Einmal im Leben von Jhumpa Lahiri

„Das hatte er alles mit angesehen, unbemerkt und unbeteiligt, aber mit einer Unmittelbarkeit, die sie nie gespürt hatte.“

Hema und Kaushik kennen sich seit ihrer Kindheit, denn ihre Eltern sind miteinander befreundet. Als Kaushiks Familie die USA verlässt und zurück in die indische Heimat zieht, verlieren sich die beiden und ihre Eltern aus den Augen.

Doch nach sieben Jahren kehrt Kaushiks Familie zurück in ihre zweite Heimat und findet bei Hemas Eltern vorübergehenden Unterschlupf. Hema verliebt sich sehr bald in den in sich gekehrten Kaushik, doch bleibt es eine Verliebtheit auf Distanz und im Geheimen.

Nach 20 Jahren treffen sich die beiden in Europa wieder – Kaushik hat es zu Ruhm als Fotograf von Kriegsschauplätzen gebracht, Hema hat eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen und steht kurz vor einer arrangierten Hochzeit. Einmal im Leben von Jhumpa Lahiri weiterlesen

Der Gefühlsmensch von Javier Marías

„eine Liebesgeschichte, in der die Liebe weder sichtbar ist noch lebt, sondern angekündigt und erinnert wird“

Auf einer langen Zugfahrt lernt der Ich-Erzähler – ein Opernsänger – drei Menschen kennen: den belgischen Bankier Hieronimo Manur, dessen Ehefrau Natalia und den Gesellschafter Dato, der Natalia die Zeit vertreiben soll, wenn der Bankier beschäftigt ist.

Der Ich-Erzähler, Natalia und Dato verbringen schließlich viel Zeit miteinander und werden ein „unzertrennliches Trio“, wobei die Anziehungskraft zwischen dem Ich-Erzähler und der verheirateten Natalia stetig wächst, bis sich das Leben aller Beteiligten ändert. Der Gefühlsmensch von Javier Marías weiterlesen

Menschentier von Indra Sinha

„Die Hoffnung stirbt an Orten wie diesen, denn die Hoffnung lebt in der Zukunft, und hier gibt’s keine Zukunft, wie kann man denn an morgen denken, wenn man die gesamte Kraft benötigt, um das Heute durchzustehen?“

1984 ereignete sich im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh die „Katastrophe von Bhopal“, bei der in einem Werk des amerikanischen Chemiekonzerns Union Carbide Corporation mehrere Tonnen giftiger Stoffe freigesetzt wurden. Schätzungen der Opferzahlen reichen von 3800 bis 25000 Toten durch den unmittelbaren Kontakt mit der Gaswolke.

In Indra Sinhas Roman werden die Ereignisse von Bhopal nach Khaufpur verlegt. Im Mittelpunkt des Romans steht Animal, ein 19-jähriger Junge, der durch den Chemieunfall seine Familie verloren hat, dessen Rücken sich im Alter von 6 Jahren völlig verdreht hat und der sich nur auf vier Gliedmaßen fortbewegen kann. Animal bespricht Kassetten eines Journalisten und erzählt seine Geschichte, berichtet von den Bewohnern von Khaufpur, vom Elend der Armen und von der Ignoranz des verantwortlichen US-Konzerns. Menschentier von Indra Sinha weiterlesen

DuMont Bildatlas Indien von Jochen Müssig

„die letzte große Exotik in unserer globalen Welt“

Der Bildatlas ist gegliedert in „Delhi/Nordindien“, „Kolkata/Ostindien“, „Südindien“, „Mumbai/Westindien“ und „Rajasthan/Nordwestindien“.

Zudem werden die schönsten unbekannten UNESCO-Weltkulturerbestätten, unvergessliche Transportmittel und romantische Hotels vorgestellt sowie Wissen über Hindustan Ambassador, Kastenwesen, Andamanen und Tierreservate vermittelt. DuMont Bildatlas Indien von Jochen Müssig weiterlesen

Das Kaleidoskop des Lebens von Rohinton Mistry

Rohinton Mistry erzählt in Das Kaleidoskop des Lebens von Menschen und Schicksalen in einem Mietshaus in Bombay. Da gibt es beispielsweise den Anwalt Rustomji, der in einer Wohnung lebt, die dringend saniert werden müsste, der sich jedoch weigert, etwas dafür zu bezahlen, und stattdessen Briefe an die Hausverwaltung schreibt. Zudem lebt dort die aus Goa stammende Jacqueline, die von jedem Jaakeylee genannt wird, seit 49 Jahren als Ayah in Bombay arbeitet und an Geister glaubt. Auch Francis wohnt im Mietshaus; er schlägt sich als Bote durchs Leben, seit er seine Arbeit im Möbelgeschäft verloren hat. Und da gibt es den Briefmarkensammler Dr. Burjor Mody, der von seinem nichtsnutzigen Sohn enttäuscht ist und deshalb den stillen und in sich gekehrten Jehangir in die Kunst der Philatelie einweiht. Das Kaleidoskop des Lebens von Rohinton Mistry weiterlesen

In 225 Reisen um die Welt

„Entdecken Sie grandiose Landschaften der Superlative – wundervolle Plätze, an denen man nur dastehen und mit offenem Mund die Schönheit der Welt bestaunen kann.“

Fotografen von National Geographic haben 225 besonders spektakuläre Orte zusammengetragen und präsentieren diese in fünf Kapiteln: „Ungezähmte Natur“ (z.B. Antelope Canyon, Spitzbergen, Komodo-Nationalpark), „Von Menschenhand“ (z.B. Osterinsel, Alhambra, Cinque Terre, Petra), „Meer & Küste“ (z.B. Biscayne-Nationalpark, Galapagosinseln), „Königreich der Berge“ (z.B. Wrangell-St.-Elias-Nationalpark, Azoren, Sotschi) sowie „Stadt & Land“ (z.B. Vancouver, Marseille, Rovinj, Sarajevo).

