Archiv der Kategorie: Tiere

Verfressen, sauschnell, unkaputtbar. Das phantastische Leben der Kakerlaken von Hannes Sprado

„Kakerlaken sind dumm am Morgen und Genies am Abend.“

Das Interesse des Autors an Schaben beginnt in einem New Yorker Hotelzimmer und dem Besuch der Schabe Paula. Nach mehreren Tötungsversuchen gibt der Autor auf und gelangt zu der „Überzeugung, dass Paula es verdiente, mit dem Leben davonzukommen“. Verfressen, sauschnell, unkaputtbar. Das phantastische Leben der Kakerlaken von Hannes Sprado weiterlesen

Die seltensten Bienen der Welt. Ein Reisebericht von Dave Goulson

„Es ist ein unglückliches und wirklich taktloses Merkmal der Hummeln, dass seltene Arten meistens einer der verbreiteten Arten sehr ähneln, fast wie in diesen Finde-den-Fehler-Spielen.“ (Seite 48)

Im Juni 2009 geht Dave Goulson mit der Schulklasse seines ältesten Sohnes Finn auf Insektenjagd, und in diesem Zusammenhang führt Goulson in sein Buch ein, erzählt von seiner eigenen Kindheit und dem schon immer starken Interesse an Biologie, Chemie und Physik.

In Die seltensten Bienen der Welt macht er sich auf die Suche nach verschiedenen Hummeln und durchstreift hierfür Großbritannien, Polen, Patagonien, die USA und Ecuador. Er „wollte herausfinden, warum einige unserer Hummelarten heute so selten, andere dagegen immer noch weit verbreitet sind“ (Seite 50).

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Auf der Suche nach Moby Dick. Graphic Novel nach Herman Melville von Isaac Wens und Sylvain Venayre

„Es gibt zwei Arten, etwas über eine Orange zu erfahren. Man kann ihre Oberfläche untersuchen, minutiös, Millimeter für Millimeter. Danach weiß man etwas über die Orange. Man kann aber auch ein Loch in die Schale bohren und bis ins Innere der Frucht vordringen. Auch so lernt man etwas über die Orange.“ (Seite 23f)

Moby Dick erschien erstmals 1851 in London und New York, und ich kenne den Roman als Hörbuch, das ich vor ein paar Jahren gehört habe. Richtige Freunde sind Herman Melville und ich nicht geworden, ich glaube, ich fand den Roman damals einfach zu weitschweifig, obgleich er auch sehr spannende Passagen hat.

Nun habe ich die Graphic Novel gelesen, und entgegen meiner Erwartung entspricht das Buch nicht ganz der bekannten Geschichte, sondern geht darüber hinaus: In Paris trifft ein junger Journalist einen Experten für Melvilles Werk, und gemeinsam erkunden sie nicht nur die bekannte Geschichte um Kapitän Ahab und seine Jagd auf den Wal, sondern sie lassen den Leser auch an weiterführenden Informationen teilhaben, z.B. an den Hintergründen der Veröffentlichung und an kulturgeschichtlichen Besonderheiten zur Entstehungszeit des Romans.

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Portraits. Die Schönheit der Insekten von Levon Biss

„Diese Fotosammlung feiert die Natur und die Fotokunst, sie zeigt aber außerdem, wie Wissenschaft und Kunst effektiv eine neuartige und spannende Verbindung eingehen können.“ (Vorwort von Dr. James Hogan, Kurator der Abteilung Entomologie des Naturkundemuseums der Universität Oxford)

Ich liebe Makroaufnahmen, weil sie eine Welt zeigen, die einem normalerweise verschlossen bleibt, und in Levon Biss‘ Buch Portraits findet man besonders schöne Makrofotos, die Insekten auf eine Weise zeigen, die man nie zuvor gesehen hat.

