Schlagwort-Archive: psychische Störungen

Imagery Rescripting. Psychotherapeutische Techniken der imaginativen Überschreibung von Jessica Uhl

„In den folgenden Kapiteln werden wir in die faszinierende Welt der imaginativen Überbeschreibung eintauchen – eine bahnbrechende Technik, die es uns ermöglicht, aversive Erinnerungen umzufоrmen, dysfunktionale Grundüberzeugungen zu bearbeiten und emotionale Belastungen zu bewältigen.“ (Seite 11)

Jessica Uhl setzt sich in ihrem Buch mit der Geschichte von Imaginationstechniken und der Entstehung des Imagery Rescripting auseinander. Danach bietet sie aktuelle Forschungsbefunde zur Wirksamkeit und zu potenziellen, zugrundeliegenden Wirkmechanismen.

Im größeren Abschnitt der praktischen Durchführung beschreibt sie allgemeine Instruktionen zur Durchführung von Imagery Rescripting sowie klassisches Imagery Rescripting und Imagery Rescripting mit Selbstanteilen.

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Trost und Hoffnung für den Genesungsweg. Ein Handbuch zur Gruppenmoderation und Selbsthilfe von Marie Boden und Doris Feldt

„Jeder Mensch hat die Möglichkeit, von schweren seelischen Erschütterungen zu genesen. Genesung bedeutet nicht unbedingt Heilung. Es geht vielmehr darum, an Lebensqualität zu gewinnen und ein zufriedeneres Leben zu fühlen. Jeder Genesungsweg ist anders und wird von den Betroffenen individuell festgesetzt. Das Abschiednehmen von nicht (mehr) gelebten Lebensentwürfen und das Betrauern von Umbrüchen sind wichtig, um Ressourcen zu aktivieren und neue Hoffnung zu schöpfen.“ (Seite 19)

Marie Boden und Doris Feldt thematisieren in ihrem Buch initial theoretische Grundlagen, z.B. dialektisch-behaviorale Therapie und Achtsamkeit. Danach stellen sie die praktische Anwendung ihres Konzepts vor, z.B. Gruppengröße, Ziele und Rituale.

Das nächste Kapitel fokussiert auf Recovery, Empowerment, Resilienz, Peerberatung und stärkende Unterbrechungen, z.B. Atempausen.

Schließlich setzen sich die Autorinnen sehr ausführlich mit den Themen Abschied und Trauer, mit Trost, mit Hoffnung und mit dem Wagen von Neuem auseinander.

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An der Seite der Sucht von Till Roderigo

„Schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig, 2,3 Millionen abhängig von Medikamenten und etwa 450 000 Menschen sind abhängig von Cannabis, Kokain oder Amphetaminen. […] Auch wenn man diese Zahlen nicht einfach summieren darf, da sie Doppelungen, sogenannte Komorbiditäten, enthalten können, so vermitteln sie doch eine Idee davon, wie groß die Gruppe derjenigen sein muss, die im Umfeld dieser Personen mitleiden.“ (Seite 5)

Till Rodrigo erzählt in An der Seite der Sucht initial von den Kriterien der Abhängigkeit (Craving, Entzugssymptomatik, Toleranzentwicklung, fortgesetzter Konsum trotz negativer Folgen, Vernachlässigung anderer Lebensbereiche, Kontrolle über Anfang und Menge des Konsums).

Im späteren Verlauf geht er auf Ansprechpartner für Menschen mit Abhängigkeitserkrankung ein, zum Beispiel Suchtberatungsstellen, ambulante oder stationäre Therapie, Selbsthilfegruppen, ambulante Psychotherapie.

In den folgenden Kapiteln spricht Rodrigo von Wirksamkeit der Therapie, von kontrolliertem Konsum, von Medikamenten, die eingesetzt werden könnten, vom Aufbau von Veränderungsmotivation, von Rückfällen, von sozialen Drucksituationen, vom Umgang mit Craving, von erlaubnisgebenden Gedanken sowie vom Erhalt und Aufbau der Motivation.

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Demon Copperhead von Barbara Kingsolver (Hörbuch)

„Es ist vergeblich, sich an die Vergangenheit zu erinnern, wenn sie nicht einen gewissen Einfluss auf die Gegenwart ausübt.“ (Track 1, Zitat von Charles Dickens, David Copperfield)

Demon Copperhead ist eine Neuerzählung von Charles Dickens’ Roman David Copperfield (den ich übrigens noch nicht gelesen habe). Statt im Viktorianischen England ist die Handlung bei Barbara Kingsolver in der Gegenwart und in Lee County im äußersten Südwesten des Bundesstaates Virginia angesiedelt. Lee County ist eines der ärmsten Countys der USA.