Fast jeder Ort wird mit Foto(s), Reisezeit, Reiseplanung, Websites, Besonderheiten und unvergesslichen Erlebnissen vorgestellt. Hin und wieder kommen Reisende oder Kenner der Region in Form von kurzen Zitaten zu Wort. In 225 Reisen um die Welt weiterlesen

Bombay – Maximum City von Suketu Mehta

Suketu Mehta hat eine umfassende Reportage über die indische Metropole Bombay/Mumbai verfasst. Anhand verschiedener Protagonisten, die stellvertretend für einen bedeutenden Aspekt der Stadt stehen, hat er die Probleme und die Besonderheiten Mumbais detailliert und realistisch geschildert. Erzählt wird beispielsweise die Geschichte von Monalisa – und mit ihr die Geschichte der Prostitution, der Tänzerinnen, der Bars. Mehta berichtet von dem Polizisten Ajay Lal – und mit ihm von Folter, von Korruption, von Kriminalität, von Gewalt. Und durch Sevantibhai lernt der Leser den Jainismus und dessen Maxime der Askese und Entsagung kennen. Bombay – Maximum City von Suketu Mehta weiterlesen

Vishnus Tod von Manil Suri

„Bin Vishnu in der Himmelswelt,
Im Sternenheer der Sonne Pracht.
Mit einem Bruchteil meines Seins
Durchdringe ich die ganze Welt.“
(Aus Krishnas Gespräch mit Arjuna,
Bhagavadgita, Zehnter Gesang)

Vishnu ist „der Erhalter“ der Welt in der göttlichen Dreigestalt des Hinduismus, während Brahma „der Schöpfer“ und Shiva „der Zerstörer“ ist. Er ist ein Gott der Güte und der Wahrheit und tritt der Legende nach in zehn Avatars auf, u.a. als Krishna und als Buddha. Die zehnte und letzte Inkarnation Vishnus steht noch aus. Es ist die des Kalki, der am Ende von Kaliyuga auf einem weißen Pferd erscheint, die Bösen bestraft, die Guten belohnt und die Welt zerstört.

Manil Suri erzählt von einem Wohnhaus in Bombay, in dem auf dem Treppenabsatz Vishnu lebt. Er ist schon seit längerer Zeit dort zu Hause, hat jahrelang kleinere Dienste für die Hausbewohner erledigt und liegt nun im Sterben. Während die Asranis und die Pathaks miteinander streiten, wer den Krankenwagen bezahlt und wer sich bisher besser um Vishnu gekümmert hat, erinnert sich Vishnu an sein Leben, an seine Liebe zu Padmini und an seine Mutter, die ihm vom Gott Vishnu erzählt hat. Vishnus Tod von Manil Suri weiterlesen

Der Namensvetter von Jhumpa Lahiri

„Er weiß nicht viel über russische Schriftsteller, aber es ärgert ihn, dass seine Eltern ihn zum Namensvetter desjenigen mit dem dämlichsten Namen gemacht haben.“

1968 wird das erste Kind der indischen Einwanderer Ashima und Ashoke Ganguli geboren. Um das Krankenhaus verlassen und mit dem Kind nach Hause gehen zu dürfen, müssen die Eltern einen Namen angeben. Leider ist der Brief der Großmutter, die das Recht hat, den Namen zu bestimmen, noch nicht angekommen. Da der Vater Ashoke eine besondere Beziehung zu Nikolai Gogol hat, bekommt der neugeborene Sohn kurzerhand den Kosenamen Gogol. Der Namensvetter von Jhumpa Lahiri weiterlesen

Die Geschichte eines neuen Namens von Elena Ferrante

„kein Mensch außer mir schien bemerkt zu haben, dass die soeben geschlossene Ehe […] für Lila bereits aus und vorbei war“

Am Ende des ersten Bandes der Neapolitanischen Saga hat die 16-jährige Lila Cerullo Stefano Carracci, den Betreiber der Salumeria, geheiratet, aber bereits bei der Hochzeitsfeier erfährt Lila, das Stefano sie hintergangen und verraten hat. Die Ehe wird für Lila und Stefano zu einem Desaster voller Gewalt und mit unerfüllten Wünschen und Sehnsüchten auf beiden Seiten. Lila, die vor der Hochzeit sehr verliebt in Stefano und glücklich mit ihm war, kennt „diesen Menschen nicht, […] weiß nicht, wer er ist“.

Währenddessen bricht für Lilas Freundin Elena Greco, die die Geschichte erzählt, eine schwierige Zeit an: Sie vermisst ihre Freundin Lila, die sie durch die Ehe mit Stefano verloren glaubt, und ist unglücklich verliebt in Nino Sarratore, wodurch sie die Schule vernachlässigt. Die Geschichte eines neuen Namens von Elena Ferrante weiterlesen