Schlagwort-Archive: Asien

Gebrauchsanweisung für Iran von Bita Schafi-Neya

„Iran ist authentisch, ein Land, keine Kulisse. Es gibt hier so viele verkannte, so viele unbekannte Dinge, und ich hoffe, dass sich der ein oder andere Leser, die ein oder andere Leserin auf den Weg macht, sie zu entdecken.“ (Seite 12)

Bita Schafi-Neya, deren Vater Iraner und die in Deutschland aufgewachsen ist, bereist mindestens einmal im Jahr ihre zweite Heimat Iran und erzählt in ihrer Gebrauchsanweisung für Iran von Teheran und Elburs-Gebirge, Nasen-OPs und Straßenverkehr, Skifahren und Ramadan, Sunniten und Schiiten, Dating und Partys, Unbeschwertheit und Höflichkeit, Schah und Islamischer Revolution, Mossadegh und USA, Chai und Dugh, Taarof und Miniaturmalerei, Imam-Platz in Isfahan und Safawiden, Basaren und Karawansereien, Täbris und Kandovan, Schiras und Hafis, Yalda-Nacht und Nowruz, Kaspischem Meer und Kavier, Transiranischer Eisenbahn und Carnet de Passage, Yazd und Zoroastriern, Atomanlage Natanz und Atomabkommen. Gebrauchsanweisung für Iran von Bita Schafi-Neya weiterlesen

Tsum Glück. Ein entlegenes Tal im Himalaya von Enno Kapitza

„Wenn man Pflanzen und Tiere so konsequent schützt und respektiert wie die Tsumpas, tut das auch den Menschen gut.“ (Seite 15)

Erst seit 2007 ist das entlegene Tsum-Tal, das „Tal des Glücks“ an der Grenze zwischen Nepal und Tibet, für Touristen geöffnet. Dorthin reisten der Fotograf Enno Kapitza und der Herausgeber Titus Arnu, um herauszufinden, was genau die Menschen im Tsum-Tal so glücklich macht.

Foto: © Enno Kapitza/Agentur Focus 2018. Aus: Tsum Glück. Ein entlegenes Tal im Himalaya, Sieveking Verlag 2018.

In Tsum Glück erzählen die Autoren von der Geschichte und den Traditionen der Tsumpas, der 2500 Bewohner des Tals, die in 19 Dörfern in Höhen zwischen 2200 und 3400 Metern leben. Der Leser erfährt zudem Wissenswertes über die Besiedlung des Tals, den Alltag und die Handelsbeziehungen der Tsumpas.

Foto: © Enno Kapitza/Agentur Focus 2018. Aus: Tsum Glück. Ein entlegenes Tal im Himalaya, Sieveking Verlag 2018.

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Der Bergmann von Natsume Sōseki

„Der Leser fühlt sich, als würde er im Dunkeln nach der nächsten Sprosse einer Leiter greifen, und da ist nichts.“ (Vorwort von Haruki Murakami, Seite 16)

Im Februar 1907 kam es in einem Kupferbergwerk in Ashio zu einem Arbeiteraufstand, der das ganze Land bewegte. Zwar erwähnt Natsume Sōseki an keiner Stelle seines Romans, dass sich seine Geschichte an diesem Ort zugetragen hat, aber verschiedene Details wie die Lage und die Größe der Mine, um die sich der Roman dreht, lassen den Schluss zu, dass Sōseki von dem Aufstand beeinflusst wurde, sich aber aus unbekannten Gründen darüber ausschwieg.

Erzählt wird in Der Bergmann die Geschichte eines gebildeten 19-Jährigen, der seine Heimatstadt Tōkyō verlassen hat, weil er zwischen zwei Mädchen stand und sich mit seiner Familie überworfen hat.

Dieser junge Mann, der Ich-Erzähler des Romans, hat vor zu sterben oder zumindest an einen menschenleeren Ort zu gehen, doch dann wird ihm Arbeit in einem Kupferbergwerk angeboten, was sein Interesse weckt: Der Bergmann von Natsume Sōseki weiterlesen

Das verlorene Kopftuch von Nadine Pungs

„Ich war zu naiv, um die tiefe Zerrissenheit im Land zu erahnen. Nicht zerrissen in Schwarz oder Weiß. Das wäre ja kinderleicht. Nein, da sind nicht nur zwei – da sind Myriaden von Seiten. Und durch all die Risse kommt das Licht hinein.“ (Seite 9)

Dreißig Tage lang reist Nadine Pungs durch den Iran. Ihre Wege führen sie unter anderem nach Teheran, Qom, Kashan, Esfahan, Yazd, Qeshm, Shiraz, Kermanshah, Hamedan und Tabriz.

