Archiv der Kategorie: Psychische Störungen

Psychiatrie in der DDR. Erzählungen von Zeitzeugen von Thomas R. Müller und Beate Mitzscherlich

„Viele der Konflikte der Psychiatrie in der DDR sind nicht DDR-spezifisch. Viele der Erfahrungen, die dort gemacht wurden, ließen sich auch unter westdeutschen Bedingungen finden. Einen Teil dieser Erfahrungen machen Betroffene auch heute. Die Funktion der Psychiatrie zur Kontrolle gesellschaftlich nicht tolerierbarer Erfahrungs- und Lebensweisen, das Verhältnis von Hilfe und Zwang, die Diskrepanz im Erleben zwischen Betroffenen und Professionellen, sind Probleme der Psychiatrie allgemein.“ (Seite 33)

Psychiatrie in der DDR beinhaltet die Erinnerungen von Zeitzeugen der DDR-Psychiatrie. Dabei kommen sowohl psychisch kranke Menschen als auch Mitarbeiter psychiatrischer Einrichtungen zu Wort, und die beiden Herausgeber Thomas R. Müller und Beate Mitzscherlich stellen Menschen verschiedener Generationen und Professionen vor. Der Fokus liegt dabei auf der Psychiatrie in Sachsen.

Psychiatrie in der DDR. Erzählungen von Zeitzeugen von Thomas R. Müller und Beate Mitzscherlich weiterlesen

SBT. Stressbewältigungstraining für psychisch kranke Menschen von Matthias Hammer

„Schwere und chronische psychische Krankheiten gehen häufig mit verringerter Dynamik und Kompetenz zur Lebens- und Stressbewältigung einher. Belastende Lebensereignisse und chronische Stressbelastungen in unterschiedlichen Lebensdomänen sind ein häufiger Anlass für Rückfälle der Krankheit, für Krisen in Beruf, Gemeinschaft und im Arbeitsverhalten, aber auch andauernde Unterforderung und Unterstimulation haben einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf.“ (Seite 9, Geleitwort von Heinz Häfner)

In einer Einführung bietet Matthias Hammer Informationen zu Grundlagen seines Stressbewältigungstrainings (SBT), definiert Zielgruppe, Zielsetzungen und Inhalte des SBT, erläutert Grundprinzipien, Methoden und Rahmenbedingungen der Durchführung und erwähnt wissenschaftliche Begleitforschung.

Den Hauptteil seines Buches nimmt ein detailliertes Trainingsmanual ein, in dem die sieben Module sowie fünf Zusatzmodule genauer vorgestellt werden:

SBT. Stressbewältigungstraining für psychisch kranke Menschen von Matthias Hammer weiterlesen

Ratgeber Schematherapie. Eigene Verhaltensmuster verstehen und verändern von Gitta Jacob und Frauke Melchers

„In der Schematherapie werden grundsätzlich vier verschiedene Modustypen unterschieden: Kindmodi […], Elternmodi […], Bewältigungsmodi […], gesunde Modi […]. Dieses Buch soll Ihnen helfen zu verstehen, woran Sie solche Modi bei sich und anderen erkennen können. Und es beschreibt Möglichkeiten, unangenehme oder belastende Modi zumindest ein wenig zu verändern.“ (Seite 14f)

Der Ratgeber Schematherapie wendet sich primär an interessierte Laien, Betroffene und/oder Angehörige. Für Professionelle gibt es den passenden Band aus der Reihe Fortschritte der Psychotherapie.

Ratgeber Schematherapie. Eigene Verhaltensmuster verstehen und verändern von Gitta Jacob und Frauke Melchers weiterlesen

Autismus-Spektrum-Störungen bei Erwachsenen von Andreas Riedel und Jens Jürgen Clausen

„Ein zentraler Aspekt dieses Bandes ist der konkrete Arbeitsalltag mit Menschen aus dem Autismusspektrum. […] Dies gelingt […] nach unserem Eindruck am besten dann, wenn ein differenziertes Wissen darüber vorhanden ist, was Autismus ist und für den einzelnen Menschen bedeutet. Aus diesem Grund soll dieses Buch ein grundlegendes Verständnis für autistische Eigenschaften vermitteln, aus dem heraus jeder Einzelne einen verbesserten Umgang mit autistischen Menschen entwickeln kann. Vielleicht kann es auch dazu beitragen, die gegenseitige Empathie zwischen Menschen mit und ohne Autismus zu stärken.“ (Seite 11)

Andreas Riedel und Jens Jürgen Clausen fassen in ihrem PraxisWissen-Titel die wichtigsten Aspekte von Autismus-Spektrum-Störungen bei Erwachsenen zusammen.

