Schlagwort-Archive: Psychotherapie

Umgang mit Gefühlen in der psychiatrischen Arbeit von Andreas Knuf

„Gefühle werden vielfach ignoriert, vorschnell pathologisiert oder durch Medikamente zu regulieren versucht.“ (Seite 8)

Andreas Knuf, Psychologischer Psychotherapeut mit eigener Praxis, erzählt in seinem „PraxisWissen“-Titel von gesellschaftlichen Aspekten, dysfunktionalem Umgang mit Gefühlen, Gefühlsunterdrückung, Angst vor Gefühlen, Funktion von Gefühlen, präfrontalem Cortex und limbischem System, Motivationssystemen, Top-down- und Bottom-up-Prozessen, Über- und Unterregulation, emotionaler Kompetenz, Arten von Gefühlen (instrumentell, primär adaptiv, sekundär, primär maladaptiv, traumaassoziiert), professioneller Unterstützung beim Umgang mit Gefühlen, Emotionsregulationsstrategien, Notfallskills, Psychopharmaka, Umgang mit verschiedenen Gefühlen sowie Umgang der Helfenden mit eigenen Gefühlen.

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Suizidgefahr? von Tobias Teismann und Wolfram Dorrmann

„Für jemanden, dessen Finger von einer zuschlagenden Tür getroffen ist, gibt es nichts in der Welt außer Finger und Schmerz. Ebenso für den Suizidanten: Der Schmerz macht die ganze Welt aus.“ (Seite 10, Zitat von Haim Omer & Avshalom C. Elitzur, 2003)

In ihrem Ratgeber Suizidgefahr? gehen Tobias Teismann und Wolfram Dorrmann auf verschiedene Aspekte von Suizidalität ein: Phasen suizidaler Krisen, Mythen im Zusammenhang mit Suizidalität, Epidemiologie, Ursachen und Risikofaktoren, Entwicklung von suizidalen Krisen, Folgen von vollendeten Suiziden für Hinterbliebene, Werther-Effekt, Strategien zur Bewältigung von Suizidgedanken, Umgang mit belastenden Gedanken und Überzeugungen, konkrete Strategien zur Ablenkung und Erhöhen der eigenen Sicherheit, Erstellen eines Notfallplans, Behandlung von Suizidalität, Tipps für Angehörige (z.B. wann und wie man nach Suizidgedanken fragt sowie was man bei akuter Suizidalität eines Angehörigen tut).

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Persönlichkeitsstile. Wie man sich selbst und anderen auf die Schliche kommt von Rainer Sachse

„[…] persönliche Eigenarten, die wir im Laufe unserer Biografie lernen und die unser Denken, Fühlen und Handeln stark prägen. Gerade sie bestimmen, wovor wir uns fürchten, wann wir kränkbar sind, was uns aggressiv macht und wo wir die Realität falsch interpretieren. Solche Persönlichkeitsstile sind komplexe psychische Strukturen, die uns kaum bewusst sind und die wir meist selbst nicht verstehen: Wir können oft gar nicht genau sagen, warum wir so handeln, wie wir handeln.“ (Seite 9)

Bevor ich vor ein paar Monaten meine klinische Tätigkeit als Psychologin begonnen habe, war ich mir sicher, dass die psychotherapeutische Arbeit mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen meine größte Herausforderung wird. Mittlerweile bin ich fast so etwas wie ein Persönlichkeitsstörungsjunkie geworden, denn mir macht die Arbeit mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen (und überraschenderweise vor allem mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung) enorm viel Spaß. Verantwortlich für diese positive Wende ist sicher auch meine Begegnung mit Rainer Sachses Modell der doppelten Handlungsregulation und diverse Bücher, die ich seitdem von ihm gelesen habe. Von Sachse lernt man sehr eindrücklich und verständlich, wie man bestimmte Menschen „knackt“, d.h. wie man an sie herankommt, wie man eine stabile Beziehung aufbaut, wie man psychotherapeutisch vorgeht, um den Betroffenen ihre dysfunktionalen Muster deutlich zu machen und dann schrittweise zu verändern.