In Das verlorene Kopftuch erzählt Pungs von Gastfreundschaft und Ta‘arof, Nouruz und Religion, Zensur und Sittenpolizei, Schah Mohammad Reza Pahlevi und Ayatollah Khomeini, Mode und Tschador, Schreinen und Moscheen, Ash und Dugh, Wüste und Karawansereien, Teppichen und Backgammon, Azan und Picknick, Windtürmen und Zarathustra, Alkohol und Crystal Meth, Straßenverkehr und Todesstrafe. Das verlorene Kopftuch von Nadine Pungs weiterlesen

Die letzte wahre Geschichte von Tahmima Anam

„Wir musterten einander. Du hast den Blick auf mich gerichtet, als seien wir die beiden letzten Menschen auf der Welt. Noch nie hatte mich jemand so angesehen, mit einem so offenen, klaren Blick.“ (Seite 18)

Cambridge, MA: Kurz bevor die 25-jährige Ich-Erzählerin Zubaida die USA verlässt und über Pakistan wieder in ihre Heimat Bangladesch reist, trifft sie auf einem Konzert Elijah. Die beiden sind sich sofort vertraut und verlieben sich ineinander, obwohl Zubaida mit ihrer Jugendliebe Rashid verlobt ist und ihn – ihren Adoptiveltern zuliebe – nach ihrer Rückkehr in die Heimat heiraten wird.

Elijah und Zubaida bleiben auch nach ihrer Abreise aus den USA in Kontakt, schreiben sich SMS mit Liedtexten, haben Sehnsucht nacheinander, doch nach der Hochzeit mit Rashid bricht Zubaida den Kontakt ab. Die letzte wahre Geschichte von Tahmima Anam weiterlesen

Die Vegetarierin von Han Kang

„War sie etwa doch nicht die durchschnittlichste Frau der Welt, die zu finden ich mir so viel Mühe gegeben hatte?“

Yong-Hye, die Frau des Ich-Erzählers, ist die unscheinbarste und langweiligste Frau, die man sich vorstellen kann – und genau aus diesem Grund hat sich der Ich-Erzähler für sie entschieden.

Doch eines Tages verbannt die einstmals so unkomplizierte, unterwürfige Yong-Hye nach einem Traum alle tierischen Lebensmittel aus der gemeinsamen Wohnung und zeigt ihrem erstaunten Ehemann eine bislang unbekannte, eigenwillige Seite. Die Vegetarierin von Han Kang weiterlesen

Wenn der Wind singt / Pinball 1973 von Haruki Murakami

>>“Was machen Sie gerade?“
„Ich lese ein Buch.“
„Was soll das denn? Warum hören Sie nicht Radio? Lesen macht einsam. Oder nicht?“<< (Seite 57)

Wenn der Wind singt spielt im August 1970. Der namenlose, 21-jährige Ich-Erzähler und sein Freund „Ratte“ verbringen den ganzen Sommer in Jays Bar, trinken Bier, essen Erdnüsse.

Als der Ich-Erzähler eine Frau mit vier Fingern an der linken Hand kennenlernt, wird die Langeweile, die er in seiner Heimatstadt empfindet, kurzfristig durchbrochen.

Drei Jahre später setzt die Handlung von Pinball 1973 ein, in der der Ich-Erzähler wieder auf Ratte trifft und diesmal eine besondere Begeisterung fürs Flippern entwickelt. Wenn der Wind singt / Pinball 1973 von Haruki Murakami weiterlesen

Frühstück mit Giraffen von Bettina Pohlmann

„denn Reisen, das bedeutet für uns nicht nur, die Welt zu sehen, sondern vor allem, die Magie des Lebens zu spüren“ (Seite 17)

Zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern macht sich Bettina Pohlmann auf zu einer Reise um die Welt. Innerhalb von fünf Monaten bereisen sie Südafrika, Singapur, Indien, Nepal, Vietnam, Kambodscha, Australien, Neuseeland, die Cook Islands, die USA und Kanada.

Pohlmann und ihre Familie machen halt in pulsierenden Städte und auf abgelegenen Campingplätzen, übernachten in einem 5-Sterne-Hotel mit Endlospool und in einer Holzhütte am See, entdecken Bauwerke und Landschaften, lernen unterschiedlichste Menschen kennen, erfahren von ihrem Leben, ihrem Alltag, ihren Sorgen und ihrer Lebenszufriedenheit. Frühstück mit Giraffen von Bettina Pohlmann weiterlesen

Allein durch die Wildnis. 1000 Tage zu Fuß von Sibirien nach Südaustralien von Sarah Marquis

„Ziehen Sie Ihre Schuhe an. Es geht los.“

Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit bricht Sarah Marquis zu einem großen Abenteuer auf: zu ihrer Expedition durch sechs Länder (Mongolei, China, Russland, Laos, Thailand, Australien), die sie „ExplorAsia“ nennt. Für die nächsten drei Jahre wird sie mit einem großen Rucksack und einem Handwagen unterwegs sein und die sechs Länder laufend erkunden. Allein durch die Wildnis. 1000 Tage zu Fuß von Sibirien nach Südaustralien von Sarah Marquis weiterlesen

Das Morgenland ist weit von Oss Kröher

Im Jahre 1951 machen sich Gustav Pfirrmann und Oss Kröher mit einem vorsintflutlichen Motorrad auf die Reise nach Indien. Sie durchqueren dabei Italien, Griechenland, die Türkei, Syrien, den Irak, den Iran, Afghanistan und Pakistan, sind fast 1 ½ Jahre unterwegs und erleben dabei eine Welt, die sich in den letzten 60 Jahren extrem verändert hat. Das Morgenland ist weit von Oss Kröher weiterlesen