Hier wächst Damon Fields auf, der von (fast) allen Demon genannt wird. Seine Mutter war bei seiner Geburt 18 Jahre alt, ist drogenabhängig und lebt in einem Trailer. Demons Vater – Copperhead – ist tot. Mehr Familie gibt es anscheinend nicht, wobei sich die Nachbarn Mr und Mrs Peggot viel um Demon kümmern, ihm Kleidung und Essen besorgen, ihn erziehen, eine Art Ersatzfamilie sind.

Demon wächst somit unter widrigsten Bedingungen auf: Armut, Vernachlässigung, Parentifizierung, Gewalt, Entwürdigung, Drogenkonsum. Als sich seine Mutter nach einer Überdosis in eine längere Behandlung begeben muss, wird Demon auf die Farm von Mr Crickson geschickt, der Kinder bei sich aufnimmt.

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Ressourcen- und Zielewerkstatt für Therapie und Beratung. 140 stärkende Kartenimpulse von Falk Peter Scholz

„Dieses Kartenset inspiriert dazu, eigene Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln. […] Gleichzeitig lädt es dazu ein, die Stärken anderer zu erkunden und ihnen Komplimente zu schenken.“ (Seite 3)

Das Kartenset setzt sich mit verschiedenen Bereichen von Fähigkeiten und Handlungskompetenzen auseinander. Diese Karten sind gegliedert in folgende Kategorien: Aspekte der sozialen und emotionalen Kompetenz; Führungs- und Unternehmerqualitäten, Management; kommunikative Kompetenz und Konfliktmanagement; Flexibilität, Problemlösungsfähigkeit und Entscheidungskompetenz; interkulturelle Aspekte und Dialogbereitschaft; Aspekte des Wohlbefindens und des kreativen Ausdrucks.

Zudem finden sich Karten mit Begriffen, die verschiedene Facetten der Persönlichkeit und Eigenschaften beschreiben: Aspekte der sozialen Verbundenheit, Empathie und Fürsorglichkeit; Aspekte der beruflichen Exzellenz und der persönlichen Integrität und Entwicklung; emotionale Zustände und Verhaltensweisen; Aspekte körperlicher und geistiger Vitalität, Attraktivität und Sinnlichkeit; Aspekte der Authentizität und Ausstrahlung; kulturelle Bildung und Weltoffenheit; Fachkompetenz und Eigenständigkeit; Ausrichtung und Zielorientierung.

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Im Meer des Alltags ankern. Achtsam innehalten und Kraft schöpfen von Susanne Schug

„Mit diesem Selbsthilfebuch entwickeln Sie durch Achtsamkeit einen positiveren Blick auf Ihr Leben. Mithilfe konkreter Strategien und Fertigkeiten erlangen Sie mehr Selbstfürsorge und mehr Kraft für alltägliche Anforderungen.“ (Klappentext)

Susanne Schug setzt sich in ihrem Buch initial mit Achtsamkeit zur Ausrichtung des inneren Kompasses auseinander, z.B. mit offenem Gewahrsein, Achtsamkeit und Entspannung, formellen und informellen Achtsamkeitsübungen sowie Autopilot.

Danach geht sie näher auf Achtsamkeitspausen und Übungen für den Einstieg ein.

Im Folgenden finden sich Achtsamkeitsübungen für den Alltag, achtsame Impulse und schließlich eine Achtsamkeitschallenge.

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Trauer und Abschied. Bilderwerkstatt. 80 Bildkarten für Therapie und Beratung von Susanne Büscher

„Trauer ist ein Bestandteil unseres Lebens. Wir nehmen ein Leben lang Abschied. Wir trauern um Freundschaften, um nicht gelebte Träume, um verpasste Chancen und geliebte Menschen. Am Abschied nehmen kommen wir nicht vorbei. Wenn wir uns dem Leben widmen, begegnen wir auch immer der Vergänglichkeit.“ (Seite 2)

Dieses Kartenset beinhaltet 80 Karten zum Thema Trauer und Abschied. Diese sind vier Aufgaben zugeordnet, die sich an den vier Traueraufgaben von William J. Worden orientieren:
Aufgabe 1: Die Realität des Verlustes begreifen und akzeptieren
Aufgabe 2: Die Emotionen der Trauer durchleben
Aufgabe 3: Anpassen an das Leben ohne den Verstorbenen
Aufgabe 4: Eine neue Bindung zum Verstorbenen schaffen und die Zukunft planen.