Initial klären sie die Frage, was Autismus ist, sprechen dabei die historische Entwicklung, die Ursachen und Häufigkeit, die Symptomatik, Erklärungsansätze, Diagnosestellung und Komorbidität sowie Ressourcen an.

Im Folgenden gehen sie näher auf den helfenden und therapeutischen Zugang, die Lebenswelten und Lebenslagen autistischer Menschen, rechtliche Aspekte und Unterstützungsmöglichkeiten ein, bevor sie schwierige Situationen konkret benennen, hierfür Lösungsansätze bieten sowie häufige Themen im therapeutischen Umgang auflisten.

Autismus-Spektrum-Störungen bei Erwachsenen von Andreas Riedel und Jens Jürgen Clausen weiterlesen

Das Weddinger Modell. Resilienz- und Ressourcenorientierung im klinischen Kontext von Lieselotte Mahler, Ina Jarchov-Jádi, Christiane Montag und Jürgen Gallinat

„Menschen, die darauf bestehen, ihre Eigenheit zu behalten, die ihren Lebensentwurf verteidigen, die zwar Unterstützung in bestimmten Bereichen wünschen, aber klare eigene Vorstellungen davon haben, was sie wollen und was nicht, haben es in der Psychiatrie immer noch schwer. Das Weddinger Modell verstehe ich als ein Konzept, das vorsieht, den Patienten zu fragen, nicht vorher schon alles zu wissen, nicht alles für ihn zu erledigen, ein Konzept, das an der Lebensrealität des Gegenübers ansetzt, das sein Umfeld miteinbezieht und schon deshalb nicht allmächtig ist. Es akzeptiert die Grenzen der psychiatrischen Interventionsmöglichkeiten und es achtet die Grenzen des Patienten.“ (Seite 15f)

Lieselotte Mahler, Ina Jarchov-Jádi, Christiane Montag und Jürgen Gallinat erläutern in ihrem Buch die wichtigsten Elemente des Weddinger Modells, den theoretischen Hintergrund, welche Veränderungen damit einhergehen, wie mit Zwangsbehandlungen umgegangen wird, welche Synergien zwischen Integrierter Versorgung bzw. Soteria und dem Weddinger Modell bestehen, welche Haltung empfohlen wird und wie das Weddinger Modell implementiert und evaluiert werden kann.

Das Weddinger Modell. Resilienz- und Ressourcenorientierung im klinischen Kontext von Lieselotte Mahler, Ina Jarchov-Jádi, Christiane Montag und Jürgen Gallinat weiterlesen

Akzeptanz- und Commitmenttherapie in der Gruppe von Claudia Dambacher und Mareike Samaan

„Zusammengefasst hat ACT das Ziel, inneres Erleben und externe Ereignisse, die nicht veränderbar sind, zu akzeptieren, um sich auf die Wahl wichtiger Lebensrichtungen zu fokussieren und das eigene Handeln danach auszurichten.“ (Seite 27)

Claudia Dambacher und Mareike Samaan erklären in Akzeptanz- und Commitmenttherapie in der Gruppe initial die Grundlagen von ACT (Verfahren der Dritten Welle der Verhaltenstherapie, ACT-Störungsmodell, ACT-Behandlungsmodell, Stand der Forschung, Indikationsstellung), bevor sie ihr Behandlungsmanual vorstellen.

Das Behandlungsmanual stützt sich auf die sechs Komponenten des Hexaflex-Modells und besteht dementsprechend aus sechs Modulen:

Akzeptanz- und Commitmenttherapie in der Gruppe von Claudia Dambacher und Mareike Samaan weiterlesen

Der Beginn von Carl Frode Tiller

„Ich blickte sie direkt an, aber auch jetzt sah sie mich nicht, sie sah durch mich hindurch. Jetzt sterbe ich tatsächlich, dachte ich, so ist es, wenn man stirbt.“ (Seite 12)

Nach einem Suizidversuch liegt Terje im Sterben.

