Archiv der Kategorie: Frauen

Nachtschicht in Neukölln. Eine Polizistin erzählt von Lana Atakisieva

„Meine gesamte Schullaufbahn in Deutschland war davon geprägt, dass mir Leute gesagt hatten, ich würde es nicht schaffen […].“ (Seite 153)

Lana Atakisieva ist Polizeioberkommissarin in Berlin-Neukölln. In Nachtschicht in Neukölln‘ erzählt sie vom Aufwachsen im aserbaidschanischen Baku, vom Umzug nach Deutschland als 15-Jährige, von Hauptschule, Jugend in Zehlendorf, Umzug nach Neukölln, Wechsel aufs Gymnasium, erster Liebe, Auszug bei den Eltern, Abitur und Bachelor-Studiengang.

Zudem berichtet sie (natürlich!) von ihrer Arbeit bei der Polizei, von konservativen Familien, Messerstechereien, Drogendealern, aggressiven Nachbarn, lauten Studentenpartys und Trickbetrügern.

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Das Mädchen mit der lauternen Stimme von Abi Daré

„die Zukunft arbeitet ständig, ist immer damit beschäftigt, bessere Dinge zu enthüllen, und auch wenn es manchmal nicht so scheint, darauf können wir hoffen“ (Seite 363)

Die 14-jährige Adunni lebt nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Vater und ihren Geschwistern in ihrem Heimatdorf in Nigeria. Der Vater ist Alkoholiker und hat Geldsorgen, weshalb er Adunni mit Morufu, einem deutlich älteren Taxifahrer „mit Ziegenbartgesicht“ verheiratet, um von einem Teil des Brautpreises die Miete und Essen bezahlen zu können.

Morufu hat bereits zwei Ehefrauen, wobei die Erstfrau Adunni tyrannisiert und die Zweitfrau Adunni unterstützt, wo sie nur kann. Von ihrem Ehemann Morufu, der sich sehnlichst einen Sohn wünscht, wird Adunni immer wieder vergewaltigt, und sie, die wegen ihres Vaters die Schule abbrechen musste, träumt weiterhin davon, wieder zur Schule zu gehen, zu lernen, später zu arbeiten und Geld zu verdienen.

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Bleib bei mir von Ayọ̀bámi Adébáyọ̀

„Wenn die Last zu groß ist, zu groß über eine zu lange Zeit, knickt selbst die Liebe ein, bekommt Risse, droht zu zerbrechen und zerbricht manchmal. Aber auch wenn sie in tausend Scherben verstreut um unsere Füße liegt, ist es noch immer Liebe.“ (Seite 28)

Yejide und Akin haben aus Liebe geheiratet und sich – ganz entgegen der nigerianischen Tradition – gegen die Polygamie entschieden. Doch dass Yejide nicht schwanger wird, belastet nicht nur das Paar, sondern wird zunehmend von Akins Familie thematisiert. Jeden Monat schickt Akins Mutter eine potenzielle Heiratskandidatin in Akins Büro, doch er lehnt stets ab. Bis er Funmi vorgestellt wird, die er schließlich heiratet, weil sie ihm der beste Kompromiss zu sein scheint, denn Funmi erklärt sich bereit, nicht im gleichen Haus wie Yejide und Akin zu leben.

Die Beziehung zwischen Akin und Yejide bekommt Brüche, und Yejide weiß, dass sie schwanger werden muss, um Akin zu halten. Und sie ist bereit, dafür jeden Preis zu zahlen. Bleib bei mir von Ayọ̀bámi Adébáyọ̀ weiterlesen

Das Leben ist ein Fest. Ein Frida-Kahlo-Roman von Claire Berest (Buch und hörbuch)

„Man kann nie vorher wissen, wer einem die Hand reicht, wenn alles einstürzt.“ (Seite 37)

Claire Berest erzählt in ihrem Frida-Kahlo-Roman vom Leben und vom Leiden der mexikanischen Künstlerin: von Diego Rivera und Sexualität, Polio und Unfall, Schmerz und Lebensfreude, Schwangerschaften und Affären, Reisen und Heimat, Leo Trotzki und Kommunismus, Kunst und Ausstellungen, Scheidung und erneuter Heirat, Amputation und Tod.

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Die Bagage von Monika Helfer (Hörbuch)

„Meine schöne Großmutter war Vorbild und Vorwurf.“ (CD 1, Track 20)

Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren vier Kindern Herrmann, Katharina, Walter und Lorenz in einem Bergdorf. Sie wohnen etwas auswärts, gehören nicht recht zur Dorfgemeinschaft, sind die Bagage.

Als Josef in den Ersten Weltkrieg eingezogen wird, bleibt Maria allein mit den Kindern zurück und erhält anfangs Hilfe vom Bürgermeister des Ortes.

Doch als der Deutsche Georg ins Dorf kommt und Maria schwanger wird, munkeln die Dorfbewohner, wer denn wohl der Vater sei, denn dass Maria bei einem der kurzen Fronturlaube Josefs direkt schwanger geworden sein könnte, halten sie für unwahrscheinlich.