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Verhaltenstherapie der Sucht von Thomas Schnell

„Die psychotherapeutische Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen gilt als sehr schwierig. Betroffene Patienten sind häufig hochgradig ambivalent hinsichtlich ihrer Therapieziele, was mit einer hohen Rate an Rückfällen einhergeht. Auf der einen Seite wünschen sie sich, endlich befreit zu sein von den Fesseln der Sucht, andererseits können sie nicht von ihrem Suchtverhalten lassen.“ (Seite 11)

Thomas Schnell setzt sich in seinem Buch vor allem mit Grundzügen der Verhaltenstherapie der Sucht auseinander, z.B. mit historischen Wurzeln der modernen Suchtbehandlung, Beziehungsgestaltung, einzelnen Therapiephasen und wirkfaktorenorientierter Suchtbehandlung.

Im Anschluss thematisiert er moderne Therapieansätze und Programme wie das CANDIS-Programm bei Cannabisabhängigkeit. Er geht dabei auch auf komorbide Störungen ein, z.B. auf posttraumatische Störung und auf Schizophrenie.

Am Ende bietet Schnell einen Überblick über die empirische Evidenz der Suchtbehandlung und über die klinische, bevölkerungsbezogene und gesundheitspolitische Relevanz.

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Psychosen. Ringen um Selbstverständlichkeit von Thomas Bock und Andreas Heinz

„Komorbidität festzustellen wird zur abstrakten Addition, ohne ein Gefühl für die Wechselwirkungen der Phänomene zu entwickeln. Mit dieser Haltung wird vor allem Unverständnis vermittelt und das Risiko der (Selbst-)Stigmatisierung verstärkt. Psychosen, Angststörungen und Depressionen werden addiert, anstatt die Angst aus der Psychose zu erklären und die Depression mit Genesung und Erschrecken in Verbindung zu bringen. Wir vergessen, was früher längst geläufig war, dass Symptome Hierarchien bilden, sich wechselseitig bedingen und teilweise auch erklären.“ (Seite 24f)

Thomas Bock und Andreas Heinz setzen sich in ihrem Buch sehr umfassend mit Psychosen auseinander. Sie diskutieren z.B. Diagnoseschlüssel, Krankheitsbegriff und die Rolle der Sprache, thematisieren Resilienz und Vulnerabilität, Grundformen der Angst, Bedeutung von Schamerleben, Sinnsuche, Recovery und Empowerment.

Im Anschluss stellen sie einzelne Phänomene vor und bieten Erklärungen und anthropologische Ansätze zum besseren Verständnis, z.B. für Stimmenhören, Ich-Störungen, Wahnstimmung und Minussymptomatik.

Weitere Abschnitte befassen sich mit Entstehungsbedingungen für Psychosen, mit therapeutischen Handlungskonsequenzen und mit nötigen Strukturveränderungen im psychiatrischen Hilfesystem.

Gwen Schulz ergänzt das Werk mit zwei Gastbeiträgen zur Suche nach dem Sinn ihrer Psychose und zur Bedeutung der Peerarbeit.

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Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie. Das Lehrbuch von Irvin D. Yalom und Molyn Leszcz

„Wir sind für Beziehungen geschaffen, und nichts ist wichtiger für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit als tiefe und sinnvolle Beziehungen.“ (Seite 39)

Irvin D. Yalom und Molyn Leszcz thematisieren in ihrem Lehrbuch u.a. therapeutische Faktoren von Gruppentherapie, befassen sich mit interpersonellem Lernen und der Kohäsionskraft der Gruppe, erörtern die Aufgaben des Therapeuten, widmen sich der Zusammenstellung und der Bildung der Gruppe.

Sie beschreiben zudem, was es bei der Arbeit mit herausfordernden Gruppenmitgliedern, bei speziellen Behandlungsformen und Techniken, bei Online-Psychotherapiegruppen, bei spezialisierten Therapiegruppen und bei der Ausbildung der Gruppentherapeuten zu beachten gilt.

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