Schlagwort-Archiv: Roman

Der Dieb von Fuminori Nakamura

>“Das Wichtigste ist der Plan. Wer ohne Plan ein Verbrechen begeht, ist ein Idiot“ sagte er und schaute dabei mich an.< (Seite 51)

Der Ich-Erzähler ist ein Meister seines Fachs: ein geschickter Taschendieb, für den kein Geldbeutel unerreichbar ist. Er hat klare Prinzipien: Er nimmt nur von den Reichen, wendet keine Gewalt an, teilt das gestohlene Geld oft mit Bedürftigen und operiert allein.

Er hatte Tokio nach einem ausgeführten Auftrag des Yakuza Kizaki verlassen, für den er zusammen mit seinem Freund und Partner Ishikawa und anderen Beteiligten in das Haus eines reichen Mannes eingebrochen ist, um Geld und Papiere zu stehlen. Augenscheinlich ging bei diesem Auftrag alles seine geregelte Bahn, doch Ishikawa erkannte die Gefahr und wollte mit dem Ich-Erzähler Tokio verlassen. Am nächsten Morgen tauchte Ishikawa jedoch nicht am vereinbarten Treffpunkt auf und ist seitdem spurlos verschwunden.

Als der Ich-Erzähler nach Tokio zurückkehrt, holt ihn die Vergangenheit wieder ein, und er gerät erneut in die Fänge Kizakis. Der Dieb von Fuminori Nakamura weiterlesen

Artemis von Andy Weir (Hörbuch)

Jazz Bashara lebt in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond. Sie arbeitet als Trägerin, aber weil sie vom großen Geld träumt, schmuggelt sie zudem verschiedene Güter.

Eines Tages bekommt sie ein verlockendes Angebot, das es ihr ermöglicht, extrem viel Geld mit einer einzigen Aktion zu verdienen. Doch die Sache geht schief, und Jazz gerät in tödliche Gefahr, denn sie hat sich mit den falschen Leuten angelegt. Artemis von Andy Weir (Hörbuch) weiterlesen

Verdächtige Geliebte von Keigo Higashino

„Verlassen Sie sich auf mich. Mit logischem Denken werden wir alles heil überstehen.“

Yasuko Hanaoka hat sich nach der Scheidung von ihrem gewalttätigen Mann Shinji Togashi gerade wieder ein normales Leben aufgebaut, hat den Job im Nachtclub aufgegeben, arbeitet in einem Imbiss, kümmert sich um ihre Tochter Misato.

Als ihr Ex-Mann plötzlich aus dem Nichts auftaucht, gerät Yasukos Leben aus den Fugen: Nach einem Streit schlägt Misato den verhassten Stiefvater nieder, letztendlich erwürgt Yasuko ihn mit einem Kabel.

Ihr Nachbar Ishigami, der als Mathematiklehrer arbeitet und anscheinend in Yasuko verliebt ist, hilft ihr, die Leiche verschwinden zu lassen und den Mord zu vertuschen. Doch kommt ihnen wirklich niemand auf die Schliche? Lässt sich mit Logik das perfekte Verbrechen begehen bzw. ein unerschütterliches Alibi konstruieren? Verdächtige Geliebte von Keigo Higashino weiterlesen

Böse Absichten von Keigo Higashino

„Jeder Mensch hat seine Geheimnisse.“

Der Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus ermordet, kurz bevor er mit seiner Frau Rie nach Kanada auswandern will. Sein Freund Osamu Noniguchi und Rie finden die Leiche und informieren die Polizei.

Kommissar Kaga versucht, dem Täter auf die Spur zu kommen, aber anfangs sieht es so aus, als habe jeder im direkten Umfeld Hidakas ein hieb- und stichfestes Alibi. Böse Absichten von Keigo Higashino weiterlesen

Die Ladenhüterin von Sayaka Murata

„Vor allem morgens, wenn der Tag beginnt und die Menschen an unserer fleckenlos polierten Scheibe vorbeieilen, genieße ich meine Arbeit in dem hell erleuchteten Glaskasten. Um diese Zeit erwacht die Welt, und ihre Zahnräder setzen sich in Bewegung. Eines dieser Rädchen bin ich, und ich drehe mich immerfort.“

Die Ich-Erzählerin Keiko Furukura, bereits als Kind sonderbar, etwas verhaltensauffällig und ohne rechtes Gespür für Interaktionen mit anderen Kindern oder mit Erwachsenen, hat auch im späteren Leben kaum Sozialkontakte, ist wenig kompetent im Umgang mit ihren Mitmenschen und ist am liebsten allein.

Als sie während ihrer Studentenzeit zufällig an einem Konbini, einem Convenience Store, vorbeikommt und sieht, dass der Laden Mitarbeiter sucht, bewirbt sie sich für die Stelle.

Es gibt im Laden viele Regeln, so wird Keiko z.B. geschult, wie sie mit Kunden umgehen und wie sie lächeln soll, aber Keiko findet bei der Arbeit ihre Erfüllung: Die Ladenhüterin von Sayaka Murata weiterlesen

Commissaire Le Floch und der Brunnen der Toten von Jean-François Parot

„Zögern Sie nicht, Minen zu legen, aber lösen Sie keine Explosion aus ohne meinen ausdrücklichen Befehl.“ (Seite 48)

Oktober 1761: Commissaire Nicolas Le Floch ist aus dienstlichen Gründen in der Pariser Oper: Der Polizeipräfekt Monsieur de Sartine hat ihn beauftragt, den Saal zu überwachen, da Madame Adélaïde, die Tochter des Königs Louis XV, mit ihrem Gefolge anwesend ist und die Königsfamilie nach einem Attentat auf Louis XV in Angst lebt.

