)

Soichiro Kaji ist Polizist und gilt bei seinen Kollegen der Präfektur W in der japanischen Provinz als vorbildlich. Doch eines Tages zeigt sich der 49-Jährige selbst an: Er hat seine an Alzheimer-Demenz erkrankte Ehefrau auf deren Wunsch getötet.

Der Fall scheint klar, aber Kajis Geständnis ist lückenhaft. Warum hat er sich erst zwei Tage nach dem Delikt gestellt? Was hat er in der Zwischenzeit getan?

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Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede von Haruki Murakami (Hörbuch)

„Das meiste über das Schreiben habe ich durch tägliches Lauftraining gelernt.“ (Track 42)

Haruki Murakami gehört zu meinen Lieblingsautoren, und Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede stand einige Zeit ungelesen in meinem Regal, doch nun habe ich endlich das wunderbar eingelesene Hörbuch gehört.

Murakami, der die Öffentlichkeit eher scheut, erzählt hier von sich als Person, von sich als Läufer und von sich als Schriftsteller, so dass man mit Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede mehr über seine Persönlichkeit und sein Leben erfahren kann.

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Hiroshima. Atompilz über Japan. Eine Hördokumentation von David Bernet (Hörbuch)

„Es ist eine essentielle und notwendige Wahrheit, dass die großen Dinge in der Wissenschaft nicht erfunden wurden, weil sie nützlich sind. Sie wurden erfunden, weil es möglich war.“ (Robert Oppenheimer)

Manchmal bringt mich ein Hörbuch so durcheinander, trifft mich mit solcher Wucht, dass ich es gleich zwei Mal in Folge höre, und so war das auch bei Hiroshima. Atompilz über Japan, was durch die Kürze des Hörbuchs zudem vollkommen problemlos möglich ist.

Atompilz von „Little Boy“ über Hiroshima (6. August 1945), Quelle: Wikipedia.

Die Hördokumentation erzählt nicht nur vom 6. August 1945, als „Little Boy“ über der japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen wurde, sondern auch vom Manhattan-Projekt und vom Pazifikkrieg sowie von der Kapitulation Japans, von direkten Folgen, verzögert auftretenden und Langzeit-Schäden des Abwurfs der Atombombe.

Die Enola Gay, Quelle: Wikipedia.
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3/11. Tagebuch nach Fukushima von Yuko Ichimura und Tim Rittmann

„Fukushima könnte einer dieser Wendepunkte gewesen sein, von dem ausgehend sich eine Gesellschaft komplett verändert.“ (Seite 119)

Yuko lebt in Tokyo und spürt am 11.3.2011 die Erde so heftig wie nie zuvor beben.

Im Anschluss an das sogenannte Tōhoku-Erdbeben, das als das größte Erdbeben gilt, das jemals in Japan aufgezeichnet wurde, erreichte ein gewaltiger Tsunami unter anderem die Präfektur Fukushima, wodurch es im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) zu Kernschmelzen kam und große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden.

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