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Das lügenhafte Leben der Erwachsenen von Elena Ferrante

„Ich lernte immer mehr, meine Eltern zu belügen. Anfangs waren es keine richtigen Lügen, aber da ich nicht die Kraft hatte, mich ihrer stets gut organisierten Welt zu widersetzen, tat ich so, als akzeptierte ich sie, und zweigte dabei auf einen Weg ab, den ich eilig verlassen konnte, sobald sich ihre Mienen verfinsterten.“ (Seite 59)

Giovanna war bisher eine gute Schülerin, doch dann brechen ihre Noten ein, und als sie eines Tages hört, wie ihr Vater, den sie anhimmelt, sie mit seiner verhassten Schwester Vittoria vergleicht, schleichen sich Zweifel in Giovannas Leben: Wird sie hässlich, ist sie abstoßend, hat sie einen schlechten Charakter?

Giovanna möchte mehr über Vittoria herausfinden, von der in ihrer Familie kaum gesprochen wird und mit der ihre Eltern kaum Kontakt haben. Sie sucht nach Fotos von Vittoria und steigert sich immer mehr in die Angelegenheit hinein. Giovanna hinterfragt vieles, fühlt sich wenig liebenswert, denkt, sie wird abgelehnt – und wird (ganz im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung) zunehmend mürrisch und immer unsicherer.

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Die toten Frauen von Juárez von Sam Hawken

Der Amerikaner Kelly Courter – Boxer, Ex-Junkie und exzessiver Marihuana-Raucher – lebt nach seiner Flucht vor dem Gesetz in Ciudad Juárez. Sein Geld verdient er mit fragwürdigen Boxkämpfen und dem Schmuggeln und Verkauf von Drogen.

Eines Tages verschwindet seine Freundin Paloma – eine von mehr als 400 Frauen, die seit den 1990er Jahren in der Stadt als vermisst gemeldet wurden. Als die Leiche Palomas gefunden wird, gerät Kelly unter Mordverdacht und wird inhaftiert.

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Schicksal von Zeruya Shalev (Hörbuch)

„Manchmal braucht es eine große Erschütterung, um das Selbstverständliche zu verinnerlichen.“ (CD 6, Track 10)

Nur ein Jahr lang waren die Untergrundkämpfer Rachel und Meno verheiratet, und 70 Jahre später taucht Menos Tochter Atara plötzlich bei Rachel auf, weil sie nach dem Tod ihres Vaters die Frau kennenlernen will, die ihr Vater Meno anscheinend sein ganzes Leben lang geliebt hat, während Atara sich sicher war, dass dieser gefühlskalte Mann gar nicht lieben könnte.

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Für alles um die Welt. Per One-Way-Ticket in ein neues Leben von Waltraud Hable

„Es geht um einen Neuanfang. Ums Sich-treiben-Lassen. Ums Stolpern. Ums Wiederaufstehen. Um Zweifel. Um Kurswechsel. Um kleine und große Glücksmomente. […] Manchmal muss man springen und vertrauensvoll seine Flügel ausbreiten, um sich vom Wind und den eigenen Träumen tragen zu lassen.“ (Seite 13)

Waltraud Hable kehrte nach ihrer Weltreise zurück in ihren Beruf, ihre Altbauwohnung und ihren Alltag, aber glücklich ist sie damit nicht. Also beschließt sie, etwas Radikaleres zu wagen:

„Die Fremde wird fürs Erste oder für immer mein Zuhause sein, Ziel oder Ende gibt es erst einmal nicht, beides wird sich finden.“ (Seite 22)

In Für alles um die Welt erzählt sie von ihren Aufenthalten in Thailand, Vietnam, Hawaii, Indien, Brasilien und Südafrika, nimmt den Leser mit in ihr neues, ungeheuer aufregendes Leben.

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Fräulein Gold. Der Himmel über der Stadt von Anne Stern (Hörbuch)

„Nur, was blieb ihnen übrig? Der Mann hatte ihnen sogar Geld versprochen und, was noch wichtiger war, einen Platz in seinem Krankenhaus. Die Behandlung wäre umsonst, sagte er, bevor sie fragen konnten. Und so war sie ihm aus der Vorstadt nach Mitte gefolgt, hatte sich in der Frauenklinik einquartieren lassen, weit fort von zu Hause.“ (Track 1)

Berlin im Jahre 1924: Hulda Gold arbeitet nicht mehr als selbstständige Hebamme, sondern hat eine Anstellung in der neuen Frauenklinik in Mitte gefunden. Die Klinik ist modern, ermöglicht Hulda ein geregeltes Einkommen und somit mehr finanzielle Sicherheit, aber die eigentliche Tätigkeit ist für Hulda mehr als gewöhnungsbedürftig: Während sie bisher hauptverantwortlich für die Schwangeren, die Geburt und die Neugeborenen zuständig war, muss sie sich nun den Ärzten unterordnen, hat in dieser männerdominierten Welt weniger Rechte, wird nicht ernst genommen und verrichtet viele Handlangertätigkeiten.

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