Die im Buch abgebildeten Insekten stammen aus der Sammlung des Naturkundemuseums der Universität Oxford, die mehr als fünf Millionen Exemplare umfasst, von denen einige von Charles Darwin persönlich während seiner Reise auf der HMS Beagle gesammelt wurden. Portraits. Die Schönheit der Insekten von Levon Biss weiterlesen

Inspiration Biene von Thomas Radetzki und Matthias Eckoldt

„Vielleicht begegnet uns das Bienenvolk als das erfolgreichste Unternehmen der Welt mit der Erkenntnis, dass ein Gemeinwesen auf Dauer nur bestehen kann, wenn alle Beteiligten dabei gewinnen.“ (Seite 8)

Thomas Radetzki (Imkermeister und Vorstand der Aurelia Stiftung) und Matthias Eckoldt (Schriftsteller, Wissenschaftsautor und Radiomacher) erzählen in Inspiration Biene vom Sammeln von Nektar und Pollen, vom Aufbau des Bienenstocks, von Aufgaben im Bienenstock, Altruismus, Pheromonen, Waben, Fortpflanzung und der Entwicklung des Nachwuchses, Kommunikation, Orientierung, Wahrnehmung und Superorganismus, aber auch von Krankheiten, Veränderungen durch das Anthropozän, nachhaltiger Landwirtschaft und davon, was wir von Bienen lernen können.

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Belletristik und Sachbücher über Rabenvögel

In diesem Post liste ich Belletristik, Sachbücher und Erinnerungen über Rabenvögel auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe.

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Die Weisheit der Raben von Bernd Heinrich

„Rabenjunge großzuziehen hat mir immer Freude bereitet, aber ich will die Schwierigkeiten nicht verschweigen, die eine solche Elternschaft mit sich bringt.“ (Seite 24)

Bernd Heinrich liebt Raben. Er beobachtet sie, er liest über sie, er tauscht sich mit anderen Experten aus, er führt Feldstudien durch.

In Die Weisheit der Raben erzählt er im Detail vom Leben der Raben, von Nahrung und Jagd, Verhalten von Jungvögeln und Eltern, Dominanzhierarchie und Revierverhalten, Kommunikation und Wiedererkennen, Nestbau und Nachwuchs, Prägung und Erziehung, Partnerschaften und Sozialleben, Verstecken und Täuschen, Spielen und Intelligenz, Bewusstsein und Emotionen.

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Bird Brain von Nathan Emery

„insofern sollte der Begriff „Spatzenhirn“ nicht mehr als Schimpfwort, sondern als Kompliment gelten!“

Nathan Emery erzählt in seinem Buch Bird Brain von der Wandlung unseres Verständnisses von Vogelintelligenz, von Navigationsleistungen von Vögeln, von der Kommunikation, vom Sozialverband, vom Werkzeuggebrauch sowie vom Selbstverständnis und der Vorstellungskraft bei Vögeln. Dabei sind seine Ausführungen wissenschaftlich fundiert, aber meiner Meinung nach auch für Laien verständlich und nachvollziehbar. Neben Erkenntnissen aus der Hirnforschung spricht Emery auch Aspekte der (Verhaltens-) Psychologie, Neuroanatomie, Mythologie und Religion sowie aus Film und Kunst an. Bird Brain von Nathan Emery weiterlesen

Die Genies der Lüfte von Jennifer Ackerman

„Die Behauptung, Menschen seien erfolgreicher oder höher entwickelt, hängt entschieden davon ab, wie man diese Begriffe definiert.“ (Seite 19)

„[…] die angeblich zentralen Unterscheidungsmerkmale zwischen Vögeln und unseren nächsten Primatenverwandten – Werkzeugbau, Kultur, die Fähigkeit, zu schlussfolgern, sich an die Vergangenheit zu erinnern und an die Zukunft zu denken, die Fähigkeit, den Blickwinkel eines anderen einzunehmen sowie voneinander zu lernen – scheinen sich, eines nach dem anderen, in Luft aufzulösen. Viele unserer hochgeschätzten Formen von Intelligenz scheinen sich – entweder teilweise oder im Ganzen – bei den Vögeln ziemlich unabhängig und sehr raffiniert direkt neben den unsrigen entwickelt zu haben.“ (Seite 22)

Jennifer Ackerman geht in Die Genies der Lüfte näher auf diese Fähigkeiten ein und erzählt von Geradschnabelkrähen und Metawerkzeuggebrauch, Schwarzkopfmeisen und Gehirngröße, Inseln und Evolution, Keas und Spielen, Kohlmeisen und Sozialleben, Krähen und Geschenken, Spottdrosseln und Imitation, Laubenvögeln und Ästhetik, Weißscheitelammern und Orientierung, Spatzen und Anpassungsvermögen. Die Genies der Lüfte von Jennifer Ackerman weiterlesen