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Akzeptanz- und Commitmenttherapie. 75 Therapiekarten von Norbert Lotz

„Aus der Sicht der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) gilt es, die Herausforderungen und Möglichkeiten unseres Lebens in ein selbstbestimmtes, sinnerfülltes und -geleitetes Leben zu integrieren und eine entsprechende Lebenshaltung zu entwickeln.“ (Seite 8)

Ich kenne die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) kaum, lediglich von einem Einführungskurs, von Videomaterial zu Einzel- und Gruppentherapien sowie von wenigen Gruppentherapiesitzungen, bei denen ich als zweite Therapeutin vor Ort war. Demzufolge war ich selbst recht dankbar für das kleine Heft, das dem Kartenset beiliegt und das eine knappe thematische Einführung in ACT bietet, welche allgemeinverständlich ist und die wichtigsten Eckpunkte von ACT vorstellt (z.B. Hexaflex mit den sechs Handlungs-/Wirkprozessen).

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Herausforderungen der Psychotherapie. 23 Therapeutinnen und Therapeuten im Interview von Uwe Britten

„Psychotherapie ist ein komplexes Geschehen. Deshalb erfordert die psychotherapeutische Tätigkeit sowohl eine gründliche, breite und engagierte fachliche Ausbildung als auch die Notwendigkeit, dass sich Therapeutinnen und Therapeuten in einem professionellen Verständnis mit ihrer ganzen Person und Persönlichkeit ins Geschehen einbringen. Wie in kaum einem anderen Beruf bedeutet das, nicht nur immer wieder ‚als Person‘ dazuzulernen, sondern sich selbst stetig reflektieren zu müssen.“ (Seite 9)

Die für Herausforderungen der Psychotherapie Interviewten gehören verschiedenen Therapieschulen an und vermitteln anhand breit gefächerter Themen, wo es in der Psychotherapie heikle Themen gibt und was wirkliche Herausforderungen sind.

Das Buch befasst sich dabei mit Themen wie Neurobiologie, Beziehungsgestaltung, Persönlichkeitsstörungen, Einbezug von Angehörigen, Triangulierung, Missbrauch in der Therapie, Sexualität, Paartherapie, Scham, Alkoholabhängigkeit, Cannabiskonsum, Hypochondrie, Trauer, Psychosen und Suizidalität.

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Impulskontrollstörungen in der Verhaltenstherapie von Alfred Ehret

„Das Buch […] umfasst alle wichtigen Bereiche dieses breiten und in sich heterogenen Feldes, geht bei den Fallvignetten aber auch auf eher exotische (um nicht zu sagen „dunkle“) Störungsbilder wie Paraphilien, Kleptomanie oder Pyromanie ein.“ (Seite 13)

Alfred Ehret befasst sich in seinem Buch mit unterschiedlichsten Formen der Impulskontrollstörungen, deren gemeinsamer Nenner das zwanghafte und nicht kontrollierbare Verhalten ist.

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Persönlichkeitsstörungen verstehen. Zum Umgang mit schwierigen Klienten von Rainer Sachse

„Es gibt also keinen Grund, Personen mit diesen Problemen abzuwerten oder auszugrenzen. Vielmehr gibt es viele Gründe zu versuchen, diese Personen zu verstehen (was im Grunde auch gar nicht so schwierig ist) und zu versuchen, Kontakt zu ihnen aufzunehmen, um sie „da abzuholen, wo sie sich befinden“, und ihnen zu ermöglichen, ihr Verhalten zu verändern.“ (Seite 17)

Rainer Sachse erklärt in Persönlichkeitsstörungen verstehen initial, dass Persönlichkeitsstörungen Beziehungsstörungen sind, wie sich Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung verhalten, wann eine Störung vorliegt, wann eine Diagnose hilfreich ist und wann nicht, bevor er auf das von ihm entwickelte Modell der doppelten Handlungsregulation eingeht. Im Rahmen dieses Modells erläutert Sachse, was Motiv- und was Spielebene bedeutet, welche Rolle Schemata, Images, Appelle und Tests spielen.