Während sich seine Familie im Krankenhaus um sein Bett versammelt, denkt er über sein Leben nach. Dabei geht er immer weiter in die Vergangenheit zurück und lässt den Leser so teilhaben an den großen und kleinen Wendepunkten und prägenden Erlebnissen seines Lebens: am Leben mit seiner Ehefrau Turid und seiner Tochter Marit, an der schwierigen Beziehung zur alkoholabhängigen Mutter, an den wechselhaften Gefühlen für seine Schwester Anita, an der Abwesenheit des Vaters, an der Liebe zur Natur.

Der Beginn von Carl Frode Tiller weiterlesen

Suizidalität von Tobias Teismann und Wolfram Dorrmann

„Um der Ohnmachts- und der Allmachtsfalle zu entkommen bzw. Ängste und Hemmungen im Umgang mit suizidalen Personen abzubauen, ist es notwendig, die eigene Haltung suizidalem Verhalten gegenüber zu klären und sich mit diagnostischen und therapeutischen Methoden im Umgang mit Selbsttötungsabsichten vertraut zu machen.“ (Seite 2)

Tobias Teismann und Wolfram Dorrmann fassen in ihrem „Fortschritte der Psychotherapie“-Titel das Wichtigste zum Thema Suizidalität zusammen. Dabei gehen sie auf Ohnmachtsfalle und Allmachtsfalle, Intentionalität, unterbrochenen versus abgebrochenen Suizidversuch, Suizidraten, Geschlechterverhältnis, Suizidmethoden, Risikofaktoren und Schutzfaktoren, Stadien der präsuizidalen Entwicklung, Suizidalität bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen, diagnostische Verfahren und Exploration, Störungstheorien und Störungsmodelle, Bestimmen des Suizidrisikos, Behandlung und Rückfallprophylaxe ein.

Suizidalität von Tobias Teismann und Wolfram Dorrmann weiterlesen

Irre Verständlich. Menschen mit psychischer Erkrankung wirksam unterstützen von Matthias Hammer und Irmgard Plößl

„Die Autoren vermitteln Hintergrundwissen, das uns die Logik psychischer Krankheiten verstehen lässt.“ (Klappentext)

Matthias Hammer und Irmgard Plößl beschreiben in ihrem Buch initial, wie psychische Erkrankungen entstehen, und gehen im zweiten Teil ihres Buches auf einzelne Störungen im Detail ein. Sie stellen hierbei Psychosen, depressive und bipolare Störungen, Persönlichkeitsstörungen sowie Angst- und Zwangsstörungen vor und widmen Traumasensibilität und suizidalen Krisen separate Kapitel.

Bei den einzelnen Störungen bieten sie Einblicke ins Erleben von Betroffenen, zeigen Parallelen zu Alltagserlebnissen und -erfahrungen, teilen Informationen zu Frühwarnzeichen, Symptomen, Diagnostik, Häufigkeit, Erklärungsansätzen, Therapiemöglichkeiten, Hilfsangeboten und Selbsthilfe.

Irre Verständlich. Menschen mit psychischer Erkrankung wirksam unterstützen von Matthias Hammer und Irmgard Plößl weiterlesen

Angehörige in der Psychiatrie von Edith Scherer und Thomas Lampert

„Wenn wir uns vor Augen führen, wie hoch der Anteil an Menschen mit einer psychischen Störung bzw. Erkrankung in der Bevölkerung ist, und uns bewusst machen, wie viele betroffene Menschen wir in unserer unmittelbaren Nähe kennen, so können wir davon ausgehen, dass wir alle in irgendeiner Form im Laufe unseres Lebens einmal oder immer wieder ‘Angehörige‘ sind.“ (Seite 7)

Edith Scherer und Thomas Lampert fassen in ihrem Basiswissen-Titel wichtige Informationen zum Thema Angehörige zusammen. Sie gehen unter anderem auf folgende Aspekte ein: schizophrenogene Mutter und Double-bind-Theorie, Expressed-Emotion-Forschung und Stigmatisierung, Autonomie und Fürsorge, Schuld und Scham, Ohnmacht und Hilflosigkeit, Wut und Negativspirale, Angst und Selbstwirksamkeitserwartung, Akzeptanz und Verständnis, Kritik und Vorwürfe, Schweigepflicht und therapeutische Beziehung, Veränderungsmotivation, Leitlinien für die Durchführung eines Mehrpersonengesprächs, besondere Herausforderungen wie Suizidalität, Ausgrenzung von Angehörigen aus der Behandlung, Empowerment und Recovery, Kinder als Angehörige sowie Psychoedukation.

Angehörige in der Psychiatrie von Edith Scherer und Thomas Lampert weiterlesen