Am Ende des zweiten Aktes wird es in der Königsloge unruhig, und bald stellt sich heraus, dass der Comte und die Comtesse de Ruissec, die beide in der Oper anwesend sind, eine sehr aufwühlende Nachricht erhalten haben: Ihr ältester Sohn Vicomte Lionel war am Abend nach Hause gekommen, sofort in sein Zimmer gegangen und hatte sich darin eingeschlossen. Kurz darauf hatten die Diener einen Schuss gehört.

Vieles deutet auf einen Suizid hin, und einer der Diener erzählt, dass der Vicomte schon seit 20 Tagen Suizidgedanken geäußert hätte. Doch es gibt auch Auffälligkeiten, die für Le Floch nicht ins Bild passen, und sein Gefühl sagt ihm, dass sie es hier mit einem Mord zu tun haben. Commissaire Le Floch und der Brunnen der Toten von Jean-François Parot weiterlesen

13 Stufen von Kazuaki Takano

„Die Japaner denken zwar insgeheim, Verbrecher sollte man hinrichten, aber wenn man das laut sagt, wird man schief angesehen. Das ist die finstere Doppelmoral eines Volkes, das seine wahren Gedanken gern hinter einer Fassade verbirgt.“ (Seite 193f)

Die Todesstrafe wird von der Mehrheit der Japaner befürwortet und kann in Japan für 17 Delikte verhängt werden. Meist handelt es sich um Mord oder ein Verbrechen mit Todesfolge, und auch Personen, die zur Tatzeit noch nicht volljährig waren, können mit dem Tod bestraft werden. Vollstreckt wird die Todesstrafe durch Hängen, und bisweilen müssen die Verurteilten Jahrzehnte auf ihre Hinrichtung warten.

Kazuaki Takano gewährt dem Leser mit seinem Roman 13 Stufen ungewohnt tiefe Einblicke in das japanische Rechtssystem und damit auch in die Komplexität des Themas Todesstrafe. 13 Stufen von Kazuaki Takano weiterlesen

Bücher über das Universum

In diesem Post liste ich Bücher über das Universum auf.

Ich erwähne hier vor allem diejenigen Bücher, die ich selbst gelesen habe und sehr empfehlen kann bzw. solche, die ich gerne noch lesen möchte. Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe. Bücher über das Universum weiterlesen

Die Geschichte des Wassers von Maja Lunde (Hörbuch)

„Alle Gletscher schmelzen, das wusste ich ja, doch es zu sehen ist trotzdem etwas anderes. Ich bleibe stehen, atme einfach nur ein und aus, das Eis ist noch immer da, aber nicht mehr an der Stelle, wo es früher einmal war.“

Norwegen, 2017: Signe kehrt zurück in ihre Heimat und beobachtet, dass sich die Landschaft seit ihrem Weggang stark verändert hat, und erfährt, dass mittlerweile das Gletschereis in südliche Länder verkauft wird, damit Ultrareiche ihre Drinks mit echtem Gletschereis kühlen können. Sie vermutet, dass ihre Jugendliebe Magnus diese Ausbeutung der Natur in einer Vorstandssitzung genehmigt oder gar befürwortet hat und macht sich auf ihrem Segelboot Blau auf den Weg nach Frankreich, wo Magnus mittlerweile lebt und wo sie ihn zur Rede stellen will.

Frankreich, 2041: David und seine Tochter Lou befinden sich auf der Flucht nach Norden. Im Süden herrscht seit fünf Jahren eine Dürre, es gibt kaum noch Trinkwasser. Davids Frau Anna hat die Flucht forciert, doch dann wurden sie und ihr Baby Auguste von David und Lou getrennt, die in einem Lager untergekommen sind, auf ihre Weiterreise in weniger lebensfeindliche Regionen warten und hoffen, die Familie wieder vereinen zu können. Die Geschichte des Wassers von Maja Lunde (Hörbuch) weiterlesen

Der Zopf von Laetitia Colombani (Buch und Hörbuch)

„Manchmal, sagt sie sich, rückt das Leben die finstersten und die lichtesten Momente nah zusammen. Es nimmt und gibt gleichzeitig.“ (Seite 129f)

Badlapur, Uttar Pradesh, Indien:
Smita ist eine Dalit. Sie sammelt – wie ihre Mutter vor ihr – die Exkremente anderer Menschen ein und steht in der indischen Gesellschaft an unterster Stelle: „Sie ist nicht nur unberührbar, sie soll unsichtbar sein.“ (Seite 17). Für ihre sechsjährige Tochter Lalita wünscht sich Smita ein besseres Leben und ist bereit, mit all ihrer Kraft dafür zu kämpfen, dass ihre Tochter nicht in ihre Fußstapfen tritt. Der Zopf von Laetitia Colombani (Buch und Hörbuch) weiterlesen