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Umgang mit depressiven Patienten von Angela Mahnkopf

„Dass fast jeder Mensch glaubt, Depressionen zu kennen, hat Vor- und Nachteile: Das Einfühlen in einen depressiven Menschen scheint zunächst leichter als bei manchen anderen Erkrankungen, weil man eine Ahnung von einzelnen Symptomen des Betroffenen hat. Da viele Menschen aber das Gefühl der Niedergeschlagenheit, Antriebsstörung und Lustlosigkeit nur als kurzzeitigen und vorübergehenden Zustand kennen, meinen sie, dies müsse beim depressiv Kranken ebenso sein. Dieser Schluss ist falsch. Dass sich die depressive Erkrankung qualitativ deutlich vom „normalen Bedrücktsein“ unterscheidet und sich nicht durch ein bloßes „Zusammenreißen“ beheben lässt, wird von Laien oft nicht verstanden.“ (Seite 14)

Angela Mahnkopf, Diplom-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin, fasst in ihrem Buch knapp zusammen, was man über den Umgang mit Menschen mit einer depressiven Störung wissen sollte. Sie erzählt von den Unterschieden zwischen normalen Stimmungsschwankungen und einer Depression, von Symptomatik und Diagnostik, Epidemiologie, Etikettierung und Stigmatisierung, einer helfenden Grundhaltung, Depressionsspirale, Suizidalität, der Behandlung und dem Einbezug von Angehörigen.

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Mut zur Psychotherapie! von Ulrich Trebbin

„Therapie ist also Arbeit und kein Spaziergang.“ (Seite 31)

Ulrich Trebbin richtet sich in Mut zur Psychotherapie! an Laien in Sachen Psychotherapie und erzählt, was vor, während und nach einer Psychotherapie wichtig ist, beantwortet Fragen und bietet Hinweise über den Ablauf und die Inhalte einer Psychotherapie.

So berichtet er z.B. über verschiedene Therapieformen, wie man den passenden Therapeuten für sich findet, wie die Beziehung zum Therapeuten aussehen sollte und wie nicht, was man mit Psychotherapie erreichen kann, was Supervision bedeutet und warum sie wichtig ist, wie mit Suizidalität umgegangen werden sollte und wie lange eine Psychotherapie dauert.

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Motivierende Gesprächsführung in der Psychiatrie von Georg Kremer und Michael Schulz

„Manch einer sagt, es sei besser, keine ‚schlafenden Hunde zu wecken‘, sprich: Patienten nicht zu ermutigen, Widerspruch gegen das vorgeschlagene Procedere zu äußern. In der Motivierenden Gesprächsführung möchten wir schlafende Hunde wecken, denn die Erfahrung zeigt: Sie werden sowieso wach.“ (Seite 35)

Motivierende Gesprächsführung basiert auf Grundsätzen der Gesprächspsychotherapie, der kognitiven Verhaltenstherapie und der Kommunikationspsychologie, ist vor allem in der Suchtbehandlung fest etabliert, wird mittlerweile aber auch bei anderen psychische Störungen wie Depression, Posttraumatische Belastungsstörung, Schizophrenie und Angststörungen eingesetzt. Motivierende Gesprächsführung geht davon aus, dass „Menschen in der Regel gegenüber einer Verhaltensänderung nicht motiviert oder unmotiviert sind, sondern ambivalent“ (Seite 10).

Georg Kremer und Michael Schulz bietet in ihrem Basiswissen-Titel einen ebenso knappen wie verständlichen und fundierten Überblick über das Konzept der Motivierenden Gesprächsführung. Der Fokus des Buches liegt dabei auf der akutpsychiatrischen Behandlung und auf der Arbeit mit schwer psychisch erkrankten Menschen.

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